Sodele,nun hab ich wieder mehr Zeit und kann mich um meine Stories kümmern Danke für die Kommis und nun weiter im Text mit eine fettkrasse dönerbümms - Alda isch schwör!!!
Während sie zum Haus von Jenny fuhren, ging Micha in Brancos Wohnung ruhelos hin und her. Er wanderte vom Wohnzimmer in die Küche, von dort wieder ins Wohnzimmer und stieg schließlich in den ersten Stock der Zweigeschossigen Wohnung und ging vom Schlafzimmer in die Gästezimmer, ins Bad und wieder ins Wohnzimmer und suchte - was, das wusste er selbst nicht. Er trat ans Fenster, schaute in den Garten und sein Blick viel auf einen Busch weißer Buschwindröschen. Seine Gedanken wanderten bei diesem Anblick in der Zeit zurück, eine Zeit, in der er noch an Werte wie Treue und Vertrauen geglaubt hatte. Eine Zeit, wo er mit Susanne und Mike in Düsseldorf glücklich war. Zumindest hatte er da noch geglaubt, dass sie glücklich waren. Zugegeben, er war sehr beschäftigt bei der Kripo dort und musste viele Überstunden machen und war selten zu Hause. Aber das gab Susanne noch lange nicht das Recht, ihn mit seinem besten Kumpel zu betrügen! Er kam eines Tages früher von der Arbeit, sein Chef hatte ein einsehen und ihn mit einem freien Nachmittag überrascht. Micha hatte auf dem Weg noch einen Strauss Blumen gekauft und dann gleich nach Hause gefahren. Mike war zurzeit bei seiner Mutter, so hatten sie endlich mal Ruhe und Zeit für sich. Liese schlich er sich ins Haus, damit die Überraschung perfekt würde. Im Haus war es still, was schon seltsam war. Aber er dachte, seine Frau hätte sich hingelegt, weswegen er die Treppe zum Schlafzimmer hochgeschlichen war. Vor der Tür hörte er es: ein leises Stöhnen drang heraus. Neugierig und ängstlich zugleich drückte er leise die Klinge hinunter und blieb geschockt im Türrahmen stehen. Fassungslos starrte er auf die Szene, die sich ihm bot: Da trieb es doch seine eigene Frau mit seinem besten Kumpel, der wie in Bruder für ihn gewesen war, in seinem Ehebett! Die Blumen flogen zu Boden und er stieß die Tür weiter auf, so dass sie gegen die Wand donnerte. Das Liebespaar fuhr erschocken auseinander und starrte Micha betroffen an. Er hatte die beiden binnen Zwei Minuten rausgeworfen. Ohne Ihnen Zeit zum Anziehen zu geben. Die Sachen schmiss er durchs Fenster auf den Gehweg. Tagelang versuchte er, seinen Kummer in Alkohol zu ertränken, er kümmerte sich nicht um Mike (den hatte seine Mutter mitgenommen) und ging auch nicht mehr zur Arbeit. Das ging eine ganze Woche lang, bis sich seine Mutter einschaltete und ihn an seine Pflichten als Vater erinnerte. Für Mike versuchte er, sein Singleleben zu meistern und für Mike sprach er schließlich mit Susanne. Und sie machten einen Versöhnungsversuch, der nach drei Monaten als gescheitert angesehen werden musste. Es fehlte einfach das vertrauen zu Susanne und ohne Vertrauen war keine Liebe möglich. Er wurde misstrauisch und Eifersüchtig, er ging sogar dazu über, Susanne zu kontrollieren und teilweise sogar zu bespitzeln. Er beschloss schließlich, die Notbremse zu ziehen und endgültig die Scheidung einzureichen. Nach dem die Scheidung ein Jahr später vollzogen war, ging er für zwei Jahre in den Kosovo und danach ging er nach München, wo er Alex traf. Er verliebte sich auf dem ersten Blick in sie und sie gab ihm das Vertrauen in die Liebe wieder. Er war der glücklichste Mann der Welt, als sie ihn schließlich erhört hatte. Selbst Mike war glücklich gewesen. Und das sollte nun alles vorbei sein? Langsam ging er zur Couch und ließ sich drauf fallen. Er zog die Schuhe aus und legte sich lang. Lange Zeit starrte er an die Decke und dachte nach. Er wünschte sich so sehr, dass er Alex vergeben konnte, schon allein um des Kindes Willen. Aber er wusste nicht, ob er es jemals schaffen würde, ihr zu vertrauen. Er stöhnte auf. Irgendwas musste an ihm sein, dass seine Frauen ihn immer betrogen. Gefrustet nahm er ein Sofakissen und drückte es sich aufs Gesicht. Vielleicht lag es ja an ihm, grübelte er. Vielleicht war er zu hässlich oder zu Dumm. Oder zu langweilig. Oder er war ein schlechter Ehemann oder er war nicht gut genug. Seine Gedanken drehten sich im Kreis: Alex, das Kind, der Betrug, Vertrauen - es nahm kein Ende. Gefrustet schmiss er das Kissen gegen die Wand und drehte sich auf die Seite. Sein Müßiggang wurde von Brancos Telefon unterbrochen. Verwirrt nahm er ab. "Naseband, bei Vukovic", meldete er sich und fragte sich, wer das in aller Welt bloß sein mochte. "Ach, Hr. Naseband. Guten Abend, Echtler hier. Ist Hr. Vukovic da?" Leise stöhnend schloss er die Augen und zählte bis 5. Die hatte ihm grade noch gefehlt. "Nein, der ist zu seiner Cousine, um nach dem rechten zu sehen. Sie und ihre Familie sind in den Urlaub gefahren", entgegnete Micha so höflich wie möglich. "Soll ich ihm was ausrichten?" "Nur, dass er sich in den nächsten Tagen bei mir melden soll. Hat nicht ganz die Eile. Ach, bevor ich es vergesse, Hr. Naseband: Der Prozess gegen ihre Frau beginnt nächste Woche. Ich habe mit dem Haftrichter gesprochen und ihn überzeugen können, dass wir in diesem Fall besonders schnell handeln müssen." Michael blieb vor Überraschung die Luft weg. Was fiel dieser Frau eigentlich ein? "Aber die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen und Sie wissen, dass ein Prozess erst dann angestrebt werden kann!" "Meinen Sie. Die Beweise sprechen schon jetzt gegen Ihre Frau. Der Prozess beginnt nächste Woche und fertig. Einen schönen Abend noch." Mit diesen Worten legte die Echtler auf. Micha starrte einige Sekunden den Hörer an, ehe er auflegte. Jetzt hatte er noch mehr, worüber er grübeln konnte: Der Prozess und was die Echtler von Branco wollte. Ob sie aufgeflogen waren? Hoffentlich nicht, dachte Micha im Stillen, nahm das Kissen auf und knautschte es fest zusammen. Nein, beruhigte er sich selbst. Wenn sie ihn erwischt hätten wäre er, Micha, selber dran. Aber was wollte sie dann? Und der Prozess. . . "Eine Woche noch", murmelte er vor sich hin. "Ob wir bis dahin die nötigen Beweise haben?" Und wieder einmal fuhren seine Gedanken Karussell. Er wurde erst aus Deinen Gedanken gerissen, als Branco und Chrissi in der Tür standen.
Ok, geht jetzt weidda mit konkret stabile Teil von Dönerkrasse Story!(wird man das eigentlich NIE MEHR los??) Danke an Schreiber von fettkrasse schöne Dönerkömmis! (Und NEIN ich bin nicht irre und JA mir gehts herrvorragend! )
Für korrekte Kommissar Törtchen mit de Fettkrass blaue Augen und mein Fettkrasses Hessenaishaschatzi!
"Was macht ihr denn schon wieder hier?" fragte Micha und setzte sich auf. "Ich hab euch nicht so schnell zurückerwartet." "Was heisst hier `schon zurück´?" fragte Branco und deutete aus dem Fenster. "Es ist schon fast 22 Uhr. Wir waren ziemlich lang weg, muss ich gestehen." Micha warf einen Blick auf seine Armbanduhr und war erstaunt, dass er beinah 2 ½ Stunden mit grübeln zugebracht hatte. "Wie die Zeit vergeht . . . Wie auch immer, aber ich dachte Du wolltest bei Deiner Cousine in dem Haus bleiben und dort schlafen. Ich hätte Chrissi auch abgeholt." "Das hatte ich schon vor", nickte Branco und setzte sich zu Micha auf die Couch, während Chrissi im Sessel gegenüber Platz nahm. "Aber da es so spät ist und die Party ja nicht stattgefunden hat, habe ich gedacht, es würde eh nichts nützen. Zudem ist es Chrissis erster Abend hier und da wäre es unhöfflich, sie allein zu lassen. Und ich lass Dich auch nur ungern allein, vor allem nach dem heutigen Nachmittag! Was wäre ich für ein Freund, wenn ich Dich allein lassen würde?" "Du tust ohnehin schon genug für uns! Da kann ich nicht noch von Dir verlangen, dass Du mit hier Händchen hältst!" "Ach lass doch. Ich bin froh, wenn ich Euch helfen kann! Ihr seit meine besten Freunde und habt so viel für mich getan! Ausserdem macht es mir Spass, der Echtler die Tour zu vermasseln!" "Da fällt mir ein: Die Echtler hat angerufen, Branco. Du sollt bei Gelegenheit bei ihr vorbeischauen. Warum, hat sie nicht gesagt. Ich hoffe nur, sie hat nichts herausgefunden." "Jetzt mach Dir mal keine Gedanken, Micha. Sie wird es schon nicht rausgefunden haben, wie auch? Dazu haben wir ein zu Wasserdichtes Alibi. Ich denke, es geht um was anderes. Und wenn, hätte sie Dich ja auch in ihr Büro zitiert!" Micha blieb skeptisch und dies sagte er auch in aller Deutlichkeit. "Ich denk schon, dass sie Lunte gerochen hat, Branco! Und das heisst, wir sind am Arsch!" "Was heisst wir? Wenn dann ich, ICH bin eingebrochen, ICH habe diese Akte geklaut, ICH habe meine Cousine zur Falschaussage angestiftet! Du hast nichts gemacht. Dir wird man Milde zukommen lassen, wegen den Umständen! Alex ist Deine Frau und da zeigt man Verständnis für solche Aktionen! Nein, Micha, ich mach das gern und ich weiß, weder Du noch Alex haben mich darum gebeten!" werte Branco einen Einwurf von Micha ab. "Ich werd morgen Mittag mal anrufen, wegen einem Termin. Dann wird sie mir sicher sagen, was los ist. Und bis dahin nützt es nichts, sich über ungelegte Eier aufzuregen!" "Branco hat Recht, Micha! Wozu sich schon vorher Aufregen? Und selbst wenn es darum geht, ändern könnt ihr doch nichts mehr", schlug sich Chrissi auf die Seite von Branco. Schließlich ließ sich Micha beruhigen und sie redeten noch lange über den Tag, bis Chrissi im Sessel eingeschlafen war und auch Branco ständig gähnen musste. "Ich glaub, wir gehören alle ins Bett", meinte Micha schließlich weit nach Mitternacht und reckte sich. Branco nickte gähnend und erhob sich. "Ich schlaf hier echt gleich ein: Wie ich sehe, ist Chrissi bereits eingeschlafen", meinte Branco und ging zu Chrissi rüber. Wie süss sie ausschaut, dachte er. Schade eigentlich sie zu wecken. Aber da Chrissi ja nicht im Sessel schlafen konnte, weckte er sie doch. Sanft rüttelte er sie an den Schultern. "Chrissi Aufwachen!" Verschlafen blinzelte Chrissi Branco an und lies sich von ihm in ihr Zimmer führen, wo sie aufs Bett fiel und gleich weiterschlief. Lächelnd ging Branco in sein Zimmer und zog sich um. Er war so müde, dass er aufs Waschen verzichtete und gleich ins Bett ging. Branco schlief relativ schnell ein und schlief auch sehr ruhig. Micha hingegen fand erst keine Ruhe, zu sehr quälten ihn die Altbekannten Fragen, Ängsten und Gedanken in Bezug auf Alex und die Zukunft. Hinzu kam das Telefonat mit der Echtler, was ihm noch schwer im Magen lag. Aber nach 30 min. schlief auch er völlig übermüdet ein.
Alex fand jedoch wie schon so oft keine Ruhe, sie lag in ihrem Krankenbett und ließ den Tag Revue passieren. Wie sollte es denn jetzt weitergehen? Was sollte aus dem Kind werden? Hatte sie damit die letzte Chance auf eine Versöhnung mit Micha verspielt? Was, wenn er der Vater ist? Und was, wenn nicht? Würden sie wieder zueinander finden? War ihre Liebe so stark, wie sie immer geglaubt hatte? Sie seufzte und drehte sich vorsichtig auf die Seite und starte aus dem Fenster. Ihre Gedanken wanderten zu den Untersuchungen am Nachmittag. Man hatte sie zur Schwangerschaft beglückwünscht, aber sie hatte kaum ein Lächeln zustande bringen können. Mit dem Kind sei alles in Ordnung, so hatte man ihr freundlich lächelnd erklärt. Sie wusste selbst nicht, ob sie darüber erleichtert sein sollte, oder nicht. Im selben Augenblick schalt sie sich dafür, das Baby konnte schließlich nichts dafür. Sie sollte zufrieden sein, dass es wenigstens dem kleinen Wesen gut ging. Ganz im Gegensatz zu sich selbst. Nach den Untersuchungen war sie zum Chefarzt gefahren worden, der etwas mit ihr zu Besprechen hatte. In diesem Gespräch hatte er ihr sie über Möglichkeiten eines Abbruchs informiert und ihr die Option einer Freigabe zur Adoption aufgezeigt. Sie wusste selbst nicht, was sie wollte. Sie musste genau und in Ruhe darüber nachdenken. Dann kam die Sprache auf einen Vaterschaftstest, der schon vor der Geburt stattfinden konnte. Es gab zwei Methoden: Die 1. Methode nannte sich Chorionzottenbiopsie und sah eine Untersuchung der Plazentahaut vor. Die Zweite Methode nannte sich Amniozynthese und war eine Untersuchung des Fruchtwassers und den dortigen Zellbestandteilen. Beide waren mit erheblichen Risiken verbunden, besonders das Risiko einer Fehlgeburt war sehr hoch. Alex wusste nicht, was sie machen sollte. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Wie gern hätte sie Micha jetzt um Rat gefragt. Aber das konnte sie ja wohl knicken. Sie hatte sich alles selbst zuzuschreiben, da konnte sie nicht Micha um Rat fragen. Und schon gar nicht mitten in der Nacht. Sie schloss die Augen und dachte an die unzähligen Frauen, die in Talkshows saßen und nicht wussten, wer der Vater war. Sie und Micha hatten immer geglaubt, so etwas könnte ihnen nicht passieren und hatten auch kein Verständnis dafür. Es war zwar nicht so, dass Alex mit Halb München zusammen gewesen war, wie so manch eine Frau in den Talkshows, aber oft reichten eben schon zwei Männer aus. Sie öffnete die Augen und starrte Dunkelheit. Sie wusste, sie musste mit Micha reden, so oder so. Schließlich kam er auch als Vater in Frage. Sie drehte sich wieder auf die Seite, diesmal so, dass sie die Wand anstarrte. Ihre Gedanken wanderten von Micha weiter zu Hartmut und damit zu dem eigentlichen Grund, weshalb sie in Untersuchungshaft saß und dort Verprügelt wurde: Sie stand unter Mordverdacht. Und nach dem Abendessen kam die Echtler zu ihr, um ihr mitzuteilen, dass der Prozess bereits nächste Woche beginnen sollte. Die Beweislage sie Eindeutig, hat sie dahergeschwafelt und sie solle endlich gestehen. Alex hatte sie mit Hilfe eines Pflegers rausschmeißen lassen. Sie hoffte nur, Micha und Branco würden schnell Beweise finden. Schließlich schlief sie erschöpft in der Morgendämmerung ein und verschlief sogar das Frühstück 3 Stunden später.
Warte konkret fett Sekunde, dann es geht mit noch krasse Teil waidaa!
Ao geht fettkrass waida und mit konkret stabile Aishas!
Die Schwester, die Alex das Frühstück hinstellte, lächelte und ging wieder ganz leise raus, damit Alex nicht wach werden würde. Die Schwester wusste von ihren Kollegen, was mit Alex los war und das sie die ganze Nacht kaum geschlafen hatte und jetzt dringend Ruhe brauchte. Zum Glück für Alex standen diesem Vormittag keine Untersuchungen an. Alex wurde erst wach, als die Schwester mit dem Mittagessen, welches naturgemäß in einem Krankenhaus um 11.15 Uhr serviert wurde. Der Tag verließ des Weiteren ruhig für Alex, auch ihre Übelkeit hielt sich in Grenzen. So ruhig der Tag für Alex verlief, desto hektischer wurde er für Branco: Schließlich wollte er heute Phase1 seines Plans zur Rettung von Alex in die Tat umsetzen. Und das hieß, dass er eine Party zu organisieren hatte. Hinzu kam ja noch die Arbeit im Kommissariat, in dem Fall mit dem Sprayer waren sie auch nicht weitergekommen, es gab nicht die geringste Spur, die zu einem Täter führte. Die Untersuchung der Waffe hatte nichts gebracht, das heisst keine verwertbaren Spuren. Und keine Zeugen. Die Befragung in der Szene ergab auch nichts, man weigerte sich schlicht, mit ihnen zu sprechen. Und wenn doch, behaupteten sie, den Toten nicht, oder nur flüchtig gekannt zu haben. Aber endlich nahte dann doch der heißersehnte Feierabend und Branco und Micha fuhren erleichtert zu Branco, wo Chrissi schon auf die beiden wartete. Besser gesagt, sie wartete auf Branco, dem sie bei den Vorbereitungen für Phase 1, der Party, helfen wollte. Gemeinsam schrieben die beiden einen Einkaufszettel, besorgten alle Sachen und fuhren dann zum Haus von Brancos Cousine, um alles vorzubereiten, während Micha sich mit Ingo Lenssen in Verbindung setzte, um über den Prozess von Alex zu reden. Mit vereinten Kräften waren Branco und Chrissi schnell fertig und Branco ging von Haus zu Haus und stellte sich als neuer Nachbar Benno Ebermann vor und lud sie zur Party ein. Die meisten wollten auch kommen und freuten sich, so auch die Verdächtige. Nachdem Branco sich fertig gemacht hatte, fuhr er Chrissi nach Hause, die heftig protestierte. Erst als er versprach, morgen früh anzurufen und Bericht zu erstatten, gab sie sich geschlagen.
Branco hoffte, dass alles glatt ging. Er hatte zwar vor Micha und Chrissi so getan, als wäre er superoptimistisch, aber jetzt, wo es richtig losging, da überkamen ihn doch Zweifel. Und was, wenn sie gar nicht erst auftauchen würde? Was sollte er dann machen? Oder wenn er gar nicht ihr Typ wäre? Was, wenn er nicht überzeugend genug war? Wie weit musste er gehen, um ans Ziel zu kommen? Branco seufzte und schaue auf die Uhr, gleich 20.00 Uhr. Da klingelte es schon an der Tür. Showtime, dachte Branco und öffnete. Das junge Ehepaar Müller von schräg gegenüber stand vor der Tür, ebenso der alte Herr Knebel, der drei Häuser weiter wohnte. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, da war fast die gesamte Nachbarschaft versammelt, nur von Caroline Degenhard war um 22 Uhr immer noch nichts zu sehen. Die Party schien zumindest in einer Hinsicht ein voller Erfolg zu sein: Die Gäste hatten Spass und schienen ihm die Story abgekauft zu haben, dass er der neue Besitzer dieses kleinen Häuschens war.
Eine halbe Stunde später, als sich die ersten Gäste verabschiedeten, und Branco überlegte, ob es unhöflich wäre, die anderen Gäste auch nach Hause zu schicken, da klingelte es abermals an der Tür. "Wer kann das jetzt noch sein?" murmelte Branco vor sich hin und ging, um zu öffnen. Vor ihm stand die Person, auf die er den ganzen Abend gewartet hatte: Caroline Degenhard. Sie trug ein bauchfreies, froschgrünes Top und einen schwarzen, zu engen und zu kurzen Mini - Rock und als Schutz gegen die aufkommende Herbstkälte trug sie einen lila Strickmantel. Über ihre Friseur verlor er lieber kein Wort. Womit habe ich das verdient? fragte sich Branco nicht zum ersten Mal. Und auch nicht zum ersten Mal zweifelte er an der Aufgabe, die er sich selbst gestellt hatte. Er wusste echt nicht, ob er so überzeugend sein konnte, dieser Frau klar zu machen, dass er sich in sie verliebt hatte. Branco war der festen Überzeugung, dass ihm seine Ablehnung und sein Entsetzen ihm ins Gesicht geschrieben sein müsste. Er war so in Gedanken, dass er nicht bemerke, dass er den Eingang blockierte und immer noch Caroline anstarrte wie ein Alien. "Na, da habe ich aber jemanden beeindruckt", kicherte sie und klimperte - offensichtlich Aufreizend gemeint - mit den Wimpern. "Ich tue das für Alex", dachte Branco und zwang sich zu einem Lächeln. "Das könnte schon möglich sein. Aber kommen Sie erst mal rein", erwiderte Branco und trat zur Seite, um sie reinzulassen. Lächelnd folge sie der Einladung, trat in den Flur und ließ sich von Branco, ganz Gentleman, aus dem Strickmantel helfen. "Der ist echt schnuckelig", dachte Caroline, " und das Outfit hat ihn wohl echt umgehauen! War eine gute Wahl!" "Sie sind ein echter Gentleman, Hr. Ebermann", hauchte sie mit einem erotisch gemeinten Flüstern. "Oh mein Gott", dachte Branco und hängte den Mantel an den Hacken. Trotzdem drehte er sich um und lächelte sein schönstes Lächeln. "Bitte, nennen Sie mich Benno, Fr. Degenhard!" "Aber nur, wenn Sie mich Caroline nennen. Und wenn Sie das "Sie" weglassen", entgegnete sie lächelnd. "Gerne, Caroline!" Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer zu den noch verliebenden Gästen und Branco nahm zwei Gläser und fühlte sie mit Sekt. "Dann auf gute Nachtbarschaft und hoffentlich eine gute Freundschaft!" meinte Branco und drückte Caroline das eine Glas in die Hand und stieß mit ihr an.
Während Branco sich seiner Nemesis stellte, saßen Micha und Chrissi auf Brancos Couch und redeten. "Was meinst Du? Wird es Branco schaffen, dieser Frau - Wie - Hieß - Sie - Doch - Gleich, weiß zu machen, dass er sich in sie verliebt hat?" fragte Chrissi und zog ihre Beine auf die Couch. "Die Frau heisst Caroline Degenhard und ich glaube, nein ich weiß, dass Branco das schafft! Er ist ein sehr guter Schauspieler, Du hättest sehen sollen, was für eine Show er bei der Echtler abgezogen hat!" erwiderte Micha und erzählte Chrissi, wie sie an die "Akte Alexandra Naseband" gelangt waren, wie die Echtler sie beinah erwischt hätte und wie Branco sie beide da rausgeboxt hatte. "Und die Echtler hat ihm das abgekauft?" "Ja! Ich sag Dir, ich hätte es selbst fast geglaubt!" "Jetzt aber mal was anderes: Ist das nicht illegal, was ihr da gemacht habt?" fragte Chrissi besorgt. "Was ist, wenn das rauskommt? Branco bekäme doch sicher große Probleme oder?" "Na ja, es ist sicher nicht ganz legal, vielleicht etwas illegal. . . Aber mach Dir mal darüber keine Gedanken! Sicher, Branco säße richtig in der Scheiße, wenn das rauskäme, aber wie sollte das denn bitte schön rauskommen? Wir haben beide Wasserdichte Alibis und so lange keiner von uns rausposaunt, das wir doch was damit zu tun haben, wird nichts passieren." Chrissi war nicht ganz überzeugt, aber Michas Worte machten irgendwie Sinn, fand sie. So lange alle Beteiligten Dicht hielten, konnte keiner den beiden was beweisen. Und SIE würde garantiert nichts sagen! Chrissi saß einige Minuten schweigend da und war in Gedanken versunken. Da gab es noch eine Sache, die ihr Kopfzerbrechen bereitete. Aber konnte und sollte sie mit Michael darüber reden? Würde es nicht zu seltsam klingen? Alex hatte ihr beigebracht, alle Probleme offen anzusprechen. Normalerweise hätte sie das auch getan. Mit Alex. Oder einer ihrer Freundinnen. Aber Micha war ein Mann, und diese Sache war ihr etwas Peinlich. Sie wusste auch nicht, ob Micha sie verstehen konnte oder würde. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie Michael sie beobachtete. "Chrissi, ist alles in Ordnung?", holte Micha sie schließlich aus ihren Gedanken. "Irgendwas bedrückt Dich doch, das kann ich Dir an der Nasenspitze ansehen! Du kannst mir alles erzählen, dass weißt Du ja!" Chrissi zögerte ein paar Sekunden und entschied sich dann, mit Michael zu reden. "Also gut . . . Du darfst aber nicht Lachen, versprochen?" Micha gab ihr Durch ein Nicken zu verstehen, dass er nicht Lachen würde und Chrissi fuhr fort. "Was ist, wenn Branco sich in diese Tus . . . ich meine Frau verliebt? Was habe ich dann . . ." Sie brach ab, weil sie fürchtete, zu viel zu verraten. "Daher weht der Wind! Du magst Branco, richtig? Sogar sehr oder?" fragte Micha und lächelte leicht. Chrissi nickte und wurde rot, antwortete jedoch nichts. "Ich denke, da musst Du Dir keine Sorgen machen", meinte Micha und legte Chrissi einen Arm um die Schultern. "Glaub mir, bis sich Branco in DIESE Frau verliebt, muss entweder die Hölle gefrieren, oder aber er muss Blind werden! Und mal ehrlich, die hat keine Chance gegen Dich! Ausserdem habe ich da so die Vermutung, dass Deine Gefühle für Branco auf Gegenseitigkeit beruhen", setzte er Augenzwinkernd hinzu. Chrissis Röte wurde intensiver, aber ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Meinst Du echt? Aber . . . Glaubst Du nicht, dass das alles ein bisschen zu schnell geht bzw. gehen würde?" "Weißt Du, manche Dinge passieren schnell, andere wiederum die brauchen Zeit. Du und Branco, ihr wart euch von Anfang an sympathisch. Nun liegt es an euch, was ihr daraus macht. Lasst euch ruhig Zeit und lernt euch kennen. Was daraus wird, wird dann die Zeit zeigen. Bei Alex und mir . . ." Hier brach er ab, da es ihn schmerzte, über Alex zu reden, besonders mit ihrer kleinen Schwester. Chrissi konnte sich denken, was in Micha vorgehen musste und legte ihm eine Hand auf den Arm. "Du musst nicht weiterreden, wenn Du nicht magst. Aber merk Dir, ich bin immer da, wenn Du jemanden zum Reden brauchst!" "Danke. Es . . . Es tut einfach weh, über Alex zu reden. Ich hätte nie gedacht, dass sie u so etwas fähig wäre, dass sie mir so etwas antun würde. Ich habe ihr vertraut und dass sie dieses Vertrauen missbraucht hat, schmerzt am meisten. Und das sie jetzt noch ein Kind erwartet, das möglicherweise von diesem . . . Kerl sein kann, das ist zu viel!" "Das versteh ich nur zu gut Micha! Ich hätte auch nie für möglich gehalten, dass Alex so etwas tun würde. Aber glaub mir, sie liebt Dich und sie bereut zutiefst, was sie getan hat. Ich glaube fest daran, dass ihr irgendwann wieder zueinander findet werdet, ihr müsst euch nur Zeit geben!" "Vielleicht hast Du ja Recht. Kommt Zeit, kommt Rat, pflegt meine Mutter immer zu sagen", erwiderte Micha und unterdrückte ein Gähnen. "Na, wer ist denn da Müde?" neckte ihn Chrissi. "Aber es ist ja auch schon Halb Zwölf Durch, wir gehören ins Bett", meinte sie nach einem Blick auf die Uhr. "Aber das Reden hat gut getan!" "Mir hat es auch gut getan. Also ich geh dann ins Bett, schlaf gut, bis morgen", meinte Micha gähnend, erhob sich, gab Chrissi einen Kuss auf den Scheitel und ging dann in sein "Schlafzimmer". Chrissi ging, nachdem sie alles ein wenig aufgeräumt und das Licht gelöscht hatte, auch zu Bett. Beide schliefen überraschenderweise schnell ein und hatten eine ruhige Nacht. Was man jedoch nicht von Alex oder Branco nicht behaupten konnte. Branco versuchte, seit geraumer Zeit, Caroline loszuwerden. Doch sie war hartnäckiger als Hausschwamm. Mittlerweile zeigte die Uhr 2.30 Uhr und sie beide waren seit 2 ½ Stunden allein im Wohnzimmer, die letzten Partygäste waren um Mitternacht gegangen. Branco wünschte sich nichts sehnlicher, als ins Bett zu gehen und zu schlafen. Aber Caroline Degenhard verstand weder zarte, subtile Hinweise noch den deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl - Sie redete und redete und fand kein Ende. Wenn sie wenigstens was Interessantes zu erzählen hätte! Fehlanzeige! Das einzige Thema, was sie scheinbar kannte, war ihre Arbeit als Sekretärin in einem Drittklassigen Buchverlag: Ihre Geschichten drehten sich um Betriebsfeiern, den "alten Grießgram von Chef", und "die Lästerzicken von Kolleginnen", von denen mindestens zwei eine Affäre mit dem Chef hatten, wie Branco im Laufe des Gesprächs erfahren hatte. Das einzig Interessante war, dass sie einen Sohn hatte, was sie am Anfang kurz erwähnte. Und das Hartmut offensichtlich der Vater war. Leider ließ sich Caroline keine weiteren Informationen über ihren Sprössling oder dessen Vater entlocken. So gab es Branco schnell auf, Fragen zu stellen und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Sie landeten zu seiner leichten Verwunderung bei Chrissi. Aber das störte Branco nicht weiter, da Gedanken an Chrissi für ihn angenehme Gedanken waren. Was würde ergeben, wenn sie jetzt hier wäre! Sie war nicht nur hübsch, sondern auch witzig und klug. Sich mit ihr zu unterhalten war einfach und unkompliziert Es hatte richtig Spass gemacht. Sie beide lagen auf einer Wellenlänge, das hatte er bereits festgestellt. Was sie grad wohl machte? Dämliche Frage, Branco, schallt er sich selbst nach einem Blick auf die Uhr. Sie schläft sicher tief und fest. Wie gern würde er jetzt neben ihr liegen und sie im Arm halten. Ja, Chrissi gefiel ihm, sehr sogar. Er merkte, dass er auf dem besten Wege war, sich in sie zu verlieben. bei diesem Gedanken gestattete er sich ein Lächeln. Er sollte Zeit mit ihr verbringen, sie besser kennen lernen. versuchen, ihr Herz zu gewinnen. Stattdessen langweilte er sich mit der MS Horror 06 fast zu Tode. Aber er wusste ja, wofür bzw. für wen er das tat. Und für Freunde tat man ja bekanntlich alles. "Ach Du liebes Lieschen! Ist es wirklich schon so spät? Ich glaube, ich sollte mich mal auf den Heimweg machen", meinte Caroline nach weiteren Zehn Minuten Geschwafel und erhob sich. "Ich muss noch etwas Schlaf bekommen. Und Du sicher auch, Benno." Branco musste sich zusammenreißen, dass er vor Freude nicht laut aufjubelte. Ja, es ist wirklich schon Spät und ich habe einen anstrengenden Tag vor mir", erwiderte er stattdessen und erhob sich ebenfalls. "Aber es war mir ein großes Vergnügen, mich mit Dir zu unterhalten. Ich bring Dich noch zur Tür." An der Tür verabschiedete sich Branco galant mit einem Handkuss und versprach, dass man dies auf jedenfall und unbedingt wiederholen müsste und auch würde. Branco schloss erleichtert die Tür hinter Caroline Degenhard und fiel nach einem raschen Zähneputzen ins Bett seiner Cousine und schlief, mit den Gedanken bei Chrissi, ein.
Weissu hab ich heut Telefoniert, alda isch schwör! Fast drei Stunden lang! Jetzt ich machen Feierabend und essen Döner! Alda, will wer? Zu fettkrasse FS? Dann haut rein*döner mit allem hinstell*
Alex hingegen fand in dieser Nacht gar keinen Schlaf. Sie lag in ihrem Krankenhausbett und starrte in die Dunkelheit und ließ den Abend Revue passieren: Der behandelnde Arzt war am Abend noch mal bei ihr gewesen, um mit ihr wieder über den Pränatalen Vaterschaftstest und die Möglichkeit einer Abtreibung zu diskutieren. Er drängte darauf, dass sie sich schnell entscheiden müsste, sonst könnte man mit dem Vaterschaftstest auch gleich bis zur Geburt warten. Und dann wäre es auch für eine Abtreibung definitiv zu spät. Sie konnte sich nicht entscheiden. Aber sie hatte ihn nach knapp 5 Minuten wieder rausgeworfen, da ihr das einfach alles zu viel wurde. Sie konnte sich nicht entscheiden. Noch nicht. Denn dies würde bedeuten, dass sie mit Michael reden musste. Sie hatte Angst vor diesem Gespräch. Angst davor, dass sie Michael so tief verletzt hatte, dass es ihm egal war, was aus ihr und dem Baby wurde. Er hatte zwar gesagt, dass er für sie da sei, aber das konnte auch nur aus der Situation heraus geschehen sein. Ein Ta´arof, eine Iranische Höfflichkeitsfloskel, wie Branco ihr mal erklärt hatte, der das Buch "Nicht ohne meine Tochter" mehr als 20-mal gelesen hatte. Sie war sich einfach nicht sicher, ob sie das Kind überhaupt bekommen wollte. Aber was konnte denn das kleine Wesen in ihr denn für die ganze Misere? fragte sich Alex. War es fair, dieses Unschuldige kleine Wesen, das so unbedingt Leben wollte, für ihre eigenen Fehler zu bestrafen? SIE trug die alleinige Schuld. SIE hatte sich betrunken. SIE hatte sich abschleppen lassen. SIE hatte sich erpressen lassen. SIE hatte nicht bei der Verhütung aufgepasst. SIE wusste nicht, wer der Vater war. Was, wenn Micha der Vater war? Würden sie dann wieder zueinander finden? Und was, wenn er nicht der Vater war? Würde sie ihn dann für immer verlieren? Alex Gedanken drehten sich einmal mehr im Kreis. Sie wusste weder ein noch aus. Denn die Ehekrise und das Baby waren ja nicht ihre einzigen Probleme, Als ob das nicht auch gereicht hätte, dachte Alex traurig. Zu allem Überfluss musste sie sich gegen den Vorwurf wehren, dass sie eine Mörderin sei. Sie hatte Hartmut nicht ermordet. Gut, sie hasste ihn und sie weinte ihm garantiert keine Träne hinterher. Aber er wäre es nicht wert gewesen, dass ich mich deswegen so in die Scheiße reiten würde, dachte Alex. Eine einzelne Träne suchte sich den Weg an ihrer Wange hinab und tropfte schließlich in ihr Kissen. Hoffentlich, hoffentlich, dachte Alex, finden Branco und Micha Beweise für meine Unschuld. Aber, schoss ihr ein schrecklicher Gedanke Durch den Kopf. Was, wenn es keine Beweise gab. Wenn der Täter so clever war und alle Spuren, die auf ihn hindeuteten, hatte verschwinden lassen? Würde sie dann Lebenslang hinter Gittern wandern? Jetzt reiß Dich mal zusammen, rief sich Alex zu Ordnung. Du bist unschuldig, also wird es auch Beweise dafür geben! Nur, überzeugt war Alex nicht wirklich. Schließlich, nach einer weiteren Stunde Grübelns döste sie doch ein. Draussen dämmerte schon der neue Morgen heran und Alex hatte im Eindösen eine Entscheidung gefällt. Sie würde das Kind bekommen, auch wenn es vielleicht ihre Beziehung zu Michael zerstören würde. Besonders wenn es nicht von ihm sondern von Hartmut ist. Aber sie konnte es einfach nicht über sich bringen, auch nur einen Gedanken an eine Abtreibung zu verschwenden. Das war für sie glatter Mord. Das kleine Wesen konnte ja schließlich überhaupt nichts für die Misere. Und weggeben, das kam irgendwie auch nicht in Frage. Sie wollte sich nicht Jahrelang fragen, was aus dem Kind geworden ist, ob es ihm gut ginge und nicht die Frage nach dem Warum beantworten müssen und so riskieren, dass es sie für immer hasste. Es gab zudem einen wichtigeren Grund, weshalb sie es nicht übers Herz bringen würde: Sie fing an, das kleine Wesen in ihr zu lieben und sie wusste, ein Trennung würde ihr das Herz brechen. Und wer weiß? Vielleicht war ja doch Michael der Vater und alles würde irgendwie gut werden. Auch wenn sie es zurzeit bezweifelte. Und deshalb hatte sie sich entschlossen, mit Michael über den Vaterschaftstest zu sprechen. Sie musste es wissen und schuldete auch Michael Klarheit. Mit diesen Gedanken schlief sie endlich gegen 5.30 ein.
Während Alex nach endlich einschlief wurden anderswo drei Menschen aus ihren mehr oder weniger schönen Träumen gerissen: Für Branco, Chrissi und Micha begann ein neuer Tag. Micha machte den Radiowecker aus und wollte sich eigentlich auf die andere Seite drehen und weiter schlafen, was ihm auch fast geglückt wäre, wenn der verdammte Wecker keine Schlummerfunktion hätte und somit 5 Minuten später wieder losging, nur diesmal eine Oktave lauter und schriller und so dröhnte in einer Ohrenbetäubenden Lautstärke "I`m walking on sunshine " Durch den frühen Morgen. "Oh man, und bei der Lautstärke kommst Du noch nicht pünktlich aus dem Bett, Branco?" murmelte Micha und quälte sich aus dem Bett und machte den Radiowecker ganz aus, den er sich noch gestern Nacht aus Brancos Zimmer geholt hatte, als ihm einfiel, dass er keinen Wecker hatte. Gähnend schlurfte er aus dem Zimmer und ging in die Küche, um sich erst mal einen Kaffee zu kochen. Während er die Sachen zusammen suchte, rauchte er sich erst mal eine. Branco war ja nicht hier, um sich zu beschweren, dachte er und grinste leicht. Und ohne Kaffee und Zigarette konnte sein Tag nicht gut anfangen. Während der Kaffee kochte, ging er, um nach Chrissi zu sehen und sie zu fragen, ob sie wieder mitkommen wollte. Leise öffnete er die Tür und schaute ins Zimmer. Erst dachte er, Chrissi wäre nicht da, bis er das kleine Bündel am Fußende entdeckte, welches sich bei genauerer Betrachtung langsam und gleichmäßig hob und senkte. Leise ging er auf das Bett zu und zog mit einem Ruck die Decke weg. Ohne die Augen aufzumachen tastete Chrissi nach der Decke, die inzwischen auf dem Boden des Zimmers vor dem Bett lag. "Was zum. . ." gähnte sie und öffnete blinzelnd ein Auge. "Na, ausgeschlafen?" grinste Micha sie an und erntete einen vernichtenden Blick von seiner Schwägerin, die sich inzwischen auf die Bettkante gesetzt hatte und den Kopf in die Hände stützte. "Wie spät ist es denn?" fragte Chrissi und schaute auf. "Fast 6. Ich dachte, Du wolltest mit ins Büro und ich muss um 7 da sein." "Und wieso sollte ich das wollen?" erwiderte Chrissi und schaute sehnsüchtig aufs Bett. Micha grinste. Er wusste, dass sie kein Frühaufsteher war. Aber er wollte sie auch nicht allein hier lassen. Er wusste jedoch genau, wie er sie wach bekommen konnte. "Ich dachte, Du willst auch wissen, was Branco gestern rausbekommen hat oder irre ich mich?" "Branco kommt auch?" fragte Chrissi und war mit einem Schlag hellwach. Micha musste sich ein Grinsen verkneifen. Er hatte gewusst, dass dieses Argument die gewünschte Wirkung haben würde. "Klar, was denkst Du denn? Und jetzt, wo Alex . . ."Micha brach ab und starrte traurig zu Boden. Chrissi legte wortlos den Arm um Micha und drückte ihn fest an sich. "Es wird alles gut", flüsterte sie leise, "Branco hat sicher schon eine heiße Spur!" Micha nickte und stand auf. "Kommst Du runter? Frühstück ist fast fertig", meinte er und ging zur Tür. Er wollte nicht darüber reden, nicht jetzt. Er würde am liebsten alles vergessen, nur das war leichter gesagt als getan. Aber das bedeutete ja nicht, dass er immer wieder davon anfangen musste. Es tat einfach zu weh, über Alex zu reden. Und es brachte ja nichts: Die Gespräche drehten sich im Kreis und einen Ausweg aus diesem Dilemma schien es nicht zu geben. Alex. Das Baby. Der Verrat. Die Anklage. Alles drehte sich im Kreis und schien kein Ende nehmen zu wollen. Chrissi sah ihm nach, wie er aus der Tür ging. Er tat ihr Leid. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihm helfen könnte. Seufzend erhob sie sich und folgte ihrem Schwager in die Küche. Sie hoffte, dass Branco schon irgendwas herausgefunden hatte, das sie weiterbrachte. Bei den Gedanken an Branco hellte sich ihre Miene auf und sie setzte sich mit einem breiten Grinsen an den Tisch. "Was grinst Du denn so?" fragte Micha belustig, als er seine Schwägerin anschaute und ihr eine Tasse Tee vor die Nase stellte. Chrissi wurde rot und schaute ertappt zu Micha auf. "Aha, Du denkst also an Branco", stellte er fest und setzte sich mit seinem Kaffee neben Chrissi. "Kann schon sein", gab sie zögernd zu. "Was gibt es denn zum Frühstück?" versuchte sie schnell das Thema zu wechseln. Micha grinste, ging aber nur zu gern drauf ein, da er sich dachte, dass es ihr etwas peinlich war und er wollte sie nicht ärgern. Er würde es schließlich auch nicht wollen, dass man ihn aufzog, wenn er verliebt war. "Branco hat Müsli, Graubrot und Käse im Haus. Er müsste mal wieder einkaufen", zählte Micha auf. "Hat er Milch? Dann nehme ich Müsli", meinte Chrissi nach einem Nicken von Michael. Micha nahm Brot und Käse und nachdem beide gegessen hatten machten sie sich nacheinander fertig und fuhren ins Büro, wo sie bereits erwartet wurden. "Guten Morgen, Hr. Naseband", grüsste Fr. Echtler kühl, die an Michas Schreibtisch saß. "Fr. Echtler, was verschafft uns die Ehre Ihrer geschätzten Anwesenheit?“ fragte Micha und hängte seine Jacke auf. "Das wissen Sie ganz genau, Naseband“, erwiderte die Echtler leicht gereizt. „Es geht um Ihre Frau.“ Micha nickte schweigend, nahm Chrissi die Jacke ab und stellte sich abwartend hinter den Stuhl, auf dem die Echtler saß. Chrissi nahm auf Brancos ehemaligen Stammplatz platz – die schwarze Couch. „Was stehen Sie denn da so rum?“ fragte Fr. Echtler Micha verdutzt und schaute zu ihm auf. „Sie besetzen meinen Stuhl und ich warte, dass Sie aufstehen“, erwiderte er höflich. „Ach so, ja, Moment.“ Leicht verwirrt ob dieser Höflichkeit erhob sich Fr. Echtler und setzte sich an Alex Schreibtisch, da dieser für länger verweist sein würde. „Also, was möchten Sie denn Fr. Echtler“, fragte Micha und setzte sich auf seinen Stuhl. tbc asap!
Hab isch gebümmst grasse neue FS!*gg* Für konkret korrekte Kommissar Törtchen mit de fettgrass blaue Augen! Und Hessenaishaschatzi!...OK...Lassen wir das, sonst krieg ich das NIE wieder raus*loslach* Ok, here the new part, I hope you enjoy it!
„Wie? Ach so, ja: Ihre Frau. Leider muss ich noch warten, bis der Hr. Staatsanwalt kommt. Er wurde aufgehalten und müsste jede Minute eintreffen.“ Micha nickte, schaltete seinen PC an und stand dann auf, um sich eine Tasse Kaffee einzugießen. „Möchtest Du auch eine Tasse?“ wandte sich Micha an Chrissi, die auf der Couch saß und in Gedanken versunken auf die Tür starrte. „Nein danke, vielleicht später“, erwiderte sie und fuhr fort, auf die Tür zu starren. Micha setzte sich kopfschüttelnd an seinen Schreibtisch und griff sich die erste Akte. Diese kleine Konversation lenkte die Aufmerksamkeit von Fr. Echtler zum ersten Mal auf Chrissi. „Wer sind Sie denn und was wollen Sie hier?“ fragte sie schroff. „Ich bin Christiane Rietz, die kleine Schwester von Alex und ich bin hier, um meiner Schwester zu helfen“, erwiderte Chrissi und imitierte den schroffen Tonfall ihrer Gesprächspartnerin. „Ach, das ist ja interessant“, entgegnete Fr. Echtler und lächelte kalt. „Sie glauben also auch, dass Ihre Schwester unschuldig ist oder?“ Chrissi nickte und erwiderte gereizt: “In der Tat glaube ich an die Unschuld meiner Schwester und ich werde beweisen, dass sie unschuldig ist!“ In diesem Moment ging die Tür auf und Staatsanwalt Kirkitadse betrat das Büro. „Ah, Fr. Echtler, Sie sind ja schon da!“ grüsste er und gab allen anwesenden die Hand. „Und Sie sind…“ Neugierig musterte der Staatsanwalt Chrissi und das vorstellen ging von vorne los, nur diesmal ohne Dumme Seitenbemerkungen, da sich Fr. Echtler in der Gegenwart des Staatsanwaltes zusammennahm. „So, weswegen wir – also Fr. Echtler und ich – hier sind: Es geht um den Prozess gegen Ihre Frau. Kann ich vor Ihrer Schwägerin offen sprechen?“ „Ja, das geht klar. Sie weiß ja auch, worum es geht. Und ich glaube nicht, dass sich Chrissi so einfach ausschließen lässt“, erwiderte Micha und schaute zu Chrissi, die bestätigend nickte. “Das geht nun doch zu weit“, mischte sich Fr. Echtler ein. “Eine Außenstehende in einen brisanten Fall mit einzubeziehen! Das ist gegen die Vorschrift!“ „Fr. Echtler, jetzt machen Sie aber mal einen Punkt. Sie ist die Schwester von Fr. Naseband. Ich sehe da weder ein Verstoß gegen eine Regel noch sonst irgendein Problem!“ entgegnete Staatsanwalt Kirkitadse und verdrehte genervt die Augen. “Aber Hr. Staatsanwalt . . .“ begann sie vom neuen, wurde jedoch vom Staatsanwalt unterbrochen: „Nichts Aber! Sie bleibt und damit basta! Sie scheinen zu vergessen, wer hier das sagen hat.“ Fr. Echtler schwieg beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Michael und Chrissi tauschten einen amüsierten Blick, den jedoch weder der Staatsanwalt noch Ines Echtler bemerkten. „Nun aber zurück zum Thema: Die Ermittlungen sind abgeschlossen und ich werde definitiv Anklage erheben müssen. Die Beweise sprechen eine zu deutliche Sprache und die Verhandlung wird in 10 Tagen beginnen. Es sind etwa 15 Verhandlungstage angesetzt worden. Es tut mir leid, aber ich habe keine andere Wahl“, schloss der Staatsanwalt seine Ausführungen. „Sie werden die Verhandlung führen?“ Staatsanwalt Kirkitadse nickte und goss sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein. „Das ist gut, dann wird die Verhandlung fair verlaufen. Wenn schon die Anklage nicht fair ist.“ “Hr. Naseband, ich verstehe Sie gut, sehr gut sogar. Aber ich habe keine andere Wahl und das wissen Sie!“ „Ich weiß ja“, seufzte Michael und trank den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse, „aber es ist nicht gerade einfach, dabei zuzusehen, wie die eigene Frau unschuldig unter Mordverdacht steht!“ „Das verstehe ich sehr gut, Hr. Naseband. Leider haben wir kein andere Wahl.“ „Ich weiß, ich weiß“, seufzte Michael und zündete sich eine Zigarette an. “Ich kenne die Vorschriften und Regeln schließlich auch.“ “Also kann ich mich dann darauf verlassen, dass Sie sich nicht weiter einmischen werden?“ Nach einem kurzen Zögern nickte Michael sein Einverständnis und Kirkitadse lächelte zufrieden. Chrissi hatte der ganzen Unterhaltung schweigend gelauscht. Auch jetzt sagte sie kein Wort, dazu machte sie sich zu viele Sorgen. „Sagen Sie, Hr. Naseband, wo ist eigentlich Hr. Vukovic? Sollte er nicht auch schon hier sein?“ schaltete sich Fr. Echtler wieder ein, die eine Weile schweigend an der, Fensterbank gelehnt hatte. “Sie meinen Branco?“ fragte Michael und zündete sich eine Zigarette an. “Ja sicher meine ich Branco Vukovic!“ schnaubte die Echtler und ging auf Michael zu. “Oder wie viele Leute mit dem Namen Vukovic laufen hier rum? Also, wo ist er?“ „Der ist beim Bäcker“, antwortete Chrissi schnippisch, “ und besorgt uns Frühstück.“ “Und das soll ich Ihnen glauben?“ “Glauben Sies oder lassen Sie es sein, dass ist mir egal“, erwiderte Chrissi achselzuckend. Fr. Echtler wollte gerade zu einer Schimpfkanonade ansetzen, wurde jedoch daran gehindert, da sich die Bürotür öffnete und Branco das Büro betrat. “Wo kommen Sie jetzt her, Hr. Vukovic?“ stürzte sich die Echtler gleich auf Branco. “Ich? Vom Brötchenholen“, erwiderte Branco bemüht höflich und hielt zum Beweis eine Riesentüte der Bäckerei Lange hoch. “Aber gut das Sie da sind Fr. Echtler. Michael hat mir gesagt, dass Sie mich sprechen wollten?“ „Ja das stimmt. Das hätte ich doch beinahe vergessen. Kommen Sie doch einfach nach Dienstschluss in mein Büro, dann können wir ungestört und in Ruhe reden.“ „Ich werde da sein“, versprach Branco und setzte sich an seinen Schreibtisch. „Dann also bis um 17 Uhr Fr. Echtler.“ Fr. Echtler nickte knapp und verließ das Büro. „Ich werde mich ebenfalls verabschieden. Es ist ohnehin bereits alles gesagt worden“, meinte Hr. Kirkitadse und nach einem „Einen Schönen Tag noch“ verließ er ebenfalls das Büro. “Also, sie sind weg. Wo kommst Du jetzt wirklich her?“ wollte Michael von Branco wissen. “Es ist bereits 9.00 Uhr durch! So spät warst Du noch nie.“ Branco lächelte nur, packte die belegten Brötchen auf Teller, nahm sich eins mit Käse und schnappte sich die oberste Akte seines Stapels. Er tat so, als würde er nicht bemerken, dass die beiden anderen vor Neugier schier zu platzen drohten. Michael und Chrissi tauschten verwirrte Blicke und starrten Branco eine Zeitlang verwundert an, bis Chrissi schließlich genug hatte: “Mensch Branco, jetzt raus mit der Sprache! Du kannst nicht einfach nur dasitzen und nichts sagen! Wie lief es gestern?“ Dabei war sie aufgestanden und hatte ihm die Akte aus der Hand genommen. „Hey, Geduld ist eine Tugend“, mahnte Branco grinsend, nahm Chrissi die Akte aus der Hand und legte diese an die Seite. „Ihr wollt also wissen, wie es gestern Abend lief?“ Sowohl Michael als auch Chrissi nickten eifrig, obwohl letztere die Details mehr fürchtete. Sie wollte den Bericht ja hören, schließlich ging es um ihre Schwester. Aber sie fürchtete, es nicht zu verkraften, wenn Branco erzählen würde, dass er mit dieser Frau rumgeknutscht hatte oder gar weitergegangen war. Chrissi seufzte leise auf. Es half ja alles nichts. Es ging um Alex, da hieß es, ihre eigenen Gefühle erstmal hinten an zu stellen. Branco nickte, stand auf und goss sich erstmal Kaffee ein, um die Spannung zu erhöhen. Schließlich begann er, den beiden zu berichten, was sich am Abend zuvor zugetragen hatte. “Und heute Morgen stand dieses Gespenst vor der Tür und wollte Frühstücken! Und das schon um halb sieben!“ schloss Branco seinen Bericht und verdrehte die Augen. Michael musste über diese Geste so Lachen, dass er sich an seinem, so eben frisch eingeschenkten Kaffee verschluckte. Auch Chrissi musste grinsen, Branco sah einfach nur zu komisch aus. „Und?“ fragte Michael, nachdem er sich beruhigt hatte und nahm einen Lappen, um den Tisch vom Kaffee zu säubern. „Was und?“ entgegnete Branco gespielt verwundert und schaute Michael mit hochgezogener Augenbraue an. „Du weißt genau, was ich meine, Branco!“, meinte Michael und warf mit dem Putzlappen nach ihm. “Hey!“ empörte sich Branco und warf den Lappen postwendend zurück, verfehlte Michael jedoch um ein, zwei Meter und traf stattdessen die Kaffeemaschine, die daraufhin zu wackeln anfing und zu Boden fiel, wo die gläserne Kanne scheppernd zerbrach. Die beiden Kommissare schauten sich einen Moment sehr verdutzt und leicht geschockt drein und gaben ein so komisches Bild ab, dass Chrissi einen Lachanfall bekam und sich nicht mehr halten konnte und vom Sofa fiel. Michael und Branco schauten erst beleidigt drein, stimmten dann jedoch in das Lachen ein. Sie verstummten erst, als Andre das Büro betrat. Er schaute erstaunt von der kaputten Kaffeekanne auf dem Boden, von Michael zu Branco und von Branco zu Chrissi. „Komm ich irgendwie Ungelegen?“ „Nein, kommst Du nicht“, versicherte Branco schnell und nahm die Akte, während Chrissi und Michael die Schweinerei wegmachten. „Was ist das?“ „Es hat sich überraschend ein Zeuge im Fall des Toten Sprayers gemeldet. Hier stehen die wichtigsten Informationen drin, sowie seine Aussage.“ “Ich dachte, es gäbe keine Zeugen?“ fragte Michael verwundert und schmiss die letzten Scherben in dem Müll, während Chrissi den Lappen auf die Heizung hing. „Der Zeuge war zwei Tage geschäftlich unterwegs. Auf dem Weg zum Bahnhof hat er das Opfer mit zwei Leuten gesehen, zur Tatzeit. Einer der beiden soll eine Waffe in der Hand gehabt haben, aber da er es eilig hatte und im Auto unterwegs war, ist er sich nicht ganz sicher. Aber sicher ist er, wer die beiden Personen sind. Es sind wohl Nachbarn von ihm“, fasste Andre den Bericht zusammen. „So, nun muss ich aber los. Jan kommt ja auch nachher, er hilf euch sicher. Ach so, dass hätte ich fast vergessen: Die Tatwaffe ist auf einen Mann zugelassen.“ Mit diesen Worten verschwand Andre aus dem Büro und Branco vertiefte sich in die Akte. „Und, wer sind die beiden, Branco?“ fragte Michael und trat zu Branco. „Du wirst es nicht glauben, aber es ist unser Ehepaar Schleicher.“ „Was? Die, die den Toten gefunden haben?“ „Genau die“, bestätigte Branco und gab Michael die Akte, damit er selber nachlesen konnte. In diesem Moment kam Hannah in das Büro und drückte Branco eine weitere Akte in die Hand. „Das ist die Auskunft der Waffenregistrierungsstelle: Die Tatwaffe ist auf einen gewissen Herrn Rudolph Schleicher angemeldet.“ Mit diesen Worten verließ Hannah das Büro, da sie noch einen Termin beim Staatsanwalt hatte. „Bitte was? Hr. Schleicher ist der Besitzer der Tatwaffe? Wenn das kein Zufall ist! Und bei uns tun die beiden, als könnten sie kein Wässerchen trüben!“ “Wie, das gibt es doch nicht! Was wollen denn die alten Leute mit einer Waffe?“ warf Chrissi ein und ließ sich auf die Couch fallen. “Genau das ist die Frage, Chrissi. Und was noch viel wichtiger ist: Warum sollten sie den Sprayer umbringen? Sie kannten ihn doch gar nicht.“ „Das, Michael, werden wir sie am besten selber fragen, und zwar noch heute! Denn irgendeine Verbindung gibt es, dass sagt mir mein Instinkt!“ Entschlossen suchte Branco die Telefonnummer des Ehepaares raus und bestellte sie für den gleichen Nachmittag ins Kommissariat. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das Ehepaar etwas damit zu tun hat?“ fragte Michael und schaute Branco mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Nur, irgendwas ist da nicht ganz koscher! Die beiden alten Herrschaften spazieren rein zufällig an diesem Bahngleis vorbei, wo der Mord passiert ist und anschließend stellt sich heraus, dass sie zur Tatzeit bereits einmal dort waren. Und zu guter letzt finden wir heraus: Die wahrscheinliche Tatwaffe ist auf den Ehemann zugelassen. Zufall? Und: Hast Du vergessen, wie nervös die beiden waren, als sie das erste Mal hier waren? Zuerst hab ich gedacht, dass läge an der Situation hier. Aber nun kommt mir ein anderer Gedanke: Was ist, wenn sie mehr wissen, als sie zugeben? Ich glaube eigentlich auch nicht, dass sie es waren, doch was ist, wenn sie jemanden decken? Vielleicht war es die Tochter oder der Sohn, wer weiß das schon.“ Michael nickte anerkennend. Das war in der Tat eine gute Theorie. In den Jahren bei der Polizei hatte er schon mehrfach mitbekommen, dass Eltern für ihre Kinder beinah alles taten. Sogar eine Falschaussage. Und manchmal sogar schlimmeres… „Du bist echt nicht auf den Kopf gefallen, Branco. Bist also doch nicht so dumm, wie du ausschaust“, setzte Michael grinsend hinzu und bekam dafür von einem grinsenden Branco eine Akte an den Kopf geschmissen. “Das Kompliment kann ich zurückgeben“, feixte Branco, als Michael sich die Schläfe rieb, wo er ihn getroffen hatte. „Und so etwas arbeitet bei der Polizei“, meinte Chrissi kopfschüttelnd, während sie die beiden beobachtete, wie sie sich kabbelten. „Was denn? Ein bisschen Spass muss sein!“ grinste Michael und zündete sich eine Zigarette an.