Hoppla, da habe ich sogar noch etwas vergessen. Dieser Teil ist jemand ganz Besonderem gewidmet, für die Hilfe bei der Namessuche. Hat mir ganz toll bei der Entscheidung geholfen und auch bei dem Geburtsdatum.
Danke für die Kommis. Nun hat dein Warten ein Ende nic.
Michael hatte gerade die Wohnungstür aufgeschlossen, da drängelte Tamara schon an ihm vorbei und stürzte zum Telefon. Selbstverständlich musste sie sofort ihren Bruder anrufen und erzählen, dass die Babys da waren. Außerdem musste sie noch berichten, dass sie eindeutig die Wette um das Geschlecht des zweiten Babys gewonnen hatte. Nach, für die Beiden, erstaunlich kurzer Zeit, war das Telefonat auch schon beendet. Gemeinsam mit Michael beseitigte sie noch das Chaos was von der Geburt zurückgeblieben war. Einen Teil der Handtücher entsorgten sie direkt, da sie vermuteten, dass das viele Blut nicht mehr herausging. Die, die nicht so stark voll Blut waren, steckten sie in die Waschmaschine und stellten diese direkt an. In dem Moment klingelte es an der Tür. Als Michael diese öffnete, blickte er einem neugierig dreinschauenden Kirkitadse ins Gesicht. Begleitet wurde er von seiner Lebensgefährtin und Branco. „Meinen Glückwunsch Herr Naseband!“, begann er auch sogleich und reichte Michael die Hand. Es war ihm nur zu deutlich anzusehen, dass ihn etwas ganz stark interessierte. „Um was wurde die Familie Rietz-Naseband denn nun bereichert?“, stellte er auch sogleich die für ihn wichtigste Frage. Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf Michaels Gesicht, war ihm doch klar, dass diese Frage gleich kommen würde. „Sie werden es kaum glauben, aber es sind zwei Babys geworden.“ Michaels Grinsen wurde breiter, diesen Kommentar konnte er sich einfach nicht verkneifen. Es machte ihm sichtlich Spaß seinen Vorgesetzten so auf die Folter zu spannen. Krampfhaft versuchte er nicht laut loszulachen und forderte so seinen Besuch nur mit einer entsprechenden Handbewegung auf einzutreten. „Was sie nicht sagen, Herr Naseband! Mit zwei Hunden hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gerechnet!“ Kirkitadse war sichtlich empört über die Antwort von Michael und brachte das auch zum Ausdruck. Das war etwas, was er gar nicht leiden konnte, wenn ihn jemand zum Narren hielt. Grummelnd betrat er mit Michael gemeinsam das Wohnzimmer, in dem Tamara gerade die Pizzakarte studierte. „Tami? Hättest du vielleicht Erbarmen mit mir und sagst mir, ob du nun zwei weitere Brüder bekommen hast, oder ob auch eine Schwester für dich dabei war?“ Der Staatsanwalt hoffte, dass das Mädchen ihn endlich erlösen würde. Erstaunt sah Tamara auf und musterte ihn kritisch. „Hat Ihnen Branco das noch nicht erzählt?“, fragte sie verwundert nach. Branco gehörte doch sonst immer zu den Menschen, die froh waren, wenn sie irgendwelche Neuigkeiten weitergeben konnten. „Herr Vukovic hat doch tatsächlich behauptet, dass er eines der Babys auf dem Arm hatte und dennoch nicht wüsste, ob es nun zwei Jungen oder ein Pärchen geworden ist.“, gab der Staatsanwalt entrüstet von sich. Ungläubig schüttelte er den Kopf, er konnte einfach nicht verstehen, dass Branco, obwohl er da war, keine Ahnung hatte. „Sewarion, nun beruhige dich doch mal wieder!“, forderte ihn Isabella eindringlich auf. „Lass doch Herrn Naseband und Tami in Ruhe erzählen. Sei doch nicht immer so ungeduldig.“ Sie sprach mit ihm, wie mit einem kleinen Kind. Er murmelte etwas in den nicht vorhandenen Bart und ließ sich in den Sessel fallen, der direkt neben ihm stand. Diese Spannung fand er einfach unerträglich und wollte es so schnell wie möglich wissen. Er hoffte, dass sich seine Geduld langsam auszahlte. Michael versorgte die Gäste noch mit Getränken, ehe er sich dazusetzte. Zu Kirkitadses Erleichterung offenbarte er zuerst das Geschlecht des zweiten Babys und verriet dann aber auch gleich die Namen der Beiden. Anschließend berichtete er von der Geburt und erklärte, dass Branco mit der ganzen Situation so überfordert war, dass er gar nicht in der Lage war, solche Informationen wie das Geschlecht des anderen Kindes mitzubekommen. Verwundert schauten Kirkitadse und Isabella Michael während seiner Ausführungen an. Das war doch eine alles andere als normale Entbindung. Nachdem sich alle versichert hatten, dass es der Mutter, sowie den beiden Kindern gut ging, zeigte sich Kirkitadse großzügig und lud alle zum Essen ein. Er war der Meinung, dass so ein besonderes Ereignis und vor allem Tamaras vorbildliches Verhalten, gebührend gefeiert werden müsste.
Früh am nächsten Morgen wurden Tamara und Michael unsanft geweckt, als es an der Tür Sturm klingelte. Verschlafen öffnete Tamara die Tür, war aber im nächsten Moment hellwach, als sie ihren Bruder entdeckte. Freudestrahlend sprang sie ihm in die Arme und begrüßte ihn. Mike erwiderte die Begrüßung, nur um sie kurz darauf mit den Worten „ich habe Hunger“ in die Küche zu ziehen. Außerdem wollte er, wenn er etwas gegessen hatte, so schnell wie möglich ins Krankenhaus, um seine Geschwister zu sehen. Zurück blieb ein immer noch verschlafener Michael, der seinen Kindern nur mit großen Augen hinterher starrte. Er war noch gar nicht fähig so schnell zu reagieren. Gerade hatte er sich der Tür zugewandt, um sie zu schließen, da bemerkte er, dass Mike nicht alleine gekommen war. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, musste er nun doch lächeln. Vor ihm stand eine völlig übermüdete Ute, die permanent gähnte. Dies hatte tränende Augen zur Folge, die sie nur noch mit Mühe offen halten konnte. „Guten Morgen, Ute! Jetzt ist mir auch klar, warum Mike so früh vor der Tür stand.“, gab er amüsiert von sich. „Guten Morgen ist gut. Hallo Micha, Glückwunsch übrigens.“, erwiderte Ute, während sie nun endlich auch die Wohnung betrat und Michael kurz umarmte. „Der Junge hat, als ich gestern Abend von einer Feier nach Hause kam, so lange auf mich eingeredet, dass wir hierher fahren, bis ich irgendwann nachgegeben habe.“, erzählte Ute, klang dabei aber nicht halb so vorwurfsvoll, wie sie eigentlich beabsichtigt hatte. „Du Arme.“, gab Michael leicht amüsiert von sich. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, wie Mike das angestellt haben musste. Schließlich freute er sich schon die ganze Zeit auf seine Geschwister. Gemeinsam betraten sie die Küche, wo die beiden Kinder tatsächlich schon den Frühstückstisch gedeckt und sogar Kaffee gemacht hatten. „Gib’s doch zu Mama, letztlich hat deine Neugier auch gesiegt.“, gab Mike seinen Senf dazu. Ein Lächeln stahl sich auf Utes Gesicht, bevor sie schließlich mit einem Nicken zustimmte. Wie nicht anders zu erwarten, drehte sich beim Frühstück das Gespräch nur um die Geburt und die Babys. Nur mit Mühe konnte Michael seine Kinder davon überzeugen, nicht gleich ins Krankenhaus zu fahren, immerhin war es gerade mal sieben Uhr und Ute brauchte dringend etwas Schlaf. Am späten Vormittag fuhren sie endlich ins Krankenhaus. Begeistert betrachtete Mike die kleinen Wesen und gemeinsam, mit seiner Schwester, versuchte er sich das erste Mal im Wickeln. Spät am Nachmittag verabschiedeten sich die Vier von Alex und den Babys, immerhin mussten Ute und Mike wieder nach Hause, schließlich hatte Mike am nächsten Tag Schule und auch Ute musste wieder arbeiten.
Ein super cooler Teil!!!! Bin mal gespannt, wie es weiter geht!!! Und ob Mike irgend wann zu Familie Naseband-Rietz zieht.... So ist das ja doch ein wenig sehr umständlich!!! Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!
Schon drei Tage später konnte Alex mit den Zwillingen wieder nach Hause. Tamara war besonders froh darüber, vor allem, da am nächsten Tag Feiertag war, hatte sie richtig viel Zeit, um sich mit ihren Geschwistern zu beschäftigen. Spät am Abend saßen Alex und Michael gemeinsam im Wohnzimmer und genossen die Ruhe, als alle drei Kinder schliefen. Eng aneinander gekuschelt saßen sie auf dem Sofa und freuten sich darüber, dass alles so gut gegangen war. Es war still um sie herum und nachdenklich starrte Alex in die Flamme der Kerze, die auf dem Tisch stand. Michael bemerkte, dass Alex mit ihren Gedanken weit weg war. Einige Zeit beobachtete er sie schon, aber er konnte sich nicht vorstellen, was sie so nachdenklich machte. „Was macht dich so nachdenklich?“, fragte er schließlich und unterbrach die Stille. Ein wenig erschrocken sah Alex ihn an, nachdem sie aus ihren Gedanken gerissen wurde. Kuschelte sich dann aber ganz eng an ihn, bevor sie Michael an ihren Gedanken teilhaben ließ. „Ich habe nachgedacht…“, begann Alex, zögerte dann aber doch. Sie wusste nicht so ganz, wie sie es formulieren sollte. „Ach nee, das habe ich gemerkt. Was bedrückt dich?“, versuchte es Michael erneut. „Bedrücken ist das falsche Wort.“, erwiderte sie schnell. „Bei der Geburt, da hat Tami mich auf einmal Mama genannt. Das kam so unerwartet und plötzlich.“, erklärte Alex leise und vorsichtig ihre Gedanken. Sie wollte nicht, dass es negativ klang, denn eigentlich freute sie sich darüber. „Ich weiß was du meinst.“, beruhigte Michael sie. „Als sie am Telefon Papa zu mir gesagt hat, war ich selber überrascht gewesen. … Aber was genau bringt dich so zum Grübeln?“ Neugierig und interessiert musterte Michael sie, er wusste, dass das nicht alles war, was Alex so nachdenklich gemacht hatte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, als wenn sie seitdem versucht hat es zu vermeiden, mich mit Mama oder mit Namen anzusprechen, so als ob sie selber nicht weiß, wie sie sich nun verhalten soll.“, sprach Alex endlich das aus, was ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf ging. Michael ließ die letzten Tage in seinem Kopf noch einmal Revue passieren. Und tatsächlich fiel auch ihm auf, dass Tamara ihn ebenfalls nicht mit Namen oder Papa angesprochen hatte. Bisher hatte er darüber noch gar nicht nachgedacht. „Du hast Recht. Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen.“, sagte er schließlich.
Beiden war nicht aufgefallen, dass Tamara schon die ganze Zeit in der Tür stand und zuhörte. Sie wollte sich etwas zu trinken holen, aber als ihr Name fiel, wurde sie neugierig und lauschte. Still hatte sie dagestanden und zugehört. Nun fühlte sie sich unwohl, nicht unbedingt, weil sie gelauscht hatte, aber sie wusste, dass es stimmte. Es war ein komisches Gefühl, dass sie einfach so Mama und Papa gesagt hatte. Aber es war ihr in dieser Situation einfach so über die Lippen gekommen. Im Nachhinein wusste sie aber nicht, ob es gut war und vor allem, ob sie es weiterhin sagen sollte. Wenn sie mit Mike sprach, konnte sie immer Mama und Papa sagen, aber Alex und Michael so anzureden, war irgendwie eigenartig. Langsam ging Tamara auf die Beiden zu, zögerte etwas. Sie wusste nicht, was sie jetzt sagen sollte, aber wie ferngesteuert lief sie auf ihre Eltern zu. Überrascht sahen diese ihre Tochter an. „Was ist los? Kannst du nicht schlafen?“, fragte Alex fürsorglich nach. Tamara schüttelte den Kopf. „Ich wollte noch etwas trinken, …“, begann sie, brach dann aber unsicher ab. Schüchtern sah sie ihre Eltern an. „Aber?“, forderte sie Michael auf, weiterzureden. Einige Zeit suchte das Mädchen noch nach den richtigen Worten, wie konnte sie am besten erklären, dass sie gelauscht hatte? „Ich habe euer Gespräch eben gehört.“, sagte sie leise, ein zartes Rot zierte ihre Wangen. „Das ist doch nichts Schlimmes. Wir haben doch keine Geheimnisse besprochen.“, versuchte Alex ihre Tochter zu beruhigen, da sie merkte, dass diese sich unwohl fühlte. „Setz dich zu uns.“, forderte sie das Mädchen lieb, aber bestimmt auf. Nur zögernd folgte Tamara der Aufforderung. Als sie saß, nahm Alex sie in den Arm. „Wir sind dir nicht böse.“, flüsterte sie in das Ohr ihrer Tochter und drückte sie liebevoll an sich. Nur langsam entspannte sich Tamara, die Nähe und vor allem die Fürsorge waren wie Balsam für ihre immer noch verwundete Seele. Eine Zeit lang genoss sie es einfach und ließ sich fallen. „Stört es euch, wenn ich Mama und Papa sage?“, fragte sie ängstlich nach einer Weile. Unruhig spielte sie mit ihren Fingern herum, nur um nicht aufsehen zu müssen. Erschrocken sah Alex Michael an. Damit hätte sie nun gar nicht gerechnet, dass Tamara meinte, es wäre ihnen nicht Recht. Liebevoll zog sie Tamara in ihre Arme. „Es stört uns überhaupt nicht.“, begann sie. „Ganz im Gegenteil, wir freuen uns darüber.“, redete nun Michael weiter, um sie auch beruhigen zu können. Liebevoll strich er ihr dabei über die Haare. „Wir hatten gehofft, dass du es vielleicht mal machen würdest. Aber wir wollten dich auf keinen Fall dazu zwingen, immerhin ist es für dich die emotional am schwierigsten.“ Verwundert betrachte Tamara ihre Eltern, wollte an ihren Gesichtern ablesen, ob sie es wirklich ernst meinten. Immer wieder kamen die Zweifel in ihr hoch, geprägt durch die vielen negativen Erfahrungen die sie zuvor gemacht hatte. „Es macht euch wirklich nichts aus?“, fragte sie noch einmal nach und nahm erfreut das Nicken wahr. „Wisst ihr, es ist nur so irgendwie ein komisches Gefühl…“, begann sie zu erklären, aber irgendwie fand sie nicht die richtigen Worte. „Das verstehen wir. Und es ist egal, ob du uns nun beim Vornamen nennst, oder Mama und Papa sagst. Das ändert nichts an unserer Liebe zu dir.“ Alex bemerkte, dass Tamara nicht wusste, wie sie es erklären sollte. Aber irgendwie wusste sie, was sie damit ausdrücken wollte. Auch für sie war es noch immer ein etwas eigenartiges Gefühl, dass auf einmal ihr Kind wieder da war, aber nicht das Baby, was verschwunden war, sondern ein Teenager. Sie war glücklich darüber, aber die ganze Situation war einfach fremd und vor allem ungewohnt. Wie musste es da erst für Tamara sein, die in einer völlig fremden Umgebung war und sich ein neues Leben „aufbauen“ musste?
Ein klasse Teil!!! Wirklich genial!!! Bin mal gespannt wie es weiter geht!!! Echt süß die Familie, nur Mike fehlt irgendwie noch..... Aber mal sehen, wie es weiter geht!!!!
Die Zeit verging und schnell hatte sich jeder in seine neue Rolle eingefunden. Tamara war eine sehr liebevolle große Schwester und half ihrer Mutter wo es nur ging, bei der Versorgung der Babys. Es war deutlich zu spüren, dass durch Erlebnis mit der Geburt, Tamara nicht nur sehr stark an ihren Geschwistern hing, auch die Beziehung zu Alex war sehr innig und eng geworden. Mit großer Freude stellte Alex fest, dass Tamara nicht nur langsam Vertrauen zu ihr hatte, sondern sich auch sonst sehr gut eingelebt hatte. In der Schule hatte sie die ersten Freundschaften geknüpft und sogar eine beste Freundin gefunden. Für sie hatte mit der Geburt der Zwilling scheinbar auch ein normales Leben begonnen. Auch hatte Tamara nach diesem Gespräch weder Alex noch Michael noch einmal mit Vornamen angesprochen. Es fiel ihr immer leichter, sie mit Mama und Papa anzureden. Obwohl die Beziehung zwischen Alex und Tamara inniger war, so konnte man auch deutlich sehen, dass Michael für sie sehr wichtig war. Sie sah in ihm einen Beschützer, einen starken Mann, der darauf achtete, dass seiner Familie niemand Schaden zufügte. Michael selber versuchte soviel Zeit wie möglich mit seiner Familie zu verbringen, aber scheinbar rief die Vorweihnachtszeit auch die Verbrecher auf den Plan. Ein schwieriger Fall nachdem anderen kam und Branco und Michael hatten alle Hände voll zu tun. Vor allem zu zweit war es doch gleich noch einiges an mehr Arbeit. Wie eine Erlösung nahmen sie wahr, dass Kirkitadse bereits nach einer Unterstützung suchte, die vor allem für die Zeit wo Alex gar nicht da war, einsprang. Wobei Kirkitadse mit dem Gedanken spielte, das Team langfristig auf vier Personen aufzustocken, immerhin würde Alex auch nach der Elternzeit nicht wieder voll arbeiten können. Mit zwei kleinen Kindern war das einfach nicht möglich.
An einem Samstag im Dezember hatte sich Tamara mit ihrer Freundin Lisa verabredet. Gemeinsam wollten sie auf den Christkindlmarkt und anschließend noch einige Weihnachtsgeschenke kaufen. Mit Freuden machten sich die beiden Mädels los, wobei bei Tamara die Freude nicht lange anhielt. Sie war entsetzt darüber, dass der berühmte Münchner Christkindlmarkt eher klein und erbärmlich war. Da hatte sie doch deutlich mehr erwartet. Nach einem erfolgreichen Streifzug durch die Geschäfte, schlenderten sie aber dennoch über den Markt, betrachteten die verschiedenen Buden und zum Abschluss tranken sie noch einen warmen Kinderpunsch, um sich etwas aufzuwärmen. Durch ein „Hallo!“ wurde das Gespräch der beiden Mädchen unterbrochen. Verwundert drehte sich Tamara um und schaute direkt Patrick ins Gesicht. „Was machst du denn hier?“, fragte sie nach kurzer Zeit erstaunt nach. „Wir sind hier auf Klassenfahrt.“, gab er Auskunft und schaute etwas schüchtern auf. „Ich freue mich dich zu sehen.“ Nun war Tamara völlig irritiert. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, brachte er nur Vorwürfe ihr gegenüber heraus und nun so etwas? Patrick ahnte, was in Tamara vorging. „Es tut mir leid, was ich da gesagt habe. Ich finde es schade, dass wir keinen Kontakt mehr haben.“, sagte er leise und etwas schüchtern. Tamara konnte nicht glauben, was sie da soeben gehört hatte. Auch wenn die Entschuldigung eher halbherzig war, fand sie diese Wandlung doch erstaunlich. Aber andererseits hatten die Beiden sich schon immer nahe gestanden, waren zusammen durch dick und dünn gegangen. Patrick war ihr immer unheimlich wichtig gewesen, auch wenn sie durch ihn viel Ärger bekommen hatte, so war er immer derjenige gewesen, der sie getröstet hatte. Schließlich konnte er oftmals genauso wenig wie sie dafür. Sie waren immerhin kleine Kinder gewesen. Als sie dann größer waren, hatte Patrick sie immer versucht zu schützen, hatte sich dadurch auch oft genug selber Ärger eingehandelt. Gemeinsam konnten sie es aber besser ertragen. „Könnten wir uns denn nicht wenigstens schreiben?“, unterbrach Patrick sie in ihren Grübeleien. Etwas erschrocken schaute sie auf, musste die Worte erst einmal richtig ankommen lassen. „Ich weiß nicht, … wenn du meine Adresse kennst, findet sie vielleicht irgendwann auch Mareike.“, gab Tamara zu Bedenken. „Oder er schickt die Briefe an mich und ich gebe sie dir.“, mischte sich nun Lisa ein. Sie wusste zwar nicht warum Tamara dem Jungen gegenüber so ein Geheimnis um ihre Adresse machte, aber sie hoffte, dass so das Gespräch bald beendet wäre. Wenn dieser Patrick dann weg wäre, würde sie ihre Freundin erst einmal ausquetschen. „Das wäre eine Möglichkeit.“, stimmte Tamara nach kurzer Überlegung schließlich zu. Schnell schrieb sie Patrick die Adresse ihrer Freundin auf. Nicht viel später verabschiedete er sich von den beiden Mädchen.
Gemeinsam saßen Tamara und Lisa in der U-Bahn und waren auf dem Nachhauseweg. Die ganze Zeit überlegte Lisa nun schon, wie sie Tamara am besten darauf ansprechen konnte, so dass sie auch alles erzählt bekam. So ganz fiel ihr aber nichts ein. „Wer war dieser Patrick eigentlich?“, fragte sie nun doch ohne große Umschweife, gerade heraus. „Jemand, den ich von früher kenne.“, sagte sie nach kurzem zögern, und hoffte, damit das Thema beenden zu können, wollte einfach nicht Lisa alles erzählen. „Warum durfte er deine richtige Adresse nicht wissen?“, hakte diese aber dennoch nach. Tamara seufzte kurz, erzählte dann aber in kurz Fassung, dass Mareike sie als Baby entführt hatte, und Patrick der Sohn von Mareike war. Aber nicht mehr, lediglich, dass sie seit dem Sommer nun bei ihren richtigen Eltern lebte. „Das ist ja voll krass.“, gab Lisa entsetzt von sich. Sie konnte nicht glauben, was ihre Freundin ihr da eben erzählt hatte. „Und jetzt denkst du, dass Patrick seiner Mutter erzählt, wo du wohnst? Deswegen darf er deine Adresse nicht haben?“ Neugierig musterte Lisa ihr Gegenüber. Ihr Wissensdurst war eindeutig noch nicht gestillt und sie wollte wissen, worauf sie sich eingelassen hatte. „Ich glaube nicht, dass Patrick die Adresse unbedingt weiter geben würde.“, sprach Tamara mehr zu sich selbst, so als ob sie sich mit ihren eigenen Worten überzeugen wollte. „Aber man weiß ja nie, was Mareike wieder für einen Grund hat, in seinen Sachen herumzuschnüffeln.“ Lisa musterte Tamara eingehend und merkte, dass diese nicht alles gesagt hatte. Sie hatte das Gefühl, als wenn sich Tamara dagegen wehrte, noch mehr sagen zu müssen. Nur konnte sie sich nicht vorstellen, was sie so bedrückte. „Wirst du es deinen Eltern sagen?“, fragte Lisa vorsichtig nach. Heftig schüttelte Tamara den Kopf. „Die haben im Moment genug zu tun. Sie würden sich nur unnötige Sorgen machen. Ich werde es ihnen erzählen, wenn es passt.“, erklärte Tamara ihre Einstellung. „Wenn du meinst.“, gab Lisa nicht wirklich begeistert von sich. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei. Ihre innere Stimme sagte ihr, dass es keine gute Lösung war. Aber ihre Freundin verpetzen? Nein, das wollte sie auch nicht.
Arme Tami!!! Mal sehen, ob sie es Alex und Michael irgend wann erzählt.... Und mal sehen, wie Alex und Michae darauf ragieren, wenn sie es erfahren..... Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!! Bitte schreibe schnell weiter!!!
Ich kann Tamis Angst sehr gut verstehen, vor allem, dass sie ihre richtige Adresse nicht rausgeben will, nach all dem was sie durchstehen musste.
Gar nicht gut finde ich, dass sie nicht direkt mit Alex und Micha reden will, aber anders herum ist die Reaktion aus meiner Sicht schon sehr erwachsen.
Bin gespannt wie es weiter geht und freue mich auf die Fs