Danke euch beiden . Hier habt ihr noch einen Teil:
Der Abend kam und jeder sah ihm anders entgegen. Gerrit konnte es kaum abwarten, auf Dämonenjagd zu gehen, Alex war froh, dass jemand ihr glaubte und Grimes jagen wollte und Michael war nach wie vor skeptisch, wenn auch bereit, alles zu tun, was nötig war. Und ich, der Sohn des Lichts, vielfacher Retter der Welt? Ich kämpfte mich durch einige Akten, die ich erledigen musste, damit ich hier in Deutschland überhaupt meinem Job nachgehen durfte. "Verflucht", murmelte ich und blätterte in einem Wörterbuch. Wieso hatte mir niemand diesen Wisch übersetzt? Dämonen, Vampire, Werwölfe, alles konnte man bekämpfen. Aber Bürokratie? Sie war meiner Meinung nach der einzig wahre Gegner der Menschheit. Es klopfte und Andre schaute herein. "Entschuldigung, Mister Sinclair. Hier ist ein Brief für Sie." Ich nahm ihn dem Mann dankend ab und ließ mich dann wieder hinter dem Schreibtisch nieder. Erstaunt musste ich feststellen, dass der Brief von Pater Ignatius stammte und bereits vor einer Woche abgeschickt worden war. Ich hatte ihm meines Wissens nach überhaupt nicht mitgeteilt, wo ich war. "Egal, John. Nicht wundern", riet ich mir selber. Ignatius war einer meiner Helfer. Er kannte meine Bestimmung und war das, was Bill als 'stille Figur im Hintergrund' bezeichnete. Wobei still traf es nicht immer. Ignatius weihte mein Kreuz, meine Silberkugeln und hatte immer einige Warnungen und gute Ratschläge parat. Leider verstand ich die Warnungen oft erst dann, wenn das Unglück bereits da war. Ich riss den Brief auf und beschloss, ihn erst einmal zu lesen. Wenn Ignatius mir während eines laufenden Falls etwas zu sagen hatte, war es meist wichtig.
Lieber John,
es tut mir leid, dass ich dich stören muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass du überaus beschäftigt bist, aber es ist wichtig. Du erinnerst dich sicher an das Buch, welches du aus Rom mitgebracht hast. Es ist mir inzwischen gelungen, einige Textpassagen zu übersetzen und es klingt nicht sehr gut. Mit deiner Vermutung hattest du Recht. Es geht um deinen Gegenpart, den Sohn der Finsternis. Bisher habe ich nicht einmal gewusst, dass es so etwas gibt und ich weiß eigentlich auch nicht, was der Mann kann oder welche Waffen ihm zur Verfügung stehen. Ich kann dir nur eins sagen: Er verkörpert das Böse und er ist nicht auffindbar, bis er sich zeigt. Aber lies besser selber…
Ignatius.
Verwirrt schaute ich den Brief an. Das Buch über den Sohn der Finsternis hatte ich völlig vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn eben. Ich hatte es Ignatius überlassen und hatte die Last damit abgelegt. Mir war es auch nicht wichtig erschienen, aber Ignatius war Feuer und Flamme gewesen. Meiner Ansicht nach hat jeder seinen Gegenpart, Gott den Teufel, Christ und Antichrist; das ist nichts Neues in meiner Welt. Aber wieso machte Ignatius jetzt so einen Wirbel wegen eines weiteren Mannes auf der Seite des Bösen? Es ist ja nicht so, dass wir auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, gegen wen wir genau kämpften. Wir kannten nur einzelne Leute und Dämonen, die uns hin und wieder entgegengetreten waren. Wie viele es insgesamt waren, würden wir wahrscheinlich nie erfahren und ich wollte es auch nicht. Ich zog ein weiteres Blatt hervor, wo Ignatius mir einen der Absätze übersetzt hatte.
Und es wird kommen der Tag, wo ER wird auftauchen beim Sohn des Lichts und dieser wird nicht in der Lage sein, IHN zu erkennen. SEINE Aura wird sein neutral, weder weiß noch schwarz und keine Waffe des Lichts wird IHM schaden. Bis zum Moment, wo sie sich im Kampf gegenübertreten, werden sie leben nebeneinander her.
"Danke, Ignatius, genau das habe ich erwartet." Sätze, die ich im Moment nicht deuten konnte und die mir nicht halfen. Ich blickte die Decke an, während ich den Brief und die Übersetzung wieder in den Umschlag schob und beides in eine Schreibtischschublade legte. Was sollte ich damit anfangen? Es hatte mit meinem jetzigen Fall überhaupt nichts zu tun und meine Münchner Kollegen würde ich damit auch nicht belasten. Die konnten mir da schlecht weiterhelfen. Also würde dieses Problem warten müssen, bis ich wieder in London war. Sollten mir Bill und Suko dabei helfen, die konnten sich jetzt schließlich beide ausruhen. Ich versuchte, dieses kleine Intermezzo zu vergessen und mich wieder auf Grimes, seine geplante Ghoul-Armee und München zu konzentrieren. Dabei glitt mein Blick auf zu meiner Armbanduhr hinüber. Die Zeit war regelrecht verflogen, es war inzwischen sechs Uhr. Langsam sollten wir los. Ich wollte mir im Hellen noch die Örtlichkeiten ansehen, wo Grimes aufgetaucht war und dann stand die Nachtwache an. Mit einem Seufzen erhob ich mich von dem gemütlichen Bürostuhl und prüfte die beiden Waffen, die ich mitnehmen wollte. Meine Beretta und mein Kreuz. Das Kreuz hing ich mir um den Hals und strich mit der Hand vorsichtig darüber. Die Waffe lud ich und nahm dann noch zwei Ersatzmagazine mit. So gerüstet machte ich mich auf den Weg zum Büro meiner Kollegen. Von drinnen klang das helle Lachen von Alex nach draußen und ein tieferes, wahrscheinlich von Michael. Ich klopfte, man rief mich herein. Als ich das Büro betrat, bot sich mir genau dasselbe Bild wie bei meiner Ankunft hier im K11. Gerrit auf dem schwarzen Sofa, Alex und Michael hinter ihren Schreibtischen. Nur dass Michael mich jetzt nicht mehr so hasserfüllt anblickte. Sein Blick war neutral, wenn ich mit gutem Willen ein Wort dafür finden sollte. "Und, haben Sie sich eingearbeitet?" "Ein wenig. Ich würde mir jetzt gern den Friedhof ansehen, wenn es Ihnen Recht ist." "Klar ist uns das Recht." Gerrit war sofort aufgesprungen und strahlte mich an. "Lasst uns Dämonen jagen." Während Michael ungläubig mit dem Kopf schüttelte, konnten Alex und ich uns ein Lachen nicht verkneifen. Die Kommissare brachten mich nach unten zu ihrem Dienstwagen. Ein silberner Skoda. Guter Arbeitswagen, aber… Ich lächelte mild. Michael bemerkte es. "Was grinsen Sie so?" "Autos sind eine Leidenschaft von mir." "Was fahren Sie zu Hause?" "Einen silbergrauen Bentley. Baujahr ´65." Michael sog hörbar Luft durch seine Zähne. "Den würde ich gern mal sehen." "Mein Chef würde ihn gern verschrotten. Leider wurde er schon einige Male beschädigt, meist bei Einsätzen und das Yard durfte dann die Reparaturen zahlen." "Kirkitadse würde uns was husten." Alex lachte. Ich grinste sie an. "Ich habe Powell, meinem Boss, einmal mit Kündigung gedroht, wenn er es nicht macht, seitdem knurrt er nur immer eine Weile, sagt aber nichts mehr." "Ja super. Mit so einer Berufung kann man das ja. Aber wir armen, kleinen Durchschnittsbullen…" Ich ließ mich auf den Rücksitz fallen und Alex setzte sich neben mich. Michael fuhr und Gerrit saß auf dem Beifahrersitz, allerdings hatte er sich so hingesetzte, dass er mit uns reden konnte. "Armer Durchschnittsbulle", sagte ich, nicht ganz ernst gemeint. Und, oh Wunder, Michael grinste leicht, als er den Wagen startete. Im Rückspiegel konnte ich es genau sehen. Ich blickte Gerrit an. "Sagen Sie mal, kann es sein, dass Sie mir vorhin die Dämonenpeitsche aus dem Koffer geklaut haben?" Der wurde rot, griff unter seine Jacke und zog sie hervor. Unsicher reichte er mir die wertvolle Waffe. "Tut mir leid. Ich wollte sie bestimmt nicht behalten, nur mal genauer angucken." "Dann fragen Sie mich doch einfach das nächste Mal." Ich konnte mir einen verwunderten Blick nicht verkneifen. Der Mann benahm sich wie ein Kind… nein, noch schlimmer, wie ein Groupie. Doch mehr Gedanken konnte ich mir darüber nicht machen, denn ich hörte Alex neben mir leise kichern und das lenkte mich doch ziemlich ab. "Das ist nicht lustig", erklärte ich ihr ernst. "Wenn ich mitten in einem Kampf erst nach meinen Waffen suchen muss, könnte das richtige Probleme geben." "Tut mir wirklich leid", hörte ich Gerrit leise murmeln. Mit rotem Gesicht wand er sich nach vorn um. "Seien Sie nicht sauer, John." Wie konnte ich beim Blick in diese braunen Augen sauer sein? Ich seufzte leise und sah aus dem Fenster. Häuser, Bäume und Autos zogen vorbei, bis wir letztendlich vor dem Friedhof anhielten.
Au verdamm mich, ich hab da so eine Vorstellung, wer der Sohn der Finsternis sein könnte..... Hoffentlich irre ich mich.
Aber Gerrit als irgendwie schon Groupie? Ich lach mich weg! Nicht, dass der auf die Idee kommt und einen FC namens Johns demons oder sowas! ^^
(Ich fall hier grad vom Glauben ab, demon heisst nicht nur Dämon, sondern auch noch gleichzeitig Polizist, Kripobeamter wenn ich dicct.cc glauben darf! *wechlol* Ey das passt, wie Faust aufs Auge! )
Michael und Alex zeigten mir und Gerrit die genauen Orte, wo das Zusammentreffen mit Grimes von statten gegangen war. Alex zeigte mir das Gitter des Lüftungsschachtes, wo der Ghoul und seine Leute hindurch gekommen war. Danach gingen wir runter in den Keller. "Ein Gebeinhaus." Ich sah mich um und entdeckte tatsächlich den Schacht, wo man früher die Knochen über eine Rutsche hinunter befördert hatte. Diese Rutsche war jetzt nicht mehr da, aber überall lagen Knochenreste herum. Die Wände waren trocken und staubig, Spinnenweben hingen von der Decke herab. "Gebeinhaus? Das ist das, wonach es sich anhört?" Alex sah mich entsetzt an. "Also, wo Knochen…" Ich sah ihren forschenden, dann sehr angewiderten Blick. "Diese Knochenreste hier stammen von Menschen?" "Natürlich." Ich stieß leicht gegen die Tür, sie schwang auf. Das Schloss war defekt. Für Grimes war es also kein Problem gewesen, ungesehen hier herein zu kommen. "Für einen Ghouls ist es kein Problem, herein zu kommen." Ich wies die Kommissare auf den Schacht hin, der nach oben führte. Michael sah sich den Schacht genau an. "Ich muss nicht sagen, dass ein normaler Mensch da unmöglich durchkommt." "Nein, musst du nicht. Es geht hier nicht um normale Menschen", erinnerte ihn Alex. Ich fühlte Michael Blick auf mir ruhen. "Wie gehen wir vor?" "Grimes wollte, dass ich herkomme und er weiß, dass ich hier bin. Wir gehen hoch in die Leichenhalle und warten dort. Wir setzen uns einfach hin und warten." "Aber dieser Grimes… der ist gefährlich oder?" "Sehr gefährlich. Ich habe ihm schon mehrfach gegenüber gestanden und er existiert noch." Ich ging in Richtung Tür. Alex folgte mir schnell, sie schien sich in meiner Gegenwart sicherer zu fühlen. Michael sah mir skeptisch nach, während Gerrit noch immer am Gitter stand und versuchte, sich vorzustellen, wie dort ein Ghoul, den er noch nie gesehen hatte, durchkriechen konnte. Gemeinsam gingen wir hoch in die Leichenhalle. Wir nahmen uns Stühle und setzten uns hin. Wir saßen uns an den Wänden gegenüber. Gerrit neben mir, Alex neben Michael. Die Tür befand sich auf meiner linken Seite, das Gitter, durch welches Grimes hoffentlich kommen würde, rechts. Gerrit saß an der Tür, genauso wie Alex. Grimes ließ keine Opfer entkommen, Alex war hochgradig gefährdet, das war mir klar. Er würde diese Frau umbringen wollen. Deshalb saß sie der Tür am nächsten. Gerrit sollte sie im Notfall nach draußen bringen. Ich überprüfte meine Waffe, sah, dass Alex und Gerrit es auch taten. Mir war es nicht Recht, dass Michael keine meiner Spezialwaffen hatte. Das Kreuz ruhte auf meiner Brust, deutlich für alle sichtbar. Solange ich es trug, würden die Ghouls es schwer haben, an mich heran zu kommen. Die Aura war zu stark und Ghouls gehörten eher zu den schwächeren schwarzmagischen Wesen. Michael sah auf seine Uhr. Ich tat es auch. Es war inzwischen halb neun. Jetzt hieß es warten.
Schweigend saßen die Kommissare da, während draußen die Sonne untergegangen war. Sie hatten das Licht eingeschaltet, damit man sie nicht überraschen konnte und lauschten angespannt, um auch ja keinen Laut zu überhören. Draußen schrie ein Käuzchen, es klang unheimlich, wenn man hier inmitten von Särgen saß. Die Eichensärge standen auf Tischen, zum Glück waren alle leer. Leider versperrten sie ein wenig die Sicht auf das Gitter, aber momentan gab es da auch nichts zu sehen. Die kleine Leichenhalle und der Friedhof lagen ruhig und friedlich unter einem mit dünnen Schleierwolken überzogenen Himmel. John Sinclair saß einfach entspannt da, Warten gehörte zu seinem Job einfach dazu und er hatte es gelernt. Hatte es lernen müssen. Michael hatte die Hände ineinander verschlungen und drehte Däumchen. Er versuchte dabei, einen möglichst gelangweilten Gesichtsausdruck zu machen, doch seine Augen zeigten, dass er hellwach war. Alex saß angespannt da und wurde nur dann ein wenig ruhiger, wenn Michael ihr hin und wieder zulächelte, oder wenn der Londoner Kommissar ihr aufmunternd zunickte. Ihr Hände waren fest um die Beretta geschlungen und sie machte sich Gedanken. Sie glaubte nicht, dass die Kugeln ihr helfen konnten. Sie hatte bereits einmal auf diese Dämonen geschossen, erfolglos. Zweifel stiegen in ihr auf, ob man diese Wesen überhaupt vernichten konnte. Gerrit regte sich und blickte genervt auf seine Uhr. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht. "Etwas mehr Action wäre nicht schlecht", murmelte er. In diesem Moment ging das Licht aus.
Ich hörte das Einatmen meiner Kollegen und ihr leises Flüstern. Ich bat sie, ruhig zu sein und lauschte angestrengt. Nichts war zu hören, nur das Rufen des Käuzchens. Es kam mir so laut vor. Dann hörte ich das leise Tropfen. Es kam aus dem hinteren Teil der Leichenhalle. Grimes und seine Leute waren im Anmarsch. "Die Tür", flüsterte ich Gerrit zu. Ich hörte ein Rascheln als er nach dem Türgriff suchte. Mit einem leisen Knarren schwang der Flügel auf und vom Flur fiel ein wenig Licht herein. "Da, Grimes", sagte Alex. Michael riss ungläubig die Augen auf. Drei Meter vor ihm war ein schleimiger Berg zu sehen. Aus diesem formte sich der Mann, den Alex so gut in ihrem Bericht beschrieben haben. Ein unglaublicher Gestank ging von ihm aus. Hinter ihm wuchsen drei weitere Männer in die Höhe. "Es freut mich, dass Sie sich noch an mich erinnern. Ich habe Sie auch nicht vergessen. Wissen Sie, dass Sie, außer unserem lieben John, der einzigste Mensch sind, der eine Begegnung mit mir überlebt hat? Das sollten wir dringend ändern, finden Sie nicht?" Er lächelte ein widerliches Lächeln. "Halten Sie sich ja von Alex fern", sagte Michael und zog seine Waffe. "Aber, aber. Hat Ihnen denn Ihre Kollegin nicht erzählt, dass Kugeln uns nicht töten können." Er sah mich an. "Oder hast du sie mit deinen Kugeln versorgt, Sohn des Lichts?" "Wer weiß, Grimes. Lass es doch drauf ankommen." "Wow", brachte Gerrit hervor. "Ein echter Ghoul." Grimes sah den Kommissar an, sah dann wieder zu mir zurück und wieder zu Gerrit. "Seid ihr verwandt?" Er sah so irritiert aus, dass ich unwillkürlich grinsen musste. "Nein", sagte Gerrit. "Sie sind wirklich ein Ghoul? Wie alt sind Sie?" Das verwirrte Gesicht von Grimes verzog sich noch mehr. Auch Michael und Alex sahen ihren Kollegen erstaunt an. Ich konnte mir nur mit viel Mühe ein Lachen verkneifen. Ich hatte von Grimes schon viele Gefühlsregungen erlebt, Freude, wenn er mich mal wieder durch die Mangel drehen konnte, Hass, Angst, Wut, aber Verwirrung? Nein, das war eine Premiere. "Willst du ihn vielleicht interviewen? Oder dir ein Autogramm holen?" Michael sah Gerrit entsetzt an. "Wenn Sie Ghouls so interessant finden, junger Kommissar, dann kann ich Sie gern zu einem von uns machen. Es tut auch fast gar nicht weh." Er lachte höhnisch, was Gerrit wieder in die Realität zurück holte. "Heute nicht, Grimes. Warum willst du mit sprechen? Warum sollte ich herkommen?" "Ich wollte dir nur erzählen, was ich vorhabe. Ich werde mir eine eigene Armee aufbauen." "Mal wieder." "Und du wirst sterben." "Mal wieder." Ich sah ihn gelangweilt an. Grimes wollte immer eine eigene Armee aufbauen und er wollte mich immer töten. Das war wirklich nichts Neues. "Wieso hast du nicht erst deine Armee aufgebaut und mich dann gerufen? Jetzt kann ich dich vorher stoppen." "Ach, Sinclair. Ohne einen Gegner, ist das Leben doch langweilig." Wieder das Lachen, bevor seine Augen plötzlich bedrohlich funkelten. "Tötet sie alle. Aber die Frau gehört mir." Die drei Männer sprangen vor. Alex und Gerrit rissen ihre Waffen hoch und drückten ab. Alex Schuss ging daneben, ein Ghoul sprang sie an und warf sie nach hinten auf den Boden. Gerrit hatte getroffen, einer der Helfer von Grimes stoppte, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Dann sank er mit einem unmenschlichen Schrei auf den Boden, wo er zu einer stinkenden Brühe zerfloss. Michael schoss ein Magazin leer, stellte entsetzt fest, dass er zwar traf, seine Kugeln aber keine Wirkung hatten und warf die Waffe einfach weg. Er hieb dem Ghoul, der ihn angriff die Faust ins Gesicht, was den jedoch nicht störte. Michael schlug in den Schleim hinein und musste hart schlucken, als er seine Hand zurück zog, die jetzt voller Schleim war. Der Schlag des Ghouls war übermenschlich und beförderte Michael auf den Boden. Er sprang auf ihn und legte seine kalten Finger um dessen Hals. Erbarmungslos drückte er zu. Ich blickte mich um. Gerrit schlug mit dem Fuß nach dem Ghoul, der auf Alex hockte. Der war von dem Angriff irritiert und wurde zur Seite gestoßen. Der Kommissar hob die Waffe und schoss. Der Ghoul löste sich auf und Gerrit riss seine Kollegin hoch. "Bring sie raus", schrie ich ihn an. "Grimes gehört mir." Ich riss mir das Kreuz vom Hals und stürmte auf den Ghoul zu, der Michael die Luft abdrückte. Der röchelte nur noch leise.
Jetzt gehts aber richtig zur Sache. Aber wenn John Grimes jetzt umbringt, wäre die Story i-wie zu schnell zu Ende. Ich lass mich überraschen, ob er Michael noch rechtzeitig helfen kann.
Alex wurde von Gerrit auf den Flur gezerrt und taumelte dort. Sie sank auf die Knie. Gerrit zog sie hastig hoch. "Komm, zum Auto, los. Hoch mit dir Alex." Sie ließ sich von ihm hochziehen, lief dann neben ihm her und stoppte erneut. Die Tür stand offen, die nach draußen auf den Friedhof führte. Und sie hatten sie garantiert nicht offen gelassen. Schnell hob sie die Waffe. Auch Gerrit merkte jetzt, dass da etwas nicht stimmte und zog seine Waffe, die er in seinen Hosenbund gesteckt hatte. Er richtete sie nach vorn, als er hinter sich ein Schlurfen hörte. Er wirbelte herum und sah nur noch den Schatten, als ihm jemand gegen die Schläfe schlug. Sterne explodierten vor seinen Augen, als er zusammenbrach und hart auf dem Boden aufschlug. Alex sah ihn fallen, wirbelte herum und schrie entsetzt auf.
Michael keuchte und rang mit weit aufgerissenem Mund nach Luft. Verzweifelt wand er sich unter dem Griff des Ghouls, der ihm die Kehle zudrückte. Sterne explodierten vor seinen Augen und sein Blickfeld war an den Rändern unscharf. Ich kannte das Gefühl zu ersticken, hatte es oft genug selber fühlen müssen und rannte auf den Kommissar zu. Mein Kreuz in der Hand, brüllte ich den Ghoul an. Der blickte auf, sah das Kreuz und seine Augen weiteten sich. Ich sah, wie sich sein Griff lockerte und Michael ihn mit einer verzweifelten Kraftanstrengung von sich runter stieß. Mit ausgestrecktem Arm flog ich förmlich auf ihn zu und presste ihm das Kreuz ins Gesicht. Die weißmagische Energie traf auf die dunkle des Ghouls und das Kreuz leuchtete bläulich auf. Der Ghoul wurde vernichtet. Das Kreuz fraß sich förmlich in das Gesicht des Monsters, bis sich dessen Struktur auflöste und er zu einer stinkenden Pfütze zerfloss. Ich reichte Michael die Hand und zog ihn auf die Beine. "Geht es?" Er keuchte und hustete, ihn nahm das mal als positive Reaktion und wirbelte herum. Aber Grimes war verschwunden. Was sollte das alles? Wieso bestellte er mich her, griff mich mit dieser lächerlichen Mini-Armee an und ging dann einfach. Was plante dieser Teufel? Meine Faust ballte sich um mein Kreuz und ich sah mich in der Düsternis des Raumes genau um. "Wo ist er?", krächzte Michael hinter mir. Er konnte kaum sprechen. "Weg." In diesem Moment hörten wir Alex vor der Tür schreien.
Danke dir, Valerian. Hier noch ein Teil für die fleißigen Leser:
Michael war noch vor mir in dem kleinen Flur und fiel unsanft über Gerrit. Er rappelte sich wieder auf, robbte zu ihm und schüttelte ihn unsanft. Über Gerrits linke Schläfe lief Blut, doch er kam langsam wieder zu sich. "Gerrit, komm schon. Wo ist Alex? Wo ist sie? Was ist passiert?" "Da waren noch zwei Kerle, sie haben hier gewartet", keuchte der und würgte leicht. Auch in diesem schwachen Licht konnte ich sehen, dass er weiß wie eine Wand war. "Wo ist Alex?" Michaels Stimme klang panisch. "Sie haben sie mitgenommen, denke ich." Er stemmte sich langsam hoch. Ich half ihm und hob ihn vom Boden hoch. Er schwankte und konnte kaum stehen. "Es tut mir leid", sagte er leise. "Blödsinn", sagte ich wütend. "Du kannst nichts dafür. Sei froh, dass du noch lebst." Ich war sauer auf mich selber. Das Ganze hatte so sehr nach einer Falle gestunken, aber ich war mir zu sicher gewesen. Und jetzt? Jetzt hatte der Typ Alex in seinen Händen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, wie Michael mich mit hasserfülltem Blick ansah. Er sprang vor und stieß mich nach hinten gegen die Wand. "Wo ist er mit ihr? Was wird er mit ihr machen? Sag schon. Los." "Ich habe keine Ahnung. Er wird sie nicht töten, da bin ich mir sicher, er braucht sie als Geisel. Er will mich, Alex ist ihm egal." Ich stieß ihn ein Stück von mir weg. "Lass mich los", fauchte ich ihn an und Duzte ihn ebenfalls. "Woher willst du das wissen? Grimes hat doch gesagt, dass er sie umbringen will." Auch mir klangen die Worte des Ghouls in den Ohren. "Nein, sie ist der Köder. Er wird uns sagen, wo die Falle steht. Er wird es uns mitteilen." Michael trat auf mich zu und sah mir tief in die Augen. "Wenn sie stirbt, mache ich dich fertig." Damit ging er nach draußen. Mir sank das Herz in die Hose. Nicht wegen Michaels Drohung, sondern weil ich mir nicht sicher war, wie Grimes Alex behandeln würde. Er war ein gefühlloses Monster, was mit seinen Opfern spielte. Er tötete nicht einfach, er liebte es zu quälen. Ich hoffte inständig, dass er seine schleimigen Finger von Alex ließ. "Er meint es nicht so", sagte Gerrit leise und fasste sich an den Kopf. "Ich weiß. Aber das hier geht auf meine Kappe. Ich dachte, er will nur spielen, dabei hatte er das alles arrangiert, um Alex zu entführen. Es ist meine Schuld." "Nein. Es ist Grimes Schuld. Lassen Sie den Kopf nicht hängen." "Wenn es Recht ist, sag du." Gerrit strahlte mich kurz an und nickte, dann fasste er sich wieder an den Kopf. Ich stützte ihn und führte ihn nach draußen. Die frische Luft würde ihm besser bekommen als die abgestandene in der Leichenhalle. Michael kam um die Ecke gerannt und fluchte lautstark vor sich hin. "Verflucht. Keine Spur von ihnen." Er sah mich erneut hasserfüllt an, dann nahm er mir Gerrit ab und brachte ihn wortlos ins Auto. "Ich bring dich ins Krankenhaus." "Brauch ich nicht, Micha. So doll war der Schlag nicht. Nur so, dass ich nichts machen konnte." Er ließ den Kopf hängen. "Mach dir keine Vorwürfe. Es ist nicht deine Schuld." Gerrit hielt ihn fest, als er sich umdrehen und die Tür schließen wollte. "Er kann nichts dafür, klar, Micha? Er ist unsere einzige Chance, Alex lebend zurück zu bekommen. Grimes will ihn." "Gut, tauschen wir ihn doch aus." "Das mache ich schon selber", murmelte ich. Wut stieg in mir hoch. Vor allem auf mich selber. "Ich werde Alex retten." "Und wir werden dir helfen." Michael sah mich ernst an und schloss die Tür. Er deutete auf den Beifahrersitz. "Steig ein." Ich ließ mich auf den Sitz fallen und schloss die Augen. Ich kannte mich in München nicht aus. Also hatte ich keine Chance, ihn auf eigene Faust zu suchen. Und Michael und Gerrit konnten mir nicht helfen, da sie typische Verstecke für dunkle Geschöpfe nicht kannten. Wir konnten nur warten und unsere Wunden lecken. Grimes hatte mir einen empfindlichen Schlag versetzt und ich schwor, mich dafür zu rächen. Das Zuschlagen der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Michael hatte die Hände um das Lenkrad gekrallt und blickte starr nach vorn. "Fahren wir ins Büro?" "Ja." "Wie soll er uns seine Nachrichten zukommen lassen? Wie soll er uns im K11 finden?" "Alex wird es ihm sagen", presste ich hervor.
Wooooah, Alex entführt? Der soll bloß die Griffel von ihr lassen, sonst lernt der mich Giftzwerg mal kennen! *Fäuste ball und dem blöden Grimes mal droh*
Man kriegt richtig gut mit, dass Michi derbst sauer ist. Ich hoffe nur, ihm wird der Dickschädel auch noch zurecht gerückt und er macht keine Dummheiten um Alex zu retten.
Woah... Das war wirklich eine 1A Falle von Grimes*stöhn* Armer John - niemand kann was dafür... Hätte ich am Anfang auch nicht gedacht...
Jetzt bin ich gespannt, was noch kommt. Hoffentlich meldet sich dieser schleimige Ghoul im K11*grummel* Der gehört mit der Dämonenpeitsche verprügelt, jawohl!
Alex konnte im Moment nicht sprechen. Genau wie Gerrit hatte man sie bewusstlos geschlagen, kurz nachdem sie vor Schreck aufgeschrieen hatte. Danach war sie in einen Wagen verfrachtet worden, der am Zaun hinter dem Friedhof geparkt war. Sie lag im Kofferraum und wurde jetzt zum Versteck der Ghouls gebracht. Aber davon bekam sie nichts mit. In einem dunklen Zimmer wurde sie wieder wach. Sie lag auf dem Boden, spürte den kalten Stein. Was sie wunderte, war das Fehlen von Fesseln. Sie kroch auf dem Boden herum und ertastete eine Matratze auf der auch eine Decke lag. Unsicher wickelte sie sich in die Decke, rollte sich zusammen und lag dann mit geöffneten Augen in ihrem dunklen Gefängnis. Langsam stieg Panik in ihr hoch. Wie eine kalte Totenhand kroch sie ihren Rücken empor und blieb dann in ihrem Nacken hocken. Sie spürte ein Brennen in ihren Augen. "Nanana, nicht weinen", sagte plötzlich die Stimme von Grimes. Er stand in einer Ecke und entzündete jetzt eine Kerze, die in einem Kerzenhalter stand, welcher an der Wand hing. Das Zimmer wurde erleuchtet, ein wenig nur, aber Alex sah das, was sie vorher nur erahnt hatte. Unverputzte Wände, ein Steinboden, kein Fenster, eine Tür aus Metall. Grimes stand neben der Tür. "Sie haben noch nichts vor mir zu befürchten. Aber geben Sie sich nicht der Illusion hin, jemals wieder das Licht zu sehen. Sie werden noch ein paar Tage hier bleiben und dann zusammen mit ihren Kollegen und dem Sohn des Lichts sterben." Er grinste diabolisch. "Leider würde er nicht kommen, wenn ich ihm Anlass zu dem Gedanken gäbe, dass er nur noch Ihre Leiche finden würde. Also muss ich Sie wohl gut behandeln. Sie bekommen zwei Mal am Tag Essen und ständig Wasser. Das sollte für einen Menschen reichen, oder?" Alex nickte leicht. Ihre Augen waren vor Angst geweitet. "Brauchen Sie irgendwelche Medikamente?" Hastig schüttelte sie den Kopf. "Gut zu wissen. Nicht, dass Sie mir hier noch wegsterben. Ich mag mein Essen lieber frisch und zappelnd." Er warf Alex die Streichhölzer zu. "Hier, damit Sie ab und zu Ihr Gefängnis angucken können. Aber denken Sie dran, Feuer verbraucht Sauerstoff und die Tür wird nur zwei Mal am Tag geöffnet." Damit ging er. Alex zog ihre Knie an und schlang die Arme darum. Die Tür öffnete sich kurz, ein Mann kam herein, machte ein Foto und fragte sie nach der Adresse, wo John sein würde. Sie nannte ihm mit zitternder Stimme die Adresse des K11 und Michaels Namen. Der Mann schrieb es auf und verschwand. Sie ließ sich wieder zur Seite auf die Matratze fallen und stöhnte auf. Sie spürte die Beretta in ihrem Hosenbund. Verwundert sah sie die Waffe an. Sie schaute nach und stellte fest, dass die Kugeln weg waren. Das war wohl der Humor von Grimes. Sie legte die Waffe neben die Matratze und starrte sie an. Mit den Fingern strich sie über das kalte Metall.