Ich hatte mich schon erst gewundert, denn ich dachte das er ja die ganze zeit von Tamit wusste. Also zumindest das es sie gibt. Ich hatte das nämlich am Anfang so verstanden, dass du beschrieben hast das er nichtmal weiß, dass Michael und Alex ein Kind haben. Aber is ja jetzt alles palletti und fertig
Jetzt weiß der Branco auch wieder Bescheid Mal sehen ob das mit dem Umzug wirklich so schnell geht wie am ersten tag, oder ob da noch Probleme auftauchen.... Hoffentlich bessert sich Tamis Essverhalten jetzt wieder .... Bin gespannt, wie es weiter geht.
Danke für eure Kommis. Nach etwas längerer Zeit hier nun endlich der neue Teil.
Voller Zuversicht ging Tamara am Montag in die Schule. Sie freute sich schon sehr darauf, dass ihr neues Leben jetzt so richtig beginnen konnte. Während Tamara in der Schule war, hatten Alex und Michael den Termin zu einem „Vorgespräch“ beim Psychologen. Sie schilderten ihm die Befürchtung, dass Tamara eine ernsthafte Essstörung haben könnte und auch wie sie draufkamen. Dieser war nicht wirklich überrascht. „So etwas habe ich mir fast schon gedacht.“, stellte er fest. „Sie muss massive Probleme gehabt haben, was schon die Tatsache zeigt, dass sie sich selbst auch verletzt hat. Auch wenn es noch harmlos war, deutet so etwas immer auf ernsthafte Schwierigkeiten hin.“ Ernst, aber dennoch etwas besorgt betrachtete er die Beiden. „Was haben Sie nun vor?“, sprach er endlich aus, was ihn beschäftigte. „So leicht werden sie Tamara nicht von einer Therapie überzeugen können.“ Nur zu gut konnte er sich daran erinnern, wie das Mädchen, lustlos und etwas ablehnend, vor einiger Zeit vor ihm gesessen hatte. „Das ist uns auch klar.“, gab Michael leise von sich. Es war ihm anzusehen, dass es ihm unangenehm war weiter zu sprechen. Nervös spielte er mit seinen Finger rum. „Wir haben gedacht, dass wir das Ganze als Familientherapie auslegen, um uns an die neue Situation zu gewöhnen.“ Erst jetzt sah er den Psychologen wieder an, nachdem er fertig gesprochen hatte und versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Einen Moment dachte er nach, bevor sich seine Miene etwas aufhellte. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Ich denke, wenn sie nicht alleine kommen muss, wird es Tamara mit Sicherheit leichter fallen.“, kommentierte er den Vorschlag von Michael. Die Erleichterung war nun auch Alex und Michael anzusehen. Mit glücklichen Gesichtern hörten sie den weiteren Ausführungen des Psychologen zu. Dieser riet ihnen, so schnell wie möglich Tamara von einem Allgemeinmediziner abklären zu lassen, wie bedrohlich diese Essstörung nun wirklich war, ob eine Therapie ausreichen würde oder ob sie bereits stationär behandelt werden müsse.
Nach dem Termin brachte Michael Alex zurück in die neue Wohnung, um anschließend noch einkaufen zu gehen. Er wollte nicht, dass sie mitkam, immerhin war der Umzug auch für sie anstrengend gewesen und sie sollte sich schonen. Allein schon wegen der Babys. Während er unterwegs war, legte sich Alex tatsächlich etwas hin, da auch sie langsam merkte, dass die Anstrengung ihr doch etwas zugesetzt hatte, auch die neuerlichen Probleme. Die Augen hatte sie geschlossen, im Hintergrund lief leise Musik und sie war schon leicht am Dösen, als die Türklingel sie aufschreckte. Einen Moment brauchte sie, um das Geräusch zuordnen zu können, bevor sie aufstand und die Tür öffnete. Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihren Besucher an. „Mama, was machst du denn hier?“ Die Überraschung war ihr nur zu deutlich anzuhören. „Nachdem ich dich ewig nicht mehr zu Gesicht bekommen habe, wollte ich mal sehen wie es dir geht. Aber so wie du dich anhörst, bist du nicht wirklich erfreut darüber.“, antwortete Anette mit beleidigter Stimme auf die etwas unfreundliche Begrüßung ihrer Tochter. „Klar freue ich mich dich zu sehen, aber es ist doch sonst nicht deine Art unangemeldet vorbeizukommen. Komm doch erst einmal rein.“, bat Alex nun doch schon etwas freundlicher und trat bereitwillig zur Seite. Kommentarlos folgte ihr ihre Mutter ins Wohnzimmer und betrachtete währenddessen mit großen überraschten Augen das, was sie von der Wohnung sah.
„Erst bekomme ich dich monatelang nicht zu Gesicht und dann muss ich von deiner ehemaligen Nachbarin erfahren, dass du umgezogen und so wie es aussieht, auch noch schwanger bist.“ Der vorwurfsvolle Ton wurde noch durch die kritischen Blicke unterstützt. Etwas geschockt wurde Alex von ihrer Mutter gemustert. „Mal davon abgesehen, dass ich noch nicht einmal weiß, dass du einen Partner hast.“ Schuldbewusst senkte Alex den Blick. „Wir sind erst am Wochenende umgezogen. Ich hätte es dir schon noch gesagt.“, sagte sie leise. Mit weit aufgerissenen Augen schaute Anette sie an. „Wir?!?“, fragte sie etwas lauter nach. „Seit wann erzählst du mir nichts mehr von dir? Was habe ich dir denn getan, dass du mir sogar deinen Freund vorenthältst?“ Die Enttäuschung war ihr nun doch anzusehen. „Du hast mir nichts getan, aber ich kann mir deine Meinung dazu denken. Ich wusste einfach nicht, wie ich es dir sagen sollte.“, erklärte Alex leise. Endlich hob sie den Blick und schaute ihrer Mutter in die Augen. „Der einzige Mann, bei dem ich bisher etwas gesagt habe, war dieser Michael. Das war auch der größte Schwachsinn, auf den du dich jemals eingelassen hast. Gemeinsam mit seiner Exfrau zusammen zu wohnen.“ Entsetzt schüttelte Anette den Kopf. „Und was dabei herausgekommen ist, wissen wir ja alle. Dann hat er dich auch noch im Stich gelassen, als du wirklich Hilfe gebraucht hättest.“
„Jetzt reicht es aber!“, empört und forsch unterbrach Michael die Ausführungen von Alex’ Mutter. Unbemerkt war er hinzugekommen und hatte den letzten Teil des Gesprächs mitbekommen. „Ich weiß, Frau Rietz, dass sie mich nicht sonderlich mögen. Aber dafür das Tamara entführt wurde, kann ich nun wirklich nichts.“ Michael war wütend, was man nicht nur an seinem Ton deutlich hören, sondern auch an der Zornesröte in seinem Gesicht erkennen konnte. Die Unterstellung, dass er an der Entführung von seiner Tochter eine Mitschuld hätte, machte ihn sauer. Anette wollte sich rechtfertigen, doch kam ihr Alex zuvor. „Mama, es reicht wirklich. Michael kann nichts dafür, was passiert ist. Nicht er hat mich im Stich gelassen, sondern ich bin abgehauen und das weißt du.“ Alex sprach laut, auch ihr war eine gewisse Wut anzuhören. Sie kannte zwar die Einstellung ihrer Mutter, aber das, was sie soeben gesagt hatte, übertraf alles. „Sehe ich das also richtig, dass ihr wieder zusammen seid, und auch er der Vater des Babys ist?“ Noch immer war sie nicht wirklich freundlicher gestimmt. „Ja, er ist der Vater und wir sind zusammen.“, gab Alex bereitwillig Auskunft. „Entweder du akzeptierst es oder du hast Pech gehabt. Ich lasse mir von dir nicht sagen, wie ich mein Leben zu leben habe!“ Anette erschrak etwas. Einen solchen Ton war sie von ihrer Tochter nicht gewohnt, aber der Blick, den sie hatte, unterdrückte jeden Widerspruch von ihr.
Irritiert sah Anette plötzlich auf. Alex und Michael waren beide anwesend, trotzdem war ihr so, als hätte sie die Wohnungstüre gehört. Bevor sie jedoch irgendwas dazu sagen konnte, kam Tamara rein. Irritiert schaute sie das ihr unbekannte Mädchen an und musterte sie mit großen Augen. Wer war dieses Mädchen, das hier einfach so rein kam? „Das war so super heute. Und Nadine ist auch total nett. Ich habe noch nicht einmal soviel verpasst.“, erzählte Tamara aufgeregt, mit strahlenden Augen. Dass noch jemand außer Alex und Michael anwesend war, hatte sie noch gar nicht bemerkt. „Freut mich, dass es dir so gut gefallen hat. Aber möchtest du nicht erst einmal unseren Besuch begrüßen?“, unterbrach Alex ihre Tochter in ihrem Redefluss. Erstaunt und mit großen Augen schaute Tamara die Frau an. „Hallo“, begrüßte sie sie schüchtern und musterte die etwas ältere Person. Sie sah Alex sehr ähnlich, also musste sie zur Familie gehören. Aber der eigenartige Blick erschreckte das Mädchen. Verwundert, aber auch etwas feindselig wurde sie von der Frau gemustert. Tamara war nicht wohl bei dieser Musterung. Sie fühlte sich unbehaglich und wurde nervös. Schnell wich sie einen Schritt zurück und stellte sich dicht neben Michael, suchte bei ihm Schutz. „Warum schauen Sie mich so böse an? Ich habe doch gar nichts getan.“, sagte sie schließlich, gestärkt durch die Nähe von Michael. Irritiert beobachtete Anette das Verhalten des Mädchens. „Ich sehe dich doch nicht böse an. Ich wundere mich nur, weil ich nicht weiß, wer du bist.“, antwortete sie mit leicht beschämter Stimme. Eine leichte Röte zierte ihr Gesicht. „Tami, das ist deine Oma, meine Mutter.“, stellte Alex sie Tamara vor. „Und Mama, das ist Tamara.“ Anettes Blick wechselte von irritiert zu verwundert bis hin zu geschockt. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. „Wie Tamara? … Wie kann das sein?“, sie wusste nicht, welche ihrer unzähligen Fragen, die sie momentan beschäftigten, sie zuerst stellen sollte. Erneut musterte sie das Mädchen, das neben Michael stand. Die Ähnlichkeit zu ihm war nicht zu übersehen, aber sie war ja schon als kleines Mädchen ein Abbild von ihm. Und das erste Mal, seit sie Michael kannte, sah sie ihn mit anderen Augen. Die Art wie er dastand, und das Mädchen liebevoll im Arm hielt, so als wollte er ihr Kraft geben, zauberte ihr ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Diese Harmonie, aber auch der väterliche Beschützerinstinkt, ließen sie ihre Vorwürfe vergessen. Zum ersten Mal sah sie Michael als liebevollen Menschen an.
Das war ja ein riesiger Teil. Hoffentlich hilft die Therapie, bzw. können sie Tami davon überzeugen. Und ausgerechnet jetzt kommt auch noch Alex' Mutter. Aber schön, das sie Micha endlich mit anderen Augen sieht.
Ein super klasse Teil!!! Wundervoll geschrieben mit super länge!!! Auch der Inhalt ist echt klasse!!! Mal sehen ob sich da jetzt alles aufklärt... Michael als starken Beschützer, kann man sich echt super vorstellen! Einfach super, das Tami sich in der Schule wohlgefühlt hat!!!
Aber irgendwie find ich das auch unfair was Alex&Michael da abziehen wollen. Also das mit der Therapie. Gut, sie helfen Tami damit vielleicht am meisten, aber gemein ist es trotzdem.
Die Woche verging schnell. Anette wollte natürlich alles darüber wissen, wie Tamara aufgetaucht war und was sonst noch so passiert war. Langsam aber sicher verstand sie sich auch als besser mit Michael und akzeptierte ihn als den Mann an der Seite ihrer Tochter. Tamara mochte ihre Oma sehr und unternahm viel mit ihr, gemeinsam erkundeten die Beiden München und gönnten Alex etwas Ruhe. Es war mittlerweile Freitag und die drei Rietz-Damen saßen gemeinsam am Tisch und aßen etwas zu Mittag, während Michael noch arbeiten musste. Irritiert schaute Alex auf, als es an der Tür klingelte. Bevor sie jedoch genauer darüber nachdenken konnte, wer es wohl sein könnte, da sie keinen Besuch erwartete, hörte sie schon einen lauten Jubelschrei von Tamara. Diese war aufgesprungen, um die Tür zu öffnen und freute sich, als sie Mike vorfand. „Was war denn das?“, fragte Anette, die sich nicht wirklich einen Reim auf das Gejubel machen konnte. „Ich vermute mal, dass Mike vor der Tür stand.“, sagte Alex nur. „Mike? Der Sohn von Michael?“ „Ja, die Beiden hängen sehr aneinander.“ „Wollte er denn kommen?“ Anette war irritiert, weil sie bisher nichts in der Art gehört hatte. „Hallo Alex!“, sagte Mike als er den Raum betrat, bevor diese ihrer Mutter noch antworten konnte. „Hallo Mike! Was machst du denn hier?“, fragte sie sogleich den Jungen. „Ich hatte Sehnsucht nach meiner Schwester, muss doch wissen, wie die Schule hier ist.“, erwiderte er grinsend. „Als ob du das nicht wüsstest. Ihr telefoniert doch dauernd. … Mike, das ist übrigens meine Mutter.“, erwiderte sie grinsend. Höflich begrüßte er Anette, bevor die beiden Kinder in Tamaras Zimmer verschwanden. Das, was Mike sich ausgesucht hatte, diente ja momentan als Gästezimmer für Anette.
„Sag mal, Alex. Hast du deinem Vater eigentlich schon alles erzählt?“, fragte Anette, während sie den Tisch abräumte. „Nein noch nicht.“, gab Alex kleinlaut zu. „Aber ich werde ihn mal anrufen, dann können wir übers Wochenende hinfahren, oder ist das ein Problem für dich?“ Fragend schaute sie ihre Mutter an. In letzter Zeit hatten sich ihre Eltern zwar wieder besser verstanden, aber meistens hatten sie sich da auch nur kurz gesehen. „Nein, das ist schon in Ordnung, wenn dein Vater nichts dagegen hat, dass ich auch mit dableibe.“, antwortete Anette. Sie wusste, dass Alex die Scheidung ihrer Eltern damals sehr getroffen hatte, gerade, weil diese kurz vor dem Verschwinden von Tamara war. Und dadurch dass sie ihr Kind verloren hatte, hatte sie es nie wirklich geschafft, diese Trennung zu verarbeiten. „Hallo Papa!“, begrüßte Alex ihren Vater am Telefon. „Alex, mein Kind. Wie geht es dir denn?“ „Ganz gut, deswegen rufe ich auch. Ich würde dir gerne jemanden vorstellen und habe noch eine Überraschung für dich.“ „Du machst es aber geheimnisvoll. Erst höre ich ewig nichts von dir und dann so etwas. Aber auf die Überraschung bin ich schon gespannt.“, unterbrach Jürgen sie. Alex lachte auf. „Das kann ich mir vorstellen. Aber sie wird dir gefallen. Wäre es dir Recht, wenn wir Morgen zu dir kommen?“, fragte Alex nach. „Aber sicher doch. Deine Schwester ist auch da, dann können wir ein kleines Familientreffen machen.“ „Kleines ist gut. Würde ein großes vorschlagen und Mama mitbringen. Ist das für dich in Ordnung?“, wollte Alex etwas unsicher wissen. „Gerne doch. Dann machen wir ein großes Familientreffen. Bis morgen dann.“
Gegen Mittag trafen die fünf dann auf dem Hof von Jürgen ein. Michael fühlte sich etwas unbehaglich. Er hatte Bedenken, wie Jürgen wohl auf ihn reagieren würde, nachdem Alex’ Mutter schon nicht begeistert gewesen war. Alex hing sehr an ihrem Vater und eine negative Meinung von ihm, würde sie doch treffen. Mit mulmigem Gefühl im Bauch stieg er aus dem Auto aus und sah, dass Jürgen direkt auf ihn zukam. „Michael?“ Fragend, aber auch überrascht, musterte Jürgen ihn, um sicher zu gehen, dass er sich nicht täuschte. Etwas unsicher reichte Michael ihm die Hand. „Ja, ich bin es wirklich. Hallo Herr Rietz.“ „Das ist aber eine schöne Überraschung. Da hat Alex wirklich nicht zu viel versprochen. Außerdem sollst du mich doch Jürgen nennen.“, tadelte dieser leicht. „OK, aber ich bezweifle, dass Alex mich mit der Überraschung meinte.“, antwortete Michael geheimnisvoll. „Hallo Papa!“, begrüßte auch Alex nun ihren Vater, die mittlerweile zu den beiden Männern getreten war. Jürgen dreht sich um und sah seine Tochter an. Plötzlich erstarrte er. „Hallo mein Kind.“ Verwundert deutete er auf ihren Bauch. „Ist das die Überraschung?“ „Nein, daran habe ich eigentlich gar nicht gedacht, dass ich dir von der Schwangerschaft noch gar nicht erzählt habe.“, erwiderte Alex leicht grinsend. „Noch mehr Neuigkeiten?“, stöhnte Jürgen auf. „Soviel kannst du deinem alten Vater doch nicht auf einmal zumuten. Also Michael und du ihr seid endlich wieder zusammen. Außerdem bist du hochschwanger. Was soll denn noch kommen?“ Erstaunt musterte er seine Tochter, seiner Meinung nach, waren das schon genug Neuigkeiten. Auch wenn es schöne Ereignisse waren, aber so viele Veränderungen und das war noch nicht alles? Er konnte ein erneutes Stöhnen nicht unterdrücken und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Das Mädchen, welches nun neben Alex stand, hatte er noch gar nicht wahrgenommen. „Papa?“ Er schrak kurz auf, als Alex ihn ansprach und wandte ihr wieder den Blick zu. „Das ist Tami.“, stellte Alex vor. „Was hast du gesagt?“ Jürgen glaubte sich verhört zu haben. Seit über elf Jahren hatte er diesen Namen nicht mehr gehört, schon gar nicht von Alex. Ungläubig schaute er zwischen Alex und dem Mädchen hin und her. „Du hast schon richtig gehört Jürgen, das ist Tamara.“, mischte sich nun auch Anette ein. „Die Tamara?“ Noch immer schaute Jürgen die Umstehenden ungläubig an. „Ja, deine Enkeltochter.“, antwortete Anette ihm. „Und meine Lieblingsschwester.“, kommentierte nun auch Mike das Ganze. „Dann bist du wohl Mike.“, begrüßte Jürgen den Jungen. Dieser nickte kurz zur Bestätigung. „Kommt noch mehr?“, fragte Jürgen leicht vorwurfsvoll in die Runde. „Alexandra, du kannst deinen Vater doch nicht mit so vielen Neuigkeiten auf einmal Überraschen, das macht mein Herz nicht mit.“ Auch wenn seine Worte ernst waren, so zeigten seine Augen, dass er es anders meinte. Es war zwar viel auf einmal, aber es machte ihn glücklich, dass Tamara wieder da war und vor allem, seine Tochter seit damals endlich mal wieder glücklich, so richtig glücklich zu sehen. Es war wirklich ein schönes und vor allem seit langem Mal wieder freudiges Familientreffen. Ela, Alex Schwester, und ihr Mann waren zuerst verwundert Tamara zu sehen, aber freuten sich doch sehr. Nur die beiden Kinder von Ela waren etwas misstrauisch, da Tami soviel Aufmerksamkeit bekam. Es dauerte nicht lange, und die Kinder verstanden sich.
Supie! Familie Rietz kennt nun sämtliche , alte sowie neue, Mitglieder der Familie!!!! Freue mich schon super auf einen neuen Teil!!!!! Bin mal gespannt, wie es weiter geht und wann es mit dem Kindern so weit ist!!!!!
Da muss ich den anderen nur zustimmen. Dieser Storyteil ist Dir wieder sehr gut gelungen.
Ich finde auch schön, wie Du die ganze Familie Rietz/Naseband zusammen geführt hast. Aber vor allem freut es mich für Alex, dass ihre Eltern Michael an ihrer Seite akzeptieren.
Süß ist auch, wie Mike sagt, dass er angeblich "nur" zu Besuch gekommen ist, weil er wissen will, wie Tami die Schule gefällt.
Danke für die Kommis. Hier kommt nun endlich der neue Teil.
Als Tamara, Alex und Michael am Sonntagabend wieder alleine in ihrer Wohnung waren, erzählten Alex und Michael Tamara von der Therapie. Wie nicht anders erwartet, war Tamara nicht begeistert. Mit dem Hinweis, dass es sich um eine Familientherapie handelt, damit sie sich besser eingewöhnen kann, stimmte sie schließlich doch zu. Immerhin hatte sie am Wochenende doch wieder gesehen, dass es nicht so einfach ist. Schließlich war sie nicht umgezogen, sondern hatte ein komplett neues Leben begonnen, mit neuen Bezugspersonen. Tamara betonte aber, dass sie nicht über die Vergangenheit reden, sondern diese einfach nur vergessen wollte. Ihre Eltern stimmten dem nicht gerade begeistert zu, hofften aber, dass der Psychologe es schaffen würde, sie doch dahin zu bringen. Ihnen war klar, im Gegensatz zu Tamara, dass sie nicht einfach die Vergangenheit vergessen könnte.
So vergingen die Wochen und gemeinsam gingen die Drei zur Therapie. Einige Zeit sprach der Psychologe gemeinsam mit Ihnen, wie die Eingewöhnung sei und ob es Probleme oder Ähnliches gibt. Jeden Versuch etwas über die Vergangenheit zu erzählen, blockte Tamara von vorn herein ab. Erst durch einen Zufall schaffte er es, doch zu ihr vorzudringen. Als Alex dem Psychologen berichtete, dass Tamara immer wieder unter Alpträumen litt, war es ihm möglich das Mädchen zum Reden zu bewegen. Nur zögerlich berichtete sie von den Alpträumen, bemerkte aber, dass es ihr gut ging, nachdem sie darüber geredet hatte. Immer mehr erzählte sie schließlich, auch Alex und Michael gegenüber, was den Familienzusammenhalt noch mehr verstärkte. Auch wenn die Beiden öfter geschockt waren, über das, was sie hörten, so merkten sie, wie Tamara langsam anfing, das Erlebte zu verarbeiten. Dies führte auch dazu, dass sich ihr allgemein Befinden verbesserte. Es waren zwar nur kleine Fortschritte, aber immerhin aß sie wieder etwas mehr und war auch insgesamt fröhlicher. Vor allem fing sie an ihren Eltern zu vertrauen.
In der Zwischenzeit hatte sich auch im K11 herumgesprochen, dass Alex Zwillinge erwartet. Wie nicht anders zu erwarten, konnte der Doc nicht alles für sich behalten und musste zumindest loswerden, dass es zwei Babys werden. Zu viel Wissen konnte er einfach nicht für sich behalten. Schnell hatten die Kollegen die Wetten angepasst, auch Michael und Branco wetteten mit. So kam niemand auf die Idee, dass die Beiden vielleicht doch etwas mehr wussten. Mittlerweile war es schon Ende Oktober und Alex war genervt, dass sie immer zu Hause rum sitzen musste. Vormittags war Tamara in der Schule und sie wusste einfach nicht, was sie mit der ganzen freien Zeit anfangen sollte. Bisher war sie immer gerne Arbeiten gegangen und seit zwei Monaten zu Hause zu sitzen, erfüllte sie nicht wirklich. So machte sie sich an einem Freitagvormittag, als ihr wieder mal die Decke auf den Kopf fiel, auf den Weg ins K11. Erstaunt schauten sie die Kollegen an, immerhin hatten sie Alex schon einige Zeit nicht mehr gesehen und ihr Bauch war nun doch sehr groß geworden. Einige fragten auch neugierig nach, was sie denn hier machen würde. „Michael und Branco haben sich beschwert, dass sie soviel Arbeit haben. Ich wollte einfach mal sehen, was für ein Chaos sie in der Zwischenzeit angerichtet haben.“, antwortete sie amüsiert. Erstaunlicherweise gaben sich die Kollegen damit zufrieden. Immerhin war Alex jetzt schon einige Zeit nicht mehr da, und so konnten sie sich durchaus vorstellen, dass sie das K11 vermisste. Nach einem Besuch bei Michael und Branco machte sie sich pünktlich wieder auf den Heimweg, da sie da sein wollte, wenn Tamara aus der Schule kam.