Es ging weiter zum Power Ring Quest. Der Preis war ein Power Ring, wie man erahnen kann. Handlungsort des Quest war der Femor Hill. Sie hielten sich südlich des Flusses, der im Berg verschwand, angelte sich eine Etage nach oben und gelangten an einen See. Sie liefen östlich daran vorbei, bis sie einen Pfad in den Berg fanden und folgten ihm bis zu einer Gabelung. Hier bogen sie nach Norden ab, gelangten zu einer Leiter, die sie hinab stiegen. Sie hielten sich nordöstlich in der nächsten Höhle und begegneten einem Rotworm. Schließlich fanden sie das nächste Loch, sprangen hinab und waren sofort eingekreist von 11 Goblins und 4 Wölfen. Zu ihrem Glück waren die nicht mehr gefährlich für sie. Nicht einmal diese Masse an Gegnern. Sie erledigten die Goblins und fanden bei den Wölfen noch einiges an Fleisch. Jetzt sahen sie, dass der Raum von Feuerfeldern durchsetzt war. Vorsichtig gingen sie daran vorbei zum nächsten Loch. Hier gab es noch einmal 11 Goblins und 5 Schweine. Im Norden des Raumes, der durch eine Wand abgetrennt war, standen Fässer und Kisten. In den Kisten fanden sie ihre Ringe und bronzenen Amulette. Mit ihren Schätzen und ausreichend mit Nahrung versorgt, verließen sie die Höhle wieder.
"Wir sind unschlagbar", jubelte Gerrit. "Sind wir." Branco grinste und schaute auf seinem Helferlein nach. "Gehen wir nach Carlin. Dort gibt es einen Job für uns. Wir müssen zu Padeira." "Padeira… Carlin", grübelte Gerrit. "Das ist doch die, die mir Zaubersprüche verkaufen kann, oder?" "Genau. Wenn wir schon mal in Carlin sind, können wir auch gleich mal nach den neuen Zaubersprüchen gucken für dich und Alex." "Cool." Grinsend lief sie neben Michael her. "Wie mach ich mich denn als Paladin?" "Sehr gut", lobte Branco sie grinsend. "Ja, total überragend. Du hast dich echt gemacht." Michael sah sie stolz an. "Die Geduld zahlt sich wirklich aus." Branco blickte über seine Schulter. "Habe ich euch doch gesagt." Er deutete nach Süden. "Kommt, mischen wir noch kurz die Amazonen auf, bevor wir nach Carlin gehen." Sie gingen in das kleine Lager und fanden dort vier Amazonen und eine Walküre vor. Während sich Michael um die Anführerin kümmerte, übernahmen die anderen die etwas schwächeren Amazonen. Es dauerte nicht lange, dann waren die Gegnerinnen Geschichte. Michael übergab Alex einige Speere, die die Walküre hatte fallen lassen. Gemeinsam gingen sie nach Carlin und dort zu Padeira. Branco sprach die Zauberlehrerin an und sie fragte ihn höflich, ob sie ihm irgendwie helfen könnte. Er sprach sie auf eine Mission an und sie fing an, ihm von einer Vision zu erzählen, die sie wohl die Nacht vorher gehabt hatte. Sie hatte von Slimes geträumt, die das Trinkwasser vergiften wollten um so die Bevölkerung von Carlin auszurotten. Sie fragte Branco, ob er ihr helfen wollte, die Stadt zu retten und er sagte natürlich: Ja. Er erhielt ein Fläschchen mit einem Gift und den Hinweis, dass die Slimes irgendwo im Untergrund aus einer Grube kommen würden. Dort musste er das Gift hineinschütten. Sie forderte ihn auf, zurück zu kommen, wenn die Aufgabe erfüllt war. Er verabschiedete sich von ihr und trat beiseite, um Gerrit Platz zu machen. Der räusperte sich und sprach sie an. Sie begrüßte ihn erfreut und sehr persönlich, schließlich war sie ja seine Zauberspruchlehrerin und kannte ihn daher. Er folgte Brancos Beispiel, erhielt natürlich dieselbe Aufgabe und ebenfalls ein Fläschchen mit Gift. Auch Michael und Alex eröffneten den Quest und gemeinsam stiegen sie in den Untergrund der Stadt hinunter. Branco führte sie schweigend zielsicher zu der Grube mit Slimes, die sie schnell erledigt hatten, da es nur drei waren, die hier auf unvorsichtige Wanderer warteten. Sie leerten ihre Flaschen in einem kleinen unterirdischen See und gingen zurück zu Padeira. Sie bedankte sich bei den Abenteurern und jeder erhielt vier kleine Edelsteine als Lohn. Die Steine brachten sie gemeinsam ins Depot, dann verteilte Branco Geld an alle und scheuchte Alex und Gerrit zu ihren jeweiligen Zauberspruchlehrern. Er selber nahm Michael mit sich mit.
Na mal sehen, was sie sich jetzt für neue Sachen holen Bin super gespannt, wie sie sich jetzt ausrüsten!!! Und welche Wege sie danach einschlagen!!!! Freue mich schon auf einen neuen Teil!!! Bitte schreibe schnell weiter!!!
Gerrit hatte das Haus seiner Lehrerin gerade betreten, als ihn ein Spieler ansprach. "Willst du eine Northwind Rod kaufen? Nur 2000 GP." "Northwind Rod?", fragte Gerrit. "Die beste Ice-Rod vor der Hailstorm Rod. Aber die kannst du erst mit Level 33 tragen." "Ich weiß", sagte Gerrit grinsend und dachte an seine gute Waffe, die sicher im Depot ruhte. "Und ab welchem Level kann man die Northwind Rod nutzen?" "22." Gerrit grübelte kurz und nickte dann. "Okay, ich nehm sie. Aber wieso verkaufst du sie?" "Ich hab genug von denen. Man findet sie in einer bestimmten Gattung Wasserelementaren. Und die jage ich gerade." Geld wurde gegen eine Waffe getauscht und der Spieler suchte sich den nächsten Käufer. Gerrit sah kurz in seinem Helferlein nach, der Spieler war Level 102. Er seufzte leise. Da wollte er auch mal hin. Er sah sich seine neue Rod an. Sie war eisblau, wie die Hailstorm Rod, aber die Spitze sah aus wie ein Mammutkopf, richtig mit Stoßzähnen. Er funkte Branco an und erklärte dem, was er gekauft hatte und für wie viel. Branco lobte ihn für seine Spontanität und wies ihn an, sich die neuen Zaubersprüche zu besorgen. Er sah die Liste durch und entschied sich für Strong Haste, womit er laut Beschreibung schneller laufen konnte als mit dem einfachen Haste - Spruch. "Utani gran hur", murmelte er leise, um sich den Spruch zu merken. Langsam wurde es kompliziert. Außerdem lernte er Ultimate Healing, den besten Heilungsspruch, den es gab. Er sah sich die nächsten zwei Sprüche an, die er noch lernen konnte. Summon Creature schien recht nützlich zu sein, damit konnte man immerhin Gegner bekehren und für sich kämpfen lassen. Aber Create Illusion schien ihm mehr eine Spielerei zu sein. Er lernte den Spruch trotzdem und probierte ihn gleich aus. "Utevo res ina…" Grübelnd stand er da, dann huschte eine Grinsen über seine Lippen. "… Dragon", vollendete er den Spruch. Im selben Moment war sein Kopf weiter vom Boden entfernt und er hatte eine grüne ungesunde Hautfarbe. Er verabschiedete sich und ging in Richtung von dem Laden, in welchem sich Alex ihre Sprüche kaufen konnte. Ein Spieler der ihm entgegenkam, sah ihn an, wich zwei Schritte zurück und blickte nach oben. Er sah Gerrits Namen über dem Drachenkopf und schüttelte den Kopf. Gerrit sah nach oben. Schade, dass sich der Name nicht änderte, wenn man sich verwandelte. Er grübelte und ging zurück zum Laden. Erneut zog er sein Helferlein aus der Tasche und sah sich die Runen-Zaubersprüche an. Er hatte noch genügend Geld und entschied sich dafür, einige zu lernen. Er lernte Sprüche um Runen zu erstellen, die kleine Giftfelder und Feuerfelder entstehen ließen, Runen, mit denen man Heilen konnte und Giftschaden bekämpfen konnte bei jedem Spieler, dem Gerrit helfen wollte. Dann gab es einen Spruch, um Light Magic Missile Runes zu erstellen. Wahrscheinlich schoss man damit Energiepfeile ab. Die nächste Rune konnte andere Kreaturen bekehren. Dann fand er einen Spruch, mit dem man Feuerfelder, Energiefelder und solche Sachen, die auf dem Boden waren und Hindernisse bildeten, zerstören konnte. Das erschien ihm sinnvoll. Ebenso erlernte er den Spruch, um Energiefelder entstehen zu lassen und einen, mit dem er Erdstrahlen abschießen konnte. Beim Spruch für die Desintegrate-Rune zögerte er. Mit dieser Rune konnte man verschiebbare Objekte zerstören, also Stühle und Kisten. Wozu das nützlich sein könnte, hatte er noch keine Ahnung. Zuletzt lernte er noch die Sprüche für ultimative Heilrunen, für starke Energiestrahlen und für Poison Bombs, also Giftbomben, die beim Werfen ein relativ großes Giftfeld entstehen ließen. Zufrieden ging er zum Laden für Zaubereibedarf und kaufte sich 10 leere Runen. Er nahm eine in die Hand und schaute sie streng an. "Adevo mas pox", sagte er. Die Rune schimmerte kurz, dann war sie ein wenig unförmiger und giftgrün. Er hielt die Rune fest, konzentrierte sich auf einen Punkt direkt vor sich und ließ die Hand in die Richtung schnellen. Eine Bombe flog von der Rune weg und vor Gerrit erschien ein quadratisches Feld aus kleinen grünen Giftfeldern. Zufrieden grinsend steckte er die Rune weg. Laut Helferlein konnte er sie noch zwei Mal benutzen. Er sah an sich hinab und stellte fest, dass er kein Drache mehr war. "Utevo res ina Dragon", sagte er und verwandelte sich wieder in einen Drachen. Zufrieden ging er zu Alex.
Diese hatte einem anderen Paladin dabei zugesehen, wie der sich Sprüche kaufte und sprach ihn dann an. Er war auf Level 61 und hatte sich einige Spells gekauft, die Paladine über Level 50 lernen konnten. Er hatte lange geschwankt und entschuldigte sich bei Alex, weil er so lange gebraucht hatte. Sie winkte ab und fragte ihn, ob es schwer war, so stark zu werden. Er verneinte dies, riet ihr aber, nicht allein zu reisen, sondern immer einen Freund in der Nähe zu haben. Falls man irgendwann plötzlich mal ohne Mana und Munition für Bogen und Armbrüste dastand. "Ich bin mit 3 Freunden hier." "Hoffentlich keine Paladine", sagte Black Pally, wie der Spieler sich nannte. "Ein Druid, zwei Ritter und ich." "Cooles Team." Der Spieler nickte. "Und du kannst dich echt auf sie verlassen? Dann kann dir in diesem Spiel nichts passieren. Hab einfach Geduld und denk immer daran: Paladin sein ist eine Ehre." "Jawohl", sagte Alex und winkte dem Spieler nach, der ihr zum Abschied einen Hunting Spear in die Hand drückte, einen besseren Speer als die normalen. Sie kümmerte sich zügig um ihre Spells, lernte ultimative Heilung, sowie die Herstellung von Sniper Arrows und explodierenden Pfeilen. Sie stellte 10 Sniper Arrows her, die aussahen wie normale Pfeile, nur eben dass sie schwarz waren und sicherlich stärker als die normalen. Zuletzt lernte sie noch einen Spruch mit dem man einen Ethereal Spear herstellen konnte, aber Alex Englisch reichte nicht aus, um zu verstehen, was genau das war. Sie wollte Branco fragen, wenn sie ihn gleich wieder traf. Grinsend drehte die Kommissarin sich um und schaute direkt auf eine grüne Wand. Erschrocken hob sie den Blick und hielt vor Schreck den Atem an. Vor ihr stand ein Drache. Ein echter, lebender Drache. Der einen der kurze Vorderarme anhob und ihr zuwinkte. Irritiert schaute sie weiter nach oben und sah das Wort Gerrit über dessen Kopf stehen. "Gerrit?" Der Drache nickte und öffnete das Maul. "Yep." Wütend schlug Alex nach ihrem Kollegen. "Spinnst du, mich so zu erschrecken?" Gerrit lachte. "Komm, ich will Branco und Michael zeigen, was ich kann. Das macht nämlich Spaß." Kopfschüttelnd knotete sie ihr Seil an seine Hand und führte ihn damit zum Depot. Einige Spieler lachten, als sie die beiden Spieler sahen. Sie entdeckten ihre Kollegen, die an der Seite des Depot standen und lauschten, ob sie etwas zum Kaufen fanden.
Branco hatte Michael mitgenommen zu ihrem Spell-Trainer und sie lernten zwei Sprüche. "Wozu", beschwerte sich Michael hinterher. "Es sind besondere Sprüche. Mit dem Challenge-Spruch zieht man die Aufmerksamkeit aller Gegner auf sich. Das kann für unsere Distanzkämpfer überlebenswichtig sein." "Und der andere? Dieser Charge?" "Sagt doch der Zauberspruch schon. Utani TEMPO hur." Michael ging ein Licht auf. "Klar, erhöht das Tempo." "Ja. Um 90 Prozent. Leider nur für 10 Sekunden." "Wow… 90 Prozent… das reicht zum Wegrennen." Branco lachte leise. "Richtig. Komm, gehen wir zurück zum Depot und lauschen mal, ob jemand was verkaufen möchte." "Okay." Michael sah ihn von der Seite an. "Wie schwer ist der Endgegner? Ich meine, wir sind dann zu viert und alle auf Level…?" "400. Das Problem ist, dass die Angriffstärke des letzten Monsters sich nach unserer richtet. Das heißt, greifen wir einzeln an, ist es nur ein Viertel so stark, wie wenn wir es gemeinsam angreifen. Und wir müssen alle überleben, um es zu besiegen. Das wird das Problem werden." "Oha. Das heißt, bis dahin müssen wir Strategien entwickelt haben." "Richtig. Unser Vorteil sind unsere Skills. Denn nur das Level, also die 400 wird vom Computer angerechnet auf die Angriffsstärke unseres Gegners. Nicht die Skillpunkte. Je besser wir mit unseren Waffen umgehen können und je höher unser Shielding-Wert ist, desto besser sind unsere Chancen." "Verstehe." Sie erreichten das Depot. "Erzähl das Gerrit mal noch. Mit Alex spreche ich. Sie scheint sehr besorgt zu sein, wenn man sich hier verletzt oder wenn einer mal stirbt." Branco erzählte ihm von dem Vorfall in der Trollhöhle. "Sie war vollkommen schockiert und hatte echte Angst. Todesangst. Ich habe da ein ganz schlechtes Gewissen." "Ich fürchte, die Angst verliert sie erst, wenn sie selber mal stirbt und merkt, dass das nicht so schlimm ist hier im Spiel. Ich rede noch mal mit ihr." Sie standen eine ganze Weile herum, bis Branco plötzlich loslachte. Michael sah ihn verwundert an und folgte seinem ausgestreckten Arm. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Seine Lieblingskollegin führte einen riesigen Drachen an einem Strick herein. Einige Spieler wichen erschrocken zur Seite, andere lachten leise. "Guckt mal, was ich gefangen habe", sagte Alex. Sie grinste Michael an. "Das… ist…" "… ein Drache", sagte der Drache mit tiefer Stimme. "Grrrrrrr." "Gerrit?" Michael verdrehte die Augen, während Branco auf dem Boden saß und immer noch lachte. "Sehr lustig." "Utevo res ina Cat", sagte der Drache und war im nächsten Augenblick eine kleine weiße Katze. Das Seil fiel zu Boden. "Süüüüüß", sagte Alex gedehnt. Branco hatte sich auch wieder eingekriegt. "Miez, Miez, Miez", machte er. "Fauch", erwiderte Gerrit, zog seine Rune aus der dem Rucksack und ließ vor dem Depot ein Giftfeld entstehen. Da er andere Spieler nicht verletzen konnte, musste er nicht vorsichtig sein mit seinen Zaubersprüchen. "Ach, du hast Runenspells gelernt?" "Ja. Alles was ging. Aber wieso sind einige der Runenzauber dieselben wie die Instantspells. Also warum den Umweg über die Rune, statt einen anderen Spruch und sofort dieselbe Wirkung." "Ganz einfach, Runen kannst du einsetzen, wenn du kein Mana mehr hast. Das kann dein Leben retten. Du kannst sie produzieren und mit dir rumschleppen. Sie sind nicht schwer. Und für uns ist es sehr nützlich. Du hast sicher gemerkt, dass du einige der Runen auf andere Spieler anwenden kannst." Gerrit nickte. "Habe ich. Aber es kostet mich sagenhaft viel Mana, die Runen herzustellen." "Mag sein, aber es bringt dir viele Erfahrungspunkte für dein Magie-Level. Und ich hatte, glaube ich, schon ein- oder mehrmals erwähnt, wie wichtig das ist." "Hast du." Gerrit zeigte seinen Freunden noch seine neue Rod. Nachdem alle sie gewürdigt hatten, packte er seine alte Rod ins Depot zu seiner guten. Sein Zauberspruch ließ nach und er wurde wieder zum Menschen. Branco suchte aus einer Liste, die er sich gemacht hatte, den nächsten Weg. "Auf zu den nächsten Quests. Gerrit, du wirst, wenn wir unterwegs sind, immer Runen herstellen. Das bringt dir mehr, als das eine oder andere Viech zu killen, was uns auf den Straßen begegnet." "Ja, Sir." "Alex, du kümmerst dich darum, immer genug Pfeile, Bolzen und Speere zu haben. Versuch es zumindest. Pro Level kannst du mehr tragen, es wird also mit der Zeit einfacher werden." "Klar." "Micha, wir beschützen die zwei." Michael salutierte. "Mit meinem Leben." Branco lachte leise. "Und deinem Drachenhammer wenn´s geht." Er führte seine Freunde in die Bank, wo sie das Restgeld lagerten, dann verließen sie Carlin.
Gemeinsam ging die Gruppe nach Thais. Unterwegs taten alle das, was Branco ihnen gesagt hatte. Er selber führte die Gruppe an, Gerrit hielt sich in seiner Nähe auf, um geschützt zu sein. Michael und Alex liefen ein wenig weiter hinten. "Irgendwie kann man sich an das Leben hier gewöhnen." Michael grinste Alex an. "Jagen, saufen und niemals müde werden." Sie lachte hell auf. "Jaja, das gefällt dir, du… Mann." In ihren Augen blitzte jedoch etwas Mildes auf. "Aber mir gefällt es auch. Es ist irgendwie spannend. Mal was anderes als Verbrecher jagen." "Ich bin auf unseren ersten Drachen gespannt." "Da wirst du noch eine Weile warten müssen, wenn man Branco glauben kann." "Leider." Er vernichtete zwei Goblins, die mit Steinchen nach ihm warfen und reichte Alex zwei der kleinen Waffen. "Willst du haben?" "Exevo con", sagte sie und erschuf 10 Pfeile. "Ja, solange ich noch etwas tragen kann. Sollte ich sie nicht mehr tragen können, kann ich sie immer noch wegwerfen." Branco sah sich während des Laufens die Questliste an. Gerrit blickte ihm über die Schulter. "Wie kannst du da den Überblick gehalten?" "Indem ich mich schon seit Jahren mit dem Spiel befasse. Es interessiert mich eben." Er hob den Blick. "Übernimmst du mal bitte den Hirsch da drüben?" "Klar." Gerrit rannte dem Tier hinterher und erlegte ihn. Das Essen behielt er selber, da er es am Dringendsten brauchte. "Erledigt." "Gut gemacht. Ich glaub das Zaubern liegt dir wirklich, mmm?" Er nickte hastig. "Ja, Chef. Am Anfang war es echt nervig, weil das Mana so schnell alle war. Aber keine Sorge, ich lerne schon, damit klar zu kommen. Irgendwie hat es Vorteile aus der zweiten Reihe kämpfen zu können. Und euch helfen zu können." "Aus der zweiten Reihe… das klingt so unwichtig. Gerrit, du und Alex, ihr seid unsere Lebensversicherung. Alex durch erbarmungslose Angriffe und du, weil du uns heilen musst. Ohne dich werden wir den letzten Kampf nie schaffen." Er blickte sich um. Michael und Alex waren ein ganze Stück hinter ihnen. "Ohne dich werden wir aus dem Spiel nicht wieder raus kommen." Gerrit schluckte. "Aber wir können doch bis ins Unendliche trainieren, oder?" "Ja." "Und es kommt doch nicht nur auf das Level an, sondern auf die Fähigkeitspunkte." "Ja. Das stimmt schon." "Na also. Dann schaffen wir es auch. Mach dir keine Sorgen, Branco. Wir haben noch viel Zeit bis Level 400. Und bis dahin werden wir alle unsere Fähigkeiten beherrschen." Lächelnd sah der seinen Kollegen an. "Du bist wirklich ein hoffnungsloser Optimist, genau wie Micha und Alex immer gesagt haben." Er senkte die Stimme. "Gerrit, ich brauche dich. Alex macht das hier zwar Spaß, aber sie hat panische Angst zu sterben. Dadurch kann sie ihre vollen Fähigkeiten nicht ausnutzen. Ich will sie in eine Falle locken. Das kostet sie zwar ein Level und einige Fähigkeitspunkte, aber es muss einfach sein. Michael bringt das nicht fertig, sein Beschützerinstinkt ist zu stark. Hilfst du mir?" "Ist es wirklich nötig? Ich meine, es wird auch so passieren, dass wir uns mal überschätzen." "Sicher mehrfach. Aber sie muss es jetzt lernen, dass das hier wirklich ein Spiel ist und ihr nichts passiert." "Ja, ich helfe dir. Was hast du vor?" "Du wirst es merken. Tu dann einfach, was ich dir sage." Gerrit blickte sich kurz um. "Gut, dass das hier keine Welt ist, wo sie uns killen kann." "Stimmt", sagte Branco mit einem leisen Lachen. "Sie wird uns dafür hassen. Auch darum will ich Michael da nicht mit reinziehen. Er weiß zwar, dass ich was vorhabe, aber er kennt keine Details und wird ihr so helfen können, wenn sie auf uns sauer ist." "Okay. Wie gesagt, ich bin dabei. Du kannst dich auf mich verlassen." "Ich weiß."
Ich denke, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage: Ja, sie wird böse sein. Danke für das Kommi
Als Thais vor ihnen lag, bog Branco nach links ab und führte sie zu einigen Trollen. Diese waren schnell erledigt. Branco öffnete mit seiner Schaufel ein Loch und hopste hinunter. Seine Freund folgten ihm. Sie standen in einer kleinen Höhle und sprangen ein weiteres Loch hinab. Hier war ein gemauerter Korridor, dem sie gerade nach Osten folgten, wo ein weiteres Loch zu finden war. Die zwei Orkkrieger, die ihnen unterwegs begegneten, waren schnell erledigt. Sie landete wieder in einem gemauerten Raum, der sich nach Norden hin in eine Höhle öffnete. Von dort kam ihnen ein Skorpion entgegen. "Was machst du denn hier?", fragte Branco das Tier und erschlug es. "Eigentlich sollten die nicht hier sein. Naja, egal." "Gefährlich?" Michael sah sich aufmerksam um. "Für uns als Gruppe nicht. Wir haben Gerrit und der hat Antidote-Runen, um uns von Vergiftungen zu heilen, sollten die Viecher uns was tun." Es ging in der große Höhle weiter in Richtung Süden über eine Brücke, die einen unterirdischen Fluss überspannte. Dahinter ging es in einen engen Korridor und an einer Abzweigung dann wieder in Richtung Süden. Hier landeten sie in einer Höhle, wo Slimes herumkrochen. Die kleinen giftgrünen Haufen waren schnell erledigt und bildeten überall kleine Giftfelder. "Vorsicht", sagte Michael und zog Alex zurück, die fast in eines der Felder reingetreten wäre. Branco winkte ab. "Ist eh egal. Wir sind eh gleich alle vergiftet." Er deutete auf einen Gang, der mit Giftfeldern blockiert war. Gerrit grinste. Er nahm eine neue Rune in die Hand und sprach: "Adito grav." Die Rune verformte sich und auf ihrer Oberfläche sah man zwei Wellenlinien. Dann richtete er die Rune auf die Giftfelder und konzentrierte sich. Die drei Giftfelder, die den Gang versperrt hatten, verschwanden. Ebenso die Rune in Gerrits Hand. Branco grinste breit. "Stimmt ja. Du kannst ja jetzt… super, Gerrit. Ich habe nie einen Druiden gespielt." "Keine Sorge, kümmere du dich um dich selber. Ich lerne schon allein, was ich für Fähigkeiten habe." Alex nickte. "So ist es. Lass uns unsere eigenen Erfahrungen machen." "Gern." Er ging vor, durch den jetzt ungefährlichen Gang und in einen dahinter liegenden Raum. Dort lag eine Leiche. "Das ist der tote Bogenschütze. Er starb laut Erzählung an einer Vergiftung." "Wieso nur?", fragte Gerrit unschuldig. Die anderen lachten leise. "Deshalb heißt der Quest auch Dead-Archer-Quest. Durchsucht ihn, schnell, bevor die Giftfelder wieder auftauchen. Nehmt alles mit und dann zurück in den Raum der Slimes." Alle nahmen ihre Belohnungen und trafen sich dann im Raum, wo immer noch die kleinen Giftfelder waberten, die die Leichen der besiegten Slimes hinterlassen hatten. Branco nahm die Bögen an sich, die sie gefunden hatten. Alex bekam von allen die fünf Giftpfeile. Außerdem hatte jeder eine Mana Potion und eine Health Potion gefunden. Michael und Branco gaben Gerrit ihre Mana Potions und behielten nur die Health Potions für sich. "Das war es hier schon. Weiter zum nächsten Quest. Dazu müssen wir zum Ancient Temple… wo ist der gleich wieder?" Er sah sich eine Höhle an. "Ja. Richtig, genau hier." "Jagen wir in dem Tempel?" "Nein, tun wir nicht, Alex. Wir jagen in einer kleine Höhle, westlich des Tempels. Denn in dem Tempel oder in einer Höhle darunter gibt es Dinge, die wir noch nicht sehen wollen." "Und was?" Michael sah ihn neugierig an. Branco blickte auf sein Helferlein. "Ork Berserker, Demon Skeletons, Dragons, Dragon Lords." Er hob den Blick und sah Alex an. "Giant Spiders." "Iiiiii…", machte sie. Branco grübelte. "Irgendwie scheint der Tempel in eine Gegend überzugehen, die Mintwallin heißt… vielleicht sind auch da die ganzen Viecher. Ich weiß es nicht genau. Es gibt mehrere Quests in dem Tempel zu erledigen, die nicht voraussetzen, dass man über Level 90 ist. Und das muss man sein, um eben genannte Dragon Lords zu erlegen. Ich schau mir das später mal in Ruhe an. Aber jetzt machen wir erst mal diesen kurzen Quest, den Scale Armor Quest. Wir sollten uns aber an die genaue Wegbeschreibung halten." "Gute Idee", sagte Gerrit. "Sehr gute Idee." Alex stimmte ihm heftig nickend zu. Branco grinste. "Oh wie süß. Im Süden von Thais gibt es irgendwo Banshees. Da sollten wir auch nicht hingehen." "Wie stark sind die?" Michael war nicht der Typ, der sich solche Dinge auf Dauer merkte. "Etwas stärker als normale Drachen. Sie haben… Moment… Sie haben 1000 Lebenspunkte. Genauso viele wie Drachen. Aber es gibt 900 Erfahrungspunkte, für Drachen 'nur' 700." "Nur", murmelte Alex. "Damit wäre mein neues Level voll." "Warum die Unterschiede?" Sie gingen den Weg langsam zurück und verließen die Höhle. "Das kann unterschiedliche Ursachen haben, Gerrit. Vielleicht sind Banshees schwerer zu töten, vielleicht haben sie eine wesentlich höhere Verteidigung oder mehr Angriffsstärke. Wir werden es merken, wenn wir gegen die antreten." Gerrit nickte. "Worauf sollten wir dann bei der Auswahl neuer Gegner achten? Auf die Erfahrungspunkte, die wir bekommen, wenn wir ihn erledigen oder auf die Lebenspunkte, die der Gegner hat." "Besser auf die Erfahrungspunkte, weil sich da die wahre Stärke und Schwierigkeit zeigt."
Im Norden von Thais fanden sie dann auch den Ancient Temple. Branco fiel auf, dass keiner seiner Freunde sprach. Alle beäugten misstrauisch das Gebäude. Lachend ging er voraus. "Da kommt niemand plötzlich raus. Keine Angst." Westlich des Tempels fanden sie ein Loch, welches Branco öffnete. Er sprang hinunter und die anderen folgten ihm vorsichtig. "Welche Gegner erwarten uns hier?", fragte Michael. Er hielt seinen Dragonhammer fest in der Hand. "Ratten, Caverats, Trolle und Skorpione." Langsam ließ er den Hammer sinken. "Also nichts gefährliches." "Nein." Sie gingen langsam in Richtung Norden bis sie in eine große Höhle kamen. In dieser Höhle liefen sie rechts an der Wand entlang, bis sie zu einem Tunnel kamen. Diesem folgten sie bis zu einer weiteren kleinen Höhle. Sie liefen geradeaus hindurch Richtung Norden, wo sie dann in einen Raum kamen, der viereckig gebaut war. Hier stand eine einsame Kiste herum. Darin befand sich der gesuchte Scale Armor. Jeder nahm sich einen. Alex konnte ihren nicht tragen, er war einfach viel zu schwer. Sie brauchte ihre Kapazität für ihre Waffen. Michael nahm ihn ihr deshalb ab. Gerrit besah sich diesen Armor, doch er war laut Helferlein viel schwächer als sein eigener. "Scale Armor." Er schoss eine Feuerwelle in Richtung eines Skorpions. Alex erlegte ihn mit einem eine Pfeil. "Verteidigung 9. Unsere Armors sind viel besser." "Wir lagern die hier im Depot in Thais. Wer weiß, wozu man sie mal noch braucht. Scale Armor Quest, abgeschlossen." "Wohin jetzt?" Alex sah ihn neugierig an und tauschte ihre Pfeile aus. Sie nahm die Giftpfeile. Gegen Skorpione halfen die zwar nicht, aber gegen den Rest der Gegner. "Den letzten Quest hier, den wir im Moment erledigen können. Den Thais Lighthouse Quest."
"Laut Geschichte hat ein Mann zwei Cyclopen in einen Leuchtturm westlich von Thais eingesperrt und sie gezwungen, Waffen anzufertigen." Branco führte seine Freund an der Stadt vorbei in Richtung Westen. Sie fanden nach einigem Suchen auch den Leuchtturm von Thais. Ein hohes Gebäude, welches aber sehr leer und dementsprechend ein wenig unheimlich aussah. Sie betraten den Leuchtturm und Branco führte sie zu einer Tür. "Keine Angst vor den Cyclopen, die können uns inzwischen nichts mehr. Sie verletzen uns zwar, aber längst nicht mehr so. Wir schaffen das ohne Problem. Allerdings ist der Weg zur Questhöhle ein wenig kompliziert." Er seufzte. "Wir müssen uns trennen und später die Plätze tauschen, damit jeder seine Belohnung bekommt." "Wieso das?" Alex sah ihn verwirrt an. "Das zeige ich euch. Folgt mir." Sie gingen durch einen Gang, wo sie zu einem Hebel kamen, der in die Wand eingelassen war. Michael zog ihn und eine Leiter im Boden wurde sichtbar. "Michael, du bleibst hier. Pass auf, dass der Rückweg für uns offen bleibt." "Klar." Er nickte und stellte sich mit verschränkten Armen vor den Hebel. Branco ging mit Gerrit und Alex hinunter. Hier gab es drei Gänge. Nach Norden, nach Süden und nach Westen. "Im Norden gibt es eine Bodenplatte, wenn man da drauf tritt, öffnet sich im Süden eine Treppe nach unten. Gerrit, geh hin und öffne die Treppe, bleib dort stehen." Er nickte und verschwand. "Alex, komm bitte mit." Er führte sie die Treppe im Süden hinunter, wo ein weiterer Hebel zu sehen war. Branco zog daran und ein Teleporter wurde aktiviert. "Wenn man durch den Teleporter tritt, triff man die zwei Cyclopen. Außerdem ist dort drin eine Kiste, in welcher ein Dark Shield und ein Battle Hammer lagern. Ich gehe jetzt rein, du bleibst hier und passt auf, dass der Teleporter aktiviert bleibt. Ich hole mir die Sachen und bekämpfe die Cyclopen, so gut ich es kann. Wenn ich zu stark verletzt werde, komme ich zurück. Dann geht der nächste rein." Alex nickte. "Okay, klingt gut." Branco nickte ihr zu und trat auf das Teleporterfeld. Er wurde durch die Wand geschickt und sah sich im selben Moment zwei Cyclopen gegenüber, die er erst einmal ignorierte. Er holte sich die Preise aus der Kiste, rannte zurück zu Teleporter und widmete sich einem der Cyclopen. Sie waren doch stärker, als er es in Erinnerung hatte. Er schaffte einen fast allein, trank seinen Heiltrank und verschwand durch den Teleporter. Durch den Trank war sein Lebensbalken wieder im gelben Bereich. "Einen hab ich fast tot, der andere ist noch unverletzt. Kümmere dich um den verletzten, das reicht." Alex nickte und trat in den Teleporter. Sie holte sich die Sachen und kümmerte sich dann um den Cyclopen. In dem kleinen Raum hatte sie nicht viel Bewegungsfreiheit, weshalb sie häufig von den Schlägen der Gegner getroffen wurde. Sie schaffte es, den schwer verletzten Cyclopen zu erledigen, dann musste sie aber auch schnell raus aus dem Raum. Sie trank den Heiltrank, als sie schwer atmend neben Branco stand. "Kannst du bitte das Schild nehmen? Ich kann sonst keine Pfeile mehr herstellen." "Klar. Gib her." Er nahm es und packte es in seinen Rucksack. "Geh jetzt zu Gerrit und schick ihn her. Dann gehst du zu Michael und schickst ihn zu Gerrits Platz, okay? Warte dann oben auf uns." "Mach ich, Chef." Grinsend verschwand sie. Kurz darauf kam Gerrit. Branco erklärte ihr, was er tun musste und er ging durch den Teleporter. "Fast", knurrte er leise. "Mir ist das Mana ausgegangen, trotz Tränke… fast hätte ich diesen Cyclopen geschafft." "Ärgere dich nicht. Geh zu Micha und schick ihn her. Warte dann auf uns." "Ja." Auch Michael ging in den Raum und erlegte den letzten Cyclopen. Erfreut stellte er fest, wie leicht es ging. Seine neue Waffe war wirklich Gold wert. Er nahm sich die Preise aus der Truhe, wartete bis die Cyclopen ihre Sachen fallen ließen und verließ dann den Raum. "Wieso haben die Cyclopen nicht alles gleich fallen gelassen, als ich den letzten gekillt habe? Es hat bestimmt eine Minute gedauert." "Ganz einfach, wer die meisten Lebenspunkte vom Gegner abzieht, bekommt den Preis. Ist immer so. Und Gerrit war ja wohl derjenige, der den Cyclopen am meisten geschädigt hat." "Stimmt. Der war fast tot. Gerrit hat gute Arbeit geleistet." Sie gingen zu ihm und nahmen ihn mit nach oben, wo Alex auf die drei Jungs wartete. Zufrieden gingen sie dann nach Thais und luden ihre ganzen Errungenschaften in Brancos Depot ab. Der wollte es später noch zu Geld machen. Dazu bestand jedoch keine Eile.