Hier noch ein Teil für euch und danke für die Kommis:
Die drei Kommissare, jetzt offizielle Agenten, saßen in einer Maschine, die von London über New York nach Argentinien fliegen würde. Alex schlief, Michael blickte aus dem Fenster und dachte an die letzte Nacht und den schweren Abschied von… wie hieß die Frau doch gleich? Gerrit war in Aktenkopien vertieft, die das Yard nach einigem guten Zureden rausgerückt hatte. Es waren Fahndungsdaten, persönliche Daten und so weiter über Marsh und Delmaro. Er versuchte, sich in die beiden Männer hineinzudenken, damit er bei seinem bevorstehenden Einsatz auch keine Fehler machte. Weiter vorn im Flugzeug saß Gregory Marsh und blickte immer wieder über seine Schulter. Er konnte es nicht fassen, dass diese Münchner Polizisten ihm tatsächlich gefolgt waren und jetzt hier in der Maschine saßen. Wieso um alles in der Welt waren die so hartnäckig? Was wollten sie von ihm? Okay, er hatte ein paar Kleinkriminelle etwas kosmetisch verändert, aber das war doch nun wirklich kein Grund, ihn um den halben Erdball zu verfolgen. Woher hatten die drei überhaupt gewusst, wo er war und wohin er wollte? Mit dem Handy hatte Marsh am Londoner Airport ein Foto von den dreien geschossen und es an Delmaro gesendet. Vielleicht fand sein Geschäftspartner ja raus, was dahinter steckte. Alex streckte sich irgendwann und stieß Gerrit dabei an. Der sah zu ihr hinunter. “Hey, wieder da?” “Wo sind wir?” Gerrit blickte aus dem Fenster. “Am Himmel.” “Das ist beruhigend.” Der Mann lachte, klappte die Akte zu und sah sie lachend an. “Alex, wir sind irgendwo über dem Atlantik. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.” Sie streckte sich erneut und gähnte. Dann wand sie Michael den Blick zu, der am Fenster saß und hinausstarrte. “Na, schon Liebeskummer wegen der Blondine?” “Ich steh nicht auf Blondinen”, sagte der brummig. “Zum Glück.” Gerrit zwinkerte Alex zu und winkte dann eine Stewardess zu sich heran. Er bestellte sich einen Kaffee. Michael und Alex schlossen sich der Bestellung an, was der Agent mit einem: “War ja klar” kommentierte.
Vielen Dank für die Kommis und hier noch ein Teil:
Nach einem langen und von einer Zwischenlandung unterbrochen Flug landeten die Kommissare in Buenos Aires. Alex und Michael verschlug die Hitze glatt die Sprache. Sie folgten Gerrit wortlos, der von mit seinem Handy am Ohr den Arzt verfolgte. Der sprach mit einem Mann und verließ das Gebäude in Richtung des Teils, wo Privatflugzeuge herumstanden. Gerrit blickte angestrengt aus dem Fenster und versuchte, die Flugzeugnummer zu erkennen. Dann hechtete er zu einem Schalter und sprach währenddessen mit Finch. Der fand heraus, dass das Flugzeug für einen Flug nach Mendoza gebucht worden war. “Mendoza?”, keuchte Michael und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Eine Stadt am Fuß der Anden, im Westen des Westen des Landes. Wir müssen hinterher.” Er grinste Michael an. “Da ist das Klima kühler.” “Sehr witzig”, sagte der und seufzte. Auch Alex war ziemlich fertig von der plötzlichen tropischen Hitze. Aber sie fand das alles so spannend, dass das Adrenalin ihre Müdigkeit überlagerte. Lächelnd lief sie hinter Gerrit her und versuchte von ihm noch einiges zu lernen. “Ein multi-tasking-fähiger Mann, wie interessant.” Gerrit hielt kurz inne und küsste sie. Dann lief er weiter. Sie fanden einen Piloten, der sie für viel Geld nach Mendoza bringen wollte. Aber leider erst am nächsten Tag. Michael ärgerte sich, denn so würden sie den Arzt verlieren, aber Gerrit beruhigte ihn. Delmaro hatte zwei Farmen in abgelegenen Gegenden. Eine im Süden des Landes, aber wenn Marsh dorthin wollte, dann hätte er einen Flug nach Río Gallegos gebucht. Also war Delmaro in der Nähe von San Juan, eine kleine Stadt nord-östlich von Mendoza. Nach dieser Erklärung streckte sich Gerrit auf fünf Stühlen im Flughafengebäude aus und schloss die Augen. Michael sah ihn pikiert an. “Du willst nicht wirklich hier schlafen?” “Bis zum Hotel ist es mir zu weit, ich will morgen los, sobald der Pilot da ist. Und schlafen müssen wir. Wer weiß, wann wir das nächste Mal eine Gelegenheit bekommen.” Alex sah ihn von oben an und legte sich dann vorsichtig auf ihn. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Sie grinste. “Sehr bequem und kuschelig.” Michael lachte auf. “Ja, pass mal auf, wenn ich mich zu dir lege.” Unsicher sah Gerrit ihn an. “Das war jetzt ein Witz, oder? Dann das würdest du nicht überleben, Micha.” “Okay, dann penn ich hier.” Er legte sich auf den Boden, den Kopf auf Gerrits Reisetasche gelegt. “Ist das nicht kalt?”, fragte Alex gähnend. “Es herrschen mindestens 60 Grad hier drin. Nein, es ist nicht kalt.” Er schloss die Augen. Einige andere Reisende sahen das Grüppchen verwundert an, doch niemand machte Anstalten, sie zu verscheuchen. Also konnten sie in Ruhe die Nacht verschlafen und auf den Tagesanbruch warten, der sie ihrem Ziel wieder ein Stück näher bringen würde.
Wieder eine klasse FS... Aah, ein multitasking fähiger Mann unser Gerrit - sehr klasse , er scheint wirklich multitaskingfähiger zu sein, als mein Lappi "Herbert"
Hau in die Tasten Ich freu mich auf den nächsten Teil.
Vielen Dank an euch beide für die netten Kommis. Und hier noch ein Teil für euch:
Alex wachte gegen drei Uhr morgens auf und sah sich verwirrt um. Sie lag immer noch auf Gerrit, der friedlich schlief. Etwas träge erhob sie sich, als seine Hand um ihr Handgelenk schnellte und sie festhielt. “Wohin willst du?”, fragte er leise. Seine Augenlider waren ein wenig geöffnet. “WC”, sagte sie und küsste ihn kurz. Er nickte und ließ sie los. “Sei vorsichtig. Ich bin mir sicher, Delmaro lässt uns beobachten.” Sie nickte und sah sich hektisch um. Dann fiel ihr auf, wie dämlich und auffällig das war. Sie nahm ihre Handtasche und ging zu den Flughafentoiletten. Die Kabinen waren teilweise kaputt und die Hygienestandards waren hier doch wesentlich niedriger als in Europa. Alex verzog das Gesicht und suchte sich eine Kabine, die man wenigstens noch abschließen konnte. Anschließend wusch sie sich unter dem Wasserhahn so gut es ging. Dann ging sie zurück zu ihren beiden Kollegen. Gerrit sah aus, als würde er tief und fest schlafen, aber Alex hatte das Gefühl, dass er jede ihrer Bewegungen genauestens registrierte. Sie zog ein Buch aus ihrer Tasche und fing an zu lesen. Als nach zwei Stunden ihr Magen knurrte, weckte sie Gerrit und Michael und die drei suchten sich etwas zu essen. Alex versuchte während der gesamten Mahlzeit herauszufinden, was sie da eigentlich aß, aber Gerrit schwieg eisern. Er meinte, es wäre besser, wenn sie es nicht wüsste. Und Alex gab ihm irgendwie auch recht. “Hört mal, eins noch. Ich weiß nicht genau, was uns erwartet, aber ich muss mich auf euch verlassen können. Es ist mein Fall, ich arbeite seit Jahren daran. Ich muss in Notsituationen wissen, dass ihr genau tut, was ich sage. Genau das, was ich sage und sofort. Nicht fragen, nicht denken, nur handeln.” “Gerrit, ja, wir haben das schon mehrfach gehört, also vertrau uns endlich. Vertrau uns. Wir machen, was du sagst. Wir würden den Fall nämlich gern aufklären und das Ganze gesund überstehen.” Michael sah ihn ernst an. “Du hast das Sagen und wir stellen keine Fragen.” “Doch”, sagte Alex. “Aber wir warten mit den Fragen, bis wir in Sicherheit sind.” Erleichterung spiegelte sich auf Gerrits Gesicht wieder. Er war froh, dass seine Freunde ihm seinen Eifer nicht übel nahmen und ihn unterstützen. Zufrieden aß er seine eigentlich undefinierbare Mahlzeit und hielt dann nach dem Piloten Ausschau, der gegen sechs Uhr auf dem Flughafen ankam.
Was für eine gelungene FS.... Bäh -ich hab mir schon bildlich vorgestellt, wie die Toiletten aussehen würden *Grusel* und das mit der Nahrung....*räusper*
Gerrits ist voll auf die Jagd aus..... ich hoffe, dass nichts passiert, bei der Haltung. Schreib bitte schnell weiter.
Mit einer klapprigen Maschine, die Alex veranlasste, Gerrits Hand krampfhaft festzuhalten, flogen sie zu ihrem Zielflughafen. Dort stellte Michael fest, dass Gerrit Recht gehabt hatte. Das Klima hier war durchaus erträglich. Wesentlich kühler als es in Buenos Aires gewesen war. Die Luft von den Bergen war frisch und klar, da die Abgase der kleinen Stadt nicht bis zum Flughafen zogen. Alex fiel auf die Knie, als sie aus der Maschine gelandet waren. “Fester Boden”, seufzte sie. “Gedankt sei allen Göttern dieser Welt.” Gerrit lachte und unterhielt sich mit dem Mann. Nach einer Weile kam er wieder zu seinen Freunden. “Er bleibt hier. Wir können also mit ihm zurück fliegen.” “Hurra”, sagte seine Freundin mit deutlich hörbarer Ironie in der Stimme. Ein wenig verblüfft sah Michael Gerrit an. “Seit wann kannst du Spanisch?” “Spanisch, Italienisch, Russisch und Arabisch habe ich im Zuge meiner Ausbildung gelernt.” “Oh. Das ist… eine Menge.” Ein wenig stolz nickte der Agent. Alex strich ihm über die Wange und küsste ihn sanft. “Intelligent bist du auch noch.” Michael verdrehte die Augen und stöhnte leise. Er sah sich um. “Und was nun, du Held?” “Wir mieten uns einen Jeep und fahren direkt zu Delmaro.” “Wie jetzt? Direkt rein in die Höhle des Löwen? Das kein normaler Krimineller, der knallt uns einfach ab.” “Michael, vertrau mir bitte. Delmaro weiß über jeden Schritt Bescheid, seit wir amerikanischen Boden betreten haben. Wir können also auch einfach zu ihm gehen.” “Ja, aber was willst du ihm sagen?”, fragte Alex ihn verwirrt. “Dass du ihn verhaften willst? Weswegen genau eigentlich? Wofür haben wir Beweise?” “Für Drogenhandel, Bestechung, Geldwäsche… und Mord. Ich will, dass er den Mord an meiner Frau gesteht. Vor euch als Zeugen.” “Selbst wenn er es zugibt, wir verstehen kein Spanisch.” “Ich zwinge ihn, es in Englisch zu sagen, aber ihr dürft nicht verraten, mit welchen Mitteln ich es aus ihm rauskitzeln werde.” Gerrit blickte auf seine Schuhe. Alex biss hart die Zähne zusammen. “Wir sagen nichts.” Auch Michael nickte. “Aber denk dran, was dein Boss gesagt hat, lebendig und möglichst unverletzt.” “Möglichst. Der Mann leitet den britischen Geheimdienst. Möglichst ist ein sehr weiter Begriff.” Damit ging er und kümmerte sich bei einer Autovermietung um einen Wagen. Sie beluden ihn mit ihrem Gepäck und fuhren Richtung Nordosten, am Fuß der Anden entlang. Das Land wurde karg, die Farmen verstreuter.