So, hier eine FS. Mehr hab ich heute nicht geschafft. Danke für die ganzen Kommis.
Die nächsten wenigen Tage bis Montag verbrachte Gerrit damit, seiner neuen Wohnung einen persönlichen Touch zu verleihen. Er kaufte sich einige Elektrogeräte, die ihm das Leben etwas erleichterten und sah sich die Stadt an. Am Samstagabend schlenderte er durch einen Park und stand plötzlich vor einer Polizeistation. Er sah sich um. Laut Karte war hier sein zukünftiger Arbeitsplatz. Wieso war er hierher gegangen? Er wusste es nicht, ging aber einige Schritte auf das Gebäude zu. Auf dem Bürgersteig blieb er stehen und blickte über die Straße. Zwei Menschen kamen gerade durch die Tür. Ein großer, kräftiger Mann mit einer Glatze und eine kleiner, zierliche blonde Frau. Gerrit starrte sie an. Kurze Haare, ein bezauberndes Lächeln. Er glaubte im ersten Moment Katelyn vor sich stehen zu haben. Er schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Als er sie wieder öffnete, sah er, wie die beiden sich lachend voneinander verabschiedeten. Ihre Worte wurden vom Wind herübergetragen. “Tschüß, Micha. Genieß das Wochenende.” “Was davon übrig ist. Machs gut, Alex, bis Montag.” Michael und Alex? Ob das wohl seine Kollegen waren? Die Menschen, mit denen er in Zukunft zusammenarbeiten sollte? Er schwankte, ob er zu ihnen hinübergehen sollte, als plötzlich auf seiner Seite der Straße eine ältere Dame empört aufschrie. Gerrit schoss herum und sah einen jungen Mann mit zerlumpten Sachen, der an der Tasche der Frau riss und sie schließlich an sich nahm. Die Frau taumelte und stürzte zu Boden, wo sie liegen blieb und leise vor sich hin wimmerte. Der Mann sah sie an und rannte davon in Richtung Park. Gerrit spurtete hinterher. Der Räuber hatte keine Kondition, nach einem kurzen Sprint über die Wiese hatte er ihn. Er hielt ihn fest, als der plötzlich herumwirbelte und ein Messer zog. “Komm her du Schwein, ich schlitz dich auf”, zischte er Gerrit zu. Der ging etwas auf Abstand und wartete auf den Angriff. Der kam prompt, Gerrit drehte sich Weg, zog in der Drehung sein Bein an und traf mit dem Fuß die Hand seines Angreifers. Das Messer wirbelte durch die Luft und der Mann ging mit einem Aufschrei zu Boden. Gerrit wollte kein Risiko mehr eingehen, packte ihn am Arm und brachte ihn zurück zum Polizeigebäude. Michael und Alex hatten sich inzwischen um die Frau gekümmert. Sie hatte sich nichts weiter getan, stand bereits wieder und sah zitternd den Mann an, der sie überfallen hatte und jetzt fluchend in Gerrits Griff hing. “Ich glaube, der wollte zu euch”, sagte er und sah die Polizisten an. “Hat nur den falschen Weg genommen.” Michael nahm ihm den Gangster ab und sah ihn an. “Gute Arbeit, Mann. Solche Leute könnten wir noch gebrauchen.” Er reichte Gerrit die Hand. “Michael Naseband, Kripo.” “Gerrit Grass.” “Alex Rietz”, stellte Alex sich selber vor und lenkte Gerrits Aufmerksamkeit auf sich. “Gute Kampftechnik. Und verdammt schnell sind Sie auch noch. Solche Leute brauchen wir wirklich in der Polizei.” Sie sah Michael grinsend von der Seite an. Der erwiderte den Blick empört. Gerrit lachte innerlich. Wenn die beiden immer so waren, könnte es ihm hier gefallen. Er wollte ihnen aber noch nicht sagen, wer er war und nickte ihnen einfach zu. “Ich geh dann mal.” “Könnten Sie Montag noch mal herkommen und eine Aussage machen?” “Klar.” Alex sah ihm nach, bis Michael sie anstieß. “Komm, Kollegin. Wir bringen den hier rein und den mysteriösen Unbekannten siehst du ja am Montag wieder.” “Er ist nicht unbekannt. Er heißt Gerrit und sieht toll aus.” Michael rollte mit den Augen. Dann führte er den Verhafteten ins Gebäude. Alex folgte ihm, drehte sich an der Tür aber noch einmal um. Gerrit lief langsam in den Park hinein, den Blick stur nach vorn gerichtete.
Danke für die Kommis und hier auch mal wieder eine FS. Die ist kurz, ich weiß, kommen aber noch zwei im Laufe der nächsten Tage:
Das Wochenende verging in aller Ruhe. Gerrit sah sich die Stadt an, versuchte es mit der ur-bayrischen Kost, was ihm nicht ganz zusagte und stieg dann auf allgemein deutsches Essen um. Er ging viel spazieren, besuchte mehrfach Kinos und einen Abend das Theater. Dies tat er nicht, weil ihm das Stück oder die Filme so gut gefielen, sondern weil er sein Deutsch noch perfektionieren wollte. Schließlich wollte er nicht ständig auf seinen Akzent und damit auf seine Zeit in England angesprochen werden. Am Sonntag ging er zeitig ins Bett, da er früh aufstehen musste, was an sich nicht seine Stärke war. Und gleich am ersten Tag zu spät kommen, wollte er auch nicht. Ärger hatte er mehr als genug gehabt in letzter Zeit. Niedergeschlagen dachte er an sein verkorkstes Leben. Vielleicht konnte er sich ja hier in München etwas aufbauen, vielleicht sogar Freunde finden. Seine Kollegen schienen jedenfalls sehr nett und aufgeschlossen zu sein. Er lächelte leicht. Mal sehen, wie sie morgen gucken würden, wenn er plötzlich vor ihnen stand und sich als neuer Kollege vorstellte.