Leider ging die Zeit schneller vorbei, als Alex gedacht hätte. Sie musste schon am dritten Januar wieder in die Schule. Mathe, Bio, Deutsch… die Stunden rauschten an ihr vorbei, ohne dass sie viel mitbekam. Sie träumte vor sich hin und dachte an Samira. Die war seit Silvester ziemlich ruhig geworden. Anette und Alex waren beide der Meinung, dass die Raketen und Böller das Mädchen irritiert hatten, doch in Alex stiegen auch wieder die mahnenden Stimmen der Ärzte hoch. Sie hatte seit Wochen zum ersten Mal wieder Angst um ihre Tochter. Die Tür zum Klassenzimmer öffnete sich und die Sekretärin des Direktors betrat das Klassenzimmer. Leise sprach sie mit dem Lehrer und verschwand wieder. Der nickte leicht und kam zu Alex. “Pack bitte deine Sachen zusammen. Der Direktor will mit dir sprechen.” Alex schluckte. “Ich hab nichts gemacht. Und wenn doch, war es ein Versehen.” “Geh, Alex. Beeil dich bitte.” Verwirrt packte sie ihre Sachen zusammen und ging den stillen Flur entlang zum Direktorat. Sie klopfte und wurde direkt zum Direktor durchgewinkt. Der schob seine Brille zurecht und deutete auf seinen Stuhl. Er schien sich in seiner Haut überhaupt nicht wohl zu fühlen und suchte nach den richtigen Worten. “Alexandra, es tut mir leid, dich aus dem Unterricht holen zu müssen, aber deine Mutter hat angerufen. Es geht um deine Tochter.” Steif saß Alex da. “Was ist mit Samira?” “Deine Mutter hat Samira mit hohem Fieber ins Krankenhaus bringen müssen. Es geht ihr wohl nicht sehr gut und nach der Vorgeschichte deines Mädchens, dachte ich, es wäre gut, wenn du zu ihr fährst.” Alex nickte und nahm ihre Sachen. “Ja, danke”, sagte sie tonlos. “Unten wartet ein Taxi, die Rechnung bekommt die Schule. Viel Glück, Alexandra, ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute.” Sie nickte hastig und rannte nach unten, wo tatsächlich schon ein Taxi wartete. Sie nannte dem Fahrer mit zitternder Stimme die Adresse und lehnte sich in ihrem Sitz zurück.
Wusst ichs doch, dass die Temperatur der Kleinen was zu bedeuten hatte... Die arme Maus...Sie und Alex kommen wirklich nicht zur Ruhe...Schreib bitte ganz schnell weiter!!
Hey, Danke für den neuen Teil....Der war so traurig... Das ist doch voll schlimm....mir tun die alle so Leid.....Ich hoffe, dass alles wieder gut wird. Hoffe du schreibst schnell weiter...glg j125
Alles wieder gut... Nicht so, wie man es vielleicht hofft...
Mit bleichem Gesicht rannte Alex durch den Korridor. Patienten, Ärzte, Schwestern blickten ihr nach. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl hoch zur Station und blickte sich suchend um. Sie sah ihre Mutter auf dem Gang stehen und rannte zu ihr. “Wo ist sie?”, fragte sie zitternd. “Drin. Die Ärzte sind bei ihr.” “Ist es wieder… der Krebs?” Anette nahm ihre Tochter fest in die Arme. “Ich fürchte ja, meine Kleine. Es tut mir so verdammt leid und so weh. Ich würde mein Leben opfern, um Samira zu helfen.” Alex schluchzte jetzt haltlos. “Ich kann das nicht noch mal, Mama. Es war beim letzten Mal schon so schlimm, sie leiden zu sehen.” “Komm mal her, Alex.” Ihre Mutter zog sie zu einer Stuhlgruppe auf dem Flur. “Es gibt zwei Möglichkeiten. Behandlung oder…” “Oder ich lasse sie sterben? Das ist nicht dein Ernst, Mama.” “Der Arzt wird noch mit dir sprechen. Da Samira bereits ein halbes Jahr nach ihrer letzten Behandlung einen Rückfall hatte, sieht es sehr schlecht aus für sie.” Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. “Sie wird es immer wieder kriegen, Alexandra, immer wieder.” Diese kuschelte sich schluchzend in die Arme ihrer Mutter. Nach einer Weile nuschelte sie unter Tränen: “Ich kann das noch nicht, Mama. Ich bin noch nicht so weit, sie gehen zu lassen.” Alex merkte, dass noch jemand neben ihr saß, sie vermutete ihren Vater, aber es war der Arzt. Sie sah ihn traurig an. “Und?” “Die Untersuchungen dauern noch, aber die Symptome sind eindeutig. Leukämie. Dieselbe Form wie letztes Mal. Ich habe gerade mitbekommen, was du gesagt hast. Du hast dich also für eine Therapie entschieden?” “Ja. Brauchen Sie mich wieder als Spender?” “Ja, wenn du es durchhältst?” “Ganz sicher. Ich verlange ja auch von meinem Baby, dass sie kämpft. Da muss ich einfach mit gutem Beispiel vorangehen.” Der Arzte nickte. “Ich bewundere deine Kraft, Alex, aber du musst dich mit dem Gedanken anfreunden, dass Samira wahrscheinlich nicht sehr alt wird. Die Krankheit ist so aggressiv, wie ich es selten gesehen habe.” Alex schluckte und nickte leicht. “Ich verstehe. Sie glauben also nicht, dass es in der nächsten Zeit einen Durchbruch in der Forschung in diesem Bereich gibt?” “Auch wenn ich es mir bei jedem Kind, was ich behandle, wieder wünsche, ich fürchte nein.” Anette zog Alex wieder in ihre Arme. Diese weinte nicht mehr. Ihre Unterlippe zitterte zwar und auch ihre Augen waren noch feucht, aber in ihr war wieder der Kampfgeist erwacht. Wieder sagte ihr ihr Herz, dass sie kämpfen musste. Dass sie kämpfen wollte. Für Samira.
Ohman, du schaffst es immer wieder, mich mit dieser Story zum weinen zu bringen... Ich leide dermaßen mit, dass ich die eigentlich nicht mehr lesen sollte...
Sorry, sorry, sorry, tut mir leid, Gummy, aber die Story bleibt so traurig.
In der Nacht stand Alex an Samiras Bettchen. Das Mädchen war mit Medikamenten vollgepumpt worden und schlief jetzt tief. Alex hoffte, dass der Schlaf ihr Stärkung verschaffte und dass sie keine Schmerzen hatte. Sie hatte Angst sie zu wecken, deshalb berührte sie sie auch nicht. Am liebsten hätte sie die Hand ihrer Tochter gehalten, aber vorsichtshalber unterließ sie es. “Du hattest es gerade geschafft, ein paar Schritte zu laufen und jetzt liegst du wieder hier.” Sie flüsterte so leise, dass sie selber ihre eigenen Worte nicht hören konnte. “Aber du wirst es wieder lernen, da glaube ich ganz fest dran. Ich werde dir dabei helfen, mein kleines Mädchen.” Müde ging sie in ihre Bett. Ihre Mutter war zu Hause, nachdem Alex sie überzeugt hatte, dass es für sie zu Hause bequemer war und sie hier ja auch nichts machen konnte. Sie würden sich nur gegenseitig runterziehen. Samira brauchte ihre Mutter und Alex würde ihr nicht von der Seite weichen. Sie hatte noch am Nachmittag in der Schule angerufen und sich beurlauben lassen. Der Direktor hatte es ihr zum Glück sofort gestattet. Grübeln und schwankend zwischen Hoffnung und grenzenloser Angst schlief sie irgendwann ein. Morgens wurde sie kurz geweckt, für die OP vorbereitet und schlief dann noch etwas weiter. Gegen neun Uhr kam ihre Mutter und eine Stunde später wurde sie in den Operationssaal geschoben. Als die Narkose wirkte, blickte sie noch einmal zu ihrer Tochter hinüber, bevor die Medikamente sie in einen tiefen Schlaf versetzten, aus dem sie erst am späten Nachmittag wieder erwachte. Sie sah in die besorgten Augen ihrer Mutter. “Da bist du ja endlich wieder.” Alex war furchtbar schlecht. Ihr weißes Gesicht verzog sich, als ihr Magen sich krampfhaft zusammenzog. Sie rollte sich auf die Seite und übergab sich neben das Bett. Dann sank sie zurück auf ihr Kissen. “Ich glaub ich vertrag die Narkose nicht so gut.” Ihre Mutter nickte. Sie rief eine Schwester, die das Erbrochene beseitigte. “Der Narkosearzt hat sich wohl etwas verrechnet. Es war nicht weiter schlimm, du hast nur sehr lange geschlafen.” “Und mir ist schlecht.” Die Schwester checkte sie kurz durch. “Immer noch?” Alex horchte in sich. “Etwas. Aber ich fühle mich schon viel besser.” “Das geht vielen Patienten so. Wenn das Mittel aus dem Körper raus ist, vergeht die Übelkeit meist sofort.” Sie schrieb einige Daten auf. “Die Werte sind alle im normalen Bereich. Wir bringen dich gleich in dein Zimmer und wenn du etwas Essen möchtest, dann ruf eine Schwester. Du kriegst genau das, was du möchtest, wenn es sich organisieren lässt.” “Einen Zwieback und eine Tasse Kamillentee in zwei Stunden”, bestellte Alex. Sie war sich sicher, dass es ihr bis dahin besser ging. Die Schwester nickte lächelnd und verschwand kurz. Anette strich ihrer Tochter über die schweißnasse Stirn. “Dir geht es wirklich gut?” “Ja, Mama. Aber was ist mit Samira?” “Alles in Ordnung, sonst hätte es dir doch sofort gesagt. Sie hat die OP sehr gut überstanden, fast besser als beim letzten Mal.” “Sie ist ja auch größer und kräftiger als beim letzten Mal.” Anette nickte leicht. “Ja, da hast du Recht. Sie bekommt ab morgen Bestrahlungen und dann in drei oder vier Tagen wollen die Ärzte mit der Chemo anfangen.” “Das wird wieder hart für sie.” “Und für dich.” Sie strich ihr über die Stirn und stand auf, als ein Pfleger kam und Alex in ihr Zimmer schob. Alex sah Samira an, die wach in ihrem Bettchen lag. Die Ärzte hatten sich wieder für den Glaskasten entschieden, den Alex so hasste. Aber für Samira war es das beste. Alex war beruhigt, als sie ihre Tochter sah. Das Mädchen war wach und sah sie neugierig an. Als Alex lächelte, verzog sich auch ihr Gesicht zu einem Lächeln. Sie wirkte längst nicht so geschwächt wie nach der letzen Operation. Aber sie hatte immer noch leichtes Fieber. Ihre Wangen waren rot und ihre Augen glänzten. Alex fragte dann auch den Arzt gleich danach, der gerade den Raum betrat. “Ja, es stimmt, sie hat noch leichtes Fieber, aber es ist nicht in einem Bereich, wo wir etwas machen müssten. Wir beobachten es, aber solange es nicht steigt, besteht überhaupt kein Grund zur Besorgnis.” Alex nickte seufzend. Ihr Vater kam ins Zimmer gestürmt. “Alex, mein Mädchen.” Vorsichtig umarmte er sie. “Dämliche Dienstreise. Ich wäre schon viel eher hier gewesen, wenn…” “Ist ja gut, Papa.” Alex winkte ab. “Alles in Ordnung. Samira geht es gut, mir auch und Mama war ja da.” Er nickte ihr zu. “Danke, dass du so penetrant warst, sonst hätten die mir nichts gesagt.” Dankbar sah er Anette an. “Du hast aber auch idiotische Kollegen.” “Ich weiß”, seufzte er und nahm die Hand seiner Tochter. Sein Blick war weiter auf seine Ex-Frau gerichtet. “Wie geht es dir?” “So gut wie meinen beiden Sorgenkindern.” Er lachte leise. “Na dann.”
Also, ich muss zu geben, ich habe bis jetzt noch nicht geweint. Ich war immer nur kurz davor. Aber spätestens wenn Alex die kleine Maus gehen lassen muss, passierts. Ich fand den ersten Teil schon so unheimlich schlimm......Es ist so eine schlimme Vorstellung, wenn Menschen (besonders so kleine) sterben müssen, weil man ihnen nicht helfen kann. Ich kenn das sehr gut, man fühlt sich so unheimlich scheiße......... Na ja....schreib bitte schnell weiter......glg Julia
Danke für die Kommis und es ist echt nicht meine Absicht, Trauer zu verbreiten. Aber ist schon cool, wenn man mit einigen Worten die Gefühle anderer Menschen berühren kann.
Wie beim letzten Mal verlief die Genesung von Samira ohne große Komplikationen. Das Mädchen kämpfte, überstand die Nebenwirkungen der Bestrahlung und der Chemo mit Bravour und konnte zwei Monate nach der Operation mit ihrer Mutter nach Hause. Alex gefiel das Mädchen trotzdem nicht. Sie fühlte, dass ihre Tochter noch längst nicht so gesund war, wie ihr die Ärzte weismachen wollten. Das Mädchen war ruhiger als beim letzten Mal. Ihr Körper war geschwächt und Samira lachte auch kaum noch. Sie hatte vor dem Rückfall viel vor sich hingebrabbelt, aber jetzt war sie ruhig, ihr Blick ging meistens ins Leere. Mit Besorgnis beobachtete Alex ihr Kind und weigerte sich außerdem standhaft, die Schule wieder zu besuchen, wie ihre Mutter es ihr empfahl. Schließlich gab Anette ihren Kampf auf. Sie verstand ihre Tochter nur zu gut und ging zum Direktor, um Alex für eine Jahr beurlauben zu lassen. Der Direktor stimmte dem zu und wies Anette Rietz darauf hin, dass Alex ruhig zwischendurch in der Schule und im Unterricht vorbeischauen solle, wenn sie sich zu Hause langweilte. Sie würde das Schuljahr zwar wiederholen müssen, aber dümmer wurde sie dadurch ja nicht. Anette hatte Alex die Nachricht überbracht, aber die interessierte sich nur für ihr Kind. Sie ging viel mit dem Mädchen spazieren, die jetzt wieder so leicht war, dass Alex sie ohne große Schwierigkeiten lange tragen konnte. Außerdem spielte Alex viel mit dem Mädchen und versuchte ihre Aufmerksamkeit etwas anzuregen. Samira wollte immer schlafen oder einfach vor sich hinstarren und Alex versuchte mit allen Mitteln, das zu verhindern. Nach über einem Monat, zu Ostern, hatte sie Samira dann wieder so weit, dass die Kleine unsicher an ihrer Hand durch den Garten ihres Großvaters tappte und sich freute, wenn ihre Mutter ein Osterei fand. Stolz zeigte sie es hoch, damit ihr Opa sie fotografieren konnte. Alex war froh, dass sich ihre Eltern inzwischen zwar wieder richtig gut verstanden, ihr Vater aber trotzdem den Hof behalten hatte. Sie fühlte sich hier sehr wohl und Samira ging es offensichtlich genauso. “Alex, nimm sie mal hoch.” Sie drehte sich zu ihrem Vater um und nahm Samira auf den Arm. Lächelnd schaute sie in die Kamera ihres Vaters. Samira hielt stolz ein rotes Eis hoch und lachte hell, wobei sie ihre ersten Zähnchen zeigte. Alex war am glücklichsten darüber, dass sie es nicht mehr lange aushielt, das Mädchen hoch zu halten. Diese hatte nämlich wieder einiges an Gewicht zugelegt und ihre eingefallenen Wangen waren zu kleinen Pausbäckchen geworden.
Würde ich nicht machen, Nic. Und danke euch beiden für die Kommis.
Nach drei Monaten des Spielens mit ihrer Tochter vermisste Alex ihre Schule und vor allem ihre Freundinnen doch ein wenig. Sie bereute es, dass sie sich gleich für ein ganzes Jahr hatte beurlauben lassen. Oft ging sie am Nachmittag mit Samira zum Schulhof und wartete auf den Schulschluss. Dann redete sie manchmal noch stundenlang mit den anderen Mädchen und ging mit ihnen im Park spazieren. Und sie merkte mit Bedauern, dass das Leben der Mädchen nicht mehr mit ihrem zu vergleichen war. Für sie zählten jetzt ganz andere Dinge als für ihre Freundinnen. Eines Nachmittags saß Alex noch allein mit Samira im Park, als das Mädchen leise anfing zu weinen. Alex sah sie verwirrt an und schnupperte. “Nein, in die Windeln gemacht hast du dir nicht. Und Hunger solltest du auch nicht haben. Was ist denn mit mein Engel?” Sie strich dem Mädchen über den Kopf, als diese anfing zu würgen. Alex hielt sie gerade noch rechtzeitig so, dass ihr Gesicht zum Boden zeigte. Die Kleine übergab sich. Erschrocken blickte Alex auf den Boden. Deutlich sah sie das Blut auf dem hellen Kiesweg. Sie drehte Samira langsam um und sah das Blut auf ihren Lippen. Hektisch packte sie ihre Sachen zusammen und ging so schnell sie konnte in Richtung S-Bahn. Sie stieg mit dem Kinderwagen ein und fuhr zum Krankenhaus. Dort fragte sie nach Samiras Arzt. “Der Doktor hat jetzt keine Zeit.” Die Schwester sah sie von oben an. “Setzen Sie sich hin und warten Sie.” “Meine Tochter war in ihrem kurzen Leben schon zwei Mal hier, weil sie Leukämie hatte. Und jetzt bricht sie Blut. Ich will, dass Sie sofort ihren Hintern bewegen und mich nach oben bringen. Los.” Zitternd vor Aufregung stand sie vor dem Tresen. “Ich rufe sonst die Polizei und zeige sie an wegen unterlassener Hilfeleistung.” Die Frau sah Alex erbost an, stand dann aber doch auf und brachte sie nach oben auf die Kinderkrebsstation. Der Arzt, der Alex und Samira schon seit dem ersten Mal betreut hatte, kam gerade aus einem Zimmer. Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er Alex mit Samira auf dem Arm sah. Er kam auf sie zu, nickte der Schwester zu, die verschwand und nahm Samira auf den Arm. Er sah das Blut auf ihren Lippen und brachte sie in einen Untersuchungsraum. Dort zog er das Mädchen aus und tastete den kleinen Körper vorsichtig ab. Samira weinte, als er ihren Bauch leicht drückte, hustete und spukte erneut Blut. Der Mann sah Alex besorgt an, rief nach einer Schwester und ordnete eine Notoperation an. “Es tut mir leid, Alex. Wie es aussieht haben sich im Körper von Samira Metastasen gebildet. Vielleicht waren sie auch schon da, als wir sie das letzte Mal entlassen haben. Wie es aussieht, hat sie eine Blutung im Magen. Ich denke, dass wir das behandeln können, aber alles andere.” Er zögerte. “Ruf deine Mutter an.” Alex nickte hastig. Ihr Gesicht war weiß, die Augen gerötet. Tränen strömten in einem fort über ihre Wangen. Sie schluchzte leise, ging dann aber aus dem Zimmer. Samira lag keuchend vor dem Arzt, der sie in eine Decke wickelte und vorsichtig hochhob. Er trug sie zu einem kleinen Kinderbett, welches er hinausschob. Er eilte über den Flur, wo ihm jetzt zwei Schwestern entgegenkamen. Sie kümmerten sich um Samira, damit der Arzt sich für die Operation vorbereiten konnte. “Ich kann das nicht”, murmelte Alex leise und taumelte gegen die Wand des Flures. Ihr Schluchzen wurde lauter, als sie langsam in die Hocke ging. Sie schluchzte herzzerreißend, als ein Mann neben sie trat. Er war in ein schwarzes Gewand gekleidet und legte ihr die Hand auf die Schulter. “Warum weinst du denn so? Alles wird wieder gut.” Sie hob den Blick und sah in grüne Augen, die sie liebevoll anblickten. “Nichts wird wieder gut. Meine Tochter wird sterben.” Der Mann sah sie erstaunt an und hockte sich neben sie. “Deine Tochter? Du siehst noch sehr jung aus.” “Sie ist eineinhalb Jahre alt. Es ist so unfair. Wieso meine kleine Samira?” Der Mann nickte leicht und fasste Alex am Arm. Er zog sie hoch und sagte leise: “Komm mit.” Seine sanfte Autorität bewegte Alex dazu, ihm einfach zu folgen. Sie betraten ein Zimmer. Vier kleine Betten standen dort, darin lagen vier kranke Kinder. Zwei schliefen, eines weinte leise vor sich hin. Ein viertes lag mit wachen Augen im Bett und spielte mit einer Barbiepuppe. Es sah zu Alex hinüber und lächelte sie an. “Sieh hin, Mutter eines kranken Kindes. All diese Kinder haben Eltern. All diese Kinder sind krank. Verdient hat es keines. Und all die Eltern von diesen Kindern, stellen sich die Frage, warum gerade ihr Baby krank geworden ist.” “Alex. Ich heiße Alex.” “Ich bin Pfarrer Johannes. Ich arbeite hier im Krankenhaus.” Alex sah den Mann an. Sie spürte ein Vertrauen zu ihm, obwohl sie ihn nicht kannte. Sie ging zu dem kleinen Mädchen, welches vielleicht vier Jahre alt war und lächelte sie an. Schweigend spielte sie eine Weile mit ihr, dann verließ sie wieder das Zimmer. “Ich muss meine Mutter anrufen. Allein packe ich das nicht.” Der Pfarrer lächelte. “Ja, so ist richtig, hol dir Hilfe. Und dann kannst du auch wieder stark sein für deine kleine Tochter. Und wenn du reden möchtest, komm in die Krankenhauskapelle.” “Ja, mache ich.” Sie sah dem Mann nach, der ihr kurz die Hand auf die Schulter gelegt hatte und dann langsam davonging. Dann blickte sie wieder zu der Tür, hinter der die Kinder lagen. Sie schüttelte den Kopf. Es war einfach zu tragisch, diese ganzen armen Kinder. Wieso fand man nicht endlich Medikamente gegen Krebs? Sie seufzte leise und ging nach draußen, um ihre Mutter anzurufen. Sie fühlte sich zwar etwas besser, versank nicht mehr in totalem Selbstmitleid, aber sie würde wieder zusammenbrechen, wenn sich ihr kleines Mädchen in ihre Gedanken drängte und in ihr wieder die Angst hochstieg, dass sie sterben könnte.
Hey, Das war echt wieder ein total emotionaler Teil.......Ich find das so schlimm....Am liebsten würde ich da i-wie hingehen und alles ungeschehen machen......Ich stell mir vor wie das wäre wenn ich eine tochter hätte oder so......das ist so krass....das wünsch ich echt niemandem...bitte schreib schnell weiter...glg j125
WIESO les ich die Story eigentlich noch?*losheul und neue Tempos hol* Ich weiß doch, dass es nicht gut wird - es wird nie gut, hab ich recht`*traurig schau* Die armen Kinder...Aber super Story... Schreib bitte ganz schnell weiter, ja?