Er ging wieder zurück zu seinem Freund. Überrascht blieb er stehen, als er den „Besuch“ sah. „Was macht ihr denn hier?“ Fragte er freudestrahlend. Er ging zu seinem Törtchen und umarmte und küsste sie. Hase und Gerrit guckten sich an und lächelten verlegen. „Wir wollten euch fragen, ob ihr Lust habt, mit uns zu picknicken?“ Sie zeigte den Korb, der bis oben hin gefüllt war. „Wir wollten gerade zum Schloss, Gerrit hat ein Brief bekommen das er so schnell wie möglich kommen soll.“ „Was ist passiert, können wir mit?“ Fragte Hase erschrocken und stellte den Korb ab. „Mein Bruder will das Vermächtnis meines Vaters einfach so wegschmeißen und der Butler hat noch irgendwas für mich. Kommt doch mit, ich würde mich freuen.“ Gerrit lächelte Hase verlegen an. „Das Picknick läuft uns ja nicht weg, aber vorher muss ich noch zu Alexandra. Damit mein Vater nicht so allein ist.“ Die Vier machten sich auf den Weg zum Schloss. Aber vorher ging Michael zur Alexandra, Gerrit hatte ihm erzählt wo sie untergekommen ist.
Alex hat sich schon häuslich eingerichtet bei Gaby. „Alex, hast du nicht Lust einen Spaziergang zu machen, das Wetter ist so schön heute?“ Fragte Gaby ihre Freundin, die sich gerade ein Bild, aus glücklicheren Tagen ansah. „Er fehlt dir, mmm?! Komm wir gehen noch etwas raus, da kommst du auch auf andere Gedanken.“ „Du hast Recht...Wenn wir schon mal raus gehen, da könnten wir doch auch mal bei dem Bäckermeister vorbeischauen.“ Als sie das sagte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Das sie den Bäckermeister mehr als nur sympathisch fand, das konnte man ihr ansehen. Die zwei Frauen machten sich fertig und gingen los. Sie wollten den Weg in den Wald einbiegen als sie ein lautes Rufen hörten. „Alexandra! Alexandra!“ Sie drehten sich um und sahen Michael, der auf sie zu gerannt kam. „Ist was passiert? Ist was mit deinem Vater?“ Fragte Gaby ganz erschrocken. „Nicht direkt, ich wollte fragen, ob Alexandra nicht mal nach ihm schauen könnte?! Gerrit, die Mädels und ich, wir wollen noch mal ins Schloss. Es ist irgendwas passiert, schrieb Alfred.“ „WAS? Ich komm mit!“ „Nein, Alex lass mal….die Vier schaffen das schon allein. Du gehst jetzt zu Sewarion, er braucht dich dringender als Gerrit. Wir holen unseren Spaziergang nach.“ Alex seufzte und wollte noch etwas sagen, aber Gaby hat sie schon eingehakelt und lief Richtung Haus der Kirkitadses. Michael schüttelte nur lächelnd den Kopf, als die zwei Damen an ihm vorbei gingen.
Als er sah, dass die anderen schon ein paar Gassen weiter waren, rannte Michael und holte seine Freunde ein. Gerrit hatte seinen Arm um Hases Hüfte gelegt und Micha tat dasselbe bei seinem Törtchen. „Und? Hast du Alex bescheid gesagt? Was sagt sie?“ Törtchen überhäufte ihn mit Fragen, aber Micha war noch völlig außer Atem. „Hu…ich werd alt. Also, sie wollte gerade mit Gaby einen Waldspaziergang machen. Alex war sichtlich geschockt, sie wollte mit. Aber Gaby sagte zu ihr das MEIN Vater wichtiger ist.“ Er grinste und die anderen kicherten. „Na da habt ihr ja bald 2 Frauen im Haus?“ „2 Frauen im Haus? Törtchen sah Gerrit fragend an. „Wie meinst du das?“ Gerrit atmete einmal tief durch. „Na DU und Alex.“ Michael fing an zu lachen, als er sich vorstellte, wer da bald bei ihm und seinem Vater wohnen sollte. „Was lachst du so? Das ist mein ernst, Michael.“ Sagte Gerrit empört und fiel dann ebenfalls in das Gelächter ein. Die Mädels standen da als hätten sie ein UFO gesehen. „Was lacht ihr so? Was ist daran so lustig, wenn Alex und ich bei Michael wohnen würden?“ „Vater und ich, wir hatten lange keine Frau mehr im Haus. Und na ja…es ist manchmal sehr chaotisch bei uns. Ein Männerhaushalt eben.“ Sagte Michael und nahm seine Freundin in den Arm, die auch mit lachen musste. „Aber da wäre ich ja ganz allein.“ Sagte Hase ganz traurig und guckte ihre Schwester an. „Da wird es mal Zeit, dass wieder Ordnung bei euch einzieht. Und wenn ich bei euch wohne, da kann doch Gerrit zu Hase ziehen. Damit sie nicht mehr so allein ist.“ Hase wollte etwas sagen, doch sie waren schon am Ziel angekommen. Hase und Törtchen blieb der Mund offen stehen, denn sie hatten das Schloss noch nie aus der Nähe gesehen.
„Was ist, wollt ihr hier Wurzeln schlagen?“ Gerrit lachte. Doch je näher er dem Tor kam, desto ängstlicher wurde er. Die Wachen begrüßten die Besucher, die in das Schloss eintraten. Langsam gingen sie den langen Flur entlang. Die Mädels waren fasziniert von dem was sie sahen. Ihre Augen wurden immer größer, als sie Bilder sahen, die den König und die Königin zeigten. Und alles im Schloss war noch viel prunkvoller, als sie es sich je hätten vorstellen können. Überall blitzten und funkelten Kristalle und Gold. Der Fußboden war so blank, das man sich drin spiegeln konnte. In den Gängen standen Rüstungen, die Micha immer wieder aufs Neue faszinierten. Gerrit drückte die Hand von Hase ganz fest. „Du brauchst keine Angst zu haben, wir sind alle für dich da.“ Flüsterte sie ihm zu und küsste ihn auf die Wange. Die anderen zwei sahen sich schmunzelnd an. ‚Meine Schwester wird die neue Königin des Landes.’ Törtchen grinste über das ganze Gesicht. „Was grinst du denn so? So komisch sehen meine Eltern auch nicht aus.“ „Entschuldige, ich musste gerade an etwas denken.“ Die Vier kamen an eine große Tür, Gerrit öffnete diese und sie betraten einen großen Saal, in dem ein langer roter Teppich ausgerollt war. „Was ist das denn für ein großer Sessel?“ Gerrit konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Das? Das ist der Thron, wo der zukünftige König sitzen wird.“ Törtchen wurde knallrot im Gesicht. „Tschuldigung…“ Michael drückte sie an sich, um ihr zu zeigen das sie sich nicht zu schämen brauch, für ihre Frage. „Da bist du ja.“ Hörte Gerrit eine vertraute Stimme rufen. Es war Alfred der hinter ihnen stand. Er umarmte den Prinz und begrüßte die anderen. „Wen hast du denn da noch mitgebracht?“ Er lächelte die beiden Mädels an. „Oh…das ist Törtchen, die Freundin von Michael. Und das ist Hase, meine Freundin.“ Hase guckte erschrocken ihre Schwester an, diese lächelte nur. ‚Hat er gerade MEINE Freundin gesagt?’ „Was ist eigentlich genau los, Alfred? Dein Brief klang gar nicht gut.“ „Dein Bruder will die ganzen Möbel raus schmeißen. Du musst uns helfen Gerrit. Wir haben alle solange für deinen Vater gearbeitet, wir haben Angst. Auch um unsere Existenz, wer weiß was Tirreg als nächstes vorhat?! Und…diese Rolle soll ich dir geben. Die hat mir dein Vater kurz vor seinem Tod gegeben. Es ist sein Testament.“
Gerrit nahm die Papierrolle und löste die Schleife ganz vorsichtig. Alle guckten gespannt darauf. Doch als Gerrit vorlesen wollte, riss ihm sein Bruder das Schriftstück aus der Hand, er hatte gesehen dass sein Bruder wieder zurückgekehrt war. „Was haben wir denn da? Hat der alte Sack, doch ein Testament geschrieben? Ich will gar nicht wissen was drin steht, da ICH eh König werde.“ „Du und König? Das ich nicht lache. Du weißt doch gar nicht wie man ein Land regiert.“ Sagte Michael sauer und ging einen Schritt auf Tirreg zu. Törtchen hielt ihm am Arm fest, bevor Schlimmeres passieren konnte. „Gib mir das sofort wieder, das hat Papa MIR hinterlassen.“ Gerrit wurde wütend und ging auf seinen Bruder los. Hase wollte ihn noch zurückhalten, aber Gerrit konnte sich losreisen von ihr. Er riss seinen Bruder zu Boden, die beiden Prinzen schlugen auf einander ein. Hase und Törtchen standen fassungslos daneben. „Hört auf! Sofort!“, schrie Hase. Sie ging zwischen die zwei Streithähne und hielt Gerrit am Arm fest. Gerrits Lippe blutete und Tirreg hatte ein dickes Auge. „Denkt doch mal an eure Eltern, die hätten nicht gewollt, dass ihr euch um das Testament streitet.“ Törtchen ging zu ihrer Schwester und nahm sie in den Arm, Hase kamen die Tränen. Tirreg und Gerrit warfen sich böse Blicke zu. „Was steht denn nun in dem Testament, deswegen sind wir ja hier?!“ Fragte Michael leicht genervt, er hätte am liebsten bei der Keilerei mitgemischt. Törtchen hob das Stück Papier auf, das neben den Prinzen halb zerfetzt, auf dem Boden lag.
Damit meine Schnulli, vor Aufregeung nicht noch platzt und die Kocharena heute der Brüller ist....hier noch ein kleiner Teil.
‚An meine Zwei Söhne
Ich habe euch mit viel Liebe großgezogen und ich bin stolz auf Euch. Gerrit auf dich bin ich besonders stolz, du hattest es nicht leicht in deinem Leben. Du musstest dich immer gegen deinen großen Bruder durchsetzen. Dies soll ab heute ein Ende haben! Ich bin mir sicher, du wirst die Frau finden, die dich aus tiefstem Herzen liebt. Dir vermache ich das Schloss und ich wünsche mir dass DU das Land weiter regierst. Es war auch der größte Wunsch Eurer Mutter, dass das Land mit viel Liebe und Gerechtigkeit weiter regiert wird. Tirreg vererbe ich unser Sommerschloss in Leiperborn, er soll dort ein glückliches Leben führen, mit Xela. Ich wünsche mir, das ihr Zwei, so lebt wie ihr es immer wolltet. Vielleicht kommt auch mal der Tag, an dem unsere Söhne sich verstehen. Ich liebe Euch Beide!“ Gerald’
Die beiden Prinzen guckten sich ungläubig an. „Vater vererbt MIR das Sommerschloss? Wieso das? ICH habe eine Frau und du nicht? Die Tradition…“, weiter kam er nicht. „Dann auf Nimmerwiedersehen, du...“ Sagte Michael, mit einem schadenfreudigen Ton. Gerrit unterbrach ihn. „I – I –Ich werde der neue König von Padzig? D-D-Das ist…“ Gerrit konnte es nicht fassen. Er ging zum Fenster. „Ich danke dir Vater, ich verspreche dir, ich werde dem Land all meine Liebe geben.“ Flüsterte er und sah in den Himmel. Tirreg wollte gehen, doch Gerrit hielt ihn zurück. „Moment…Jetzt wo mir das Schloss gehört…Ich gebe dir 1 Tag Zeit von hier zu verschwinden. Und lass dich nie wieder in diesem Land blicken.“ Tirreg ging zur Tür und guckte seinen Bruder wütend an. „Ich komm wieder, DAS verspreche ich dir.“ Er ging wütend in sein Zimmer und packte alles zusammen, was er besaß. Xela stand fassungslos daneben, sie konnte nicht glauben das ihr Traum, einmal Königin zu sein, einfach so zerplatzte. Missmutig packten die zwei ihre Sachen und verließen ohne ein Wort das Schloss.