Nach einer etwas längeren Pause geht es hier dann auch mal weiter:
“Essen ist fertig”, rief Alex nach einer Weile. Sie deckte den Tisch und blickte zum Fenster. Michael stand dort und hatte seine Hand auf seiner rechten Wange liegen. Mit dem Zeigefinger fuhr er über das Pflaster, was die Wunde verdeckte, die sich noch immer deutlich sichtbar vom rechten Auge über die Wange bis zum Hals zog. “Sie wird bleiben”, sagte er leise und drehte sich um. “Für immer.” Alex sah ihn nickend an und ging zu ihm. Ganz zärtlich strich sie über das durchsichtige Pflaster, unter dem die Schnittwunde sich langsam wieder schloss. “Die Wunde heilt, die Narbe wird mit der Zeit verblassen.” Er legte seine Hand auf die ihre und schloss die Augen. “Damit guckt mich doch keine Frau mehr an.” “Doch”, sagte Alex. “Ich tu es doch auch.” Sie schluckte, als sie die Hitze spürte, die seine Hand ausstrahlte. “Außerdem sagt man doch immer, Narben und Falten machen einen Mann nicht hässlich sondern interessant.” Jetzt öffnete Michael die Augen. “Bin ich denn interessant?” Alex nickte und versank förmlich in diesem strahlenden Blau. “Komm, Essen.” Sie schluckte mehrfach und lächelte ihn dann an. Langsam folgte Michael ihr und blickte in den Topf. Er setzte sich mit einem Seufzen, ihm tat immer noch alles weh, von dem Unfall. Für ihn war es eh ein Wunder, dass man ihn jetzt schon entlassen hatte. “Hühnersuppe mit Reis. Standardessen für Kranke, mm?” “Irgendwie schon. Aber es ist nun mal gesund und liegt auch nicht so schwer.” Sie setzte sich ihm gegenüber. Michael trank einen Schluck Wasser und aß dann. “Lecker.” “Lügner. Ich weiß, dass ich nicht gut kochen kann. Auch nach dem Kochkurs nicht, den Gerrit und du mir mal geschenkt haben.” “Doch es schmeckt”, versicherte er ihr. “Kochkurs? War er so uninteressant?” “Der Kurs ging so.” “War eine gute Idee von uns.” Michael grinste zufrieden. “Ich habe mich da in einen Mann verliebt.” “Blöde Idee, eindeutig blöde Idee.” Sie musste lachen. “Es war nur eine kurze Affäre. Er ist nach Südamerika gegangen.” Michael musterte sie aufmerksam. “Er hat dir mehr bedeutet, oder?” Erstaunt sah sie ihn an. “Das ist dir damals nicht aufgefallen.” “Da kamen von mir nur blöde Sprüche, nicht wahr?” Er ärgerte sich über sich selber. “Es tut mir leid. Ich hätte dir lieber helfen sollen.” Alex blickte ihn an. “Blöde Sprüche… auch. Aber ich hatte eher den Eindruck…” Sie zögerte. “Ich habe eher den Eindruck gehabt, als wärst du eifersüchtig.” Seine Wangen erröteten leicht, etwas, was bei ihm sehr selten vorkam. “Vielleicht war ich es.” Er legte seinen Löffel beiseite. “Alex, du bist eine tolle Frau und eine wunderbare Freundin. Ich weiß nicht, wie ich mich in den letzten Jahren entwickelt habe, aber so, wie ich mich von früher kenne, wäre ich garantiert auf jeden Mann eifersüchtig, der in deine Nähe kommt.” Er sah Alex erstaunt an. “Gerrit sieht ja auch ziemlich gut aus.” “Keine Sorge. Keine Konkurrenz für dich. Er ist nicht mein Typ.” Ertappt blickte Michael sie an. “So meinte ich das gar nicht”, brummte er leise und widmete sich wieder seinem Essen. Mit einem Lächeln nahm Alex seine Verlegenheit zur Kenntnis. Er baggerte an ihr herum, sie konnte es immer noch nicht fassen. Auch wenn er nicht wirklich wusste, wie er vorgehen sollte, weil sie ihn ja kannte, er sie jedoch nicht. Sie kannte ihn sogar besser als er sich selber. Michael zog die Augenbrauen hoch. Sie kannte ihn, aber erst ab dem Zeitpunkt, wo seine Erinnerungen aufhörten. Sein eigentliches, ursprüngliches Ich kannte sie noch lange nicht. Es hatte ab und zu vorgeschaut, aber mehr auch nicht.
Hui, ein interessanter Teil...sehr schön beschrieben!*daumen hoch* Ich bin immer noch neugierig, wie das mit den beiden weiter geht - also ran an die Tasten
Noch ein Teil? Bitte schön und danke für die Kommis:
Nach dem Essen zog sich Michael zurück auf das Sofa und beobachtete Alex, wie sie den Tisch abräumte und die Küche sauber machte. Als alles fertig war, machte sie das Licht aus und gesellte sich zu Michael. Sie setze sich ans andere Ende des Sofas und sah ihn eine ganze Weile schweigend an. “Alles klar?” “Jaja, sicher. Ich versuch nur zu begreifen, was eigentlich los ist.” “Das glaube ich dir. Ich würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich an deiner Stelle wäre.” Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf so weit zurück, dass er auf der Lehne zu ruhen kam. Michael strich mit den Augen über das Profil ihres Gesicht, nahm jede Einzelheit auf und fand mal wieder, dass sie die tollste Frau war, die es auf der Welt gab. An ihren Lippen, die leicht geöffnet waren, blieb sein Blick hängen. Er schluckte hart. “Ich hätte dir geholfen.” Ihre Lippen bewegten sich, auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln. “Ich weiß”, sagte sie leise. “Ich weiß, Micha.” Sie öffnete die Augen und hob den Kopf etwas an. “Ich bin so verdammt froh, dass es dir wieder gut geht. Zumindest besser als nach dem Unfall.” “Ist doch klar. Unkraut vergeht nicht.” Er lächelte ihr zu. “Ist alles nicht so schlimm, bald renne ich wieder durch die Gegend.” “Das solltest du auch. Du musst wahrscheinlich die gesamte Prüfung noch mal machen, wenn du Polizist bleiben willst. Und dazu gehört nun mal auch ein Sportteil.” Michael seufzte und strich sich über den Bauch. “Ob man den auch als Theorieprüfung ablegen kann?” Lachend schüttelte Alex den Kopf. “Eher unwahrscheinlich. Aber wenn du möchtest, trainiere ich mit dir. Du wirst deine Werte von früher nicht mehr erreichen, aber durchkommen solltest du schon. Wir kriegen deinen Adoniskörper schon wieder fit.” “Adonis…” Michael grinste. “Ja, klar. Das war vielleicht mal, als ich mit der Polizeischule angefangen habe. Aber inzwischen…” “Meine Güte, bist du eitel”, sagte Alex und zog die Beine dicht an den Bauch. Sie schlang die Arme darum und legte die linke Wange auf ihre Knie. Von der Seite sah sie ihn an. “So kenn ich dich ja gar nicht.” “Eitel war ich schon immer… eigentlich. Darum wundere ich mich ja, dass ich doch ein wenig in die Breite gegangen bin.” Er sah an sich hinab und seufzte. “Hey, nun zieh dich nicht so runter. Du siehst gut aus, so wie du bist. Muss nicht jeder so dürr sein wie Gerrit.” Michael lächelte sie an. “Du findest, ich seh gut aus?” “Klar.” Offen sah sie ihn an. Der war zufrieden. Dann gähnte er. “Entschuldige.” “Hey, kein Problem. Du bist heute erst aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ich kann mir vorstellen, dass du noch ziemlich erschöpft bist.” Sie blickte die Treppe hoch, dann auf das Sofa. “Schläfst du oben bei mir? Für deine Verletzungen ist ein vernünftiges Bett besser als die Couch und ich hasse es, hier unten zu schlafen. Meinst du, wir können uns arrangieren?” Michael nickte, sprachlos bei der Vorstellung die Nacht in einem Bett mit dieser Frau zu verbringen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Oberlippe und murmelte: “Sicher, kein Problem.” Alex stand auf und ging nach oben. Sie blickte zu ihm hinab. “Komm. Bad ist hier oben.” “Ich habe keine Sachen hier”, rief er ihr hinterher und stand langsam auf. “Doch, hast du. Ich habe welche aus deiner Wohnung geholt.” Sie streckte grinsend den Kopf zur Tür heraus. “Ich habe es geahnt, dass du nicht nach Hause willst.” Michael sah ihr nach, als sie wieder im Bad verschwand und schüttelte den Kopf. Diese Frau war einfach toll. Er lächelte und humpelte hinter ihr her. Irgendwie tat ihm alles weh. Oben angekommen stand er in der Tür und blickte auf das Bett, auf welchem eine frisch bezogene Decke für ihn lag. “Du bist aber schnell.” “Hab ich immer vorrätig, für Notfälle.” “Dann ist ja gut.” Er sah sie an, als sie ihm eine Handtuch reichte und in Richtung Badezimmer deutete. “Ich danke dir und es tut mir leid. Ich will dir echt keine Umstände bereiten.” Sie lächelte ihm zu. “Tust du nicht.” Er gähnte erneut und schlurfte ins Bad. Nach einer Katzenwäsche legte er sich ins Bett und schlief fast augenblicklich ein. Alex sah nach einer halben Stunde noch einmal nach ihm, doch er schlief friedlich. Sie ging wieder hinunter ins Wohnzimmer, nahm sich ein Buch und las eine Weile. Gegen neun Uhr gähnte sie und begab sich auch ins Schlafzimmer. Morgen würde sie Michael ein wenig durch die Stadt chauffieren. Lächelnd wollte sie sich ins Bett legen, als das Telefon klingelte. Brummend ging Alex runter und nahm den Anruf entgegen. “Rietz.” “Hey, Alex, hier ist Mike.” Alex sackten fast die Beine weg. Sie setzte sich auf das Sofa. “Hey, Mickey…” “Wo steckt Papa? Ich versuche seit zwei Tagen ihn zu erreichen.” Sie schluckte und strich sich über die Stirn. “Mike, hör mir mal bitte zu.” Der Junge schwieg. “Dein Vater hatte einen schweren Verkehrsunfall. Es sah am Anfang sehr schlecht aus, aber seit einigen Wochen geht es aufwärts.” “Und das erzählst du mir erst jetzt?” “Du hättest nichts für ihn tun können, Mike, bitte, sei nicht böse.” Sie schluckte. “Da ist noch etwas. Michael hat schwere Kopfverletzungen erlitten. Er hat alles vergessen, was in den letzten 20 Jahren passiert ist.” Der Junge schwieg eine Weile und versuchte, das zu verarbeiten. “Ich bin 14”, sagte er leise. “Ja, ich weiß.” Sie hörte ihn am Telefon schluchzen. Er liebte seinen Vater über alles, auch wenn er in Düsseldorf bei seiner Mutter lebte. “Mike, sein Herz kennt dich, da bin ich mir sicher. Seine Augen strahlen immer so, wenn ich ihm von dir erzähle. Er ist stolz, einen Sohn zu haben, er liebt dich.” “Aber er kennt mich doch nicht.” Der Junge war verzweifelt. “Mike, mich kennt er auch nicht und trotzdem vertraut er mir. Er wohnt im Moment sogar bei mir.” Mike schniefte leise. “Er denkt, er ist 20?” “Ja. Er verhält sich seltsam.” Alex lächelte. “Du meinst, er baggert dich an?” “Mike”, sagte Alex entsetzt. “Na komm, du siehst toll aus und bist supernett.” “Vielen Dank”, sagte sie lachend. “Und Papa guckt ja auch jetzt noch gern den Damen hinterher, aber er fühlte sich immer zu alt, um noch Versuche zu starten. Bei dir ja auch.” Verwirrt blickte Alex auf ihre linke Hand. “Wie meinst du das?” “Er mochte dich schon immer, Alex. Aber er dachte, er ist zu alt. Deshalb hat er es dir nie gesagt.” “Aber er ist doch nicht…” Alex ging ein Licht auf. All die vielen Situationen, wo sie sich hätten näher kommen können und wo er das unterbunden hatte. “Hat er dir das gesagt, dass er…?” “Ja. Ich hab ihn mal gefragt, ob er in dich verliebt ist und er hat gesagt, dass er sowieso keine Chance bei dir hat. Du könntest jeden haben, so toll wie du bist.” Mike schwieg kurz. “Es geht ihm wirklich gut, außer halt, dass er sich an nichts erinnern kann?” “Körperlich ja. Die Wunden verheilen alle sehr gut. Aber er ist natürlich verwirrt.” Alex war das im Moment auch. Michael hatte seinem Sohn gestanden, dass er sich in sie verliebt hatte, aber zu ihr hatte er nie etwas gesagt, nie etwas angedeutet. “Nutz die Chance, Alex. Papa ist doch ein toller Typ und ich hätte dich gern als Stiefmutter.” “Hey, Stiefmütter sind böse.” “Quark, ich glaub nicht mehr an Märchen.” Der Junge lachte. Er schien sich von dem Schock doch schneller wieder erholt zu haben als sie es für möglich gehalten hätte. Für ihn war es wichtig, dass sein Vater wieder gesund werden würde und ihn akzeptierte und liebte. “Ich habe in vier Wochen Ferien, ich komme dann nach München und werde Papa mal daran erinnern, dass er einen Sohn hat.” “Mach das Mike, er wird sich hundertprozentig freuen.” “Gute Nacht und danke, Alex. Danke fürs Reden.” “Bitte, jederzeit wieder. Mach dir nicht zu viele Sorgen, Mike. Dein Vater packt das schon.” “Kann ich hoffen, dass er wieder…” “Das ist eher unwahrscheinlich. Wenn es passiert, ist das gut, aber du solltest dich nicht darauf versteifen. Versuche lieber, dich mit der derzeitigen Situation anzufreunden.” “Ist okay. Ich denk noch mal über alles nach. Gute Nacht.” “Gute Nacht, Mikey.” Sie legte auf und ihr Blick glitt nach oben zur Schlafzimmertür. Mike glaubte nicht mehr an Märchen, dafür begann Alex jetzt wieder an sie zu glauben. Sie legte das Telefon auf den Tisch und ging langsam die Treppe hoch, um sich ins Bett zu legen. Da klingelte das Telefon erneut. Sie stöhnte und kehrte wieder um. “Entschuldige, dass ich dich noch störe”, sagte Gerrit. “Was gibt es denn, Kollege?” “Erstens, wie geht es Micha? Und zweitens, kannst du morgen früh kurz ins Büro kommen? Ich brauche einige Unterschriften von dir, für die Berichte.” “Erstens, es geht ihm gut, er ist nur noch sehr müde, aber er hält sich tapfer. Ich habe gerade mit Mike telefoniert. Er war schockiert, trägt es aber mit Fassung.” “Ganz der Papa.” “Ja, der Kleine ist Micha noch mal.” Alex lächelte leicht. “Zu dem zweiten Punkt, ich komme morgen früh ins Büro. Ich bin um acht da. Dann bin ich zum Frühstück wieder hier.” “Und was habt ihr zwei morgen vor?” “Ich werde Micha mal ein wenig München zeigen. Vielleicht kommt ja doch irgendetwas zurück.” Gerrit lachte leise. “Willst du das überhaupt?” “Wie meinst du das?” Alex klang selbst in ihren Ohren eine Spur zu entsetzt. “Dir gefällt er doch so, wie er im Moment ist, besser als je zuvor.” “Gar nicht”, brummte Alex. “Ich will, dass es ihm wieder gut geht.” “Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Aber du… Der Blick, mit dem er dich die ganze Zeit angesehen hat, das ist der Blick, den du sonst immer drauf hattest. Dieses schmachtende, sehnsüchtige.” “Hör auf, Gerrit.” “Hey, ich will ja nur sagen, schnapp ihn dir.” Jetzt musste Alex lachen. “Komm schon, du magst ihn doch. Und er dich ja auch, das hat er dir ja immer gezeigt, wenn du mal einen Typen hattest.” Sie seufzte. “Ja, aber nur dann.” “Jetzt nicht mehr.” Gerrit lachte leise. “Aber ich wollte mich da gar nicht einmischen.” “Nein, gar nicht, du willst nur kuppeln.” “Ich doch nicht.” “Hör mal, ich bin müde, wir können morgen noch etwas reden, okay? Ich komm morgen früh.” “Gut. Bis morgen dann. Schlaf gut.” “Ja du auch.” Sie legte auf.
Zwei super klasse teile!! Beim lesen der Story verdrängt man alles um sich herum auch den schreienden Nymphensittich! Wirklich klasse das alle Alex "anstacheln" , sich Michi zu schnappen!
Danke für die zahlreichen Kommis und hier noch ein Teil:
Michael wachte bereits um fünf Uhr morgens auf und blickte sich verwundert um. Sein Schädel dröhnte und kalter Schweiß lag auf seiner Stirn. Er hatte einen Alptraum gehabt. Er saß in einem Auto und ein Bus kam direkt auf ihn zugefahren. Er wollte ausweichen, aber es ging einfach nicht. Und dann… Stöhnend setzte er sich auf und wischte sich über die Stirn. Er schloss kurz die Augen als er eine Bewegung wahrnahm. Sein Blick fiel auf die schlafende Frau neben sich. Alex lag halb unter die Decke gekuschelt, nur ihr Kopf schaute hervor und ihre nackte Schulter. Der Träger des Hemdes hing auf ihrem Oberarm. Michael strich sanft darüber und platzierte ihn wieder auf ihrer Schulter. Alex regte sich und drehte sich auf den Rücken. Sie blinzelte ihn verwundert an, dann lächelte sie. “Guten Morgen, Engel”, sagte Michael und strich ihr über die Stirn und die Wange. Sie wurde leicht rot, ihre Augen strahlten ihn an. “Guten Morgen, Micha. Gut geschlafen?” Er nickte. Seine Fingerspitzen strichen erneut über ihre Stirn und es schien ihr nicht zu missfallen. Im Gegenteil. Michael sah, dass Alex leicht den Mund öffnete, ihre Atmung beschleunigte sich leicht. Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie vorsichtig. Alex konnte es nicht glauben, dass sie seine Lippen auf den ihren spürte. Er war so unendlich sanft, das hätte sie von ihm nie erwartet. Sie schloss die Augen und erwiderte den Kuss. Nach ein paar Sekunden schob sie ihn sanft weg. Sie schluckte ein paar Mal und leckte sich über die Lippen, bevor sie die Augen öffnete und direkt in seine blickte. Michael lächelte. Sie war verwirrt, aber sie hatte ihm keine runtergehauen und schrie ihn auch nicht an. Er legte sich wieder hin und sah sie glücklich an. Alex stütze sich auf den linken Arm und sah ihn an. Sie wollte ihn etwas fragen, schloss dann aber wieder den Mund. Sie schüttelte den Kopf, legte sich kurz hin und rutschte dann zu ihm rüber. Sie legte ihren Kopf auf seinen Unterarm. Michael hob seine Decke und sie kroch darunter. “Ich hab noch zwei Stunden, bevor ich aufstehen muss”, murmelte sie leise und kuschelte sich gegen Michael. Der schloss sie in die Arme und küsste sie leicht auf die Haare. “Schlaf noch etwas, ich pass auf dich auf.” Dicht an ihn geschmiegt schlief Alex glücklich ein, mit der tiefen Sicherheit, dass es sich nur um einen wunderschönen Traum handeln konnte. Es konnte ja wohl kaum wirklich möglich sein, dass sie in Michaels Armen lag und mal keinen blöden Spruch vor den Kopf geknallt bekam?
Uhhhh ist das ist wirklich zu genial, als das es kein Traum sein kann!!! Da freut man sich doch doppelt über solch einen teil!!! Einfach super Klasse Kitty weiter so!!!
Zwei Stunden später weckte ein Radiomoderator die beiden Kommissar und zu Alex Verwunderung lag Michaels Arm noch immer auf ihrer Hüfte. Sie hob den Blick und sah in sein schlafendes Gesicht. “Dann war es doch kein Traum”, murmelte sie leise. Sie streichelte ihm über die Stirn, wie er es zwei Stunden vorher bei ihr getan hatte und küsste ihn kurz auf den Mund. ‘So lass ich mir das Aufstehen morgens glatt gefallen.’ Mit Schwung sprang sie aus dem Bett und verschwand im Bad. Michael öffnete ein Auge und sah ihr hinterher. Er grinste leicht und drehte sich noch einmal um. Alex rief ihm eine halbe Stunde später zu, dass sie nur kurz ins Büro fuhr, um ein paar Gespräche zu erledigen und dann sofort wiederkommen würde. “Bring Brötchen mit”, murmelte Michael gähnend, wofür sie ihn mit seinem Pullover bewarf, den er gestern getragen und am Abend einfach auf einem Stuhl neben dem Bett hatte liegen gelassen. Dann war sie weg. Michael stand auf und zog sich jetzt ebenfalls an. Er war nicht mehr müde und entschloss sich deshalb, sich vor den Fernseher zu setzen. Interessiert verfolgte er die Nachrichten. Nur leider fehlte ihm der Zusammenhang, da vor 20 Jahren doch noch einige Dinge anders gewesen waren.
Ui ui ui !!! Wirklich klasse Teil! Was sich da wohl noch anbahnen wird zwischen den zweien... Und wen Michi doch noch sein Gedächtnis wieder bekommt.... Ich kann Michael echt versehen, ist ganz schön schwer sich 20 Jahre einfach mal kurz dazu zu denken! Bin schon super auf einen neuen teil gespannt!!!!
Danke für euer Interesse und die Kommis *freu*. Hier noch ein Teil:
Alex hatte sich im Kommissariat nur sehr kurz aufgehalten, schnell die Berichte unterschrieben, die Gerrit abliefern wollte und war nach einem kurzen Plausch mit ihm wieder gegangen. Sie holte noch frische Brötchen und war kurz nach 9 Uhr wieder in ihrer Wohnung. Als sie die Tür öffnete, wehte ihr der Duft von frischem Kaffee entgegen. Sie grinste und betrat die Küche. Michael hatte tatsächlich den Frühstückstisch gemacht und saß wartend auf dem Sofa im Wohnzimmer. Mit verwirrtem Blick verfolgte er die Nachrichten. “Hi, Micha, bin wieder da.” Er hob den Blick, lächelte und schaltete den Fernseher aus. “Siehst du, ich kann damit schon umgehen.” “Tja, Technik hat dich noch nie abgeschreckt.” Lachend warf er ihr ein Heft entgegen. Die Bedienungsanleitung. Er ging zu Alex, nahm ihr die Jacke ab und hängte sie an einen Haken. Dann führte er sie zum Tisch, zog ihren Stuhl ein wenig zurück und ließ sie Platz nehmen. Er schüttete die Brötchen in einen Brötchenkorb und stellte ihn auf den Tisch. Zuletzt goss er Alex und sich Kaffee ein und setzte sich zu ihr. “Du bist ja ein wahrer Gentleman.” Alex nahm sich ein Brötchen und schnitt es auf. “Ja natürlich. Das musst du doch wissen.” Sie sagte nichts dazu, sondern machte sich lächelnd etwas zu essen. Er folgte ihrem Beispiel und sie saßen sich schweigend eine ganze Weile gegenüber. Schließlich hob Alex den Blick und sah Michael fragend an. “Was war das heute morgen?” “Ich weiß nicht…” “Red dich nicht raus. Ich dachte zuerst, es wäre ein Traum, aber… Du hast mich geküsst.” “Ein Traum?”, fragte Michael grinsend. “Davon träumst du?” Sie senkte den Blick. Ihre Wangen glühten in einem leichten Rosa. Obwohl sie mit ihm offen reden wollte, drängte er sie in die Ecke. Sie fühlte sich, als hätte sie einen Fehler gemacht. Michael fasste über den Tisch und streichelte sanft ihre Hand. “Ich habe dich gesehen, so unschuldig und süß. Ich konnte nicht anders. Es tut mir leid, Alex, ich wollte dich nicht bedrängen.” Sie schüttelte hastig den Kopf. “Nein, nein, ich meinte nicht, dass ich sauer deshalb bin. Ich…” Offen sah sie ihn an. “Es war schön.” Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Ihre Finger strichen zärtlich über seine Haut. “Es ist nur so plötzlich, so unerwartet.” Er umfasste mit beiden Händen ihre Hand und zog sie an seine Lippen. Sanft küsste er sie. “Ich kann es mir vorstellen, wie mein Verhalten dich verwirren muss, aber ich kann nicht anders. Ich bin eben so.” Er stockte. “Zumindest war ich es mal.” Alex zog ihre Hand langsam weg und blickte auf die Stelle, wo Michaels Lippen ihren Handrücken berührt hatten. “Wir sind Freund geworden, sehr bald, nachdem wir uns kennen gelernt haben. Aber auf Grund deines Verhaltens ist da nie mehr gewesen. Ich habe das oft bedauert und wäre durchaus bereit, mehr zu riskieren, um dir näher zu kommen.” Durchdringend sah sie ihn an. “Ich empfinde so viel für dich, aber ich habe gelernt, diese Gefühl zu verstecken und zu kontrollieren. Und jetzt darf ich sie plötzlich rauslassen. Aber was ist, wenn du dein Gedächtnis doch wiedererlangst? Distanzierst du dich dann wieder von mir? Das würde mir das Herz brechen.” “Selbst wenn ich mein Gedächtnis wiederbekommen, werde ich doch nicht vergessen, was ich dir hier gesagt habe, was ich für dich empfinde und dass ich endlich den Mut hatte, es dir zu gestehen. Warum ich das nie getan habe, weiß ich nicht. Das habe ich vergessen und ich bin nicht wirklich böse deshalb.” Er stand auf und ging um den Tisch herum. Langsam hockte er sich neben Alex Stuhl. Seine Hände lagen auf ihrem Oberschenkel und er sah sie treu von unten an. “Ich liebe dich, Alexandra Rietz.” Langsam wand sie den Blick zur Seite und sah ihn von oben an. Sie drehte sich ein wenig auf dem Stuhl und zog seinen Kopf leicht gegen ihren Bauch. Beide Arme schlang sie um seinen Kopf. “Ich liebe dich auch”, sagte sie leise. “Aber ich habe diese ganze Situation immer noch nicht ganz begriffen.” Michael hatte die Augen geschlossen. “Ich kann dir dabei helfen. Auch wenn ich dich immer zurück gestoßen habe, bitte ich dich, vertrau mir.” “Das tue ich. Darum bist du hier.” Er lächelte leicht. “Ich danke dir.” Langsam erhob er sich und verharrte kurz auf Augenhöhe mit ihr. “Du hast die schönsten Augen der Welt.” Dann ging er wieder zu seinem Platz, setzte sich und aß weiter, wobei er immer wieder den Blickkontakt mit ihr suchte. Er lächelte ihr hin und wieder zu und flirtete ungeniert mit ihr. “Du benimmst dich wie ein Teenager”, tadelte sie grinsend. “Ich bin jung, ich will Spaß.” Lachend beendet Alex ihr Frühstück und wartete, bis Michael sich gestärkt hatte. Dann räumten sie zusammen die Küche auf und verließen die Wohnung, um die Stadt etwas unsicher zu machen. Alex führte ihn durch die Innenstadt, zeigte ihm einige Bars, die sie nach Feierabend auch gern mal gemeinsam besucht hatten. Mittags gingen sie in ein Restaurant, wo sie mal einen Mord aufgeklärt hatten. Danach schlug sie vor, doch mal in Michaels Wohnung zu fahren. Der stimmte zu. Vor der Tür war er doch etwas unsicher, als Alex ihm den Schlüssel in die Hand drückt. Langsam schloss er die Tür auf und blickte in die Wohnung. Sauber und ordentlich. Überrascht blickte er in den Flur. Langsam setzte er einen Schritt in Wohnung. Er sah sich in der Wohnung um und hatte das Gefühl, hier nichts zu suchen zu haben. Ihm fiel ein Fotoalbum in die Hände und er blätterte es durch. Mit dem Finger strich er über das Gesicht seines Sohnes. Sein Sohn. Michael lächelte. Er freute sich darauf, den Jungen kennen zu lernen. Hoffentlich nahm der es wirklich so gelassen hin, wie Alex es ihm erzählt hatte. Er hatte nämlich ein verdammt schlechtes Gewissen, weil er sich nicht genauer an ihn erinnern konnte, obwohl er nichts dafür konnte. “Wovon träumst du?”, fragte Alex und ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen. “Von dir natürlich.” Sie lachte. “Brauchst du aber nicht. Ich bin doch hier.” Er überlegte angestrengt. “Stimmt.” Lächelnd hob er den Blick. “Ich habe an meinen Sohn gedacht.” “Er ist ein toller Junge. Klar, bei dem Vater.” Michael lehnte sich zurück und schloss die Augen. “Du magst ihn?” “Sehr sogar.” “Das ist gut. Ich hoffe wirklich, dass er mir nicht böse ist.” “Er wird durcheinander sein, wenn ihm bewusst wird, was das bedeutet. Aber böse? Warum, du bist doch nicht Schuld an dem Unfall.” “Aber ich fühle mich mies. Was bin ich für ein Vater, wenn ich einfach mein Kind vergesse.” “Ein toller Vater der einen schlimmen Unfall hatte, den er zum Glück überlebt hat. Das ist es, was zählt. Das ist das, was am Ende auch bei Mikey überwiegen wird.” Michael seufzte und öffnete die Augen. Er lächelte leicht. “Du hast Recht. Wie wahrscheinlich immer.” “Natürlich.” Sie lachten und sahen sich den Rest der Fotos an. Alex erklärte ihm bei einigen, wo sie entstanden waren. Zum Glück hatte Michael sie ihr immer stolz gezeigt und viel dazu erzählt. Das kam ihr jetzt zugute.
Armer Michael! Aber echt süß das er Alex solch eine "Liebeserklärung" gemacht hat! hoffentlich hilft es Michael doch etwas Fotos zu gucken und durch die Stadt zu laufen!Ich bin mal gespannt wie später das Treffen mit Meik aussieht, wenn Michi sich jetzt schon so große sorgen macht... Freue mich auf den nächsten teil!!
Vielen Dank für die Kommis und hier noch ein Teil:
Nach über zwei Stunden verließen sie gegen drei Uhr die Wohnung und schlenderten weiter durch die Stadt. Gegen fünf Uhr standen sie vor einem Kino und diskutierten, was sie wohl gucken sollten. Michael war für einen Actionfilm, Alex setzte provokativ einen Liebesfilm dagegen. Schließlich einigten sie sich auf den neuen James Bond und Michael fand, dass das eine gute Mischung war. “James Bond und Liebe passen zusammen wie…” Alex suchte nach einem passenden Vergleich. “… wie Gerrit und die Echtler.” “Wer?” “Ines Echtler. Interne Ermittlerin und eine Hexe in Menschengestalt.” Michael lachte. “So schlimm?” “Was meinst du, was wir mit der schon für Probleme hatten. Die hat dich fast umgebracht.” “Doofe Kuh.” Alex lachte laut auf. Einige Leute blickten sie verwirrt um. Mühsam unterdrückte sie einen weiteren Lachanfall und deutete zur Kasse. Michael nickte und zahlte die Karten. “Merkwürdige Währung. Acht Euro für eine Karte… ist das teuer?” “Zu teuer, wenn du mich fragst. Kino ist Luxus.” “Bedauerlich. Aber wenn ich an die Fernsehgeräte denke, die wir in diesem einen Laden gesehen haben, das ist doch Heimkino pur.” “Klar, aber die echte Atmosphäre hast du nur hier.” Sie betraten den Kinosaal. Er war noch leer. “Wir haben noch fast 15 Minuten Zeit. Ich nehme eine mittlere Tüte Popcorn und ein mittleres Wasser.” Damit ging sie zu ihrem Platz. Michael grinste und verschwand, um das bestellte Essen zu holen und kam nach zehn Minuten wieder, schwerst beladen. “Lecker, was die so alles haben.” “Hey, was ist mit der Sportprüfung?” Schuldbewusst blickte Michael auf das Popcorn, die Tortillas und die anderen Süßigkeiten. Doch dann zuckte er mit den Schultern. “Ich habe heute morgen etwas Zeitung gelesen und da stand, dass Küssen eine Menge Kalorien verbrennt.” Alex wurde rot und nahm ihm einige der Sachen ab, damit er sich hinsetzen konnte. Sie saßen ganz hinten in der Mitte und da es im Kino noch fast leer war, konnten sie sich ungestört unterhalten bis der Film anfing. Michael knabberte sich genüsslich durch die ganzen Leckereien, während Alex gebannt dem Film folgte. “Der neue Bond sieht aus wie Gerrit.” Alex lachte leise. “Gerrit als Agent. Das wär´s ja.” “Och, das geht schon. Aber Gerrit als Engländer…” Michael lachte jetzt ebenfalls. Den Rest des Films genossen sie schweigend.
Einfach klasse!!! Gerrit als Engländer... wirklich schwer vorzustellen!!! So langsam gewöhnt sich Michi ja anscheinend an seinen Zustand... Eine gute Idee, die zwei James Bond gucken zu lassen, den gabs früher ja auch schon!!!