Irgendwann hatten sie die Höhle mehrfach durchquert, alles abgesucht, viele Ratten getötet. Keiner von ihnen konnte noch etwas tragen, da ihre Kapazität ausgeschöpft war. Also gingen sie wieder nach oben und zur Mühle, wo sie ihren Käse verkauften. Dann gingen sie zum Markt. Sie durchquerten die Bibliothek und nach unten in den Keller zum Depot um ihr Geld auf die Bank zu bringen. Sie trafen Branco unten, der sich mit zwei Leuten unterhielt. Er verabschiedete sich von seinen Gesprächspartnern und ging auf die drei zu. “Hey, na erfolgreich gewesen?”, fragte er lächelnd. Alle drei nickten. “Ich bin jetzt Level 4”, sagte Michael stolz. “Mein Shielding - Wert ist auf 13 gestiegen und mein Club Fighting - Wert auf 14.” “Optimal”, sagte Branco. “Sehr gut.” “Ich bin Level 3, fast 4”, sagte Gerrit. “Shielding 11, Club Fighting 13.” “Ist okay. Wie gesagt, dich interessiert nachher eh nur noch der Magie Level.” Gerrit sah Branco ein wenig erleichtert an. “Hey, mach dir mal keine Sorge.” Er lächelte ihm zu. “Mein Kampfwert, also das Distance Fighting, ist auf 14 und mein Shielding noch auf 10.” “Hmm”, machte Branco. “Ich würde euch gern einzeln auf die Jagd schicken. Ihr müsst allein kämpfen, dann steigen eure Werte schneller. Michael, du gehst wieder in die Höhle, wo ihr gerade herkommt. Gerrit, Alex, euch zeige ich weitere Höhlen. Besser gesagt eine, aber ich zeige euch zwei verschiedene Eingänge. Wir treffen uns hier wieder, wenn alle auf Level 7 sind.” Branco sammelte alles Geld ein und zahlte es auf sein Konto ein. Dann verschwand Michael. Gerrit und Alex folgten Branco aus der Bibliothek und über den Markt. Dann gingen sie links am Tempel vorbei und standen vor einem schmalen Gang, wo eine Steintreppe nach unten führte. “Hab ich vorhin gar nicht gesehen”, sagte Alex. Branco grinste. “Dann schau es dir genauer an. Sei etwas vorsichtig, dein Shielding-Wert ist echt miserabel.” “Speere”, sagte Alex. “Ich habe…” Branco reichte ihr fünf Stück. “Pass auf, wenn du nur noch 2 hast, geh raus aus der Höhle, kauf dir neue. Es ist nervig, ich weiß.” “Schon okay. Irgendwie macht es Spaß als Amazone hier durch die Gegend zu laufen.” “Amazone. Alex, ich bitte dich. Du wirst ein Paladin.” Alex verschwand grinsend. “Komm, Gerrit.” Gerrit folgte Branco, der über die weiten Wiesen lief. Sie jagten ein paar Hasen, die das Pech hatten, ihnen in die Quere zu kommen. “Hast du dich eingelebt im K11?” “Ja, sehr. Es ist schön, da zu arbeiten.” Er sah seinen Vorgänger an. “Kommst du wieder?” “Ja, in einem Monat. Ich habe bereits mit dem Staatsanwalt gesprochen, er will mich mit ins Team nehmen, wenn wir beide miteinander auskommen.” Erfreut sah Gerrit den schwarzhaarigen Mann an. “Tolle Idee. Michael und Alex sprechen nur in den höchsten Tönen von dir. Ich würde mich freuen, dich besser kennen zu lernen.” Branco blieb stehen und sah Gerrit an. Er lächelte erfreut. “Geht mir genauso. Du scheinst ja ganz in Ordnung zu sein.” Er reichte ihm die Hand. “Auf eine gute Zusammenarbeit.” Gerrit schüttelte sie. Dann gingen die beiden weiter. Auf dem Weg entlang links an der Schafweide vorbei, bis rechts von ihnen ein einsames Häuschen auftauchte. “Geh da runter. Etwas vorsichtig, es gibt da oft eine Menge Ratten. Geh Richtung Südwesten, da führen Leitern nach unten in eine Höhle mit gemauerten Wänden. Da gibt es auch sehr viel zu jagen. Die Höhle, in die du kommst, erstreckt sich unter dem gesamten Dorf.” “Okay, Boss”, sagte Gerrit und verschwand. Branco blieb lächelnd zurück. “Sie machen sich besser, als ich dachte.” Er wand sich um, sah einen Hasen davonhoppeln und folgte dem Tier.
Das heißt, dass ich mich erst mal informieren muss, nicht, dass ich hier noch Blödsinn schreibe. Danke für die Kommis und hier noch ein Teil:
Michael lief durch die Höhlen und jagte Ratten, bis er nichts mehr tragen konnte, dann lieferte er sein Geld ab, verkaufte den Käse und ärgerte sich, dass er noch mal zur Bank musste. Er sah eine Weile den anderen Spielern beim Handeln zu, grinste und ging wieder zu seinen Ratten. Hin und wieder warf er einen Blick auf sein Helferlein, freute sich an den doch Recht schnell steigenden Werten und jagte weiter. Gerrit kam jetzt, wo er allein war auch sehr schnell voran. Die Ratten attackierten ihn ganz schön, weil sein Shielding-Wert noch recht niedrig war, aber er stieg schnell an. Wirklich in Gefahr war er nie, so dass er schnell lernte, Ratten um sich zu sammeln und sich beißen zu lassen. Andere Spieler bat er höflich, seine Ratten am Leben zu lassen und die meisten akzeptierten sein Training und gingen. Alex hatte mehr Schwierigkeiten, voran zu kommen. Ihre Speere nutzen sich so schnell ab, dass sie Branco sogar zwei Mal um Geld bitten musste, weil sie so schnell nichts sammeln konnte, um sich neue Speere zu kaufen. Der kam jedes Mal schnell angelaufen und gab ihr, was sie brauchte. Sie unterhielten sich auch eine Weile und Alex sagte ihm noch einmal, wie sehr sie sich freute, dass sie ihn wieder sah. Wenn auch in einer recht merkwürdigen Umgebung.
Als Branco nach dem Gespräch mit Alex wieder auf der Suche nach Hasen und Hirschen war, sah er Michael am Meer stehen und angeln. Er trat hinter ihn und blickte auf den Haufen von Fischen, die neben Michael lagen. “Warum isst du die nicht?” “Ich bin satt, voll gestopft.” Er blickte starr auf das Meer. Dann warf er wieder die Angel aus und zog noch einen Fisch aus dem Wasser. Ein anderer Spieler kam vorbei und blickte auf die Fisch. Michael schob sie ihm zu. Er bedankte sich und aß sich satt. “Danke”, sagte er und verschwand. Branco setzte sich ins Gras neben Michael und angelte ebenfalls. “Ist was mit dir?” “Wir kennen uns doch schon ein paar Jahre. Du weißt, dass ich es hasse, belogen zu werden.” Er sah ihn mit einer Mischung aus Trauer und Wut an. “Ich spiel dein Spielchen hier gern mit, Branco, aber hör endlich auf zu lügen. Du weißt, was hier vor sich geht.” Der senkte den Blick und nickte. “Ja. Es ist meine Schuld, dass wir hier sind.” Jetzt setze sich Michael zu ihm. “Hey, wir sind Freunde, Branco. Was zum Teufel geht hier vor?” “Das ist ziemlich kompliziert. Ich wollte euch da nicht mit reinziehen, aber… ich wusste auch nicht wirklich, wen ich sonst… außer Alex und dir habe ich niemanden.” “Und Gerrit? Du kennst ihn doch gar nicht.” “Aber ihr arbeitet seit Jahren mit ihm zusammen, er muss ein cooler Typ sein. Und ich habe mich vorhin kurz mit ihm unterhalten, er ist echt in Ordnung.” Michael lachte. “Ja, ist er. Also komm, Junge, raus mit der Sprache. Was ist das hier? Wo sind wir?” “Ich war doch schon immer so ein Technikfreak und ich habe mit einigen Wissenschaftlern im Kosovo an einer Art Holodeck rumgebastelt.” “Holodeck? So ein Ding wie auf den Raumschiffen bei Star Trek?” “Ja. Genau so was. Nur, dass wir noch einen Schritt weiter gegangen sind. Ich will dich nicht mit technischen und physikalischen Einzelheiten nerven. Aber kurz gesagt, wir haben ein Holodeck entwickelt, welches über das Internet benutzbar ist und in welchem reale Personen existieren können, ohne dass die Zeit draußen in der realen Welt weitergeht.” Michael schwieg und versuchte das zu verstehen. Es gelang ihm zu 40 Prozent. “Das heißt, real sitzen Alex, Gerrit und ich vor unseren PCs und freuen uns über die Mail, die du uns geschickt hast?” “Ja, ihr habt sie gerade geöffnet.” “Okay. Coole Erfindung für Gamefreaks.” “Ja, aber mir ist bei der Programmierung ein Fehler unterlaufen. Ich muss das Spiel bis zum Ende durchspielen, um wieder rauszukommen.” “Aber das ist ein Online-Rollenspiel. Da gibt es doch in dem Sinn kein Ende?” Branco nickte. “Das ist richtig. Darum habe ich eine Mail an einen der anderen verschickt. Er hat eine kleine Änderung des Programms vorgenommen. Wenn ich das höchste Level erreicht habe, muss ich mich einem sehr starken Gegner stellen. Besiege ich ihn, bin ich frei. Anders geht es nicht.” “Und da du ihn nicht allein besiegen kannst…” Michael ging ein Licht auf. “Du hättest uns fragen können. Ist doch klar, dass wir dir helfen. Wenn wir dabei noch nicht mal Zeit verlieren, ist es doch ein riesiges Abenteuer.” Branco schluckte. Er sah Michael dankbar an. “Ich war mir eben nicht ganz sicher. Nach all den Jahren, die ich jetzt weg war.” “All die Jahre. Es waren drei. Und wir haben dich nicht vergessen, wir haben uns über jede Mail, jeden Brief gefreut. Gerrit übrigens auch, er fand das ganz spannend, deine Berichte zu lesen.” Sichtlich erleichtert ließ sich Branco ins Gras fallen. Er lachte erfreut auf. “Es tut mir leid. Ich schätze, ich muss Gerrit und Alex das Ganze auch noch beichten.” “Ich suche Gerrit, du Alex. Sie wird dir nicht den Kopf abreißen und Gerrit ist sowieso so ein kindgebliebener Typ, der wird noch stolz drauf sein, dass du ihn ausgesucht hast.” Michael stand auf und zog Branco auf die Füße. “Lass mich bitte mit Gerrit reden.” “Hast du Angst vor Alex?”, fragte Michael grinsend. “Nicht mehr als vor Gerrit”, gab er mit einem leichten Schulterzucken zurück. Michael lachte. “Okay, ich red mit Alex.” “Welches Level hast du?”, lenkte Branco vom Thema ab und wieder zu ihrem Aufenthaltsort zurück. “7, wie von dir verlangt.” “Gut, dann halte dich mit Jagen zurück.” “Mach ich. Du willst uns die Insel noch etwas zeigen, oder was?” “Ja, richtig.” Branco lächelte und umarmte Michael kurz. “Danke, dass du nicht sauer bist.” Der lachte. “Warum sollte ich. Aber Mike wird sauer sein, dass er nicht mitspielen durfte.” “Wenn das System perfektioniert ist, kann er mal mit spielen.” “Wenn das System perfektioniert ist, mein lieber Branco, bist du ein reicher Mann.” Damit ging Michael. Er zog sein Helferlein aus der Tasche und ließ sich von Gerrit beschreiben, wo der gerade jagte.