Den gesamten Samstag verbrachten die beiden Kommissare an der Rennstrecke. Sie waren fasziniert von der Begeisterung der kanadischen Fans. Die Zuschauer in Indianapolis waren doch eher an ihren eigenen Rennserien interessiert. Die Formel 1 war da nur ein Rennen unter vielen, was viele Leute sahen, aber die richtige Begeisterung fehlte doch. Hier in Montreal war es anders. Durch die Familie Villeneuve, wo Vater und Sohn in dieser Serie selber gefahren waren, hatten die Menschen eine ganz andere Beziehung zur Formel 1. Überall liefen Fans herum, diskutierten, schlossen kleine Wetten über sonderbare Einsätze ab und kauften Merchandisingartikel ohne Ende. Michael fand vor allem die ganzen Kinder in Mini-Rennanzügen toll und suchte jetzt nach einem in Mikes Größe. Dabei fiel ihm auf, dass er keine Ahnung hatte, was Mikes war. Alex musste aushelfen, indem sie einfach schätzte. Schließlich fanden sie einen passenden und nahmen ihn mit. Da Alex sich auch mehr und mehr für die Autos und nicht mehr nur für das Drumherum interessierte, ließ sie sich von Michael ein wenig erklären und herumführen. Sie mussten mehrfach grinsen, wenn fremde Journalisten, Mechaniker und Teamangehörige ihnen zunickten. Leute, die mehr als ein Mal an einer Strecke auftauchten, galten hier anscheinend als dazugehörig und waren es wert, gegrüßt zu werden. Interessiert beobachteten sie das Qualifying und freuten sich, dass Nick Heidfeld Erster wurde. Aus einiger Entfernung sahen sie die feiernden BMW-Mechaniker und einen grinsend herumlaufenden und Schultern klopfenden Dr. Mario Theissen. Er begegnete Norbert Haug, welcher dem Konkurrenten mit leicht säuerlicher Miene gratulierte. Die beiden redeten eine Weile, bis Kai sich einmischte und die Chance nutzte, ein wenig zu sticheln. Schließlich trennten die drei Männer sich lachend. "Haug braucht doch nicht sauer zu sein. Seine beiden Jungs sind doch auf dem zweiten und dritten Platz gelandet." Michael grinste und zog Alex mit sich mit zu den Garagen der kleiner Teams, wo man näher heran konnte. "Zweiter Platz, dritter Platz, alles gut und schön, aber die wollen alle Erster werden." "Das geht aber nicht", stellte sie fest. "Ganz offensichtlich nicht." Nach ungefähr einer Stunde Mechanikerbeobachtung, holten sich Michael und Alex einen Kaffee und verzogen sich von dem ganzen Trubel und setzten sich unter einen Baum, von wo aus man auf den Fluss blicken konnte. Das Wetter war im Laufe des Nachmittags unerträglich heiß geworden und von Westen her zog eine trübe Wolkenwand hoch. Der Wind war eingeschlafen, es war einfach unerträglich. "Scheiß Wetter", stöhnte Niki und setzte sich in einiger Entfernung hin. Er zog seine rote Kappe ab und legte sich einfach ins Gras. "Das wird heute Nacht richtig ungemütlich." "Aber morgen dafür interessant im Rennen." Der Österreicher blickte erschrocken zu Michael hinüber. "Oh, hab Sie gar nicht bemerkt. Ja, Sie haben Recht, morgen kann es interessant werden, wenn die Strecke rutschig ist." Er setzte seine Kappe wieder auf, blieb aber sitzen. "Und, was haben Sie heute Abend vor?" "Wieder die Stadt unsicher machen, wahrscheinlich. Mal schauen, wie das Wetter wird." Alex streckte sich jetzt auch im Gras aus. "Die Gewitter sind zwar immer sehr heftig hier, aber sie verziehen sich schnell. Danach kann man auch wieder durchatmen." "Hier steckst du." Florian kam mit langen Schritten angelaufen. "Geht es dir gut? Können wir weitermachen?" "Jaja. Ein alter Mann ist doch kein D-Zug." Niki erhob sich stöhnend und folgte dem Moderator. Alex fing an zu lachen. Sie konnte kaum aufhören. Michael sah sie verwirrt und besorgt an. "Geht es dir gut?" "Ja", japste sei. "Ich finde die beiden einfach so witzig, selbst wenn sie gar nichts witziges machen." Jetzt grinste Michael. "Ja, stimmt. Die sollten die Kamera dann anlassen, wenn sie sie normalerweise ausmachen. Das wäre erste Sahne." "Sahne?" Kai kam grinsend auf die beiden Kommissare zu. "Falls ihr beide etwas Ruhe sucht, solltet ihr nicht unbedingt hier sitzen. Das ist ein Platz, wo viele Leute mal kurz hinkommen, um durchzuatmen." "Haben wir schon bemerkt." Kai blickte eine Weile über den Fluss. "Habt ihr heute Abend was vor?" "Noch nicht." Alex blickte interessiert zu ihm hoch. "Die Red Bulls machen ´ne kleine Party auf einem Boot. Ich werde dort sein, beruflich. Mal schauen, ob man ein bisschen Atmosphäre einfangen kann und ein paar Kommentare. Wollt ihr mich begleiten?" Alex und Michael sahen sich an und konnten es kaum fassen. So eine Chance bekam man nur ein Mal im Leben. "Ja", sagten sie gleichzeitig. Kai sah sie erstaunt an und grinste dann. "Das klingt ja richtig begeistert. Flo und mein Kameramann werden noch mitkommen. Ich hole euch heute Abend gegen acht Uhr vom Hotel ab." Damit ging er wieder. "Is das geil." Alex strahlte. Michael blickte zum Himmel hoch. Dort zuckte in einiger Entfernung ein Blitz herab. Kurz danach war ein leises Donnergrollen zu hören. "Hoffentlich geht das Unwetter schnell vorbei. Sonst könnte das mit dem Boot und der Feier buchstäblich ins Wasser fallen."
Uh Michi und Alex auf einer Feier der Red Bulls ...wie das wohl wird, und ob das überhaupt statt findet... Mal sehen.... Bin schon super gespannt, wer denn den ersten platz nach Hause fährt.... So einen verdacht hat man da ja schon aber es wird schön spannend!!! Freue mich schon wenn es weiter geht!!!
Danke fürs Kommi. So, hier noch ein Teil für euch. Ähm.. Nic... ein Teil dieses Teils ist für dich *grins*.
Nach dem Qualifying waren Michael und Alex mit dem Taxi zurück ins Hotel gefahren. Sie hatten ihr Zimmer gerade betreten, als draußen das Unwetter losbrach. Sturm, Hagel, Gewitter. Sie lagen gemütlich im Bett und ruhten sich noch etwas aus. Sehr lange hatten sie ja in der vergangenen Nacht nicht geschlafen. Arm in Arm lagen sie auf dem Bett, lauschten dem Sturm und genossen ihre Zweisamkeit. Als Michaels Handy klingelte, ging halb verschlafen ran. "Naseband", meldete er sich, im selben Moment krachte es laut. "Lieber Himmel, was war das denn?", fragte ein äußerst besorgter Gerrit. "Nur ein Gewitter." "Oh je. Da habt ihr ja nicht unbedingt das beste Wetter. Aber vorhin im Fernsehen war doch alles sonnig." "Sonnig und total schwül. Jetzt donnert es halt. Alex und ich hoffen, dass es bis heute Abend weg ist. Hallo erstmal." "Ja, hallo." Gerrit lachte. "Wie geht es euch beiden?" "Bestens." Alex war jetzt auch wach und lag halb auf Michaels Oberkörper. "Und in München alles in Ordnung?" "Jo. Alles bestens. Wenn der Chef aus dem Haus ist, läuft doch alles gut." "Wie… Chef aus dem Haus?" "Kirkitadse ist verreist. Hat was geschwatzt von dringend, geschäftlich und er meldet sich." "Na toll", murmelte Alex. "Dann bist du jetzt also sozusagen der Boss im K11. Mach bloß nicht zuviel Unsinn." "Hey, etwas mehr Vertrauen, Alex. Ich bin schon ein großer Junge." Die Kommissare lachten. Michael streckte sich und sah auf seine Uhr. "Kai will in einer Stunde hier sein." "Bei dem Wetter können wir nicht auf einem Boot feiern." "Boot? Feiern? Kai? Sagt mal… wollt ihr den Job wechseln und zum Fernsehen gehen?" "Nö, aber Kai nennt das Fanbetreuung. Er hat uns hier in Montreal ein total nettes Zimmer in der Altstadt besorgt und uns für heute Abend zu einer Party eingeladen." "Was feiert er denn?" "Er muss arbeiten. Ist eine Party des Rennstalls Red Bull." Kichernd murmelte Gerrit: "Na dann wisst ihr ja immerhin schon, was es da zu trinken gibt." Alex grinste und stand auf. "Ich zieh mich dann mal an. Was meinst du, Micha, was Leichtes oder eher was Wärmeres?" "Ich weiß nicht. Im Moment regnet es noch so doll, dass wir das Fenster nicht aufmachen können. Ich werde was Leichtes anziehen, aber auf jeden Fall noch eine Jacke mitnehmen." "Gute Idee." Sie wühlte kurz im Rucksack und nahm einige Sachen heraus. Damit verschwand sie im Bad. "Wisst ihr eigentlich, was ihr für ein Glück habt? Zu so einer Party kommst du nicht alle Tage… Wieso ist dieser Kai eigentlich so nett zu euch?" "Ich habe keine Ahnung. Anscheinend mag er uns. Warum nur?" "Kann ich auch nicht nachvollziehen." Gerrit lachte leise. "Ihr habt echt Glück." "Yep. Wenn Florian uns nur nicht immer so… so… so brummig angucken würde. Der hasst Polizisten echt." "Aber Alex mag er doch, sagtest du." "Na super, jetzt bin ich ja beruhigt", brummte Michael sauer. "Hey, das war ein Witz. Der wird ja wohl nichts von Alex wollen." "Nein." "Und sie nicht von ihm." "Natürlich nicht." "Na also, Micha, wo ist dann dein Problem. Mann, freu dich auf die Party und Vorsicht vor den Kameras." Michael dachte kurz nach und lachte dann leise vor sich hin. "Vielleicht hast du Recht. Ich mache jetzt Schluss und werde mich anziehen." "Ja mach das. Und denk dran, genießen." "Jaja, versprochen." "Ich muss hier nämlich arbeiten, während ihr euch in den Staaten amüsiert." "Armer, armer Gerrit", sagte Alex von der Tür her. "Gena…" Mit offenem Mund starrte Michael sie an. Alex trug eine hautenge schwarze Hose, ein heißes rotes Top, was zwar ziemlich weit, aber nicht zu weit ausgeschnitten war und um den Hals ein beigfarbenes Seidentuch. "Hei…ßßßßßßßßßßßßß" "Deinem Gestotter entnehme ich, dass Alex wieder da ist und verdammt gut aussieht." Schnell fügte er noch hinzu: "Wie immer also." Alex lachte. "Genau, wie immer. Nur, dass er es jetzt auch merkt." "Du siehst klasse aus. Ich muss mich umziehen. Mach´s gut, Gerrit." "Ciao, Micha." Der blickte Alex noch einmal an, nahm dann seine Sachen und ging zur Tür. Er kehrte um, küsste Alex, flüsterte ihr ins Ohr: "Du siehst echt scharf aus" und war verschwunden. "Ich muss mich noch etwas schminken und so weiter. Ich trenn mal die Verbindung, okay, Gerrit?" "Jo, mach das. Und macht Fotos." "Klar, mach ich." "Bringt mir ein Autogramm von Niki Lauda mit." "Öhm… okay, ich frag ihn morgen mal danach. Mach gut, Gerrit." "Viel Spaß auf der Party." Alex schminkte sich leicht, schaltete das Handy aus und steckte es in ihre Handtasche. Dann warf sie einen Blick aus dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört, das Unwetter war weg. Einige letzte Schleierwolken rissen auf und die Abendsonne kam wieder zum Vorschein. Sie freute sich auf die Party. Michael probierte zwei verschiedene Hosen und entschied sich letztendlich für eine neue dunkelblaue Jeans. Dazu zog er sich einen hellblauen leichten Pullover an mit halblangen Ärmeln. Er würde seine hellbraune Lederjacke mitnehmen. Sie war nicht sehr dick und leicht. Er verließ das Bad und sah Kai die Treppe hochkommen. "Hey, alles fertig für die Party?" "Ja klar. Wir können es nur noch nicht fassen, dass wir mitdürfen." Michael klopfte und Alex rief sie herein. "Dass ich euch mitnehme ist nichts besonderes. Ich hab keine Berührungsängste mit Formel 1 - Fans. Wir nehmen öfters mal Leute mit, wenn wir merken, sie können sich benehmen." Sie betraten das Zimmer und Michael sah Kais interessierten Blick, als er Alex sah. Doch er sagte nichts zu ihrem Aufzug, sondern fragte sie nur, ob sie fertig war. "Meinetwegen können wir los." Sie nehm ihre Tasche und folgte Kai. "Und du meinst, wir können uns benehmen?" "Von Kommissaren erwarte das einfach. Außerdem kenn ich euch na nun schon ein Weilchen." "Ich hätte nicht gedacht, dass du als Journalist solchen Wert auf Kontakte zu Zuschauern legst." "Hallo", sagte der Reporter empört und öffnete die Tür eines wartenden Taxis. "Für wen mach ich den Job denn?" "Für dein Konto und deine Ex-Frau?", fragte Michael trocken. Er lachte. "Das auch. Aber doch hauptsächlich, weil ich für die Formel 1 Fans gewinnen möchte. Als Normalsterblicher kommt man überhaupt nicht an diesen Sport ran. Und wir Journalisten, versuchen ein wenig zwischen dieser Glamourwelt und dem Zuschauer zu Hause zu vermitteln." "Das klingt ja richtig nobel. Aber stimmt schon. Wer hat schon die Kohle, zu jedem Rennen zu fahren." Alex blickte aus dem Fenster. "Tolle Stadt." "Ja, hier kann man es aushalten. Wo wollt ihr eigentlich als nächstes hin?" "Mal sehen. Eigentlich wollten wir mal nach Alaska, aber mit dem Motorrad ist die Strecke einfach zu lang. Dann sehen wir ja außer Kanada und Alaska nichts mehr." "Dann fliegt doch nach Alaska. Da soll es nette Hüttencamps in der Wildnis geben, wo man für ein paar Tage eine Hütte mieten kann." "Das klingt toll. Aber das Motorrad. Wir wollen danach ja noch weiter." Alex seufzte. Michael nickte. "Stimmt. Wir wollen uns ja noch die andere Seite angucken. Also, die Westküste." "Mmmm", machte Kai. "Das ist wirklich schwierig." Schweigend blickte er durch die Windschutzscheibe. "Wo ist eigentlich Florian? Und dein Kameramann?" "Nicht meiner, der ist erkältet. Ich hab mir einen Ersatzmann geholt. Er ist an der Strecke geblieben. In der Nähe ist auch der kleine Hafen. Und Flo hatte wollte noch nach Klamotten schauen und kommt später nach." "Shoppen", murmelte Alex leise. Michael stöhnte und Kai lachte leise. Er drehte sich nach hinten um. "Wenn du einkaufen willst, mach es jenseits der Grenze. Kanada ist teuer, gerade was Textilien angeht." "Wenn du mal nicht mehr als Reporter arbeiten möchtest, kannst du Fremdenführer werden. Weltweiter Fremdenführer." "Nicht mehr als Reporter arbeiten? Kann ich mir nicht vorstellen." Er drehte sich wieder um. "Wir sind da." Als sie ausgestiegen waren, merkten sie erst richtig, dass es jetzt merklich kühler geworden war. Die Sonne sank langsam und färbte den Fluss und den Himmel rot. Man konnte jetzt wieder durchatmen und es war richtig angenehm. "Herrlich." Alex streckte sich. "Hey, Kai." David Coulthard gab ihm im Vorbeigehen die Hand. "Können wir nachher kurz reden?", rief der ihm nach. "Klar." Damit war der Fahrer weg. "Echt leichter Job." "Nein, nur einer der netten Fahrer." Kai deutete zu der weißen Yacht. Überall brannten Lichter, Musik und Lachen war zu hören. "Na dann kommt mit. Und wundert euch nicht, wenn ihr hier auch einigen Leuten begegnet, die nicht zu Red Bull gehören. Feiern kann man immer, auch mit der Konkurrenz." Er begleitete sie noch bis auf das Boot, dann war er verschwunden. Ein Kellner kam vorbeigeschwebt und bot Gläser mit Wasser, Champagner und Saft an. Sie entschieden sich für Champagner und liefen langsam durch die Menschenmenge. Immer wieder sahen sie Rennfahrer, natürlich meist die von Red Bull und dem Schwesterteam Toro Rosso, hohe Teamangehörige und einige Funktionäre der FIA. "Huch, sorry." Nick Heidfeld war leicht gegen Michael gestoßen. "Kein Problem. Ach so, herzlichen Glückwunsch zum Qualifyingergebnis." "Danke", er grinste sie an und verschwand wieder. Ein kleiner Mann huschte an ihnen vorbei. "Das war…", sagte Alex leise. "Ja, das war Bernie Ecclestone. Klar, dass er hier ist, als Boss der Formel 1." Sie gingen zur Reling und sahen von dort aus den Leuten bei deren Gesprächen zu. Die Fahrer feierten und die älteren Herrschaften pflegten Kontakte. Sebastian Vettel gesellte sich zu ihnen. "Sie sind mit Kai hergekommen. Sind Sie Freund von ihm, oder Kollegen?" "Fans", sagte Michael grinsend. "Er war so nett, uns mit hierher zunehmen." "Ja, macht er öfters. Und, wie gefällt Ihnen die Szene?" "Beeindruckend und strahlend", sagte Alex. "Aber wenn man als Fan niemanden hat, der einem die Türen öffnet, kommt man an euch Fahrer nicht wirklich ran." "Das ist wahr. Unsere Szene ist doch wesentlich abgeschirmter als andere Szenen, zum Beispiel die DTM. Da wäre sowas undenkbar." "Und gibt es keine Möglichkeit, das anders zu machen?" "Wir Fahrer würden es vielleicht schon gern anders gestalten, aber die Leute, die etwas zu sagen haben", er deutete auf Bernie Ecclestone, "sind zufrieden, so wie es ist." Er nahm sich ein Wasserglas von einem der vorbeilaufenden Kellner. "Sebastian." Adrian Sutil sah die beiden Kommissare an. "Sie schon wieder?" "Ja, wir sind immer und überall." "Hallo zusammen." Nico Rosberg gesellte sich noch zu ihnen, gefolgt von Lewis Hamilton. Die Fahrer, die alle ungefähr in einer Altersgruppe waren, unterhielten sich angeregt über das Qualifying vom Nachmittag, stichelten herum, ließen aber alle verfänglichen Themen aus. So kamen sie sehr gut miteinander klar und konnten alte Freundschaften pflegen. Michael und Alex lauschten gebannt den Gesprächen, bis Nico sie verwirrt ansah. "Wer seid ihr eigentlich?" "Das sind Kommissare, Kripo-Beamte." "What?", fragte Lewis. Bis dahin hatten alle Englisch gesprochen, damit der Brite auch was mitbekam. Adrian übersetzte es. "Und was macht ihr hier. In Kanada, meine ich." "Urlaub", sagte Alex. "Was sonst." "Och, wie langweilig." Lewis trank sein Glas leer. "Hätte ja sein können, dass ihr einen Fall klären müsst." "Dürften wir gar nicht. Wir sind weit, weit außerhalb unseres Kompetenzbereiches." "Das heißt, wenn ich jetzt Mist baue, könnt ihr nichts machen?" "Doch." Michael grinste. "Die kanadische Polizei rufen." "Und wie ist die Telefonnummer?", fragte Sebastian grinsend. Als Michael schwieg, lachten die Fahrer. "Wenn ihr Mist baut, sorge ich dafür, dass es bald jeder auf der Welt weiß und dann gibt es Ärger mit Mama und Papa." Kai gesellte sich zu ihnen. Nico sah ihn skeptisch an. "Was für eine Drohung. Aber das würdest du doch noch nicht tun, oder?" "Kommt auf die Story an." Er grinste und sah Michael und Alex an. "Keine Megaparty hier, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem." "Sehen wir so aus, als wollen wir uns beschweren?" Alex grinste. Dann wurde ihr Gesicht plötzlich ernst und sie blickte an Kai vorbei. Vor dem Boot fuhr ein Motorrad vor. Ein Mann mit enger dunkelblauer Jeans, einem blauen Jeanshemd, welches im Wind flatterte und engem weißen T-Shirt saß auf der Maschine. Er hatte keinen Helm auf, trug dafür eine coole Sonnenbrille und in seinem Mundwinkel hing eine Zigarette. Langsam stieg er vom Motorrad, wobei man sah, wie gut die Jeans saß und bockte das Motorrad auf. Er drehte sich um, sah zum Boot hoch und grüßte mit einer lässigen Handbewegung. Dann nahm er die Brille ab und ging langsam auf die Securityleute zu, die ihm unsicher nachblickten. "Hallo zusammen." "Anscheinend hast du ja was gefunden beim Shoppen." Kai deutete auf Florians neue Hose. "Ja, hab ich." Er sah die Fahrer an, die ihn mit einer Mischung aus Grinsen und Überraschung ansahen. "Is was?" "Moderier so", sagte Nico mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Geht nicht, dann stell ich Niki total in den Schatten." Er zog an seiner Zigarette und pustete den Rauch lässig nach oben. Die Fahrer lachten leise. Sie verabschiedeten sich nach und nach und kümmerte sich um einige gesellschaftliche Pflichten. Michael hatte so Gelegenheit, sich mal wieder um Alex zu kümmern und es gefiel ihm nicht, was er sah. Seine Freundin starrte den Moderator, der jetzt mit seinem Kollegen an der Reling stand und sich leise unterhielt, mit offenem Mund an. Florian hatte ihnen den Rücken zugewandt und Alex Blick hing in einer Höhe, die Michael leicht sauer machte. "Komm, holen wir uns noch was zu trinken." Er zog sie ein wenig unsanft weg. "Hey, was soll das?" Empört sah sie ihn an. "Was ist denn los, ich hab noch was zu trinken." Michael schwieg und blickte sie finster an. "Nichts ist los." Er holte sich an einer Bar ein Bier und trank es hastig. Alex schüttelte verwirrt den Kopf, als Florian hinter sie trat. "Tanzen Sie mit mir? Ihr Freund scheint nicht so der Fan von Bewegung zu sein." Michael schaute den Moderator sauer an. Alex bemerkte den Blick und verstand auch, warum der plötzlich so sauer war. Sie konnte es nicht glauben, wie Michael sich plötzlich benahm. Deshalb nickte sie, stellte ihr Glas ab und folgte Florian auf die Tanzfläche, wo noch andere Paare tanzten. Sie ließ sich von dem Moderator führen und war erstaunt, wie gut der tanzen konnte. Kai trat neben Michael und bestellte sich auch ein Bier. "Er will dich nur ärgern, nimm es ihm nicht übel. Er mag eben keine Polizisten und kann die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen." "Und wie weit geht sein Ärgern?", brummte Michael. Der Reporter sah ihn irritiert an, dann lächelte er. "Flo ist glücklich verheiratet und würde niemals, wirklich niemals fremdgehen. Außerdem hat er viel zu sehr Respekt vor anderen, um eine Beziehung zu zerstören. Er will dich nur ärgern, wirklich." Ein wenig versöhnt seufzte Michael. "Ich würde ja auch mit Alex tanzen, aber ich fürchte, ich mache nicht so eine gute Figur dabei." "Na und? Wo ist denn das Problem, wenn du eine Frau wie Alex im Arm hast? Da sollte es dir völlig egal sein, ob du tanzen kannst oder nicht." Eine Weile sah er Kai an, dann grinste er leicht. "Du entschuldigst mich?" "Natürlich." Michael ging durch die tanzenden Menschen hindurch und blieb neben Alex und Florian stehen. "Ich bin dran", sagte er lässig. Er zog Alex in seine Arme und sah Florian herausfordernd an. Der war ein wenig erstaunt, ging dann aber grinsend zu seinem Kollegen zurück. Die beiden gesellten sich zu Niki und Norbert und unterhielten sich mit den beiden. Michael und Alex tanzten schweigend eine Weile. Bis Alex schließlich den Blick hob und Michael innig küsste. "Ich liebe dich", flüsterte sie leise. "Nur dich." "Ich dich auch." Er schlang die Arme um sie, vergaß seine Komplexe und wiegte sich langsam mit ihr im Takt der leichten, kaum spürbaren Wellen und der Musik. Die Stunden verflogen und die Party war irgendwann kurz nach Mitternacht zu Ende, da die meisten Partygänger ja in einigen Stunden wieder arbeiten mussten. Michael und Alex hatten sich entschlossen, in irgendeinem Club noch weiter zu feiern und verließen die Yacht. "Frau Rietz, Herr Naseband", hielt Norbert Haug sie auf und eilte ihnen nach. Er keuchte ein wenig und sah sie an. "Kai meinte, Sie bräuchten für Ihr Motorrad eine Transportmöglichkeit an die Westküste?" Michael nickte. "Ja, das ist richtig. Wir wollen nach Alaska und mit der Maschine ist das schlecht." "Und dann wollen sie die Westküste runter Richtung Süden oder wie?" "Ja, genau." "Bringen Sie die Maschine morgen mit zur Strecke und in unsere Garage. Wenn´s geht, etwas vor dem Rennen. Wir nehmen sie mit rüber nach Seattle. Dort hat Mercedes eine kleine Forschungsfirma. Wir testen da aerodynamische Teile für unsere Rennwagen. Wir stellen das Motorrad dort ab und Sie können es sich holen, wenn Sie aus Alaska zurück sind. Dort wird es bewacht." "Das ist ja… Wahnsinn. Danke, Herr Haug." "Keine Ursache, keine Ursache. Kleinigkeit." Der Schwabe winkte ab. "Bedanken Sie sich bei Kai und Flo. Die haben mich zugetextet, bis ich ganz von selbst auf diese hervorragende Idee gekommen bin." Er zwinkerte ihnen zu und verabschiedete sich. "Wenigstens hab ich dafür was gut bei ihnen", murmelte er im Weggehen. "Ich glaub das einfach nicht. Wir sollten unser Büro hierher auf den amerikanischen Kontinent verlagern. Probleme lösen sich hier anscheinend aus Prinzip von selbst." "Oder wir stellen unsere Helferlein im K11 ein." Alex deutete auf Kai und Florian, die mit dem Motorrad gerade an ihnen vorbei fuhren. Sie winkten den Journalisten nach und liefen bis zu einem Taxistand in der Nähe. "Das ist genial. Wir fliegen nach Alaska und wenn wir genug von Lachsen und Braunbären haben, können wir von Seattle aus die Westküste erforschen. Ich weiß, ich habe das schon öfter gesagt, aber dieser Urlaub ist das beste, was ich je erlebt habe." "Meiner auch", sagte Alex, als sie sich neben ihn auf die Rückbank eines Taxis fallen ließ. Sie lehnte sich gegen ihn. "Wohin jetzt?" "Irgendein Club. Ich möchte noch etwas tanzen." "Soso", sagte sie lächelnd. "Bist wohl doch auf den Geschmack gekommen." Mit leiser, tiefer Stimme erklärte Michael. "Mit dir tanze ich bis ans Ende der Welt."
Bis ans Ende der Welt waren sie dann zwar nicht getanzt, aber doch immerhin bis Sonnenaufgang. Todmüde hatten sie sich ins Bett begeben und waren augenblicklich eingeschlafen. Zum Rennen mussten sie sich regelrecht aus dem Bett quälen, was sie aber dann doch nicht bereuten, da es irrsinnig spannend wurde. Nachdem sie ihr Motorrad bei Mercedes abgeliefert hatten und eine Weile rumgelaufen waren, hatten sie sich bei Red Bull eingenistet und guckten sich dort das Rennen an. Nicht allzu offensichtlich drückten sie Nick Heidfeld die Daumen, der es verdammt schwer hatte, sich gegen Ferrari und Mercedes zu behaupten. Aber letztendlich schaffte es Nick doch irgendwie. Michael und Alex freuten sich ungemein für ihn und verließen die Box, um ihm zu gratulieren, wie so viele andere das auch wollten. Der Fahrer war total ausgelassen, umarmte jeden, den er zu fassen kam, egal ob Formel 1 - Mitarbeiter oder Besucher. Diese Freude steckte an und sie feierten eine Weile einfach mit. Gegen sechs Uhr abends waren die meisten dann weg. Die Party hatte sich in die Stadt verlagert und nur noch die wenigen Arbeiter, die alles zusammenpacken mussten, waren noch da. Michael und Alex waren im Foyer des Hotels, wo ihre neuen Bekannten wohnten. Sie überreichten Kai eine Flasche sehr guten Whiskeys, den der dankend annahm. "Für die vielen kleinen Hilfen. Vielen Dank." Alex umarmte ihn kurz, Michael gab ihm die Hand. "Keine Ursache. Hab ich gern gemacht." Er nahm die Senderausweise zurück und steckte sie ein. "Ich wünsche euch noch viel Spaß in Amerika. Genießt euren Urlaub und im Flieger, Finger weg vom Bordessen." Alex lachte und versprach es. "Wenn ihr mal in Köln seid…" "…melden wir uns. Falls ihr dann in der Stadt seid." Michael grinste und wand sich um. Er nahm Alex Hand und sie gingen raus. Vor der Tür hielt eine Stimme sie auf. "Michael." Florian stand an die Hauswand gelehnt und blickte ihn über den Rand seiner Sonnenbrille an. "Pass auf sie auf." Der sah ihn mit einem breiten Grinsen an. "Keine Sorge, das mache ich ganz sicher." "Und, hast du inzwischen eine andere Meinung von Polizisten?" Alex trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand. Vorsichtig nahm er sie und drückte sie leicht. "Sagen wir so; es gibt anscheinend auch nette Exemplare." Er zwinkerte den beiden zu und verschwand nach drinnen. Michael und Alex stiegen in ihr Taxi und fuhren damit zum Flughafen. Sie informierten sich über die möglichen Flüge nach Alaska und entschieden sich für einen Flug am nächsten Mittag. Dann ließen sie sich in die Stadt zurück fahren um dort in Ruhe zu Abend zu essen. "Ich freue mich auf Alaska. Schneebedeckte Berge, blaue Flüsse." Michael hustete und schluckte das Stück Steak hinter, was er im Mund hatte. "Ähm… es ist Ende Juli. Auch in Alaska." "Na und?" "Schnee?" Sie stutzte. "Naja. Wir fliegen doch nach Fairbanks." "Ja." Skeptisch sah Michael sie an. "Ich habe mich, während du dir noch die Autos erklären lassen hast, ein wenig über Alaska informiert. Sie bieten von einer Farm am Mount McKinley aus Trekkingtouren an. Und da der über 6000 Meter hoch ist, sollte es da schon Schnee geben." "Also mir gefiel Kais Idee mit den gemütlichen Hütten besser." "Och Michi." Bittend sah sie ihn von unten an, den besten Dackelblick aufgesetzt, den sie zustande brachte. Der seufzte leise. "Trekking… das heißt…" "Pferde, Zelten, Wildnis." Mit geschlossenen Augen atmete ihr Kollege tief ein. "Meinetwegen, dann machen wir das eben mit. Wie lange?" "Vier Tage." Mit gespielter Begeisterung lächelte er sie an. "Und wem genau hab ich diese tolle Idee zu verdanken?" "Flo", nuschelte Alex und schob sich schnell eine Gabel Salat in den Mund. "Seine letzte Rache an unserem Job oder was?" Hastig schluckte Alex den Salat hinter und beugte sich über den Tisch. Sie küsste Michael und zerstreute so seine Zweifel. "Ich freu mich auf die Tour." "Hast du dir vielleicht auch schon Gedanken darüber gemacht, wo wir die Ausrüstung herkriegen? Sachen zum Beispiel." "Kann man alles dort mieten. Die Familie Kensing vermietet das an kurzentschlossene Touristen, damit man das Zeug dann auch nicht mit sich rumschleppen muss, wenn die Tour vorbei ist." "Ach die Leute kennst du auch schon. Super. Lass mich raten, Flo hat die Tour selber mitgemacht." "Ja." Michael lachte leise. "Und was erwartet uns da?" "Lass dich überraschen." Alex strich ihm leicht über die Hand. "Es wird dir gefallen, da bin ich mir sicher." Er legte sein Messer weg und nahm ihre Hand. "Solange du in meiner Nähe bist, gefällt mir alles." Bei dem Gedanken, vier Tage auf einem Pferd zu verbringen, wurde ihm jedoch irgendwie anders.
Ja, die ist leider zu Ende . Aber es kommt noch mehr Interessantes. Für die Romantiker unter euch empfehle ich, den Rest dieses Teils langsam zu lesen.
Sie waren an diesem Abend recht zeitig ins Bett gegangen, jedoch erst recht spät eingeschlafen. Am nächsten Morgen standen sie um acht Uhr auf, verabschiedeten sich von der Besitzerin des Hotels und gingen dann durch die morgendlichen Straßen. Die Läden waren noch geschlossen, die Zeichen des Rennens verschwunden. Leider fehlte jetzt etwas Glamour. Die Gassen wirkten jetzt noch verschlafener und ruhiger. "Nach all den Touren durch die Großstädte, freue ich mich jetzt richtig auf die Ruhe in den Bergen." Alex schloss die Augen und atmete die warme Luft ein. "Irgendwie freue ich mich jetzt auch auf den Trip. Ich habe noch eine ganze Weile nachgedacht, während du geschlafen hast. Erinnerst du dich an unseren Ausflug mit den Zelten?" "Du meinst, der, wo du fast umgebracht wurdest? Ja, ich erinnere mich." Michael grinste. "Ich dachte nicht so sehr an den Fall hinter dem Ausflug, sondern mehr an den Moment, als ich morgens aufgewacht bin und du in meinem Arm lagst." Alex runzelte ein wenig die Stirn. "Wo du mich dann mit einem blöden Spruch…" "Ist ja gut, ich bin ein unsensibler Arsch, ich hab es kapiert. Aber…", er zögerte. "Ich war total überrascht, als ich aufgewacht bin. Es war so schön, dich im Arm zu halten. Es hat sich so… richtig angefühlt." "Richtig?" Sie sah ihn von schräg unten an. "Ja. Es war einfach perfekt und wunderschön. Ich hab mir gewünscht, das Zelt nicht verlassen zu müssen. Leider war ich zu dämlich, um den Augenblick zu genießen und dir zu sagen, wie schön er war." Sie hakte sich bei ihm ein und lächelte ihn an. "Ja, manchmal bist du ein richtiger unsensibler Brummbär. Aber diesen Zug an dir kenne ich und ich liebe dich trotzdem. Also kann es ja nicht ganz verkehrt sein, oder?" "Zumindest nicht verkehrt für dich." Er küsste sie sanft und winkte dann ein Taxi heran. Sie fuhren zum Flughafen, aßen dort in Ruhe etwas und holten sich ihre Tickets. Dann gaben sie das Gepäck auf, setzten sich in die Wartezone, wo auf einem Fernseher CNN lief und warteten auf den Abflug ihrer Maschine. Es war kurz nach zehn Uhr und sie hatten noch eine Stunde Zeit. Nach einer halben Stunde stöhnte Alex leise auf und ging zur Toilette. Michael sah sie besorgt an, als sie zurück kam und sich neben ihn fallen ließ. Sie kramte in ihrer Handtasche herum und holte eine Packung Schmerztabletten hervor. Nachdem sie eine geschluckt hatte, lehnte sie sich gegen Michael. Eine Hand lag auf ihrem Bauch. "Geht es dir nicht gut? Hast du Bauchschmerzen?" Sie nickte und machte ein bemitleidenswertes Gesicht. "Ja." "Vielleicht hat es mit deiner Lebensmittelvergiftung zu tun." "Nein." Sie hob den Blick. "Ich habe nur etwas, was ich im Moment überhaupt nicht gebrauchen kann, wenn wir die nächsten Tage in der Wildnis unterwegs sind." Michael lachte leise, woraufhin ihn Alex böse ansah. "Das ist nicht lustig, du… Mann. Du kannst das gar nicht nachvollziehen." "Alex, sei nicht sauer. Ich würde es dir abnehmen, aber ich kann nicht." Er nahm sie in den Arm und strich ihr ganz sanft über den Bauch. Sie schloss die Augen und spürte seine großen warmen Hände auf ihrem schmerzenden Unterleib. "Du bist besser als jede Wärmflasche." "Ich und das Wort Flasche in einem Satz. Ich bin jetzt mal nicht beleidigt." Sie lachte leise. "Du bist süß, Micha." "Ja, bin ich, trotzdem danke für das Kompliment." Er küsste sie auf den Nacken. "Geht es denn trotzdem. Mit dem Reiten, meine ich." "Ja, Micha. Es wird gehen. Stell dir vor, Frauen können trotz dieses Problemchens ganz normal leben." "Ihr seid wirklich toll, ihr Frauen." Michael blickte sie völlig ernst an. Alex lachte so laut auf, dass einige Leute sich verständnislos nach den beiden umsahen. In dem Moment wurde zum Glück der Flug aufgerufen, so dass die Menschen in der Wartezone sich wieder um ihre eigenen Dinge kümmerten. Auch sie und Michael nahmen ihr weniges Handgepäck, was aus Alex Handtasche und Michaels Digitalkamera bestand und gingen los. Als nach einer weiteren halben Stunde die Maschine abhob, schlief Alex bereits. Michael hatte zog sie auf seinen Schoß, sobald das Zeichen zum Abschnallen aufleuchtete. Eine schwarzhaarige Stewardess kam an seinen Sitz. Sie sah Alex schlafen und fragte leise. "Wollen Sie etwas zu trinken haben?" "Ja, ich nehme ein Glas Orangensaft." "Und Ihre Begleitung?" Er grübelte. "Ich weiß nicht, ich möchte sie lieber schlafen lassen." "Ist sie krank? Sie sieht so blass auch?" "Nein, sie… es ist nichts weiter." Die Stewardess verzog leicht die Lippen, ging dann aber. Nach einigen Minuten brachte sie Michael den Orangensaft. "Wie lange fliegen wir?" "Viereinhalb Stunden, Sir." "Danke." Alex schlief zwei Stunden und wachte dann mit einem Seufzen auf. Sie stemmte sich langsam hoch und streckte sich, bevor sie sich wieder in ihren Sitz fallen ließ. "Wo sind wir?" "Mitte von Kanada ungefähr." Sie trank einen Schluck aus Michaels Glas und verzog das Gesicht. "Bäh." "Soll ich dir was anderes bestellen?" "Nein, ich weiß eh nicht, was ich will." Die freundlich Stewardess kam vorbei, nickte Michael lächelnd zu und verschwand. "Kennst du die?" "Ja, von einem Flug von Kanada nach Alaska. Sie war im selben Flieger." "Sehr witzig." Beleidigt verschränkte Alex die Arme. Minuten später besserte sich ihre Laune, als die Stewardess mit einer Tasse Tee zu ihr kam und sie ihr wortlos reichte. Lächelnd verschwand sie wieder. Alex schaute ihr verwirrt nach und roch an dem Tee. Vorsichtig nahm sie ein paar Schlucke. Es war ungesüßt, was sie eigentlich nicht mochte, aber die Wärme strömte wohltuend durch ihren Bauch und entspannte sie. Sie schloss die Augen, lehnte sich im Sitz zurück und trank langsam die Tasse leer. "Schmeckt er?" "Nein, eigentlich überhaupt nicht. Aber er tut gut." Als die Tasse leer war, wurde sie abgeholt und Alex lehnte sich gegen ihren Freund. Sie öffnete die Augen, blickte hinaus in die Wolken und lächelte zufrieden. "Ist das nicht traumhaft?" "Ja. Wunderschön. Diese Wolkenfelder sehen aus, als könnte man darauf spazieren gehen." "Lass uns gehen", sagte sie und nahm seine Hand. Michael lachte und legte die Arme um sie. "Okay, lass uns gehen. Schließ die Augen." "Aber…" "Schließ die Augen, Alex." Sie tat es. Er setzte sich so, dass seine Lippen ganz nah an ihrem Ohr waren. "Und jetzt stell dir vor, wie das Flugzeug anhält. Die Tür öffnet sich und der Wind weht seicht und frisch herein. Wir treten hinaus, setzten den Fuß auf die weißen Wolken, die leicht nachgeben, aber doch so fest sind, dass sie uns tragen." Er griff nach ihrer Hand. "Ich nehme deine Hand und wir gehen langsam nach vorn, vorbei an kleinen Haufenwolken und über weite weiße Felder. Der Wind spielt mit deinen Haaren, streicht sanft über dein Gesicht. Alles ist still und vollkommen friedlich." Alex hatte ein seliges Lächeln auf den Lippen. Ihre Hände hatte sie um die von Michael gelegt, ihre Atmung war regelmäßig und sie wirkte, als würde sie schlafen. "Das ist wunderschön", hauchte sie. "Der Himmel über uns ist blau und vor uns scheint die Sonne. Alles glitzert und wir sind hier oben ganz allein." Seine Stimme war nur noch ein leises Flüstern. "Nur wir zwei." "Für immer."
Der Teil ist echt super Romantisch *säufts*.... Das ist total süß... mehr davon !!!! Die Teile davor waren auch echt super mega klasse!! Michi hat recht, in Amerika scheinen sich die Probleme immer wieder gleich aufzulösen Mal sehen, wie das jetzt weiter geht!!! LG Sami
Schööön! Über den Wolken spazieren gehen..... Hat was für sich die Idee. Mal wieder ein echt klasse Teil. Die Stimmung ist richtig gut rüber gekommen! Genial beschrieben. Freu mich schon auf die FS
Danke für eure lieben Kommis. Wirklich sehr nett von euch.
Als sie das Flugzeug verließen, merkten sie deutlich, dass sie jetzt weiter nördlich waren als in Montreal. Die Luft war kühl, regelrecht kalt. Sie waren froh, dass sie Jacken und lange Sachen anhatten. Alex schaute in den Himmel, er war klar und tiefblau. Aber die Sonne ging bereits langsam unter. Sie nahmen sich für einen Abend ein Hotelzimmer in Fairbanks und wollten am nächsten Tag zur Farm fahren, die ungefähr 40 Kilometer weiter südlich lag. Diese erreichten sie Dienstag Mittag. Leider waren die Besitzer gerade unterwegs. Nur eine junge Frau, die seit zwei Jahren hier arbeitete, war da. "Ich heiße Sam", stellte sie sich vor. "Ich kann Sie führen, es wäre nicht mein erster Trip. Sie müssten mir nur sagen, wo genau Ihre Interessen liegen und wie lange wir unterwegs sein wollen." "Wir haben so ungefähr vier Tage gedacht." Michael sah Alex an, welche hastig nickte. "Vier bis fünf sind gut. Auf einer Höhe von ungefähr 5000 Metern gibt es eine wunderbare Aussichtsplattform. Dort hat man einen wirklich sagenhaften Ausblick." Alex nickte. "Das klingt gut." Sie deutete auf andere Autos auf dem Hof. "Wie viele werden wir sein?" "Noch zwei Pärchen. Ich stelle sie euch gleich vor. Wir können uns doch Duzen, oder?" Michael und Alex nickten. "Es gibt bei dem Trip eine kleine Schwierigkeit. Die Hütte, wo wir übernachten werden, liegt auf einer Höhe von 4400 Metern. Den Rest bis zur Plattform müssen wir laufen beziehungsweise klettern. Das sind zwar nur 600 Meter, aber es ist ziemlich stressig." "Wie arbeiten für die Kriminalpolizei in Deutschland. Wir sind einigermaßen in Form." Sam grinste breit. "Cops, cool. Na dann sind wir ja sicher. Dürft ihr Waffen tragen?" Michael zuckte mit den Schultern. "Ich denke schon." "Gut. Dann würde ich euch gern einen Revolver anvertrauen. Die Bären in den Bergen sind im Normalfall harmlos und gehen Menschen aus dem Weg. Aber irgendwie sind sie diesen Sommer aggressiver. Es hat schon mehrfach Zwischenfälle gegeben. Es ist nie etwas passiert, aber bewaffnet sind wir sicherer." Sie blickte Michael streng an. "Aber nicht auf die Tiere schießen, nur in die Luft." "Und wenn ich Ausversehen einen Vogel runterhole?" "Kriegst du ein Problem mit mir." Sie lachte und ihre blauen Augen blitzten. "Ich kümmere mich nur kurz um die Pferde und rufe meinen Bruder an, damit er die Farm hütet, während wir weg sind. Die anderen sind etwas spazieren gegangen und werden bald wieder da sein. Geht ruhig ins Haus. Um eure Sachen für die Reise kümmern wir uns nach dem Abendessen." Sie war so schnell weg, dass Alex und Michael keine Chance hatten, irgendetwas zu erwidern. Stattdessen gingen sie grinsend ins Haus. Sie setzten sich an einen großen Tisch in einer für ihr Empfinden riesigen Küche. Hier war es warm, roch nach leckerem Essen und war gemütlich. Alex kuschelte sich in Michaels Arme, der auf einer Eckbank saß. "Hier lässt es sich aushalten. Wenn Sam uns nicht zu Tode quatscht." "Die Kleine hat echt ein Mundwerk, was nicht zu bremsen ist. Aber das ist mir lieber als so eine brummige Dame." "Da sagst du was Wahres." Alex schreckte hoch, als ein lachendes Paar den Raum betrat. "Sehr lustig, Rick. Du bist manchmal so albern wie ein Schuljunge." "Durch dich bin ich ja auch jung geblieben, Mary." Die Leute merkten, dass sie nicht allein waren. "Oh, hallo zusammen. Wir haben schon gesehen, dass draußen ein fremder Wagen steht. Ich bin Rick Baxter und das ist meine Frau Mary. Wir sind aus Australien." "Das ist Alexandra Rietz, meine Freundin und mein Name ist Michael Naseband. Freut mich, Sie kennen zu lernen." Mary winkte ab. "Woher seid ihr zwei?" "Deutschland." Ihre Augen leuchteten. Sie sah ihren Mann an. "Ich komme auch aus Deutschland. Meine Familie hat das Land allerdings verlassen, da war ich gerade einmal neun Jahre alt." "Woher kommen Sie genau?" "Ach Kindchen, lass das Sie doch bitte. Ich stamme aus München." Alex und Michael sahen sich an. "Wir kommen zwar nicht gebürtig aus München, arbeiten dort aber." "Und als was?" Rick war neugierig und setzte sich jetzt hin. "Kriminalpolizei." "Hör dir das an Rick. Sie sind Polizisten, genau wie wir." Michael machte große Augen. "Sie sind auch…?" "Ja. Ich bin Dorfsheriff in einem kleinen Dorf im Outback. Und meine Frau unterstützt mich bei der Arbeit." "Und dann ein Trekkingurlaub? Das können Sie doch auch zu Hause haben." "Ja, das ist wahr." Mary nahm die Hand ihres Mannes und drückte sie leicht. "Aber wir haben uns bei einem Austausch vor 40 Jahren kennen gelernt. Hier in Alaska." "Vor… entschuldigt die Frage, aber wie alt seid ihr?" Mary lachte. "Du bist ja neugierig. Ich bin 61 und mein Rick ist 66. Wir sind jetzt 30 Jahre verheiratet. In drei Tagen ist unser Hochzeitstag und den wollen wir an einem besonderen Ort feiern." Alex war hin und weg. "Mein Gott, ist das romantisch." Rick sah seine Frau mit einem strahlenden Lächeln an. "Und euch beide treibt der Urlaub hierher?" "Wir waren in Chicago, auf einer Tagung und unser Chef war so nett, uns einige Wochen Urlaub zu geben." "Da habt ihr aber einen netten Chef." "Oh jaaaa", bestätigte Michael. Er grinste Alex an. "Mary, Rick, na, wie war der Spaziergang?" "Sehr schön, Sam. Einfach nur erholsam." Mary lächelte. "Ich mach jetzt das Essen fertig." "Du bist ein Schatz, Mary." Sam setzte sich seufzend. "Sie ist ein Engel. Ohne sie gäbe es heute nur Brot und Wurst. Mein Bruder ist morgen um sieben Uhr da, wir können dann um acht Uhr aufbrechen." "Super. Ich freue mich total auf den Trip." Alex strahlte Michael an. Der grinste. "Ich mich langsam auch richtig." "Es gibt Frauen, denen folgt man überall hin, nicht wahr?" Rick sah ihn wissend an und zwinkerte schelmisch. Mary drohte ihm spielerisch mit dem Löffel, den sie in der Hand hielt. "Ich frage mich, wo Alan und Doris bleiben." Sam ging zur Tür, doch kam gleich wieder zurück. Niemand war zu sehen. "Alan und Doris Walterson stammen aus Springfield. Sie wollten sich noch einige Sachen aus der Stadt holen und sollten längst zurück sein." "Sie werden schon kommen, keine Sorge." Rick tätschelte ihren Arm. Dann sah er Alex und Michael grinsend an. "Unsere Sam ist immer ein wenig überbesorgt." "Seit wann seid ihr zwei hier?" "Seit zwei Tagen. Aaah, das Essen. Endlich. Habe ich einen Hunger." Michael machte einen langen Hals und schielte in den Topf. Darin war etwas, was aussah wie Gulasch. Es roch ziemlich scharf. Vorsichtig probierte er und hustete. "Ist das scharf. Aber lecker." Alex, die eigentlich keinen Hunger hatte, kostete ebenfalls vorsichtig und stimmte Michael zu. Es schmeckte fantastisch. Sam strahlte. "Die Köchin für den Trip ist damit wohl gewählt." "Einstimmig", nuschelte Michael. "Wenn es gutes Essen gibt, bist du zufrieden, nicht wahr, Schatz?" Michael sah Alex von der Seite an. "Stimmt." Dann aß er weiter. In einem der Zimmer konnten die beiden Kommissare sehr gut schlafen. Sie hatten am Abend noch warme Sachen bekommen, Stiefel und andere Dinge, die sie brauchen konnten. Ihr Sachen konnten sie hier im Haus in Schränken einschließen. Dadurch brauchten sie nur die paar Dinge mitnehmen, die sie wirklich brauchten. Und Sam bot ihnen auch noch die Möglichkeit, ihre Sachen mal durchzuwaschen. Nach nunmehr zwei Wochen auf Reisen war das auch langsam notwendig. Mitten in der Nacht klopfte es zaghaft. Es war Sam. "Tut mir leid, wegen der Störung." Michael winkte müde ab. "Was gibt es denn?" "Alan und Doris hatten einen Unfall. Es ist nicht viel passiert, aber sie können nicht mit auf die Tour. Entschuldigt, dass ich euch deswegen wecke…" "Ist nicht schlimm", nuschelte Alex und schob sich ein wenig unter der Decke hervor. "Ich darf mit nur vier Leuten eigentlich keine Tour machen, aber ich brauche das Geld." "Warum darfst du mit so wenigen Leuten nicht weg." "Weil immer mindestens drei Leute zusammenbleiben müssen, die körperlich gut fit sind. Falls etwas passiert und wir uns trennen müssten, versteht ihr." "Klar. Aber, wer könnte uns aufhalten?" "Nur ihr. Rick und Mary würden sich euch auch anvertrauen. Sie mögen euch. Das heißt, wenn ihr sagt, okay, geht es in ein paar Stunden los. Aber ich fürchte, dann brauche ich ein wenig eure Hilfe, Alan wollte mir nämlich etwas helfen. Mein zweiter Führer kann nämlich nicht mitkommen." "Ich kann dir auch helfen. Zelte aufbauen, Pferde versorgen, alles kein Problem." Alex war begeistert. "Ich mach auch mit, kein Thema." "Dich bräuchte ich für die Nachtwachen. Wir müssten uns abwechseln." "Klar, kein Problem." "Ich mach auch mit. Ich halte Micha wach, wenn er dran ist." Sam strahlte die Kommissare begeistert an. "Vielen, vielen Dank, euch beiden. Ich erlass euch das natürlich im Preis." "Nichts da. Wir zahlen voll. Und jetzt raus", sagte Michael und vergrub sein Gesicht unter der Decke. "Gute Nacht und sorry noch mal für die Störung. Aber ich muss jetzt noch die Planung fertig machen." Sie verschwand grinsend. "Zwei Uhr nachts", murmelte Alex nach einem Blick auf ihre Uhr. "Arme Sam. Ob die heute überhaupt noch schlafen geht?" "Bestimmt." Damit war Michael wieder eingeschlafen.
Ein Glück, dass der Trip nicht ins Wasser fällt! Sam hat ja wirklich ein Mundwerk wie ein Maschinengewehr*grins* Ich freu mich schon wie irre auf den nächsten Teil!
Echt gut das Alex und michi so Hilfsbereit sind.... Mal sehen was so alles auf dem Trip passiert.... Und ob sie nun einem Bären begegnen, der sie veranlasst,einen Vogel vom himmel zu holen Freue mich schon auf einen neuen Teil!!! Es bringt total viel Spaß, deine Storys zu lesen!
Alex wachte in den frühen Morgenstunden auf und ging runter in die Küche. Dort fand sie Sam schlafend am Küchentisch vor. Vor ihr lag eine Karte, auf der ein Weg eingezeichnet war und einige Punkte. Es war wohl ihre Wegstrecke für die nächsten Tag. Eine Weile schaute Alex sich die Karte an, dann kochte sie Kaffee. Sie stellte eine der Tassen vor Sam auf den Tisch und wartete, bis der Duft die Frau aufwachte. Irgendwann öffnete die die Augen und nahm die Tasse. Sie schüttete den Kaffee hinter und sah dann Alex an. "Danke, das habe ich gebraucht." "Schläfst du öfters hier?" "Nein. Normalerweise nicht. Aber ich war noch so mit der Planung beschäftigt, dass ich irgendwann hier eingeschlafen bin." Sie gähnte. "Entschuldigung." "Kein Problem. Wir wollen heute sicher los? Oder brauchst du noch einen Tag für die Planung?" "Wir brechen in zwei Stunden auf, wie geplant. Rick und Mary werden auch jeden Moment aufstehen." "Gut, dann wecke ich Michael." Sam nickte Alex zu und widmete sich wieder ihrer Karte. Derweil ging diese in ihr Zimmer und schmiss ihren Freund aus dem Bett. Brummig saß Michael beim Frühstück und nicht einmal das gute Essen konnte ihn aufheitern. Mary versuchte, ihn aufzuheitern, aber Rick winkte ab und riet den Frauen, ihn einfach in Ruhe zu lassen. Er nahm Michael dann auch mit sich raus und die Männer sahen sich die Pferde an. "Du bist auch ein Morgenmuffel, mmm?" "Eigentlich nicht. Ich bin nur nicht so ein Campingfan wie Alex." Lachend strich Rick einem Tier über den Kopf. Es schnappte sanft nach seiner Hand. "Keine Sorge, Zelt ist nur in der ersten Nacht möglich. Danach schlafen wir in festen Berghütten. Du musst bedenken, wir erreichen Höhen, wo nur Schnee liegt. Da ist nichts mit Zelten." Michael dachte nach. Natürlich, sie wollten immerhin auf eine Höhe von 4000 Metern. "Schnee, Eis, Einsamkeit." "Kann seine guten Seiten haben, wenn man einen Menschen an seiner Seite hat, den man liebt." Er lächelte ihr zu. Die Fältchen um seine Augen wurden tiefer und wirkten noch sympathischer. "Ihr zwei seid frisch verliebt. Es ist doch egal, wohin Alex will, Hauptsache, ihr seid zusammen." Er nickte dankbar. "Das stimmt." Seufzend gestand er: "Ich weiß gar nicht, was diese Frau an mir findet." Ricks tiefes Lachen hallte durch den Stall. Er legte die Hand auf seine Schulter. "Zum Glück hat Liebe, echte Liebe, nichts mit Geld, Aussehen oder Alter zu tun, wie so viele leider denken. Frag Alex, was sie an dir findet, oder fragen dich einfach selber. Ich bin mir sicher, dass du dir diese Frage auch selber beantworten kannst." Er tätschelte den Hals eines weiteren Pferdes und ging dann. Er ließ einen sehr nachdenklichen Michael im Stall zurück.