Hui Hui hui... mal sehen ob Michi Alex fragt oder sich doch selbst lieber Gedanken macht(oder beides)!!!!!!!! Mal sehen wie er den Ausflug dann so aufnimmt.... Und ob er seine Muffeligkeit weg stecken kann!
Punkt acht Uhr ging es los. Sam verabschiedete sich lang und theatralisch von ihrem Freund Jason, den man bis dahin noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Dem war das Ganze fast ein wenig peinlich. Er winkte der Gruppe nach, als sie losritten. Michael saß auf einem gemütlichen dunkelbraunen Wallach, Alex auf einer hübschen hellbraunen Stute. Das Pferd war jung und wild, erforderte eine erfahrene Reiterin, aber damit hatte die Kommissarin keine Schwierigkeiten. Das Reiten hatte ihr ihr Vater beigebracht, noch bevor sie richtig laufen konnte. Sam saß auf einem schwarzen Hengst. Die Pferde von Rick und Mary waren weiß mit braunen Flecken. Sie waren Geschwister, was man deutlich sah. Sam ritt voraus, ihr folgten Mary und Rick, hinten ritten Alex und Michael. An Michaels Gürtel baumelte ein Holster mit einer Handfeuerwaffe. Die Australier waren darüber informiert worden und hatten kein Problem damit. Sie hatten den beiden Deutschen auf Anhieb vertraut. Das Wetter war an diesem Morgen kühl, der Himmel blau, die Sonne wärmte angenehm, war aber bei weitem nicht so heiß, wie Michael und Alex es in den letzten Tagen erlebt hatten. Der Weg, den sie entlang ritten, führte zwischen Wiesen und Feldern hindurch. Zwei Stunden später ritten sie in einen Wald hinein, hohe Bäume spendeten Schatten. Tiere huschten durchs Unterholz oder liefen über den Weg. "Ist das nicht herrlich hier?", seufzte Alex. Michael ritt auf dem relativ breiten Weg neben ihr her und sah sie lächelnd an. "Ja, ist es. Wunderschön, einfach perfekt." Sie sah ihn fragend an, blickte in dessen sanfte Augen und merkte, dass seine Worte nicht der Umgebung galten, sondern ihr. Ein zartes Rot überzog ihre Wangen. Sie nahm seine Hand. "Ist es so schlimm, dass ich dich mit hierher geschleppt habe?" "Nein. Es ist nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, ich fange an, ein neues Hobby zu entdecken." Alex lachte und lenkte ihr Pferd näher neben seines. "Gut, dass wir im Training sind, was das Sitzen angeht, nicht wahr?" "Das ist wohl wahr. Aber es gibt zwischen einem Motorradsitz und einem Sattel doch gewisse Unterschiede." Im Wald aßen sie dann auch zu Mittag. Sam zeigte Michael und Alex die Route, die sie noch vor sich hatten, während Rick und Mary sich um das Essen kümmerten. "Bereits morgen werden wir eine Höhe erreichen, wo es keine Vegetation mehr gibt. Nur noch Gras, Moos und Flechten. Wir schlafen dort in einer Jagdhütte und dort lassen wir dann auch die Pferde zurück. Der Rest ist Fußmarsch. Übermorgen steigen wir zu einer weiteren Hütte hoch, wie ich es euch versprochen habe. Dort habt ihr bei klarem Wetter einen unglaublichen Ausblick. Wir werden dort oben schlafen und sind dann zwei Tage später wieder auf der Farm." "Zwei? Wir nehmen einen anderen Weg zurück?" "Ja, einen kürzeren. Ist es okay für euch?" "Sicher. Uns treibt nichts. Und Mary und Rick anscheinend auch nicht." Sam sah zu den beiden alten Leuten hinüber, die an einem Lagerfeuer saßen. "Nein. Ihnen kommt es auf ein paar Tage hin oder her nicht an." "Uns auch nicht." Michael reinigte seine Waffe. "Heute Abend zelten wir also?" "Ja. Übernimmst du die Wache?" "Ja klar. Kein Problem." "Ich löse dich dann gegen zwei Uhr ab. Dann hast du noch ein wenig Schlaf." Michael nickte. "Sehr gut, so können wir es machen." "Zu Tisch", rief Mary und unterbrach damit die organisatorischen Gespräche. Alle setzten sich und aßen die Suppe, die die Frau einfach warm gemacht hatte. Obwohl es nur Dosenfutter war, schmeckte es allen hervorragend. Danach ging es auf den Pferden weiter. Nach und nach wichen die Bäume immer mehr zurück, wurden vereinzelter. Sie erreichten einen ausgewiesenen Campingplatz und bauten dort ihre Zelte auf. Michael grinste, als er es sah. Er musste immer wieder daran denken, wie er Alex bei ihrem letzten Zeltausflug morgens im Arm gehalten hatte. Auch sie dachte lächelnd an diese Situation. Mary beobachtete sie, während sie Speck in einer Pfanne briet. "Woran denkst du?", fragte sie leise. Sam versorgte zusammen mit Rick die Pferde, Michael hatte sich um die drei Zelte gekümmert. "Ich denke an ihn." Alex deutete mit dem Daumen über ihre Schulter auf Michael. "Oder besser gesagt, an uns. Er scheint Zweifel zu haben und ich verstehe nicht, wieso. Ich liebe ihn und er liebt mich, aber da ist etwas." "Weißt du Alex, die Nächte hier auf diesem Berg können magisch sein. Du wirst es merken, wenn wir übermorgen oben auf der Hütte sind. Ihr macht doch den Wachdienst zusammen, oder?" Sie nickte lächelnd. "Dachte ich mir doch, dass du ihn nicht allein sitzen lässt. Ihr werdet Zeit zum Reden finden und die Natur, die einfache, ehrliche Natur, wird ihm die Zunge und das Herz lösen. Er wird dir sagen, was los ist, bis dahin, lass ihn in Ruhe. Genieß es einfach, mit ihm zusammen zu sein." Alex sah in die Augen der alten Frau und nickte langsam. "Okay. Wenn du meinst, werde ich es so machen." Sie zögerte. "Hat es bei Rick funktioniert?" "Ja." Sie kicherte wie ein Teenager, ihre Augen blitzten. Dann drückte sie Alex die Pfanne in die Hand. "Hier, wende noch mal und dann rufen wir die anderen." Die Kommissarin nickte und tat, was Mary gesagt hatte. Die Frau faszinierte sie unheimlich, sie war ihr in den wenigen Stunden, die sie sie kannte, sehr ans Herz gewachsen. Alex war sich sicher, dass sie auch nach dem Urlaub noch Kontakt mit ihr und Rick halten würde, wenn auch nur per Brief und Telefon. Wobei natürlich auch eine Reise nach Australien ganz erstrebenswert wäre. Nach dem Essen saßen sie noch eine ganze Weile am Lagerfeuer, unterhielten sich, doch Mary wurde bald müde. Sie entschuldigte sich lächelnd und ging schlafen. Ihr Mann folgte ihr sehr bald. Auch Sam begab sich in ihr Zelt. Michael und Alex blieben allein zurück. Dicht aneinander gekuschelt saßen sie da und betrachteten die Sterne. Alex saß zwischen Michaels Beinen und hatte den Rücken gegen seinen Oberkörper gelehnt. Sein Kinn lag auf ihrem Kopf, seine Arme umschlangen ihren Körper, spendeten Schutz und Wärme. Stundenlang saßen sie so da. Alex döste etwas, Michael hatte die Waffe neben sich liegen und blickte hellwach die Sterne an und dann wieder den Wald und die Umgebung. Er spürte Alex gleichmäßiges Atmen, zog die Jacke enger um ihre Schultern. Sie regte sich leicht. "Micha?" "Was ist, mein Engel?" "Hast du etwas? Ich meine… du scheinst zu Zweifeln, aber ich wüsste nicht, woran." Eine Weile schwieg Michael. Schließlich sagte er leise: "Nun, ja. Ich verstehe einfach nicht, wieso du mich lieben solltest." "Wie meinst du das? Warum sollte ich dich nicht lieben?" "Nun… du bist eine echt tolle Frau. Siehst gut aus, bist erfolgreich im Job… ich meine, du könntest eine Menge Typen haben, die besser aussehen als ich, jünger sind." Alex lachte auf und lehnte den Kopf schräg nach hinten. "Das ist es? Du verstehst nicht, warum ich dich liebe? Mensch, Micha." Er schaute sie unglücklich an. "Ich weiß, das ist total bescheuert. Ich spüre ja, dass du mich liebst und du sagst es mir ja auch immer wieder." Langsam drehte sie sich in seinem Arm herum und kniete sich vor ihn. Kopfschüttelnd sah sie ihm in die Augen. "Deine Selbstzweifel kann ich dir nicht nehmen. Aber ich kann dir gern immer wieder beweisen und sagen, wie sehr ich dich liebe. Erstens mag ich nämlich dein Aussehen. Zweitens hast du einen Humor, der mir sehr entgegenkommt. Drittens strahlst du soviel Ruhe aus, um mich hibbelige Person ruhig zu bekommen. Viertens finde ich deinen starken Körper einfach saugeil. Fünftens ist der Sex mit dir der Hammer." Sie stockte. "Mehr fällt mir jetzt nicht ein, aber ich kann ja noch sammeln." Lachend schloss Michael die Frau in seine Arme. "Ich bin so ein Idiot. Wie konnte ich nur zweifeln." "Sechstens, du bist ein Idiot." Sie fiel in sein Lachen ein. Erst ein inniger Kuss brachte die beiden Polizisten zur Ruhe und hüllte die Umgebung wieder in Schweigen.
Der Teil ist echt super Romantisch und super genial!!!!! Echt süß was Alex alles aufzählt, der sechste Punkt ist der Beste !!!! Mal sehen wie das ganze weiter geht und ob sie noch besuch von Brunos-Verwandten bekommen!!! Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!!
Gegen zwei Uhr hatte Sam die beiden Kommissare abgelöst. Todmüde hatten die beiden ein paar Stunden geschlafen und saßen jetzt nach einem kurzen Frühstück wieder auf ihren Pferden. Allerdings beobachteten sie nicht mehr so interessiert die Umgebung, sondern mehr den jeweils anderen. Mary hatte Alex am Morgen lächelnd zugezwinkert. Und die war froh, dass alles so gekommen war, wie die ältere Frau es vorausgesagt hatte. Die Tour ging weiter hoch in die Berge. Es wurde kühler, die Luft dünner. Die Vegetation wich zurück und die Welt um sie herum waren nur noch Felsen, hier und da Moose und einige Flechten. Tiere sprangen über die Felsen, ähnlich Gemsen. Michael wies auf kleine Tiere hin, die Murmeltieren sehr ähnlich sahen. Sam führte sie über sichere Pfade immer höher und zeigte ihnen immer wieder Aussichtspunkte, von wo aus man unglaublich weit gucken konnte. Jetzt, nachdem Michael und Alex einige Unklarheiten beseitigt hatten, hingen sie noch mehr aufeinander als sonst. Michael ließ seine Freundin kaum einmal aus seinen Armen entfliehen, aber ihr machte das nichts aus. Ganz im Gegenteil, sie ließ sich fallen und genoss seine Nähe. Spät am Nachmittag ritten sie dicht nebeneinander her, die Finger ineinander verschlungen. Michael versuchte krampfhaft sein schmerzendes Hinterteil zu vergessen und lächelte tapfer. Nach einer Weile zog er Alex einfach aus ihrem Sattel und auf sein Pferd. Rick drehte sich um und sagte dann, so laut, dass die beiden es hören konnten: "Wir könnten die beiden auch hier lassen, die würden uns gar nicht vermissen." "Nur kein Neid", sagte Mary leise. Sie stieß ihren Mann leicht an und trieb ihr Pferd an, damit sie ein wenig mehr Raum zwischen sich und das Pärchen brachte. Rick folgte ihr eilig und Sam ritt eh ein Stück weiter vorn, weil sie nach dem Abzweig zur Hütte Ausschau hielt. Als sie am Abend dort ankamen, verzogen sich Michael und Alex ein Stück weg von der Hütte zwischen die Felsen. Sie ließen sich hinter einem großen Felsen ins weiche Moos sinken. Atemlos sah Alex Michael an, eine gefühlte Ewigkeit, dann küsste sie ihn mit einer Leidenschaft, die ihn sämtliche Strapazen vergessen ließ. Seine Hände glitten über ihren Rücken und in den Bund ihrer Hose. Als er nicht weit genug kam, öffnete er sie fordernd. Alex sah ihn gierig an und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich bin total heiß auf dich." Michael grinste sie breit an. "Das kann ich jetzt nur erwidern." Seine Lippen suchten gierig die ihren. Plötzlich löste er sich von ihr. "Die Kondome sind im Rucksack und der ist auf dem Pferd." Sie schwankte kurz. "Egal", murmelte sie und machte sich an seiner Hose zu schaffen.
uhi uhi uhi... Alex ist das also Egal...... Mal sehen was da jetzt weiter Passiert... Ein süßer Teil!!! Echt klasse geschrieben!!!!! Freue mich schon auf einen neuen Teil!!!!
Am nächsten Morgen ging es dann zu Fuß weiter. Die Pferde standen sicher unter einem Dach und hatten Futter genug. Mit ihren Rucksäcken auf den Rücken liefen sie los. Hatten Alex und Michael am Anfang noch skeptisch geguckt, weil sie nicht sicher waren, ob Mary und Rick so eine Tour durchhalten würden, wurden sie schnell eines besseren belehrt. Die beiden waren so fit, dass die jungen Leute ziemlich laufen mussten, um ihnen folgen zu können. Michael war diese Wanderung zwar nicht so gewohne, aber ihm war das hier doch noch lieber, als den ganzen Tag im Sattel. Außerdem konnte er so die ganze Zeit über Alex Hand halten. Sie strahlte ihn die ganze Zeit an, pfiff leise vor sich hin und verbreitete eine gute Laune, die den kalten Wind und die dicken Regenwolken vergessen ließen. Diese ließen zum Glück keinen Regen fallen, aber es würde heute schneller dunkel werden, also trieb Sam die Gruppe immer wieder zur Eile. Beim Frühstück hatten Michael, Alex und Sam Rick und Mary zum Hochzeitstag gratuliert. Die hatten ihnen eine Flasche Rotwein gezeigt, die sie am Abend noch gemeinsam trinken wollten. Alle freuten sich auf das gemütliche Beisammensein. Der Tag verging mit Scherzen, Lachen und Laufen. Den letzten Rest zur Hütte mussten sie sogar etwas klettern. Hier entschieden sich Mary und Rick dann auch, die letzte Etappe nicht mit zu machen. Sie wollten in der Hütte bleiben und dort warten, bis der Rest der Gruppe wieder da war. Sam stimmte zu, unter der Bedingung, dass Rick eine der Waffen behalten würde und dass die beiden sich nicht auf eigene Faust von der Hütte entfernten. In Sichtweite bleiben, schärfte sie dem Ehepaar ein und die versprachen es. Als sie die Hütte, die im Schatten eines riesigen Felsens lag, erreichten, staunten sie nicht schlecht. Sie war groß, richtig geräumig. Gebaut aus Steinen, die man hier fand und Holz, welches unter Mühen hier hoch geschleppt worden war. Gemeinsam machten sie ihre Betten zurecht, kochten und setzten sich dann gemütlich hin. Michael kapierte jetzt auch, warum alle Holzscheite und Kohle mit sich herumschleppten. Das gab es hier oben natürlich nicht. Und es war so gemütlich am Feuer zu sitzen, zu Reden, zu Lachen und später, als er mit Alex allein war, zu Träumen. Sie saßen fast bis zum nächsten Morgen dort und waren dann auch sehr müde, als Sam sie weckte. Nach einer kurzen Verabschiedung von Rick und Mary brachen sie auf.
Felsen, Geröll, Steine. Dazu ein schneidender Wind und Temperaturen knapp oberhalb des Gefrierpunktes. Und das im Hochsommer. Die Tour hoch zur letzen Etappe war knallhart und Sam war eine gnadenlose Führerin. Sie überforderte Michael und Alex nicht, aber sie trieb sie immer ein wenig mehr an, als sie ohne Druck laufen würden. So kamen sie am Nachmittag auf einem Plateau an, welches ihnen einen atemberaubenden Blick über die Berge und Täler liefert. Alex stand, dick eingepackt in einen warmen Mantel, Handschuhe und mit einem Schal vor dem Gesicht auf am Rand der Felsen. Vor sich hatte sie einen tiefen Abgrund, vor ihr schien am Horizont bereits die Sonne unter zu gehen. Michael trag ebenfalls dicke Sachen. Seine Arme hatte er um Alex gelegt. Er stand so, dass sein Körper sie ein wenig gegen den Wind abschirmte. Das Wetter war jetzt zum Glück aufgeklart. "Ist das geil hier", brüllte er mit seiner tiefen Stimme. Das Echo kam mehrfach zurück. Alex hatte sich erst ziemlich erschrocken, lachte dann aber herzhaft. Michael benahm sich seit ihrem Gespräch wie ein verliebter Teenager. Leider störte Sam die tolle Stimmung der beiden, indem sie sie mahnte, dass sie noch bis zur Hütte mussten. Sie folgten einem schmalen natürlichen Weg, der vom Plateau runterführte. Es schien wieder in die Richtung zu gehen, von wo sie gekommen waren. Schließlich fanden sie das Haus, komplett aus Steinen gebaut. Sie gingen schnell hinein. Auch hier war es natürlich eiskalt. Aber es gab einen Kamin und sie hatten noch einiges an Brennmaterial übrig. Mit Kuchen, Gebäck, Brot, kaltem Fleisch und etwas Obst stärkten sie sich von dem harten Fußmarsch. Dann verzog sich Sam in einen abgetrennten Raum. Sie erzählte etwas von Erholen und so weiter, aber es war klar, dass sie die beiden Kommissare einfach nicht stören wollte. Allerdings ermahnte sie sie, sich nicht von der Hütte zu entfernen, falls sie noch einmal raus wollten, beziehungsweise mussten. Michael und Alex versprachen es und ließen sich dann in einem bequemen Sessel, den man aus einfachen Holzbrettern zusammengebaut und dann mit Kissen und Polstern bequem gestaltet hatte. Sie tranken eine Flasche Rotwein, die sie mitgenommen hatten, hörten den aufkommenden Wind um die Hütte heulen. Draußen wurde es jetzt richtig ungemütlich. Aber hier drin war es gemütlich. Da störte dann auch das Handyklingeln. Michael blickte ziemlich verwirrt auf sein Telefon. "Es ist Gerrit. Wieso haben wir hier Empfang?" "Keine Ahnung. Also, Funkmasten hab ich nicht gesehen." "Gerrit, wie geht´s dir?" Der Kommissar klang sehr weit weg und auch ein wenig undeutlich. "Mir geht es bestens. Und euch beiden?" "Ach weißt du", sagte Alex gedehnt. "Wir sitzen in einer Steinhütte in über 5000 Metern Höhe auf einem Berg in Kanada, haben eine sagenhafte Aussicht genossen, trinken gerade ein Glas Wein…" "Ist ja gut, so genau wollte ich es gar nicht haben." Neid klang in seiner Stimme. Und er verlieh diesem Gefühl auch Ausdruck. "Ihr habt es gut. Hier geht alles drunter und drüber. Der Staatsanwalt ist nicht da, der hat was von einer Konferenz geschwatzt und ist nicht zu erreichen. Ich hänge an einer Mordserie fest, muss mich mit Prostituierten und Zuhältern rumschlagen und das, obwohl ich eigentlich noch nicht arbeitsfähig bin." "Armer Gerrit. Aber selbst mit der Mitleidstour schaffst du es nicht, uns unsere tollen Urlaubsgefühle zu vermiesen." Michael grinste Alex an. "Will ich doch auch gar nicht. Ich gönne euch euren Urlaub total." Es klang aufrichtig. "Was sucht ihr auf dem Berg?" "Ruhe und Frieden." "Frieden scheint ihr gefunden zu haben, aber ruhig ist es nicht, oder was jault da so." "Es stürmt ziemlich draußen. Hat sich richtig zugezogen." Michael sah zum Fenster. "Hoffentlich legt sich das bis morgen. Wir wollen ja hier nicht hinziehen." "Ihr seid da aber nicht allein, oder?" "Gerrit, was denkst du denn von uns? Natürlich nicht. Wir haben eine erfahrene Führerin dabei." "Na dann ist ja…" Es rauschte. "Gerrit?" "… ist, Micha?" "Die Verbindung wird immer schlechter. Mich wundert es eh, dass du uns hier erreicht hast. Eigentlich wollte ich das Handy ausstellen, wegen dem Akku, aber ich habe es wohl vergessen." "Gut… schönen Urlaub noch… paar Tagen noch mal an." "Ja, okay. Machs gut." Michael stellte das Handy jetzt wirklich aus. Er sah Alex an, die in seine Arme gekuschelt dalag. "Ich bin so froh, dass Kirkitadse uns hierher geschickt hat." "Ich auch." Sie küsste ihn kurz. "Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn wir nicht hierher gekommen wären." "Nichts", sagte er und strich ihr eine Haarsträhne von der Stirn. "Es wäre wahrscheinlich nichts passiert, zwischen uns…" "Grauenvolle Vorstellung." Ihre Stimme war leise geworden, ihr Blick sinnlicher. Langsam schloss sie die Augen und legte den Kopf gegen Michaels Brust. Sie hörte seinen Herzschlag, spürte sein Atmen und wünschte sich für Sekunden, doch einfach hier bleiben zu können.
Das ist echt super süß mit den zweien!!!! Mal sehen, was da noch so passiert und ob sie am nächsten Tag da wieder weg kommen!!!!! Freue mich schon auf eine FS!!!! LG Sami
Vielen Dank für die lieben Kommis. Hier hab ihr noch einen Teil:
Die beiden waren im Sessel eingeschlafen und fanden sich am Morgen mit einer einfachen Wolldecke zugedeckt vor. Sam musste noch einmal nach ihnen gesehen haben. Michael streckte sich vorsichtig, weckte Alex und stellte gleichzeitig fest, dass es bequemere Möglichkeiten gab, zu schlafen. Seine Hände glitten über den Körper seiner Freundin. Er spürte die Wärme, die von ihrer Haut ausging und durch ihre Sachen drang. Ihre Beine umklammerten seine leicht, damit sie nicht runterrutschte, ihr ganzer Körper war dicht an seinen geschmiegt. Ja, es gab bequemere Möglichkeiten zu schlafen, aber waren die auch schöner? Sam kam ins Zimmer gestürmt, zusammen mit einem Schwall kalter Luft, der Alex veranlasste, weiter unter die Decke zu rutschen. "Kommt mit raus. Das müsst ihr sehen. Ihr habt so ein Glück, gerade heute hier oben zu sein." "Okay, okay. Wir kommen ja schon." Vorsichtig schob Michael Alex von sich runter und stellte sie auf die Füße. Alex folgte Sam hinaus vor die Hütte, nicht ohne die Decke noch enger um ihre Schultern zu ziehen. Hier erwartete die Kommissare ein Anblick, der sie sprachlos machte. Es hatte über Nacht geschneit. Eine dünne Schicht leichter Pulverschnee lag auf den kahlen Felsen und glitzerte hell im Licht der aufgehenden Sonne. Die Felsen, die etwas entfernt waren, hoben sich vom blassblauen Himmel ab und die Eiskristalle warfen das goldene Sonnenlicht zurück. "Wahnsinn. Schnee." "Schnee im Sommer", sagte Michael grinsend und tippte gegen seine Nase. "Bis jetzt habe ich darunter was Anderes verstanden." Lachend hockte sie sich hin und formte einen Schneeball. Er hielt nicht gut, dazu war der Schnee zu trocken, aber sie konnte sich davon überzeugen, dass er echt war und kein Mittel von Sam, um Kunden zu erfreuen. Die stand strahlend auf einem Felsvorsprung. "Toll, nicht wahr? Aber seid bitte etwas vorsichtig. Es hat erst geregnet, bevor die Temperaturen dann plötzlich gefallen sind. Die Felsen sind komplett mit Eis überzogen. Es ist alles spiegelglatt." "Ja, wir passen auf, wo wir hintreten." Sie gingen Hand in Hand ein paar Schritte. Dann entdeckte Michael Spuren im Schnee. Sie verliefen in einiger Entfernung hinter der Hütte entlang. "Guck mal. Sieht nach…" "… Bär aus", vervollständigte Alex und schaute sich hastig um. Dann sah sie das Tier. Nicht mehr als 30 Meter entfernt, im Schatten großer Felsen, stand ein Braunbär. Er schaute aus kleinen Knopfaugen zu den beiden Menschen hinüber. Sein Ohren zuckten, eines schien bei einem Kampf an der Spitze verletzt worden zu sein, es war halb eingerissen. Michaels Hand glitt zu seinem Gürtel. Nichts. Die Waffe lag drin, in der Hütte. Er fluchte lautlos, aber im selben Moment drehte der Bär den Kopf und trottete langsam hinab in Richtung Tal. "Wunderschönes Tier. Guck dir das Fell an." "Macht sich gut vor einem Kamin. Ich hatte schon etwas Bammel." "Du hast doch…" "Sie liegt in der Hütte", unterbrach Michael Alex. Die sah ihn empört an. "Na super, Micha. Mein Beschützer." "Dieses Vieh hätte ich mit bloßen Händen verjagt, wenn es sein müsste. Ich würde nie zulassen, dass dir etwas passiert." Alex Gesicht entspannte sich und sie schmiegte sich gegen ihn. "Lass den Bären in Ruhe. Ich liebe Tiere, das weißt du doch, mein Bärchen." Sie küsste ihn auf die Wange und zog ihn dann zur Hütte. Sie hatte Hunger. Sam stand neben der Tür. "Toller Bär", sagte sie. "Ich habe ihn auch gesehen." Sie lächelte. "Kommt rein, Kaffee ist gleich fertig und ich habe Hunger." "Kaffee", sagte Michael mit strahlenden Augen. "Endlich." Er zog Alex hinein und die beiden wechselten schnell ihre Sachen, bevor sie sich an dem Holztisch niederließen. "Es ist nicht ganz ungefährlich heute den Rückweg anzutreten. Dass es schneit, damit habe ich nicht gerechnet", gab Sam zu. "Ich finde mich zwar auch im Dunkeln zur Hütte zurück, wo wir Mary und Rick zurück gelassen haben, aber…" Sie wirkte sehr zerknirscht. "Ganz ruhig, Sam. Wir finden das alles irrsinnig spannend." Alex sah Michael an, der nickte schnell. "Wenn du meinst, wir sollten hier bleiben, bleiben wir hier. Wenn du meinst, wir können es wagen, zurück zu gehen, gehen wir zurück." Sie lächelte erleichtert. "Ihr seid beide sehr gut in Form, ich würde es riskieren. Es kann gut sein, dass morgen der Schnee weg ist, aber es kann auch sein, dass noch mehr dazu kommt." Die beiden Deutschen nickten sich zu, damit war die Sache beschlossen. Sie würden trotz der schwierigen Lage den Rückweg antreten. Sam hoffte, dass es mit jedem Meter, den sie nach unten gingen, wärmer werden würde. Nachdem sie sich warm angezogen hatten und alles gut vorbereitet war, begannen sie mit dem Abstieg. Langsam kletterten sie die steinigen, relativ gefährlichen Wege nach unten. Alex hatte ziemliche Schwierigkeiten und rutschte immer wieder aus. Oft konnte Michael, der hinter ihr lief, sie noch auffangen, doch sie zog sich einige blaue Flecken zu. "Ich behandle dich, sobald wir wieder allein sind, versprochen", versprach er ihr mit seiner tiefsten Stimme. Er sah die Röte, die Alex Wangen überzog und grinste breit. Obwohl es ein beschwerlicher Weg war, hielten sie mittags nicht an. Sie hatten inzwischen die Grenze des nächtlichen Schneefalls erreicht, die Wege waren zwar feucht, aber endlich nicht mehr glatt. Sie kamen schneller voran und erreichten müde und vollkommen erschöpft am frühen Abend endlich die Hütte, wo Mary und Rick sie mit einem reichhaltigen Essen erwarteten. Die beiden waren aufgrund der späten Ankunftszeit der Gruppe ein wenig besorgt gewesen. Aber in dem Moment, wo die müden Wanderer die Hütte betraten, überwog die Freude. Sie setzten sich gemeinsam an den Tisch und machten sich über das Essen her. Mary hatte sich mal wieder selbst übertroffen.