Zitat von gummibaerchen12345Ich kann mich nur anschließen, eine wirklich tolle FS!! *in die Hände klatsch* Kanns kaum erwarten, dass es weiter geht!! *gespannt hinsetz und Popcorn rumreich* Möchte wer?
So jetzt melde ich mich auch mal, ich habe eben gemerkt, dass ich mich noch gar nicht zu dieser Story geäußert habe, bin wohl eher eine der stillen Mitleser (allerdings von fast allen deiner K11-Storys) Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Das Schicksal, das Gerrit ereilte, ist sehr tragisch und gut von dir dargestellt und auch Gerrits Wut und Verzweiflung kommen sher gut zur Geltung. Das zufällige Treffen mit Alex und Michael ist wirklich eine gute Idee und bringt auch etwas Witz in die Geschichte (Ich hätte gerne Michaels und Alex' Gesichter gesehen). Ich bin gespannt wie es weiter geht. Lg Josi
Danke für die zahlreichen und lieben Kommis und hier endlich eine FS:
In den folgenden zwei Jahren gewöhnte sich Gerrit so gut in München ein, dass es ihm nicht mehr schwer fiel, jedem zu erzählen, dass diese Stadt seine Heimat war. Er lernte den Dialekt und freundete sich mit dem Essen und der Art der Bayern an. Auch beruflich lief alles glatt. Kirkitadse war auch mehr als zufrieden mit ihm und mit Alex und Michael verstand er sich blendend. Bei der Arbeit lachten und scherzten sie viel, wenn die Situation es zuließ. Und abends unternahmen sie oft noch etwas gemeinsam. Natürlich spürte er immer wieder, dass Alex die Beziehung zu ihm gern noch etwas intensiviert hätte, aber sie hatte schnell gemerkt, dass er noch nicht so weit war. Vor ein paar Monaten hatte Gerrit seinen Kollegen ein Foto von Katelyn gezeigt. Alex war richtig blass geworden, als sie die Frau sah. Blonde, schulterlange Haare, ein fein geschnittenes Gesicht, klare, sanft, braune Augen. “Es muss furchtbar für dich sein, mit mir zusammen zu arbeiten”, hatte sie traurig gesagt, als Michael kurz das Büro verlassen hatte. Er hatte sie angelächelt und ihr diese Angst sofort nehmen können. “Nein. Ich habe schnell gemerkt, dass du eine ganz andere Persönlichkeit hast, als Katelyn. Ihr seid so verschieden wie Tag und Nacht. Und ich bin wirklich froh darüber. Ich bin wirklich gern mit dir zusammen, Alex. Hier im Büro und auch ganz privat.” Damit war das Thema dann auch ein für alle Mal durch gewesen. Doch, Gerrit fühlte sich hier wohl. Ihm gefiel sein Leben regelrecht, so wie es jetzt war. Nur in den Nächten, wen die Alpträume kamen, wünschte er sich manchmal seine Zeit in London und seine harte, teils brutale Arbeit zurück. Da hatte er sich am Abschaum der Gesellschaft stellvertretend rächen können. An Menschen, die keine Menschlichkeit kannten. An Menschen, die keinen Respekt vor dem Leben anderer hatten. An Menschen, die ihn sofort getötet hätte, wenn er auch nur ein einziges Mal schwach gewesen wäre oder gezögert hätte. Hier in München konnte er schwach sein. Hier war er ja auch nicht allein. Er hatte immer Rückendeckung, wenn er einem Verbrecher gegenüber stand. Immer waren Alex oder Michael da. Er fühlte sich hier nie allein. Und er war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Denn beruflich war er immer ein Einzelgänger gewesen. Seine Aggressivität und seine Impulsivität hatten immer dafür gesorgt, dass niemand mit ihm arbeiten wollte und so gewöhnte er sich daran, allein zu sein. Auch hier in München, mit den Kleinkriminellen, fiel es ihm oft schwer, sich zusammen zu reißen. Oft erwischte er sich dabei, dass er sich Gegenwehr wünschte. Man hatte ihn jahrelang zum Töten ausgebildet. Gedrillt hatten sie ihn, nicht zu fragen, sondern sofort zuzuschlagen. Wenn der Gegner überlebte, konnte man immer noch fragen stellen. Der Geheimdienst kämpfte gegen Syndikate und Verbrecher, die größere Ziele hatten, als den verhassten Chef zu beseitigen oder eine Bank zu überfallen. Er durfte sie nie Fehler erlauben. Und das steckte in ihm drin. So kam es dann auch mal zu einer unschönen Szene. Michael und er hatte eine Gruppe Jugendlicher aufgegriffen, die eigentlich nicht viel machten, außer zu kiffen und ein wenig öffentliches Eigentum zu zertrümmern. Aber sie waren rotzfrech zu den Kommissaren, provozierten in einer Tour und versuchten schließlich zu flüchten. Michael packte zwei sofort an ihren Jacken und legte ihnen Handschellen an. Der dritte rannte weg. Gerrit hinterher. Er hatte ihn hinter der nächsten Ecke eingeholt, da der Junge in eine Sackgasse gelaufen war. Drohend baute er sich auf. Der Klein-Gangster wollte wieder frech werden, doch seine Worte blieben ihm im Hals stecken, als Gerrit seine Waffe zog. Plötzlich merkte er, dass er allein war. Allein mit dem Polizisten und der Waffe. Angst stieg in ihm hoch. Gerrit hatte es in seinen Augen gesehen, die ihn plötzlich flehend ansahen, als er die Waffe spannte und dem Jungen leise zuraunte: ‘Du hast mich angegriffen und ich habe dich erschossen. Puff. Keiner wird Fragen stellen und die Stadt ist ein Problem los.’ Michael um die Ecke gebogen und hatte ihm den Waffenarm nach unten gezogen und ihn angeblufft, was er hier mache. Gerrit nahm den Jungen fest und sie fuhren schweigend zum Büro. Natürlich hatte Michael mit Alex über Gerrits Verhalten gesprochen, aber nicht mit einem Vorgesetzen. Auch im Bericht stand nichts darüber. Gerrit hatte sich oft gefragt, ob Michael gehört hatte, was er gesagt hatte, aber er wagte es nicht zu fragen. Sie schwiegen sich eine Weile an und verstanden sich ein paar Tage später wieder so gut wie eh und je. Über die Vorkommnisse in der Gasse an diesem Abend sprach keiner der beiden wieder.
Hammer Teil, liebste Principessa!!! Ich hoffe, Gerrit schafft es, diese Art in den Griff zu bekommen, so wie er sich in München eingelebt hat! Schreib bitte ganz ganz schnell weiter!!!
Alles war gut. Und Gerrit hätte viel dafür gegeben, dass es so blieb. Wenn er vorher gewusst hätte, was er alles auslöst, hätte er einem Kollegen vom K15 nie zugesagt, ein paar der Fälle zu übernehmen, als der ihm vorjammerte, wie überarbeitet sein Kommissariat war. Michael und Alex war nicht gerade begeistert von Gerrits plötzlicher Hilfsbereitschaft, doch er erinnerte die beiden daran, dass sie vielleicht auch mal irgendwann Hilfe gebrauchen könnten. Schließlich willigten sie ein und kümmerten sich um eine Serie von Einbrüchen, die irgendwie überhaupt nicht zusammen zu passen schienen. In den Akten standen zwar sämtliche gefundene Fakten, aber keiner passte zusammen. Das fing schon damit an, dass die Opfer der Einbrüche so verschieden waren, wie es nur ging. Eine allein stehende Kassiererin eines Supermarktes. Ein Zuhälter. Eine Ex-Hure, die aber bereits seit 20 Jahren aus dem Gewerbe ausgestiegen war und jetzt mit Mann und Kindern ein normales Dasein führte. Ein Arzt. Ein Anwalt. Ein Arbeitsloser. Und das komischste war, dass niemandem etwas gestohlen worden war. ‘Angeblich’, wie die Polizisten, die die Tatorte besucht hatten, behaupteten. Und keines der Einbruchsopfer hatte die Taten von sich aus gemeldet. Bei dem Arzt und dem Anwalt, waren es die Vorzimmerdamen gewesen, bei dem Arbeitslosen die Vermieterin, bei der Ex-Hure der älteste Sohn, bei dem Zuhälter die Geliebte und bei der Kassiererin der Lebensgefährte. “So mag ich Fälle. Keiner will, dass die Einbrüche geklärt werden, dann lassen wir es doch.” Michael lehnte sich zurück und klappte die Akten zu. “Einbrüche müssen wir verfolgen, das weißt du genau”, sagte Gerrit und öffnete die Akte wieder. Alex nickte ihm zustimmend zu. “Toll”, brummte Michael. “Und wo fangen wir an? Die Leute sind unterschiedlich alt. Wohnen in ganz München und Umgebung verstreut. Vom Plattenbau bis zur Privatvilla ist alles vorhanden. Sie kennen sich nicht, hatten nie miteinander zu tun…” “Moment”, unterbrach Gerrit ihn. “Ob sie sich kennen oder miteinander zu tun haben oder hatten, das müssen wir erst noch herausfinden. Und mich interessiert eigentlich am meisten, warum niemand von sich aus die Einbrüche gemeldet hat.” “Dann sollten wir mit den Opfern noch einmal reden.” Michael sah seine eifrigen Kollegen unwillig an. “Ich forsche mal etwas nach, ob die Leute vielleicht schon einmal aufgefallen sind.” Er vergrub sich hinter seinem Computer. Alex nahm sich den Telefonhörer und rief die ersten beiden Einbruchsopfer an und lud sie zu einer Vernehmung vor. Widerwillig leisteten sie ihrer Aufforderung schließlich folge.