Törtchen war so verliebt, das sie alles um sich herum vergas. Sie kam am Haus an und wurde schon erwartet. Hase guckte aus dem Fenster und erblickte ihre Schwester gutgelaunt auf der Straße. ’Das Gespräch mit Michael war wohl sehr erfolgreich’, dachte sie sich und lächelte. „Ich bin wieder da“, rief Törtchen gut gelaunt. Hase kam die Treppe runter gerannt und überhäufte ihre Schwester mit Fragen. „Und was hat er gesagt? Geht es seinem Vater gut? Weiß er wie es Prinz Gerrit geht?“ Törtchen lachte und setzte sich erstmal, sie sah verträumt ihre Schwester an. „Nun erzähl, wie war’s?“ Fragte sie genervt. „Mhmm“, seufzte sie, „es war einfach nur schön, Micha hat so weiche Lippen und er riecht verdammt gut.“ Sie guckte ihre Schwester verträumt an. „Törtchen ich will wissen, was Micha von deiner Idee hält! Und so wie du aussiehst, ist mehr als nur ein Gespräch raus gekommen.“ „Äh, was hast du gesagt? Ach so, ja…Michael ist einverstanden, das wir ihm helfen. Und Pr…ich meine Gerrit wohnt ab heute bei ihm. Er ist aus dem Schloss ausgezogen…er ist total fertig. Und Michael auch, aber den hab ich wieder aufmuntern können.“ Sie grinste verführerisch und dachte an die schöne Zeit, die sie noch vor ein paar Minuten mit Michael hatte. Auf einmal wurde sie traurig. „Du hättest ihn mal sehen müssen wie fertig er war, als er von seinem Vater sprach. Als ich ihm sagte, wir wollen ihm helfen, da lächelte er wieder. Ich glaub mit soviel Hilfe hat er nicht gerechnet… Ich würde vorschlagen dass wir morgen zur Familie Kirkitadse gehen und unser Vorhaben genau besprechen. Ich glaub der Bäckermeister freut sich auch. Was gibt es denn zu essen, hab einen Kohldampf von der ganzen Knutscherei.“ Die Beiden lachten und aßen zu Mittag, es gab Fisch mit Kartoffeln und Salat.
Tirreg war mit Xela allein im Schloss, das Personal ist nur geblieben weil der König es so wollte. „Wollen wir nicht erstmal heiraten bevor du König wirst?“ Fragte Xela und setzte sich bei Tirreg auf den Schoss. „Wozu? Gerrit ist doch zu blöd um eine Frau zu finden. Und der Alte hat auch kein Testament gemacht, zumindest hat er das nie erwähnt.“ Tirreg sah sich schon siegessicher als neuer König des Landes. „Die Zeremonie soll spätestens in 3 Tagen passieren. Und dann bin ICH König und hier wird sich einiges ändern. Der ganze Müll hier muss raus, alles was meinem Vater gehörte. Vll. will Gerrit was haben, obwohl…wenn man in der Gosse lebt braucht man keine Möbel.“ Er lachte wieder, sodass einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Xela machte sich ans Werk und fing an einiges auszusortieren. „Alfred! Bitte sorgen sie dafür das der Krempel hier verschwindet.“ Alfred war der Butler des Hauses und tat was ihm befohlen. Doch Alfred wollte es nicht zulassen das man so mit dem Vermächtnis des Königs umgeht. Er schrieb einen Brief, den er so schnell wie möglich zu Gerrit bringen lies.
Da kann ich mich nur anschließen! Tirreg ist ein Arsch... Wenn er sich da mal nicht täuscht, dass Gerrit ne Frau findet... Schreib bitte schnell weiter!
„Was willst du jetzt machen, Alex?“ Fragte Gaby ihre beste Freundin. „Du hast so viele Jahre für den König gearbeitet und jetzt soll alles zu Ende sein?“ „Ich weiß, aber was soll ich machen, ohne Gerrit macht es mir doch keinen Spaß mehr. Er ist wie ein Sohn für mich, ich kann und wollte ihm nicht im Stich lassen. Ich hoffe dass ihn der Bäckerjunge etwas aufmuntern kann.“ Sie seufzte. „Weißt du das noch nicht? Der Bäckermeister ist schwer krank und sein Sohn leidet darunter. Er muss den ganzen Laden schmeißen und die Aufgaben im Haus erledigen. Seitdem seine Frau gestorben ist, hab ich den Bäcker nicht mehr fröhlich gesehen. Ich glaub er hat Angst einsam zu werden.“ Alex hörte ihrer Freundin gespannt zu und konnte nicht glauben was sie hörte. Auch sie kannte den Bäckermeister, sie war öfters im Laden und hat sich mit ihm immer gut verstanden. „Ich werd morgen mal hingehen, da kann ich gleich mal schauen wie es meinem Sohn geht.“ Die beiden Frauen lachten und packten dann die Sachen von Alex aus.
Die Uhr zeigte schon 2 Uhr nachmittags, Törtchen ist nach dem Essen zu Frieda in den Stall gegangen. Sie musste ihr natürlich gleich die Neuigkeit mit Michael berichten. Während sie das tat, melkte sie die Kuh. Die lies sich nicht stören und kaute auf einem Grashalm. Da Törtchen so vertieft war in ihre Erzählung bemerkte sie nicht dass jemand hinter ihr stand. „Der Michael scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben?“ Törtchen erschrak sich, wirbelte rum sodass die Milchkanne fast umfiel. „Hast du mich erschreckt, Hase. Ja Michael ist so ein lieber Kerl…du hättest ihn mal sehen sollen, wie er mich angeguckt hat.“ Sie lächelte vor sich hin. Und dachte an die Minute zurück als sie ihn küsste. „Er scheint dir viel zu bedeuten, mm?“ Hase setzte sich neben Törtchen. „Weißt du seitdem unsere Eltern tot sind…da hab ich mich danach gesehnt geliebt zu werden, außer nur von dir. Ich bin mir sicher das du auch eines Tages den Mann fürs Leben findest.“ Sagte sie grinsend und zog eine Augenbraue nach oben. Sie molk die Kuh fertig, nahm die Kanne und ging mit Hase zurück ins Haus. „Was wollen wir jetzt machen, der Tag ist so schön heute?“, fragte Hase und nahm Törtchen die schwere Kanne ab. „Wollen wir nicht Michael und Prinz Gerrit fragen ob sie Lust haben mit uns ein Picknick zu machen?“, schlug Hase vor. Törtchen grinste nur vor sich hin. So packten sie alles zusammen, was sie für das Picknick brauchten und gingen los.
Michael konnte seinen Freund wieder etwas beruhigen. Er machte sich selber Gedanken, wie es mit seinem Vater weiter gehen sollte. Denn wenn er stirbt, was passiert mit der Bäckerei. Beide hingen ihren Gedanken nach als es an der wieder an der Tür klopfte. „Erwartest du wieder hübschen Damenbesuch?“ Fragte Gerrit schmunzelnd und nippte an seiner Tasse. Michael lachte, stand auf und ging zur Tür. Er wollte schon ansetzen und fragen ob seine Süße etwas vergessen hat, doch vor der Tür stand nicht Törtchen, sondern ein kleiner Junge. „Ja?“ „Entschuldigung, ich soll diesen Brief für Prinz Gerrit abgeben.“ Mit diesen Worten verschwand der Junge wieder. Michael guckte etwas ungläubig auf den Brief, machte die Tür zu und ging zurück zu Gerrit. „Und wer war’s?“ Fragte Gerrit schmunzelnd, als sein Freund wieder in die Küche kam. „Der wurde gerade für dich abgegeben“, er reichte seinem Freund den Brief. „Für mich, aber wer schreibt mir denn? Das ist doch das Siegel von unserem Schloss.“ Neugierig machte er den Brief auf und fing an zu lesen. Gerrit wurde blass, er konnte sich gerade noch am Tisch festhalten, damit er nicht umfiel. „Was steht denn drin? Du bist so blass.“
‚Lieber Gerrit, bitte komm so schnell wie möglich wieder zurück ins Schloss. Tirreg und Xela wollen alles aus dem Schloss schmeißen, was deinem Vater gehörte. Du musst uns helfen, das Vermächtnis deines Vaters ist in Gefahr. Und ich hab noch etwas für dich. Beeil Dich! Alfred’
„Soll ich mitkommen?“ Gerrit nickte nur stumm. Als sich die Zwei auf den Weg machen wollten, klopfte es wieder an der Tür. „Was ist denn heute los? Gerrit machst du auf, ich geh noch mal nach meinem Vater schauen?!“ Michael ging ins Schlafzimmer seines Vaters, dieser wurde wach. „Vater, ich geh mit Gerrit noch mal weg. Soll ich Alex bescheid sagen, das sie vorbeikommt?“ „Alex? Gerrit? Was ist los?“ „Entschuldige Vater, Gerrit wohnt ab heute bei uns, er ist aus dem Schloss ausgezogen. Und Alex ist zu ihrer Freundin Gaby gezogen, sie wollte nicht alleine im Schloss bleiben. Gerrit hat einen Brief von Alfred bekommen, wir müssen ihm helfen.“ Sewarion hörte seinem Sohn gespannt zu und lächelte. „Geh, mein Junge. Ich komm schon alleine zu Recht, mir geht es doch schon wieder besser.“ Doch Michael war nicht so recht überzeugt von den Worten seines Vaters und wollte auf dem Weg zum Schloss, noch Alex bescheid sagen. „Bis später Vater, ruh dich aus. Und bald ist vll. wieder eine Frau im Haus.“ Doch eh der Bäcker etwas darauf erwidern konnte, war sein Sohn schon verschwunden.