“Bitte, kommen Sie rein. Setzen Sie sich. Wollen Sie etwas zu trinken?” “Nein, danke. Wir wollen über Maria sprechen.” “Ja, das dachte ich mir schon. Ich bin froh, dass sich die Kripo für eine… Prostituierte interessiert.” Er sah Michael ein wenig verwundert an. Gerrit schüttelte den Kopf und sah es nicht. “Nicht für eine Prostituierte, sondern für eine junge Frau, die brutal ermordet wurde. Der Job ist unwichtig.” “Da bin ich erleichtert.” Der Mann setzte sich auf das breite schwarze Sofa, gegenüber den Sesseln, auf denen die Kommissare Platz genommen hatten. Sie redeten über das Mädchen und stellten fest, dass die Vorgeschichte ungefähr dieselbe war wie bei Chantal. Auch sie war gestorben, nachdem ein Freier bei ihr gewesen war. Michael ließ sich den Mann beschreiben und nickte Gerrit zu. Die Beschreibung ähnelte grob dem, was Pierre auch ausgesagt hatte. "Ich verstehe das nicht", sagte der Clubbesitzer. "Der Mann hätte von meinen Mädchen alles haben können. Warum holt er es sich mit Gewalt, warum tötet er sie?" "Weil das eine Erfahrung ist, die er sich mit Geld nicht von den Mädchen kaufen kann. Es ist die ultimative Macht." Michael ballte die Hände zu Fäusten und stand auf. "Das alles klingt nach einem Serientäter. Passen Sie auf ihre Mädchen auf, ich fürchte, der Täter wird nach weiteren Opfern suchen." Der Mann nickte und verabschiedete die Kommissare. "Fahr mich bitte zu meiner Wohnung. Ich möchte noch was recherchieren. Ist wahrscheinlich eh eine Sackgasse, aber ich versuche es einfach." "Was willst du machen?" Michael schwieg kurz. "Ich möchte mit jemandem reden." "Und ich darf da nicht mit?" "Nein. Tut mir leid, Gerrit, dass ich dir nicht mehr sage." Unzufrieden sah der seinen Kollegen an. "Denkst du, ich merke nicht, dass du dich in dieser Szene gut auskennst?" Michael schluckte. "Ich hab es dir doch erklärt, dass ich schon mal einen ähnlichen Fall hatte und mich mit dieser Szene auseinandersetzen musste." "Ja, klar. Wenn du Lust hast, mir die Wahrheit zu sagen, sag Bescheid. Komm, ich fahr dich nach Hause." "Sei nicht sauer, okay?" "Nein, nicht wirklich." Gerrit lächelte leicht. Er war schon neugierig, aber er würde Michael nicht weiter bedrängen. "Du schuldest mir ein Feierabendbierchen." "Meinetwegen auch zwei." Michael grinste ihn an.
Hui...Da bin ich gespannt, was Micha vorhat...Und vorallem: WIE reagiert Gerrit drauf, wenn Michael im die Wahrheit sagt - falls Micha die Wahrheit sagt.... Schreib bitte gaaaaanz schnell weiter!
Danke für die Kommis. Hier ein etwas längerer Teil:
Eine halbe Stunde später trennten sich dann die Wege der beiden Kommissare. Michael schwang sich in seinen Wagen und fuhr Richtung Stadtrand und Club und Gerrit fuhr ins Büro zurück. Michael erreichte Dank einer rasanten Fahrweise sehr schnell das Schloss, in welchem sich sein Club befand. Er sprang aus dem Auto und betrat den Vorraum. Er traf auf Manni, der ihn erstaunt ansah. "Meister Michael, Ihr hier?" "Ja, aber eher dienstlich." Er zögerte. "Wie geht es Alex?" "Dienstlich, Herr?" Michael grinste. "Soviel Zeit muss sein." "Sie ist in ihrem Zimmer und nah am Durchdrehen, weil niemand etwas mit ihr tut." "Sehr gut. Sie muss lernen, dass sie sich die Behandlung und die Strafen verdienen muss." Er grinste. Dann wurde er wieder ernst. "Ich muss mit Claude reden. Meldest du mich bitte bei ihm an." "Ja, sicher, aber warum geht Ihr nicht einfach zu ihm?" "Weil er das zwar akzeptieren würde, da es dienstlich ist, aber ich müsste diesen Verstoß gegen die Regeln trotzdem büßen." Manni lachte leise und verschwand. Knapp fünf Minuten später kam er wieder und brachte Michael in das Kaminzimmer, wo Claude bereits auf ihn wartete. Manni ging und ließ die beiden Männer allein. "Claude, ich danke dir, dass du mich empfängst." "Ich bitte dich, was soll das denn? Worum geht es, dass du nebenbei her kommst?" "Um die toten Prostituierten. Du hast sicher davon gehört." Claudes Gesicht verfinsterte sich merklich. "Natürlich. Es ist grauenvoll." "Claude…" Michael stockte. "Weswegen ich hier bin…" "Ja?" "Die Beschreibung des jeweils letzten Kunden passt auf einen Mann, den wir beide gut kennen. Er könnte der Täter sein." "Beschreib ihn." Michael wiederholte, was die Clubbesitzer ihm erzählt hatten. "Morgen kommt Pierre Beau zu uns ins Kommissariat und wir fertigen ein Phantombild an." "Richard…" Claude war fassungslos. "Die Beschreibung ist eindeutig." "Ja. Ich fürchte auch, dass er es ist. Deshalb wollte ich dich vorwarnen. Sollte sich der Verdacht erhärten, werde ich versuchen Richard persönlich abzuholen. Aber ich kann es dir nicht versprechen. Ich möchte den Club so gut wie möglich da raushalten, schon um mich selber zu schützen." "Haben deine Kollegen Verdacht geschöpft?" "Gerrit ist es nicht ganz geheuer, dass ich soviel über die Szene weiß. Ich habe es ihm damit erklärt, dass ich schon einmal einen ähnlich gelagerten Fall gehabt habe, aber er glaubt mir nicht ganz. Wenn der Fall sich noch mehr ausweitet, könnte es sein, dass ich ihm die Wahrheit sagen muss." "Wie wird er reagieren?" "Er ist neugierig. Schockiert über diese Szene, aber doch neugierig." Michael grinste leicht. "Wie neugierig?" "Mal sehen." Michael winkte ab. "Ich wollte dich nur über den Fall unterrichten." "Okay. Danke. Ich hoffe, dass der Club nicht weiter mit reingezogen wird." "Tu mir bitte einen Gefallen, Claude. Sag niemandem etwas." "Ich pfusche dir sicher nicht in deine Arbeit, keine Sorge. Sehen wir uns am Freitag?" "Ja…" Michael zögerte. Claude grinste ihn an. "Es geht ihr gut. Sie lernt schnell und sie ist hier hervorragend aufgehoben. Du vermisst sie?" "Ja, jetzt wo ich sie einmal hatte, fällt es mir verdammt schwer auf sie zu verzichten." "Das glaube ich dir gern. Geh doch zu ihr, nimm dir, was du brauchst." Michael schluckte, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Nein, ich möchte den Unterricht nicht stören. Bis Freitag werde ich schon noch aushalten." "Sehr löblich. Aber ein wenig verspannt siehst du trotzdem aus." Claude nahm eine kleine Klingel, Sekunden später erschien Katja im Raum. Die junge Frau verbeugte sich vor den beiden ranghöchsten Mitgliedern und erwartete Befehle. "Kümmere dich etwas um Michael." Der wollte etwas erwidern, stand dann aber auf und zog seine Hose und die Unterhose herunter. Dann ließ er sich wieder auf den Sessel sinken. Katja kniete sich zwischen Michaels Beine. Gekonnt streichelte sie ihn, massierte sein Glied und fing schließlich an, ihn mit dem Mund zu stimulieren. Michael lehnte sich entspannt zurück und genoss die professionelle Behandlung durch die junge Frau. Er stellte sich vor, was er noch alles mit Alex erleben würde und grinste zufrieden vor sich hin. Ein Keuchen entrann seiner Kehle, als Katja ihn mit noch größerem Bemühen einem Höhepunkt entgegenbrachte. Doch kurz bevor er kam, schob Claude sie weg und schickte sie raus. Er schaute auf Michaels erigierten Schwanz und kniete sich vor ihn. Verblüfft sah Michael ihn an, als der ihn vorsichtig streichelte. Seit er Claude kannte, hatte er es noch nie erlebt, dass der einem anderen Menschen Befriedigung verschafft hatte. Aber er spürte ganz schnell, dass Claude wusste, was er tat. Gekonnte stimulierte er Michael. "Claude", stöhnte Michael den Namen seines Meisters. "Ja?", nuschelte der und senkte wieder den Kopf. Michael wollte etwas sagen, aber als er den Mund öffnete, brachte er nur ein heiseres Stöhnen hervor. Sein Atem ging keuchend. "Mein Gott", brachte er schließlich hervor, als er kam. Claude drehte den Kopf etwas zur Seite, damit er nicht die Spermaladung ins Gesicht bekam. "Gott ist etwas hoch gegriffen. Claude reicht." Der Mann blieb auf den Knien vor Michael sitzen. "Was willst du, Claude? Das hast du doch nicht ohne Grund getan." "Weißt du, Michael, ich bin nicht mehr der Jüngste." "Das kam gerade anders rüber." "Und du weißt, wie sehr ich an diesem Club hänge." "Ja, sicher." Michael wurde etwas unbehaglich. Er wollte sich anziehen, doch Claude legte seine Hände auf dessen Oberschenkel und zwang ihn damit, sitzen zu bleiben. "Ich brauche einen Nachfolger und ich möchte dich." Der schluckte. "Aber… ich muss arbeiten. Ich bin überhaupt nicht ständig erreichbar." "Wähl dir einen guten Stellvertreter. Bitte, Michael." "Ich denke darüber nach, aber mehr kann ich im Moment nicht sagen, Claude." "Wann kann ich mit einer Entscheidung rechnen?" Er stemmte sich hoch. "Am Wochenende." "Gut." Claude nickte und setzte sich in den Sessel, Michael gegenüber. Der zog sich wieder an. Es klopfte. Daniel und Markus betraten den Raum und verneigten sich kurz vor Claude. "Michael, wir haben dich kommen sehen. Ist was los? Geht es um die Morde?" "Ja, geht es, aber ich kann euch noch nicht viel sagen." Er grübelte. "Claude hat mich gerade gebeten, die Leitung des Clubs zu übernehmen und ich würde es machen, wenn wir drei uns die Verantwortung teilen könnten. Ich als Vorsitzender und ihr beide als meine rechte und linke Hand." Er sah Claude an, der nickte. "Reden wir am Wochenende drüber", sagte Daniel. "Es klingt zumindest sehr gut." "Auf jeden Fall." Markus grinste. "Ich bin definitiv dafür, wenn es mich auch etwas wundert, dass du mich mit in deine Überlegungen einbeziehst. Ich dachte immer, du magst mich nicht." "Persönlich tue ich das auch nicht so, aber ich kann dich respektieren. Und ich denke, wir haben dieselben Zukunftspläne für den Club. Was ich an dir schätze, ist dein Respekt vor anderen Menschen." Der Mann nickte ihm zu. "Mit der Gewissheit, dass du mich so siehst, kann ich mich hier wohlfühlen." Er sah auf seine Uhr. "So, ich geh dann Mal zu meiner Schülerin, sie wartet sicher schon auf mich." "Was tut sie?" "Hoffentlich noch im Raum stehen, wo Manni sie zurück gelassen hat. Ansonsten muss ich noch mal ein paar Schritte des Trainings zurückgehen." "Wie macht sie sich?" "Sehr, sehr gut. Keine Sorge, Michael, sie ist hier richtig. Sie genießt es, sich zu unterwerfen, sich benutzen zu lassen. Was mich stört, ist ihre Erwartung des Wochenendes. Sie wartet nur auf dich." "Entweder lass ich ihr die Liebe, oder ich zeige ihr auf die harte Weise, dass auch ich ihr Schmerzen zufügen kann." "Darauf wartet sie", sagte Claude. "Sie will diese gemeine Seite an dir erleben, auch wenn sie darunter leiden würde. Sie sehnt sich danach, dir vollkommen dienen zu dürfen." "Aber warum? Wieso, verdammt noch mal? Ich kenne Alex seit so vielen Jahren. Klar, es ist typisch, dass sich in unseren Kreisen Leute rumtreiben, die einen verantwortungsvollen Job im normalen Leben haben und hier nach einer Möglichkeit suchen, diese Verantwortung abzugeben und einfach zu gehorchen. Aber bei Alex ist das extrem. Es scheint so, als wolle sie sich komplett selber aufgeben." "Das möchtest du aber nicht, weil du sie so liebst, wie du sie kennen gelernt hast." "Eben. Für mich ist Training mit ihr eine Art Spiel. Ich nehme es ernst, aber es soll nicht ihre Persönlichkeit verändern." "Ich glaube, sie hofft, dass sie dich so an sich binden kann." "Sie weiß, dass sie hier gehen könnte und ich ihr folgen würde." Michael seufzte. "Ich liebe sie." "Sie sucht nach Erfüllung. In der Liebe kannst du ihr diese Erfüllung geben, aber nicht beim Sex." Daniel sah ihn ernst an. "Sie hat nach dem hier gesucht. Schau doch einfach mal, wie sie sich entwickelt. Du hast genug Erfahrung, um das abzubrechen, wenn es total schief läuft." Michael nickte ihm zu. "Okay." Er zog sein Handy hervor und zeigte Daniel einen Film. "Der ist ja süß. Bitte sag mir, dass das ein neues Mitglied ist." "Noch nicht. Mal schauen, was ich machen kann." Er blickte auf das Handydisplay, wo Gerrit von seinem Schreibtisch aufsah und Michael anfauchte, weil der ihn filmte.
Danke schön für die Kommis. Sorry, ich weiß, es geht langsam, aber... Ach was soll´s, ich komm hier einfach nicht schneller vorwärts. Also, viel Spaß beim Lesen.
Alex wartete, ohne noch auf die Zeit zu achten. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, die sie hier im Zimmer stand und wartet und gleichzeitig schien die Sonne im Zeitraffer zu wandern. Es war fast Abend, als die Tür sich öffnete und ihr derzeitiger Herr eintrat. "Na, wie geht es dir?" Zufrieden stellte er fest, dass sie anscheinend nicht einen Muskel bewegt hatte, seit man sie hier allein gelassen hatte. Alex blickte auf den Boden. "Gut, Herr." Er ging um sie herum, schaute sie an. Dabei entging ihm natürlich nicht, wie sie sich leicht versteifte. Sie hatte es in den vielen Stunden des Wartens geschafft, eben dieses Warten zu verdrängen und einfach nur dazustehen. Sie hatte es geschafft, die Fragen in ihrem Kopf zu vertreiben, aber jetzt wo jemand da war, waren auch die Fragen wieder da. Die Fragen, was passieren würde, was man von ihr wohl als nächstes erwartete. Marcus grinste. Sie musste dringend lernen, dass man von ihr einzig und allein Gehorsam erwartete und sonst nichts. "Michael war hier." Ihr Kopf ruckte hoch und er schlug ihr auf den Po. Sofort senkte sie den Blick wieder. "Ich erzähle dir das nur, weil er beruflich hier war und du über das Training hier nicht vergessen solltest, wer und was du bist. Es gab brutale Morde an einigen Prostituierten. An zwei Mädchen aus unseren Kreisen. Ich denke, dass er deshalb hier war, vielleicht wollte er Claude vernehmen, ich weiß es nicht. Er wird es dir am Freitag erzählen. Wenn er dich bräuchte, hätte er das Training unterbrochen." Indem er sämtliche Fragen von vorneherein beantwortet, die sie ihm gestellt hätte, wenn er es ihr erlauben würde, zu sprechen, sorgte er dafür, dass sie weiterhin schwieg und auch nicht weiter über den Fall nachdachte. Er strich über ihren schlanken, makellosen Körper und gab kurz und knapp den Befehl: "Hock dich hin." Im selben Moment ging sie in die Hocke. Sie stand auf, stieg auf das Bett, wieder hinunter, ging zu einer Wand, zur nächsten. Nach einer halben Stund war sich Markus sicher, dass sie diese Lektion beherrschte. "Ich werde dir morgen noch einmal die Sinne nehmen und so deine Selbstbeherrschung trainieren. Für heute hast du Ruhe. Erhole dich, dusche, iss etwas und dann gehst du ins Bett und ruhst dich aus." "Ich danke Euch, Herr." Markus verließ das Zimmer und gab Manni die entsprechenden Anweisungen. "Sie darf nicht berührt werden?" "Nein. Heute nicht. Ich will, dass sich nach Sex sehnt. Bis vor dieser Woche hat sie tagelang darauf verzichten können, ohne Probleme. Doch jetzt wird sie nach wenigen Stunden eine Leere fühlen und eine Lust, die sie nicht kennt. Ich möchte sie morgen für das Training geil, willenlos und ausgehungert haben." "Gut, Herr. Ich werde dafür sorgen, dass niemand ihr näher kommt als zwei Schritte." Markus nickte Manni zu und ging. Der brachte Alex runter, gab ihr zu Essen und ließ sie dann in ihrem Zimmer allein. Sie aß hier, duschte ausgiebig, cremte ihren Körper und machte sich so hübsch, als würde Michael in wenigen Sekunden hinter ihr stehen. Dann ging sie ins Bett und schlief fast augenblicklich ein. Kein Tag im Büro, keine Verbrecherjagd war psychisch so anstrengend, wie dieses Training.
Michael war noch einmal kurz ins Büro gefahren, doch er hatte Gerrit nicht mehr angetroffen. Nach dem langen Gespräch mit Claude hatte er ewig durch den Stadtverkehr gebraucht und hatte schon vermutet, dass Gerrit bereits Feierabend hatte. Also verabschiedete er sich von den anderen Kollegen und fuhr nach Hause. Und hier ging es ihm merkwürdigerweise genauso wie Alex. Er stand nur im Zimmer rum und wusste nichts mit sich anzufangen. Von Alex erwartete man dies im Moment, dass sie keine eigenen Entscheidungen traf, aber er sollte eigentlich etwas zu tun finden. Er machte sich ein wenig zu essen, sah etwas fern, nahm sich eine Zeitschrift. Aber wirklich Interesse hatte er an nichts. Schließlich setzte er sich seufzend an den PC und suchte im Internet nach einschlägigen Foren. In einem hatte er sich unter dem Nickname 'Majestro' angemeldet. Er las einige neue Beiträge, schrieb zu einigen Kommentare. Es ging in diesem Forum allgemein um das Thema BDSM. Es gab aber auch Unterteilungen, wo spezielle Dinge angesprochen wurden, so zum Beispiel Sklaventraining. Hier tauschte er sich immer wieder gern mit anderen Lehrern aus und erzählte auch gern von seinen neuen Eroberungen, wie er seine Schüler gern nannte. Als er damit durch war, klickte er den Chatbutton an und las eine Weile die Gespräche mit, die hier geführt wurden. Dabei fiel ihm ein Name auf, den er nicht kannte. Die meisten Nicks hatte er hier schon mehrfach gesehen. Der Neue nannte sich 'Neugieriger'. "Jemand aus München hier?", fragte der jetzt. Michael schickte ihm eine Privatnachricht, dass er aus München war und lud ihn in einen Privatchat ein. Er machte das öfter und unterhielt sich mit neuen Leuten. Mitgliederwerbung lag ihm einfach. 'Neugieriger' kam dann auch in den Privatchat und begrüßte Michael.
"Hi, Majestro. Danke für die Einladung." "Keine Ursache. Du bist neu hier, oder?" "Ja. Und eigentlich auch mehr beruflich. Hast du ein wenig Zeit?" "So viel du brauchst. Wie meinst du das, beruflich?" "Ich bin Polizist und wir haben hier einen Fall, der im Bereich BDSM-Szene gelagert ist. Aber ich kenn mich in dieser Szene überhaupt nicht aus." Michael wurde hellhörig. "Ein Polizist. Wie nett. Haben wir hier nicht viele im Chat. Ich habe von den Morden gehört. Sowas spricht sich in der Szene schnell rum." Er hatte sich entschieden, ein vernünftiges Gespräch zu führen und nicht so eines, welches sonst in Chats üblich war. "Das dachte ich mir irgendwie schon. Über die Ermittlungen kann ich allerdings nichts sagen." "Ist klar. Sag mal, wie heißt du eigentlich?" "Gerrit." Ein Grinsen huschte über Michaels Gesicht. Hatte er es sich doch gedacht. "Okay, Gerrit. Dann mach deinem Nickname mal alle Ehre. Was willst du wissen?" "Die Toten haben, wie du wahrscheinlich weißt, in Bordellen gearbeitet. Ich habe aber im Forum immer wieder von privaten Clubs gelesen. Das scheinen keine Bordelle zu sein." "Clubs sind eigenständige und nicht-kommerzielle Vereine. Sie liegen meist in ruhigen Gegenden, in großen Häusern, Villen, Schlössern. Es muss viel Platz geben, da in solchen Clubs viele Menschen sind." "Wie viele?" "Das ist unterschiedlich. Ich bin selber in einem Club, wir sind ein Ältestenrat von fünf Leuten, 15 Bedienstete (Mägde und Butler) und derzeit… *grübel* 10 Sklaven." "Sklaven?" "Es sind Neulinge, die im BDSM-Bereich ausgebildet werden wollen." "Und wenn sie fertig sind?" "Bleiben sie im Club als Lehrer oder Angestellte, oder gehen in andere Clubs." "Bist du Ausbilder?" "Ausbilder und zweiter Chef." "Wo ist euer Club?" "Das werde ich dir nicht sagen." "Okay." Eine Weile kam nichts. "Kann bei euch jeder mitmachen?" "An und für sich schon. Es gibt natürlich Altersgrenzen (bei uns ab 21 Jahren) und wir schmeißen Leute auch wieder raus, wenn sie die Sache nicht ernst nehmen, zu ernst nehmen oder wenn sie sich nicht an die Regeln zum Schutz der Clubmitglieder halten." "Was für Regeln?" "Dieselben wie in den Bordellen. Körperliche Gewalt nur mit Einwilligung alle Beteiligten und seelische niemals. Absprachen müssen getroffen und immer eingehalten werden. Und so weiter." "Wie viele private Clubs gibt es in München?" "Unseren und zwei andere. Aber durch unseren Chef ist unsere eigentlich der bekannteste in der Szene. Und die Mitglieder sind sehr geachtet." "Glaub ich dir gern. Wenn da alle so nett sind wie du." Michael zog eine Augenbraue hoch. Was tat Gerrit hier? Was sollte der Satz eben? "Danke für die Blumen, aber du kennst mich doch gar nicht." "Zumindest nimmst du dir Zeit für mich und beantwortest mir meine Fragen." "Mach ich gern. Auch wenn es sonst immer ein Werben um neue Mitglieder ist?" "Warum versuchst du es bei mir nicht?" "Du hast nur rein berufliches Interesse. Zumindest kommt es so rüber." "…" "Was ist?" "Naja, neugierig bin ich schon, wie und was da so abgeht. Aber einfach mal gucken ist nicht, oder?" "Nein. Die BDSM-Szene hat einen zu schmutzigen Ruf und viele Mitglieder wollen nicht, dass bekannt wird, dass sie Mitglieder in einem Club sind." "Verstehe. Ich dachte bis vor einer halben Stunde auch noch, dass das alles schmutzig und pervers ist und dass da nur sehr komische Leute rumhüpfen." "Und dann?" "Dann habe ich eine Weile hier im Forum die Einträge gelesen und festgestellt, dass es nur ganz normale Leute mit speziellen sexuellen Interessen sind. Und das manche sehr hilfsbereit sind." "*grins*." "Ich hoffe, ich nerv dich nicht." "Nö, kein Problem. Ich hab Zeit." "Was arbeitest du?" "Ich bin Beamter." "Oh, wie bieder." "*lach*" "Entschuldigung, war jetzt nicht böse gemeint." "Hab ich auch nicht so aufgefasst." "Mein Kollege hat mir erklärt, dass es drei Bereiche gibt." "Richtig. BD, DS, SM." "In welcher Richtung bist du so unterwegs?" "Oh, ich mag mehrere Sachen aus verschiedenen Bereichen. Hauptsächlich trainiere ich meine Sklaven im DS-Bereich, aber ich mag auch Bondage und Disziplinspiele." "Disziplin? Sowas wie Atemkontrolle?" "Das fällt da rein, aber das mag ich nicht so. Ich meine, das Unterdrücken eines Orgasmus, die völlige Kontrolle des Körpers. Es ist faszinierend, einen Menschen zum Höhepunkt zu bringen und dann zu verbieten, dass er kommt." "Und das funktioniert?" "Ich beherrsche es und jeder Sklave, den ich ausgebildet habe und der bis zum Ende durchgehalten hat, auch." "Arbeitet ihr wirklich mit Schlägen?" "Natürlich. Schmerz ist sehr effektiv. Es löst Lust aus, Furcht, Respekt, Gehorsam." "Ich weiß nicht… *zweifelnd guck*." "Wir prügeln hier nicht bis zum Umfallen. Es geht um wenige, wohldosierte Schläge. Um das Zeichnen eines Sklaven, damit auch andere sehen, dass er unartig war." "Trainierst du nur Frauen?" "Nein. Das ist in den meisten Clubs unüblich. Männlein, Weiblein, ein guter Lehrer nimmt alles, was kommt." "Das heißt, du hast auch Sex mit Männern?" "Sicher." Michael wartete, aber Gerrit stellte keine Fragen mehr. "Hast du noch Fragen?" "Tausende, aber mir fällt jetzt keine ein, die nicht stundenlange Erklärungen nach sich ziehen würde." Michael sah auf seine Uhr. "Es ist schon spät. Wir sollten diese Fragen vielleicht ein anderes Mal erörtern." "Das heißt, du hast nichts dagegen, wenn ich dich noch mal anspreche?" "Nein, keineswegs. Wenn du mich wieder erwischt, quatsch mich ruhig an." "Mach ich doch glatt. Vielen Dank für die Antworten. Es war wirklich sehr aufschlussreich. Jetzt hab ich hoffentlich keine Angst mehr vor der Szene." "*grins* Ist schwer zu ermitteln, wenn man das Milieu nicht kennt, oder?" "Das ist der Grund, warum ich hier bin." "Na dann, fangt mal diesen verfluchten Killer. Der macht die Leute in der Szene ganz nervös." "Wir bemühen uns. Eine Frage habe ich noch. Kann man nur etwas in der Szene sein?" Michael zog seine Augenbraue hoch. Gerrit wollte also wissen, ob sein Kollege tatsächlich so viel wissen konnte, ohne etwas mit der Szene zu tun haben zu können. "Kommt drauf an. Halb drin, geht nicht. Aber die meisten Szenemitglieder arbeiten gern mit der Polizei zusammen. Das unterscheidet uns vom Rotlichtmilieu." "Das heißt, wenn ein Polizist Fragen stellt, werden sie beantwortet?" "Richtig. Sie werden sehr genau beantwortet." "Verstehe." "Wie kommst du auf diese Frage?" "Mein Kollege weiß sehr viele Details, hat mich nur gewundert." "Steht alles im Internet, was man wissen möchte *zwinker*. Dazu muss man kein Mitglied sein." "Habe ich jetzt auch bemerkt. *gähn* Tut mir leid, der Tag war lang, ich bin echt müde." "Na dann, Gerrit, gute Nacht und schöne Träume." "Gute Nacht, Majestro. Danke und bis hoffentlich bald mal wieder." "Man liest sich."
Michael schaltete den Computer aus und grinste vor sich hin. Gerrit war also auf der Suche nach Informationen, weil er sich nicht traute, den Kollegen am Nachbartisch direkt zu fragen. Er war auf den nächsten Tag gespannt. Ob Gerrit ihm wohl erzählen würde, dass er sich informiert hatte? Er ging ins Bett und grübelte noch ein wenig über den Fall, bis er schließlich einschlief.
Hab mich jetzt hier auch mal durchgewühlt. Auch wenn ich persönlich gar nicht drauf stehe, bin ich voll von der Story gefesselt. Richtig gut geschrieben und bin schon ganz gespannt wies weiter geht!
Es geht hier auch noch weiter, aber ich hänge bei der Story im Moment echt extrem und schreib dafür an anderen. Tut mir echt leid, aber es lässt sich nicht ändern.