Danke für die vielen Kommis, hier gibts wieder einen kurzen Teil:
Michael sah sich das eine Weile mit an. Anscheinend hatte sich das Verhältnis zwischen den Beiden wirklich grundlegend verändert. Noch vor wenigen Monaten waren sie ein Herz und eine Seele, heute redeten sie teilweise kein Wort miteinander, und wenn waren die Gespräche nicht gerade liebevoll. "Wollt ihr nicht wieder miteinander sprechen?", fragte er vorsichtig, während er von einem zum anderen schaute. Erstaunt sah Alex ihn an. "Wieso sollten wir?", sprach Emma die Frage aus, die Alex sich in Gedanken gestellt hatte. Mitleidig sah Michael die Beiden an. "Wir müssen zwar nicht heile Familie spielen, es wäre aber ganz nett, wenn wir uns unterhalten könnten, wie sonst auch immer.", meinte Michael endlich, nach kurzem Überlegen. "Können wir doch, ist doch kein Problem.", murmelte Alex nur. Michael zog nur eine Augenbraue hoch und steckte einen Bissen der Pizza in den Mund, den er genüsslich zerkaute. Alex stocherte in ihrem Teller mit Nudeln herum. Ihr war plötzlich der Appetit vergangen, deshalb schob sie ihr Essen weg. "Bist du schon satt?", wollte Michael wissen und sah sie besorgt an. Alex schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich, mir ist der Appetit vergangen.", erwiderte sie leise und wich seinem Blick aus. "Jaja, schon gut, demnächst esse ich alleine, dann seid ihr ungestört...!", mischte sich Emma ein und schob ebenfalls ihren Teller von sich. Fassungslos starrte Alex ihre Tochter an. "Dir ist anscheinend noch nicht klar geworden, warum ich kaum mit dir gesprochen haben, nicht wahr?", antwortete sie. "Nein, aber seitdem du mit Michael zusammen bist, merke ich, dass ich störe und du mich nicht mehr brauchst ...!", erwiderte das Mädchen trotzig. Alex seufzte. "Dir ist tatsächlich noch nicht aufgefallen, dass mich der Ton, indem du mit mir redest, unheimlich stört. Und wie es scheint, kann man dich heute mit keinem Wort zur Vernunft bringen." "Ach ja, klar bin ich wieder die Dumme... okay, war ich ja schon immer, du wolltest mich doch nie haben und jetzt zeigst du es mir eben richtig, na danke, echt ...!" Entsetzt starrte Alex das Mädchen an. Im ersten Augenblick wusste sie nicht wirklich, wie sie sich richtig verhalten sollte. Hilfe suchend schaute sie endlich zu Michael, in der Hoffnung, dass er ihr helfen würde. "Siehst du!... Nicht einmal sagen, dass du mich magst, kannst du!" Enttäuscht stand Emma auf und verließ das Lokal.
Alex sprang auf, lief hinter dem Mädchen her, in der Hoffnung, sie auf dem Weg zur Straßenbahn noch zu erwischen. Emma stand wartend an der Haltestelle, die direkt gegenüber vom Restaurant lag. Sie unterhielt sich mit einigen andere Jugendlichen, die dort ebenfalls warteten. Alex nahm es erstaunt zur Kenntnis, denn Emma war sonst eher zurückhaltend und fast schon schüchtern. Warum sie sich plötzlich mit Fremden unterhielt, wollte sie noch in Erfahrung bringen. "Emma,...komm, wir fahren sowieso jetzt nach Hause, du brauchst die Bahn nicht zu bezahlen." sagte Alex, sie stand bereits neben den Kindern. Bockig schüttelte das Mädchen den Kopf, wieder wandte sie sich den Anderen zu. "Emma, du hast keinen Schlüssel, wie willst du in die Wohnung kommen?", fuhr Alex fort. "Kann dir doch egal sein! ...Ich schlaf heute eh nicht zu Hause ...!", erwiderte Emma trotzig. "Ach nein?! Du kommst mit, Emma! Du bist in einem Alter, in dem noch immer ich sage, wann du zu Hause bist. Und jetzt möchte ich darüber nicht mehr diskutieren, du kommst mit. Zu Hause werden wir darüber reden!", erklärte Alex. Sie sprach in einem Ton, der Emma alarmierte. "Nein, vergiss es!... Du bist doch eh froh, dass du mit deinem neuen Macker alleine sein kannst...!" Ohne Vorwarnung packte Alex ihre Tochter am Arm und zog sie mit sich zu Michaels Auto, der inzwischen bezahlt hatte und aus dem Lokal gekommen war. Schweigend zwang sie Emma, einzusteigen. "Sag mal geht’s noch? Was soll der Scheiß?", schrie Emma. "Ein Wort noch, Emma, und ich vergesse mich. Heute reicht es mir, damit du es nur weißt.", erwiderte Alex scharf.
Danke für die Kommis, hier gibt es wieder einen Teil:
Michael startete während des Gespräches den Wagen und fuhr an. Schweigend verfolgte er das Gespräch der Beiden. "Jaja, ich weiß schon... aber ich werde schon irgendwie noch raus kommen heute...!", murmelte das Mädchen. "Wie du meinst .... aber wenn du in Schwierigkeiten steckst, brauchst du nicht von mir erwarten, dass ich dir helfe. Überlege dir also vorher, was du unternimmst. Noch bin ich für dich verantwortlich, Emma, und es wäre mir absolut nicht recht, wenn dir etwas geschieht, was dir später Leid tun würde." "Ich kann schon auf mich aufpassen, mach dir da mal keine Gedanken." "Ach, kannst du das? Warum warst du dann total betrunken? Das nennst du: auf dich aufpassen? Ich würde sagen, dass du da etwas völlig missverstanden hast, Mädchen.", stellte Alex fest und schüttelte den Kopf. "Ja, wenn du das denkst...!", maulte Emma weiter und sah aus dem Fenster.
Michael schaute ab und zu in den Rückspiegel und beobachtete Emma. Kaum merklich schüttelte er den Kopf über das Mädchen. Was war in den letzten Tagen wohl vorgefallen, dass sie sich so verändert hatte. Endlich waren sie bei Familie Rietz angekommen und stiegen aus. Emma riss ihrer Mutter den Schlüssel aus der Hand und ging vor in die Wohnung. "Ich komme mit, warte bitte, ich möchte mit ihr reden. Was sie heute abliefert geht mir gegen den Strich. Vielleicht spricht sie mit mir.", hielt Michael Alex zurück. Erstaunt schaute sie zu ihm auf, wollte schon den Kopf schütteln, doch etwas in seinem Blick hielt sie davon ab. Rasch drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn und folgte Alex´ Tochter in die Wohnung. Er hörte gerade noch, wie die Tür zu ihrem Zimmer zugeworfen wurde. Vorsichtig klopfte er an die Zimmertür. "Emma, können wir reden?", fragte er leise. Da er keine Antwort hörte, betrat er unaufgefordert das kleine Zimmer. Noch immer stank es nach Alkohol, denn die Kleidung, die Emma auf dieser Party getragen hatte, lag noch immer herum. Unwillig wandte sich das Mädchen zu ihm. "Was willst du von mir?", wollte sie von ihm wissen. "Mit dir reden, Emma,... darf ich mich setzen?" Das Mädchen wollte schon den Kopf schütteln, irgendetwas hielt sie jedoch ab. Unsicher blickte sie zu ihm auf, endlich nickte sie doch. Michael legte die Kleidung, die auf ihrem Schreibtischstuhl lag, zur Seite und setzte sich. "Kannst du mir jetzt mal sagen, was du von mir willst?", fragte Emma leicht genervt. "Natürlich werde ich das jetzt tun! Ich möchte eigentlich nur wissen, warum du dich in den letzten beiden Tagen so ekelhaft deiner Mutter gegenüber verhältst. Bisher habt ihr euch doch so gut verstanden. Es kann nicht der Grund sein, dass sie plötzlich einen Freund hat.", erwiderte er geduldig. "Ist auch nicht der Grund, aber sie nervt tierisch... nichts darf ich mehr...!" "Hast du dir auch mal durch den Kopf gehen lassen, was sie dir verbietet? Es gibt Dinge, die du mit zwölf Jahren einfach noch nicht darfst. Wenn dir etwas passiert und sie nichts davon weiß, wird sie dafür zur Verantwortung gezogen und nicht du, obwohl du Mist gebaut hast. Das finde ich nicht fair von dir, Emma, weißt du.", versuchte Michael ihr zu erklären. Noch wusste er nicht, ob sie es auch akzeptieren würde. "Ich kann ganz gut selbst entscheiden, was ich mache und was nicht und was mir gut tut und was nicht. Außerdem kann ich ganz gut auf mich aufpassen, ich brauche keine Mutter mehr...!" Michael schüttelte nur den Kopf, im Augenblick könnte er lachen, ob so viel Sturheit, auch wenn die Situation ziemlich ernst war. "Genau so ist es nicht. Es gibt einen guten Grund, warum du erst mit 18 Jahren vollständig über dich und dein Leben entscheiden und für Fehler völlig zur Verantwortung gezogen werden kannst. Überleg dir halt meine Worte, Emma.", bat er. "Wieso sollte ich? Du bist nicht mein Vater, du hast mir gar nichts zu sagen!" Michael konnte sich ein Lachen nun doch nicht mehr zurückhalten. "Das stimmt, Emma, ich kann dir nichts vorschreiben, aber ich kann mit dir reden, vielleicht bleibt etwas hängen, ich würde mich jedenfalls freuen.", erwiderte er belustigt. "Ja, aber auch nur, weil du damit meine Mutter beeindrucken willst... aber das läuft nicht, ich höre auf dich genauso wenig, wie auf meine Mutter und das kannst du dir mal merken!" "Der feine Unterschied ist doch nur, dass du auf deine Mutter hören solltest, im Moment bin ich für dich doch nur ihr Kollege. Außerdem wäre es nett, wenn du dir überlegst, mit wem du redest, Emma, immerhin bin ich erwachsen und nicht einer deiner Freunde, mit denen du so umspringen kannst, wenn du mal schlechter Laune bist. Also denk mal darüber nach. Diese Antwort würde dir nämlich auch jeder Andere geben, den du so anschnauzt.", bemerkte Michael. Er erhob sich und wandte sich wieder der Tür zu. "Deine Mutter hat dich in der Pizzeria eigentlich nur deswegen nicht beachtet, weil ihr dein Ton nicht gefallen hat, und nicht deswegen, weil wir ungestört sein wollten. Das können wir auch dann sein, wenn du schläfst." Mit diesen Worten verschwand er. "Arsch...!", rief sie ihm sauer nach und warf ein Kissen gegen die Tür, das eigentlich noch hätte ihn treffen sollen. Mittlerweile war auch Alex in der Wohnung und sah Michael siegessicher an. "Was hast du erwartet, wenn du mit ihr redest? Dass sie sagt: ist okay, Michi, ich bin jetzt wieder ganz brav!?", wollte Alex wissen. "Komm mir jetzt nicht in diesem Ton, Alex.", bat er und ging zur Tür. "Ich denke, dass es besser ist, wenn ich heute nicht hier bleibe." "Wieso denn, Michael? Bitte bleib noch...!", flehend sah sie ihn an und nahm seine Hand, als wolle sie ihn festhalten. "Ich brauche dich heute...!", murmelte sie und senkte den Blick. "Das weiß ich doch, Alex. Mir geht es eigentlich nur darum, dass Emma sich wieder beruhigt. Du solltest dich vielleicht morgen beim Frühstück mit ihr unterhalten, vielleicht ist sie dann bereit, dir zuzuhören.", antwortete Michael. Er zog sie einfach in den Arm und presste sie an sich. "Sie wird mir nicht zuhören, Michael, ich kenne sie doch.... Ihr ist es völlig egal, was ich sage und so langsam bin ich auch am Ende, und weiß nicht mehr weiter,... ich kann einfach nicht mehr!", flüsterte sie und hoffte, dass er ihre Tränen nicht bemerkte. Beruhigend streichelte er über ihren Rücken und drückte sie sanft an sich. Seine Nähe tat ihr unheimlich gut, bemerkte sie. "Versuche es einfach, mein Engel. Zeig ihr, dass du für sie da bist. Übrigens, es stört sie nicht, dass du einen Freund hast.", meinte er, vorsichtshalber verschwieg er ihr lieber, dass Alex ihre Tochter einfach nur nervte. "Micha, ich versuche die ganze Zeit, ihr zu zeigen, wie gern ich sie hab und dass ich immer für sie da bin, aber das nimmt sie doch gar nicht mehr an...!" "Ich weiß es doch, Alex. Du solltest trotzdem mit ihr reden. Vielleicht ist es sogar gut, wenn ihr euch alles an den Kopf werft, was euch am anderen stört. Es könnte sein, dass es hilft.", vermutete Michael. "Ja, aber ich glaube nicht, dass du weißt, wie das ausartet, Michi...!" Hilflos zuckte Michael mit den Schultern. "Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen.", nuschelte er, küsste sie sanft und verschwand, nachdem er sich kurz verabschiedet hatte.
Uhhh... Mal sehen was passiert.... Emma ist echt total komisch, aber irgend wie kann sie einem auch leid tun!!!! Bin mal ganz dolle gespannt, wie es weiter geht!!!
Danke für die Kommis, hier gibt es wieder einen Teil:
Alex seufzte leise und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Dort ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte an die Decke. Sie dachte über den vergangenen Abend nach. Warum war er so aus den Fugen geraten, fragte sie sich. Plötzlich hörte sie, wie die Wohnungstür sich öffnete und wieder schloss. Wie von der Tarantel gestochen schwang sie sich aus dem Bett, lief ins Vorzimmer. Hastig zog sie den Schlüssel aus dem Türschloss und lief hinter Emma her. Alex war entsetzt darüber, dass das Mädchen ihre Ankündigung einfach in die Tat umgesetzt hatte. Doch sie war zu spät. Sie sah Emma nicht mehr. Sie wusste nicht, wo sie hin wollte. Das Handy hatte Emma, wahrscheinlich bewusst, zu Hause gelassen. Enttäuscht lehnte sie sich gegen die kalte Haustür, Tränen liefen über ihre Augen, und sie nahm nichts mehr um sich wahr. Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie vor sich ein Räuspern hörte. Vor ihr stand Michael, mit Emma. Seine Hand lag auf ihrer Schulter. Erstaunt sah sie die Beiden an. "Verdammt, Emma, was soll das?", schrie sie sofort los. Doch im nächsten Moment nahm sie ihre Tochter einfach nur fest in den Arm. "Emma, mach so etwas nie wieder, hörst du? Du hast mir einen gehörigen Schreck eingejagt. Kommt wieder mit rauf!", bat Alex leise. Fragend schaute sie zu Michael auf. Er nickte kaum merklich. Und so waren die drei kurze Zeit später wieder in Alex Wohnung. Über Alex´ Wangen liefen noch immer Tränen, und sie machte sich auch gar nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Sie wollte Emma einfach nur zeigen, wie sehr sie ihre Mutter enttäuscht und verletzt hatte. Emma war sofort wieder in ihrem Zimmer verschwunden. Sie wollte einer Diskussion einfach aus dem Weg gehen.
"Wo hast du sie aufgegriffen?", wollte Alex von Michael wissen. "Bei meinem Auto, als ich einsteigen wollte. Es hat eine Weile gedauert, bis sie mich realisiert hat, muss ich sagen. Es war der größte Schreck, als sie mich dann doch erkannte. Ich glaub, das war besser, als hättest du mit ihr geschimpft.", meinte er. "Und wo wollte sie hin?" "Ich hab sie doch nicht danach gefragt, Alex. Ich hab sie einfach nach Hause gebracht.", erklärte Michael belustigt. "Sie hätte es dir eh nicht erzählt, glaube ich...!" "Eben. Vielleicht hat der Schock erst einmal gereicht. Ich glaub, ich bleib heut doch hier. Es könnte sein, dass sie es sich aus diesem Grund überlegt, noch einmal solchen Unsinn zu machen.", hoffte er. Alex nickte leicht und lehnte sich an ihn. Beide genossen die Ruhe um sich herum, aus Emmas Zimmer hörten sie Musik, die natürlich viel zu laut war. Doch an diesem Abend störte es Alex nicht im Geringsten. Langsam schob Michael Alex in ihr Schlafzimmer. Er hatte gemerkt, dass sie hinter vorgehaltener Hand gegähnt hatte.
"Bleibst du heute Nacht wieder hier?", hörten sie eine Mädchenstimme hinter sich fragen. "Wenn ich das darf!?", war seine Antwort, ohne sich umzudrehen. Er hörte Emma kichern. Erstaunt wandte er sich um, denn damit hatte er an diesem Abend nicht mehr gerechnet. "Warum kicherst du jetzt so?", wollte er wissen. "Ich wollte dir eigentlich nur meine Erlaubnis dafür geben, Michael. Immerhin muss ich auf sie aufpassen.", erklärte Emma, wieder ernst geworden. "Du auf mich aufpassen? Darf ich mal lachen?", mischte sich nun auch Alex ein. "Die Einzige, die einen Aufpasser braucht, bist ja wohl du,... auch wenn du der Meinung bist, dass ich Unrecht habe...!" Michael stieß sie in die Seite und warf ihr einen warnenden Blick zu, Alex versuchte ihn zu ignorieren. "Mama, ich weiß, aber lass uns einfach wieder Freunde sein....", bat Emma kleinlaut, zaghaft lächelte sie Alex zu. "Du stellst dir alles so einfach vor, Emma... Wie lange soll es diesmal gut gehen? Bis morgen Abend? Oder vielleicht doch nur bis morgen früh?" Emma drängte Michael einfach zur Seite und umarmte ihre Mutter. Eine Antwort blieb sie einfach schuldig. Verwirrt sah Alex zu Michael. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Endlich legte sie ihre Arme um den Körper des Mädchens. Michael nickte ihr bestätigend zu, er wollte ihr damit klar machen, dass es das Richtige war, was sie tat. Eine Weile standen Mutter und Tochter eng umschlungen in der Tür.
Moooooment mal .... Was habe ich da überlesen??? Wieso hat Emma jetzt plötzlich einen solchen Sinneswandel???? Dass währe echt mal sehr interessant zu erfahren!!!
Der Teil ist super klasse!!!! Freue mich das es den Anschein hat, das Emma Michael akzeptiert!!! Bin super gespannt, wie es weiter geht!!
Danke für die Kommis, hier gibt es wieder einen Teil:
"Willst du reden, Emma?", fragte Alex plötzlich. "Worüber denn?", wollte sie wissen. "Fragst du das im Ernst, mein Mädchen? Denk mal über meine Frage nach, mein Angebot steht jedenfalls.", erwiderte Alex. Aufmunternd lächelte sie ihre Tochter an. "Nein, ich möchte nicht reden...!"
Traurig schaute sie auf ihre Tochter hinab, denn sie hatte gehofft, dass Emma endlich für ein Gespräch bereit war. "Ja, was guckst du mich jetzt an?" "Weißt du, ich hatte erwartet, dass wir ein längst fälliges Gespräch führen. Es scheint wieder nichts zu werden.", erwiderte Alex traurig. "Worüber sollen wir denn reden? Dann red halt...!" Alex konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Du machst mir Spaß, Emma. In der letzten Zeit haben wir nur Stress miteinander, darüber sollten wir in erster Linie reden, findest du nicht?", fragte sie und zog das Mädchen einfach mit ins Wohnzimmer. "Wenn´s sein muss...!", murmelte Emma. "Natürlich muss es sein, Mädchen. Etwas stimmt hier nicht, ihr beide solltet das jetzt endlich klarstellen.", erklärte Michael ernst, der ihnen gefolgt war. "Schau mich bitte jetzt nicht so ernst an, Emma. Es könnte sein, dass ich mich fürchte." "Du, Angst vor mir? Was soll denn der Blödsinn?" Michael schüttelte ungläubig den Kopf, er konnte nicht verstehen, dass Emma seine Worte so ernst genommen hatte. "Das war ein Scherz, weißt du? Natürlich habe ich keine Angst vor dir, wollte dich eigentlich nur ein wenig aufheitern, es ist mir nicht gelungen!", stellte er bedauernd fest. "Stimmt... außerdem habe ich dir schon einmal gesagt, dass ich sowieso nicht auf dich höre...!" "Ich glaube, dass ich dir gesagt habe, dass mir das vollkommen klar ist. Ich kann dir nur raten. Aber sei mal ehrlich, junge Dame, im Augenblick bist du nicht einmal bereit, auf deine Mutter zu hören.", bemerkte Michael. "Ach ja? Was mischst du dich überhaupt ein? Mama wollte mit mir reden, nicht du, soweit ich mich erinnern kann." Michael setzte ein breites Grinsen auf, ehe er betont freundlich antwortete: "Du musst zwar nicht wirklich auf mich hören, Emma, aber es solltest dir klar sein, dass du mit erwachsenen Menschen sprichst. Diesen Ton brauche ich mir nämlich trotzdem nicht gefallen lassen, also überlege dir, wie du mit mir redest!" "Kannst ja gehen, wenn es dir nicht passt...!", gab sie schnippisch zurück, um ihn zu provozieren. "Ich habe deiner Mutter versprochen, dass ich bleibe, also werde ich mich daran halten. Außerdem hast du nicht das Recht mich aus der Wohnung zu werfen, damit wir uns verstehen." "Spielst du jetzt hier den Vater, oder was? Das kannst du dir echt sparen, ich habe zwölf Jahre keinen gebraucht und brauche auch jetzt keinen... und schon gar nicht dich!" "Du bist echt ein Früchtchen. Eltern kann man nie lange genug haben, Emma. Das habe ich erst erkannt, als meine bereits tot waren. Aber das wirst du erst verstehen, wenn es soweit ist. Soweit ich es weiß, bin ich nicht der Grund, warum du dich so verändert hast, das hast du jedenfalls vor einiger Zeit erzählt. Ich bin nur enttäuscht, dass du dich so verändert hast.", meinte Michael. Noch wusste er nicht, wie er sich dem Mädchen gegenüber richtig verhalten sollte. Plötzlich merkte er Alex´ traurigen Blick auf sich ruhen.
"Mama, kannst du mir jetzt bitte sagen, was du mit mir bereden möchtest? Ich habe nämlich keine Lust mehr auf Erziehungsmaßnahmen von Michael...!" Emma war ungehalten und brachte das auch deutlich zum Ausdruck. "Ich wollte eigentlich nur von dir hören, was in dir vorgeht und bin über deine Art zu reden, fürchterlich entsetzt.", antwortete Alex langsam. Eigentlich hatte sie vorgehabt, dieses Gespräch überhaupt abzubrechen. Da Emma sie angesprochen hatte, tat sie es nun doch nicht. "Wieso? Ich bin wie immer!" "Tatsächlich?! Gut, dass du mir das sagst, Emma. Denn bisher hab ich nichts davon gemerkt. Ich beginne mich zu fragen, warum wir dann hier sitzen. Außerdem ... mir fällt gerade etwas ein: Warum bist du davon gelaufen? Darüber haben wir noch nicht gesprochen.", bemerkte Alex. "Ich habe keine Lust mit dir zu reden... kann ich jetzt gehen?" Alex schüttelte den Kopf, obwohl sie eigentlich nicht wusste, was sie mit Emma noch reden sollte. "Ja, sagen tust du trotzdem nix mehr, also kann ich doch gehen...!" Mit diesen Worten verschwand das Mädchen in ihrem Zimmer. Kurze Zeit später hörte man nur noch laute Musik.